DE749307C - Verfahren zur Herstellung von Kondensationsprodukten - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Kondensationsprodukten

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DE749307C DEC56071D DEC0056071D DE749307C DE 749307 C DE749307 C DE 749307C DE C56071 D DEC56071 D DE C56071D DE C0056071 D DEC0056071 D DE C0056071D DE 749307 C DE749307 C DE 749307C
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Dr Phil Nat Kurt Hultzsch
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Kondensationsprodukten Bekanntlich bilden Phenole aller Art bei Einwirkung von Formaldehyd in alkalischer Lösung in der Kälte oder bei mäßigem Erwärmen harzartige, in Alkohol lösliche Kondensationsprodukte (Resole), die bei weiterem Erhitzen oder beim Behandeln mit Säure oder anderen gatalysätoren in höhermolekulare, meist sogar unschmelzbare und unlösliche Harze (Resite) übergehen. Lederer und Manasse gelang es zuerst, die Grundbestandteile solcher Resole, die Phenolalkohole, in reiner, kristallisierter Form ®darzustellen, indem sie auf die stark alkalische Lösung der Phenole bei Zimmertemperatur Formaldehyd einige Tage einwirken ließen und nach vorsichtiger Neutralisation diese Phenolalkohole isolierten und reinigten. Auf diese Weise lassen sich aus den meisten Phenolen wohl definierte, kristalline Substanzen erhalten, die jedoch beim Erhitzen über ihren Schmelzpunkt unter Wasser- und Formaldehydabspaltung in mehr oder weniger unschmelzbare und unlösliche Harze übergehen. Es können sowohl Monomethyl- wie auch Dimethylolphenole kristallisiert erhalten werden. Die vorliegende Erfindung ist auf die Verwendung von Monomethylolphenolen beschränkt, von denen die bekanntesten der o-Oxybenzylalkohol (Saligenin) und der p-Oxybenzylalkohol, das Homosaligenin, sind. Indessen sind alle Phenole, die an einem zur Hydroxylgruppe ortho- oder paraständigem Kohlehstoffatom nicht substituiert sind, zur Bildung solcher Phenolalkohole fähig, wie eine große Anzahl in der Literatur beschriebener Beispiele zeigt.
  • Es wurde nun gefunden, daß diejenigen Pheriolalkohole, in welchen die Methylolgruppe in unmittelbarer Nachbarschaft zur Hydroxylgruppe steht, mit organischen Substanzen, die mindestens eine Kohlenstoffdoppelbindung aufweisen, unter Austritt von Wasser Kondensationsprodukte zu bilden vermögen. Da in den auf diese Weise erhaltenen neuen Verbindungen weder die phenolische Hydroxylgruppe noch die reagierende Doppelbindung mehr nachzuweisen ist, sind offenbar der Phenolalkühol und die ungesättigte Substanz zu einem Chromanring zusammengetreten.
  • Zur Ausführung der Kondensation werden die beiden Komponenten lediglich gemeins<liiy auf höhere Temperatur, d: h. über 130', erhitz-f. wobei das bei der Reaktion entstehende Wasser abdestilliert. Zweckmäßig wird die Temperatur auf 18o bis 23o" gesteigert. Zur Erzielung einer möglichst guten Ausbeute an den gewünschten Kondensationsprodukten wird die ungesättigte Substanz im Überschuß eingesetzt, wobei während oder nach der Reaktion der nicht umgesetzte Anteil zurückerhalten wird. Auch bei .Einwendung eines Unterschusses findet eine Umsetzung im gewünschten Sinne statt, allerdings ist dann die Ausbeute an dem angestrebten Reaktionsprodukt geringer. Denn die Phenolalkohole haben, wie bereits erwähnt, die Eigenschaft, beim Erhitzen sehr leicht unter sich zu kondensieren. Da die Reaktion mit den ungesättigten Verbindungen etwas schwerer einzutreten pflegt, kann man diesen Unterschied in der Reaktionsbereitschaft dadurch ausgleichen, daß man die ungesättigten Verbindungen im ÜberschuB einsetzt.
  • Bei der Durchführung der Reaktion verharzt fast stets ein Teil der Monomethylolphenole unter sich, so daB die gebildeten Chromanverbindungen aus dem Reaktionsgemisch erst in passender Weise isoliert werden müssen. Je nach der Art der Reaktionsprodukte kann dies durch Kristallisation oder Destillation, durch Ausziehen mit Sodalösung (bei Carbonsäuren) oder durch Herstellen von leicht abtrennbaren Derivaten geschehen.
  • An Stelle der Phenolalkohole können auch deren ätherartige Kondensationsprodukte verwendet werden, wie sie beim vorsichtigen Erhitzen aus den Methylolverbindungen über etwa 8o' unter Wasserabspaltung zu erhalten sind. Als ungesättigte Verbindungen eignen sich alle, die eine Kohlenstoffdoppelbindung in aliphatischenKetten oder in hydroaromatischen Ringen aufweisen. Es können z. B. folgende Stoffe für die Reaktion eingesetzt werden: Terpenkohlenwasserstoffe, Terpineol, Styrol, Ally lester, luden, Crotonsäure, Maleinsäureester. Die Reaktion ist allgemein anwendbar und gibt die Möglichkeit, die verschiedensten Verbindungen und Stoffe synthetisch herzustellen, die als Zwischenprodukte für die Herstellung von Farbstoffen, synthetischen Harzen, Textilhilfsmitteln, pharmazeutischen Produkten usw. dienen. Vor allem ergibt sich mit dieser Reaktion auch die Möglichkeit einer synthetischen Herstellung von Substanzen, wie sie als Naturstoffe vorkommen oder diesen ähnlich sind. Infolge seiner Einfachheit stellt das Verfahren daher einen erheblichen technischen Fortschritt dar.
  • Beispiele i. 2o Teile o-Oxybenzylalkohol werden mit löo Teilen Styrol allmählich bis i7o' erhitzt, w9bei neben etwas Wasser 7o Teile Styrol wieder abdestillieren. Aus der inzwischen ziemlich zäh ,gewordenen Masse können im Vakuum nach Weggang weiterer Styrolmengen 21 Teile eines farblosen Öles abdestilliert werden, welches bei etwa i.go ' unter 16 mm siedet und beim Anreiben mit Methanol kristallisiert. Das erhaltene Kondensationsprodukt schmilzt bei 43 bis 45' und entspricht nach Schmelzpunkt, Analyse und Eigenschaften dem 2-Phenylchroman, welches bisher auf viel langwierigere `'eise leergestellt werden mußte (z. B. Ber. d. dtsch. chem. Ges., Bd. 29, S.3-75).
  • C15H1,0 (2io) Ber. C 85,7 H 6,7 Gef. C 55,5 H 7,1.
  • 2. 25 Teile 2, 4-Dimethyl-6-oxyniethylphenol werden in ähnlicher Weise wie oben finit ioo Teilen Styrol kondensiert. Nach Abdestillieren des nicht umgesetzten Styrols hinterbleiben 39 Teile eines Öles, welches fast restlos bei 195' unter 14 mm siedet und sehr wahrscheinlich das 2-Phenyl-6, 8-dimethylchroman darstellt.
  • 3. Ersetzt man im obigen Beispiel das Styrol durch die gleiche :Menge luden, so erhält man in ebenso guter Ausbeute ein fast farbloses 01 mit dem Siedepunkt 2o5' unter 14 mm, welches vermutlich das 6, 8-Dimethyl-2, 3-hydrindocliroman darstellt.
  • .4. 20 Teile Inden und 25 Teile o-Osymesitylalkohol (Phenolalkohol aus asymm.-m-Yylenol) werden auf 23o° erhitzt und anschließend im Vakuum destilliert. Bei 15 mm Druck destillieren bei 213' 36 Teile des gewünschten Produktes über, d. h. fast go°%o d. Th. Als Rückstand hinterbleiben 2 Teile halbweiches Harz.
  • 5. 3o Teile 4-Methyl-6-oxymetliylphenol werden gemeinsam mit 14o Teilen Maleinsäuredi-.methylester bis auf 22o' erhitzt. Das Reaktionsgemisch wird durch Destillation im Vakuum aufgearbeitet. Das unter 15 mm von Zoo bis 2 ' übergehende -elbliche Destillat wird ver-40 seift, angesäuert und mit Äther ausgeschüttelt. Aus der Ätherlösung wird die neu gebildete Dicarbonsäure mit Sodalösung ausgezogen und daraus durch Ansäuern in einer Ausbeute von i,2 Teilen erhalten. Die gereinigte Säure schmilzt bei 247,5'. Durch Analyse und Titration erweist sich die neue Substanz als 6-Methvlchroman-2, 3-dicarbonsäure.
  • C12H120;, (z36) Ber. C 61,o H 5,1 Gef. C 61,3 H 5,ä- 6. 4o Teile eines öligen Resols, welches man beim Behandeln von p-Cyclohexyl-o-kresol mit Formaldehyd in stark alkalischer Lösung bei Zimmertemperatur, nachfolgendem Neutralisieren und Auswaschen erhält, werden mit 174 Teilen Crotonsäure im Laufe von 4o bis' 6o Minuten auf über Zoo ° erhitzt und die unveränderte Crotonsäure sodann bei Normaldruck oder im Vakuum abdestilliert. Der Rückstand wird mit Sodalösung ausgezogen. DurchAnsäuernwerden daraus 9 Teile einer kristallinen Säure erhalten, die nach dem Umkristallisieren bei 158' schmilzt und eine Dimethyl-cyclohexylchromancarbonsäure darstellt.
  • C'18142403 (288) Ber. C 75,o H 8,4 Gef. C 75,o H 8,7.
  • 7. In gleicher Weise wie bei Beispiel 6 werden aus 41 Teilen kristallisiertem 2-Mtthyl-4-tert.-butyl-6-oxymethylphenol und 86 Teilen Crotonsäure 25 Teile einer kristallisierten Säure vom Schmelzpunkt i64° erhälten.
  • C"14"03 (ä62) Ber. C 73,2 H 8,5 Gef. C 73,2 H 8,6.
  • B. 38 Teile2-Methyl-4-tert. butyl-6-oxymethylphenol werden mit reiner Ölsäure bis auf 22o' erhitzt. Nach Abdestillieren des überschüssigen Ölsäureanteils im Hochvakuum hinterbleiben 6o Teile eines weichen Harzes, welches in einem Lösungsmittel gelöst und mit Sodalösung ausgezogen wird. Beim Ansäuern derselben fallen 44 Teile einer öligen braunen Säure aus, die mit Bleicherde, wie sie unter dem Handelsnamen Tonsil bekannt ist, gebleicht werden kann. Ihre mit iig gefundene Säurezahl entspricht annähernd derjenigen, die sich aus der Summe von Phenolalkohol -f- Olsäure -Wasser errechnet (i22). Das so erhaltene Kondensationsprodukt weist weder eine Hydroxylgruppe noch eine aliphatische Doppelbindung auf.
  • 9. 4oTeile 2-Methyl-4-tert.-butyl-6-oxymethylphenol werden unter Rühren auf i40 bis i60° erhitzt, wobei unter Wasserabspaltung innerhalb der Methylolgruppen Verätherung eintritt. Zu dem entstandenen hellen Harz werden i20 Teile Maleinsäurediäthylester zugefügt, auf 22o' geheizt und der nicht in Reaktion getretene Maleinsäureester im Vakuum abdestilliert. Das Reaktionsprodukt wird verseift und in die Seifenlösung so lange Kohlensäure eingeleitet, bis keine phenolischen Bestandteile mehr ausfallen. Nach dem Filtrieren werden aus der klaren Lösung beim Ansäuern 3o Teile 6-Butylchroman-8-methyl-2, 3-dicarbonsäure vom Schmelzpunkt 245 ° erhalten.
  • C1014200, (292) Ber. C 65,7 H 6,9 Gef. C 65,8 H 7,2.
  • io. Löst man das nach Beispiel 9 durch Erhitzen von 2-Methyl-4-tert.-butyl-6-oxymethylphenol auf i40 bis i60 ° erhaltene Harz in wenig warmem Petroläther, so scheidet sich beim Erkalten der Di-(3-tert.-butyl-5-methyl-6-oxybenzyl)-äther ab, der bei :131,5' schmilzt. Erhitzt man 5o Teile desselben mit 175 Teilen Maleinsäurediäthylester auf 22o' und arbeitet nach der im Beispiel 9 angegebenen Art auf, so werden 35 Teile der dort beschriebenen Dicarbonsäure erhalten.
  • ii. Durch i ständiges Erhitzen von Xylenolmonoalkohol (2, 4-Dimethyl-6-oxymethylphenol) auf :175' unter Rühren und Durchleiten von Kohlensäure wurde Di- (3, 5-dimethyl-6-oxybenzyl)-äther vom Schmp. ioo bis ioi° erhalten. 5 Teile dieses Äthers werden mit 25 Teilen Maleinsäurediäthylester, wie im Beispiel 9 beschrieben, umgesetzt und durch Vakuumdestillation aufgearbeitet. Der zwischen Zoo und 24o ° übergehende Anteil (5 Teile) ergibt bei der Verseifung 3 Teile einer Dicarbonsäure, die anfänglich zwischen 195 und 225' schmilzt. Durch mehrfaches Umkristallisieren aus Essigester steigt der Schmelzpunkt auf 22o bis 225'. Offenbar liegt hier ein Gemisch von trans-Säure vor. C1314140, (25o) Ber. C 62,4 H 5,6 Gef. C 62,3 H 5,7.

Claims (2)

  1. PATENT ANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Kondensätionsprodukten, dadurch gekennzeichnet, daB man o-Monomethylolphenole mit solchen Verbindungen, vorzugsweise mit einem Überschuß dieser, die in aliphatischen Ketten oder in hydroaromatischen Ringen Kohlenstoff-Doppelbindungen enthalten, durch gemeinsames Erhitzen auf Temperaturen über 130' zur Reaktion bringt. .
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daB man an Stelle der o-Monomethylolphenole ihre beim Erhitzen für sich allein gebildeten kristallisierten oder harzartigen Äther verwendet. Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren keine Druckschriften in Betracht gezogen worden.
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