DE749742C - Verfahren zur Herstellung von Flockenbast aus Hanf- oder Flachsstroh - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Flockenbast aus Hanf- oder Flachsstroh

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DE749742C
DE749742C DEE52940D DEE0052940D DE749742C DE 749742 C DE749742 C DE 749742C DE E52940 D DEE52940 D DE E52940D DE E0052940 D DEE0052940 D DE E0052940D DE 749742 C DE749742 C DE 749742C
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Germany
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bast
hemp
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flake
straw
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DEE52940D
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Inventor
Dr Eugen Klenk
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Elektrochemische Werke Muenchen AG
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Elektrochemische Werke Muenchen AG
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01CCHEMICAL OR BIOLOGICAL TREATMENT OF NATURAL FILAMENTARY OR FIBROUS MATERIAL TO OBTAIN FILAMENTS OR FIBRES FOR SPINNING; CARBONISING RAGS TO RECOVER ANIMAL FIBRES
    • D01C1/00Treatment of vegetable material
    • D01C1/02Treatment of vegetable material by chemical methods to obtain bast fibres

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • Textile Engineering (AREA)
  • Chemical Or Physical Treatment Of Fibers (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Flockenbast aus Hanf- oder Flachsstroh Für die Herstellung von Flockenbast bestehen eine Unzahl von chemischen Aufschlußverfahren, von denen jedoch nur wenige eine praktische Bedeutung erlangt haben. Bei fast allen chemischen Aufschlüssen spielt eine Alkalxbehandlung eine mehr odei minder große Rolle. In der Regel erfolgt eine alkalische Druckkochung (Beuche) mit i- bis 3o/oigen ätzalkalischen Laugen.
  • Bereits früher wurde erkannt, daß Bastfasern bei Behandlung mit starken Alkalilaugen (Mercerisierlaugen) in der Kälte verwollen. In M a t t h e w s - A n d e r a u »Die Textilfasern«, Berlin, 1928, heißt es z. B. auf S. 6o6:- »Um.-die Faser dann zum Spinnen geeigneter zu machen, ist die Behandlung mit ganz kalter Natronlaugelösung zu empfehlen mit nachfolgendem Waschen in Wasser.« Bei dem Juteaufschluß wird S.617 geschrieben: »Bei Behandlung mit starker Natronlauge (36 bis 4o° B6) wird Jute in eine wollige Faser verwandelt.« Auch in neuester Zeit wurde dieses Verhalten der Bastfasern:gegenüber Mercerisierlaugen für ein neues Verfahren zur Herstellung von Flockenbast ausgewertet. Bei allen diesen Verfahren wird aber ausdrücklich die Verwendung von kalten Ätzalkalilaugen gefordert, wie ja auch die Mercerisierung von Baumwolle in der Kälte, meist sogar unter Kühlung erfolgt, da sonst Schädigungen eintreten.
  • Überraschenderweise und entgegen sämtlichen Veröffentlichungen wurde nun gefunden, daß der Aufschl_uß von rohen bzw. nixr mechanisch vorbehandelten Bastfasern mit starken Ätzalkalilau.Zen am günstigsten zerläuft, wenn die --Behandlung bei höheren Temperaturen, d. h. über 25-, vorzugsweise bei 50-, erfolgt. Diese Erkenntnis. ist völlig neu, da man bisher der Ansicht war, daß durch eine Mercerisierung bei Temperaturen über 2o' eine starke Schädigung der Faser, d. h. des Cellulosemoleküls, eintritt.
  • Es ist zwar bekannt, Jutefasern mit starken Alkalilaugen bei erhöhter Temperatur zu behandeln, jedoch konnte hieraus nicht geschlossen werden, daß Flachs- und Hanfstroli mit den gleichen Mitteln in Flockenbast verwaiadelt-werden,kqnnen, da Jute ein in jeder Hinsicht anderes Verhalten zeigt als Flachs und Hanf.
  • Zur Vervollständigung des chemischen Aufschlusses werden die Fasern nach der Mercerisierung -heiß und kalt gespült, einer normalen Alkalikochung unterworfen, gegebenenfalls abgesäuert und nach Bedarf gebleicht. Die Bleiche kann mit Hypochloritlaugen oder mit Wasserstoffsuperoxyd erfolgen oder unter gemeinsamer Verwendung beider Bleichmittel.
  • Zahlreiche Versuche haben ergeben, daß auf diese Weise eine tadellose, leicht verspinnbare Faser erhalten wird. Eine völlig neue Erkenntnis liegt noch darin, daß bei' einem Mercerisieraufschluß bei 5o- eine weiche und elastische Faser erhalten wird. Bei einer Mercerisierung bei 2o° weisen die gewonnenen Fasern dagegen noch einen harten Griff auf. Auch dieses Merkmal steht im Widerspruch zu den bisherigen Erfahrungen und Ansichten, nach denen angenommen wird: Je stärker die Alkalibehandlung und je höher die Temperatur der Behandlung, desto härter die gewonnene Faser. Bei der Untersuchung von gemäß vorliegender Erfindung hergestelltem Flockenbast konnten keinerlei Schädigungen der Faser festgestellt werden. Auch mikrophotographische Aufnahmen bestätigten das Vorliegen einer einwandfreien, unbeschädigten Faser. Der äußere Befund, insbesondere Griff und Weichheit, «-ar auffallend günstiger als bei kalt behandeltem Fasergut.
  • Beispiel i Grünflachswerg, geknickt und ausgeschüttelt, wird in 15ojoiger Natronlauge (1509 NaOH im Liter) 3 Minuten bei 50° behandelt und anschließend heiß gespült. Die Spülung wird nicht vollständig durchgeführt. Es erfolgt eine anschließende liochung mit einer Restlauge von i ö g Na 0 H im Liter während i Stunde bei io5°. Anschließend wird heiß und waren gespült. Als Abschluß folgt eine Wasserstoffsuperoxydbleiche mit 3% Wasserglas und :20/, Wasserstoffsuperoxyd. Die Behandlung dauerte 6 Stunden bei 8o bis 85°. Auf diese Weise wurde eine vollständig aufgeschlossene Faser von guter Verspinnbarkeit und einem Bleichgrad von halbweiß erhalten. Beispiel 2 Mechanisch entholzter Strohhanf wird in 17 o'oiger Natronlauge (17o g Na O H im Liter) ,4 Minuten bei 55" behandelt, heiß gespült, anschließend mit einer Restlauge von 8 g NaOH im Liter i Stunde bei i oo° gekocht, heiß und kalt gespült, dann abgesäuert mit 2o'oiger Salzsäure, gründlich gewässert, dann bei 2o' 2 Stunden in einer Flotte von 2,5 g aktivem Chlor im Liter gechlort, gewässert und schließlich mit 2o'o Wasserglas und o,8% Wasserstoffsuperoxyd nachgebleicht. Die Bleichdauer betrug 3 Stunden bei 8o bis 85°; anschließend wurde gespült und, wie üblich, fertigbehandelt.
  • Es ist bereits vorgeschlagen worden, Bast von Flachs oder Hanf in Form eines endlosen Bandes in endlosem Lauf mit Ätzalkalilauge bei Temperaturen bis 711 50° zu behandeln. Für diese Behandlung in geordneter endloser Bandform wird hier kein Schutz beansprucht.

Claims (2)

  1. PATRNTAhsPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Flokkenbast aus Hanf oder Flachsstroh durch Behandlung des rohen oder mechanisch entholzten Strohes mit starken Alkalilaugen bei etwa 50-, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung am ruhenden Gut er f olgt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man das Fasergut anschließend einer üblichen Alkalikochung unterwirft. Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: deutsche Patentschrift ..... Nr. 113637; britische Patentschriften . . . . - 2y.695, 323 175, bes. Patentanspruch i in Verb. mit S.3, Z. 7 bis 12.
DEE52940D 1939-08-30 1939-08-30 Verfahren zur Herstellung von Flockenbast aus Hanf- oder Flachsstroh Expired DE749742C (de)

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Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE113637C (de) *
GB254695A (en) * 1925-07-03 1927-01-20 Otto Dubac Process for increasing the strength and elasticity of vegetable fibres and products manufactured therefrom or for crinkling same
GB323175A (en) * 1928-06-16 1930-01-02 Leon Lilienfeld Process for improving vegetable textile materials

Patent Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE113637C (de) *
GB254695A (en) * 1925-07-03 1927-01-20 Otto Dubac Process for increasing the strength and elasticity of vegetable fibres and products manufactured therefrom or for crinkling same
GB323175A (en) * 1928-06-16 1930-01-02 Leon Lilienfeld Process for improving vegetable textile materials

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