DE752792C

DE752792C - Verfahren zur Herstellung von gelatinierten Nitrocellulosemassen

Info

Publication number: DE752792C
Application number: DEW111154D
Authority: DE
Inventors: Fritz Dr-Ing Hartmann; Gustav Lange
Original assignee: WESTF ANHALTISCHE SPRENGSTOFF
Current assignee: WESTF ANHALTISCHE SPRENGSTOFF
Priority date: 1942-06-14
Filing date: 1942-06-14
Publication date: 1954-06-14

Description

Verfahren zur Herstellung von gelatinierten Nitrocellulosemassen Bei der Verarbeitung von Nitrocellulose zu Lacken und Kunststoffen (Celluloid) bedient man sich bestimmter flüchtiger und nichtflüchtiger Lösungsmittel, welche die Nitrocellulose unter Zerstörung ihrer Faserstruktur kolloidal auflösen oder (bei Anwendung geringerer Mengen) in ein Gel überführen. Die nach der Verarbeitung in der Nitrocellulosemasse zurückbleibenden nichtflüchtigen Lösungsmittel sind niedermolekulare Verbindungen und werden, da sie der Masse größere Weichheit und Schmiegsamkeit verleihen, meist als Weichmacher bezeichnet. Es ist bekannt, daß man Nitrocellulose auch ohne flüchtige Lösungsmittel nur mit lösenden Weichmachern durch intensive mechanische Behandlung, z. B. durch Kneten und Walzen, gelatinieren kann.
Bei der Verwendung für Lackzwecke werden der Nitrocellulose meist auch hochmolekulare natürliche oder synthetische Verbindungen (Naturharze oder Kunstharze) einverleibt. Ein neuerer Vorschlag geht dahin, einen Lackrohstoff dadurch herzustellen, daß man mit Alkohol angefeuchtete Lackkolodiumwolle mit Harzen ohne Weichmacher verknetet und zu Folien verwalzt.
Es wurde nun gefunden, daß man Nitrocellulose auch in Abwesenheit von Weichmachern und flüchtigen organischen Lösungsmitteln mit zahlreichen bekannten Harzen, wie Polystyrol-, Polyamid-, Methacrylsäureester-Harzen, durch Verkneten gelatinieren kann. Vorzugsweise wird die Gelatinierung bei Gegenwart von Wasser durchgeführt, so daß man bei der Verarbeitung von wasserfeuchter Nitrocellulose, wie sie bei der technischen Herstellung anfällt, ausgehen kann.
Die Arbeitsweise der Erfindung hat gegenüber den bekannten Verfahren den Vorteil, daß nicht nur wertvolle Lösungsmittel völlig eingespart werden, sondern daß auch ein Arbeitsgang, nämlich das Verdrängen des Wassers aus der feuchten Nitrocellulose mit dem Lösungsmittel, in Fortfall kommt.
Die nach dem neuen Verfahren erhaltenen gelatinierten Nitrocellulosemassen können als Rohstoff für Lacke verwendet werden. Es ist auch möglich, die Massen als solche oder nach Einarbeitung von Pigmenten und Füllstoffen zu Folien, Platten; Schläuchen oder sonstigen Formkörpern zu verarbeiten.
Ausführungsbeispiele i. Eine 1@Iischung von io kg Methacrylsäureester-Harz (Acronal 2) mit 301:g wasserfeuchter Nitrocellulose wird intensiv zwischen Walzen geknetet. Es entsteht eine gleichmäßig gelatinierte Nitrocellulosemasse, die sich zu dünnen Folien auswalzen läßt. Ein Ankleben der Folien an den Feinwalzen läßt sich durch Anfeuchten mit Wasser verhindern.
2. In gleicher Weise erhält man eine gelatinierte Nitrocellulosemasse durch Verkneten von 30 kg wasserfeuchter Nitrocellulose mit 2o kg plastifiziertem Harnstoff-Formaldehyd-Harz (Albert-Weichharz 3 i i A).
3. 301#g Nitrocellulose mit einem Wassergehalt von 3o bis 35'/o werden mit io kg Elemi-Harz auf Walzen vermischt und zu Platten oder Folien ausgewalzt.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von gelatinierten Nitrocellulosemassen durch Verkneten von N itrocellulose mit Harzen, gegebenenfalls unter Zusatz von Pigmenten und Füllstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß die Verknetung in Abwesenheit von flüchtigen organischen Lösungsmitteln und Weichmachern, vorzugsweise bei Gegenwart von Wasser, vorgenommen wird. ZurAbgrenzung des Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik ist im Erteilungsverfahren folgende Druckschrift in Betracht gezogen worden: Französische Patentschrift Nr. 870 262.