DE233210C - - Google Patents

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DE233210C
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wool
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06MTREATMENT, NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE IN CLASS D06, OF FIBRES, THREADS, YARNS, FABRICS, FEATHERS OR FIBROUS GOODS MADE FROM SUCH MATERIALS
    • D06M11/00Treating fibres, threads, yarns, fabrics or fibrous goods made from such materials, with inorganic substances or complexes thereof; Such treatment combined with mechanical treatment, e.g. mercerising
    • D06M11/51Treating fibres, threads, yarns, fabrics or fibrous goods made from such materials, with inorganic substances or complexes thereof; Such treatment combined with mechanical treatment, e.g. mercerising with sulfur, selenium, tellurium, polonium or compounds thereof
    • D06M11/54Treating fibres, threads, yarns, fabrics or fibrous goods made from such materials, with inorganic substances or complexes thereof; Such treatment combined with mechanical treatment, e.g. mercerising with sulfur, selenium, tellurium, polonium or compounds thereof with sulfur dioxide; with sulfurous acid or its salts

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Chemical Or Physical Treatment Of Fibers (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
.- JVl 233210 -■ KLASSE 8A\ GRUPPE
DR-EMILELSAESSERINLANGERFELD5WeSTf.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 11. Juli 1909 ab.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Mercerisierung von Wolle ohne Beeinträchtigung ihrer Festigkeit und ihrer sonstigen technischen . Eigenschaften.
5. Das Verfahren wird derart ausgeführt, daß man die Wolle mit starken BisulfitlÖsungen bei höherer Temperatur bis zur gummiartigen Erweichung, d. h. vornehmlich nur kurze Zeit behandelt und sie entweder gleichzeitig ge-
iö spannt hält oder nach erfolgter Schrumpfung wieder streckt und in diesem Zustande fixiert. Die genügend erweichte Wolle läßt sich ohne Bruch weit über ihre ursprüngliche Länge dehnen. Durch die Streckung erlangt die Wolle Seidenglanz. Die Festigkeit der gestreckten Wolle ist erheblich größer als die der' eingeschrumpften.
Die Wolle kann in beliebiger Form, z. B. als lose Wolle, als wollhaltiges Gespinst, Ge-
webe u.dgl. verwendet werden. Ähnlich wie Wolle verhalten sich gegen Bisulfit auch Haare, Federn und in genügend dünner Form auch Horn, Fischbein usw.
An Stelle der BisulfitlÖsungen können auch Bisulfitdoppelverbindungen angewandt werden, die sich bei höherer Temperatur spalten, wie z. B. Acetonbisulfit.
Die Fixierung der zur Vermeidung bzw. Beseitigung der Schrumpfung unter Anwendung von Spannung erweichten Wollfaser kann auf verschiedene Weise erfolgen, z. B. durch längeres Kochen in Wasser, Abkühlen oder Waschen der Wolle 'mit kaltem Wasser, oder durch 'Einwirkung _, yon Bädern, welche Substanzen enthalten, die das Bisulfit zerstören oder binden, z. B. Chlor, Schwefelsäure, Metallsalze, wie Tonerdensalze, basische Körper, Formaldehyd u. dgl., ferner durch Dämpfen oder durch Trocknen und Zerstören des Bisulfits mittels gasförmiger Körper unter folgendem Dämpfen. .
Die praktische Ausführung des Verfahrens kann beispielsweise folgendermaßen geschehen:
Wollgarn wird in Strangform mit Natriumbisulfitlösung (1-Vol.-Teil Lösung Bisulfit von 40 ° Bc. mit 5 bis 6 Vol.-Teilen Wasser verdünnt) etwa 5 Minuten kochend heiß behandelt und gleichzeitig durch geeignete mechanische ,Vorrichtungen bis zur gewünschten Länge ausgestreckt, dann in gestrecktem Zustände in ein zweites Bad gebracht, welches etwa 2 Prozent Mineralsäure enthält, und hier eine Stunde lang gekocht, dann ausgewaschen und getrocknet.
Die Behandlung der Wolle mit heißen BisulfitlÖsungen läßt sich auch zur Herstellung von Mehrfarbeneffekten verwenden.
Das Verfahren ähnelt sehr dem bekannten Mercerisieren von Baumwolle. Alle bei der Mercerisierung gemachten Erfahrungen können daher auch hier sinngemäße Anwendung finden. So kann man z. B. die Wolle vor Behandlung mit Bisulfit noch in der beim Mercerisieren üblichen Weise mit Soda oder Seife entfetten oder sie erst einschrumpfen lassen, alsdann sofort oder nach vorherigem Auswaschen der Bisulfitlösung strecken und fixieren u. dgl. m.
Das bekannte Behandeln von Wolle mit star-
(2. Auflage, ausgegeben am i. Mär^ /grj.j
ken Bisulfitlösungen bei höherer Temperatur unter Schrumpfung der Wolle (vgl. Bulletin de la societe industrielle de Mulhouse 1899, S. 86 u. ff.) ergibt ein wegen seines schlechten Aussehens und seiner geringen Festigkeit technisch wertloses Produkt und ist daher bisher nur zur Erzielung von Kreppeffekten benutzt worden; durch das Strecken der gummiartig erweichten und gestreckten Wolle gemäß vorliegender Erfindung wird ihre Festigkeit nicht verringert, sondern erhöht und gleichzeitig ein starker Seidenglanz hervorgerufen. Chlorzink, Ghlorcalcium, Zinnchlorür, Sulfocyanat u. dgl. erzeugen zwar bei schwachem und kurzem Dämpfen eine geringe, leicht wieder aufzuhebende Schrumpfung, gestatten aber nicht eine Überführung der Wolle in den gummiartig erweichten Zustand, da bereits vorher eine Zerstörung der Wollfaser eintritt.

Claims (1)

  1. Patentanspruch :
    Verfahren zur Behandlung von Wolle mit Bisulfitlösung bei höherer Temperatur,· dadurch gekennzeichnet, daß man die Wolle zwecks Erzielung von Mercerisierefiekten mit starker Bisulfitlösung bei höherer Temperatur bis zur gummiartigen Erweichung, d. h. vornehmlich nur kurze Zeit behandelt, wobei die Wolle gleichzeitig gespannt gehalten oder nachträglich, gegebenenfalls über die natürliche Länge, gestreckt und in diesem Zustande die schrumpfende Wirkung des Bisulfits aufgehoben wird.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0499991A2 (de) * 1991-02-21 1992-08-26 TAG TEXTIELAUSRÜSTUNGS-GESELLSCHAFT SCHROERS GmbH & CO. KG Verfahren zum chemischen Fixieren von Wolle

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0499991A2 (de) * 1991-02-21 1992-08-26 TAG TEXTIELAUSRÜSTUNGS-GESELLSCHAFT SCHROERS GmbH & CO. KG Verfahren zum chemischen Fixieren von Wolle
EP0499991A3 (de) * 1991-02-21 1992-09-16 TAG TEXTIELAUSRÜSTUNGS-GESELLSCHAFT SCHROERS GmbH & CO. KG Verfahren zum chemischen Fixieren von Wolle

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