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Kippvorrichtung zum Entleeren von zum Gießen von Stereotypplatten
dienenden Schmelzkesseln Die Erfindung betrifft eine IKippvorrichtung für Schmelzkessel
zum Gießen von Stereotypplatten.
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Blei ,den bisher bekannten Kippvorrichtungen dieser Art war zumeist
die Einrichtung so getroffen, daß die Kraft zum Kippen des Behälters an einer bestimmten
Stellte des zu -kippenden Behälters angreift. Wurde ein solcher Behälter gekippt,
so mußte zu Beginn des Kippvorganges eine unverhältnismäßig große Kraft angewendet
werden, um den vollen und schweren Behälter apkippien zu können. Später, nachdem
sich der Be!-hälteir teilweise entleert hatte, war bei einem weiteren Kippen des
Behälters nunmehr eine geringe Kraft notw endig, da eben der Biehälter leichter
geworden war und bei gleichbleib:endem Hebelarm eine kleinere Kraft zum Kippten
des Behälters notwendig war.
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Diese bekannten Einrichtungen besitzen den .Nachteil, daß der zum
Kippen des Behälters in seinen verschiedenen Kipplagen ,erforderliche Kraftaufwand
starke Unterschiede .aufweist, wodurch eine Bedienung von Hand erschwert, wenn nicht
gar unmöglich ;gemacht ist.
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# Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, diese Mängel zu beseitigen,
wobei veränderliche Kipphebelarme verwendet werden sollen. Die Lösung gemäß der
Erfindung besteht darin, daß der jeweils wirksame Kipphebelarm gegebenenfalls unter
zusätzlicher Verwendung von Federn den Kippmomenten derart angepaßt ist, daß die
zum Kippen erforderliche Kraft nur geringe Änderungen erfährt.
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Verändterliche Kipphebela.nne sind biet Kippvorrichtungen für Behälter
allerdings bereits früher, wenn auch zu anderen Zwecken, verwendet worden. In den
bekannten Fällen war aber die Anordnung nicht nach der oben, gegebenen Vorschrift
,getroffen, so. daß der
verwünschte Kraftausgleich nicht eintreten
konnte.
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Die die Grundlage der Erfindung bildende Anpassung der Ki,pphebselarme
an die jeweiligen Kippmomente kann bei einer Ausfülirungsform der Erfindung dadurch
e-rreicht werden, daß Abrollkurven für das z. B. in Form von Ketten ausgebildete
Zugmittel an dem Behälter angeordnet sind oder daß die 'Mantelfläche des Behälters
als Abrollkurv:e ausgebildet ist. Wird eine Fedr m tvenuendet, so soll diese so
angeordnet sein, daß ihre Zugkraft sich mit dem, Anheben des Behälters vermindert.
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In der Zeichnung ist eine Kippvorrichtung gemäß der Erfindung in einer
Ausführungsform bei einem Schmelzkessel zum Gieren von Stereotypplatten im teilweisen,
Schnitt dargestellt.
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Mit i isst die.r Schmelzkessel bezeichnet, der um die in der. Gießschnauze
liegende Drehachse 4 kippbar am Ständer 5 des Gießwerkes gelagert ist. Die Gießschnauze
die-s Schmelzkessels i ist mit 3 bezeichnet, der Schmelzkesselmantel mit 2. Am Boden
des Schmselzkesselmantels 2 sind an dessen Außenseite zwei Augen 12 vorges:ehen,
an denen zwei Ketten i i befestigt sind. Diese Ketten legen sich an den Boden des
Kesselmantels 2 an, der als Abrollkurve 6 ausgebildet ist, und werden über Ritzel
8, 9, i o bei: 13 an Federn angeschlossen. Das andere Ende der Federn ist
mit dem Ständer 5 der Maschine bei 16
fest verbünden. Die Ritzel 8, 9 und
i o sind mittels entsprechender Arme am Ständer g der gesamten Vorrichtung gelagert.
Die Ritze18 sind mittels einer Kurbel? drehbar. In der Ruhelage des Kessels ruht
der Kessrelmantsel2 auf einer Stange i9. Mit 17 und 18 sind für zwei Lagen des Kessels
die wirksamen Hebelarme für die Kraft zum Kippen bezeI chnet.
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Durch die Veuivendung von zwei Ketten greift die Kippkraft bei diesem
Ausführungsb:eispIel an zwei Stellen dies Kesisels an, deren Verbindung parallel
zur Kippachse 4 des Schmelzkessels liegt. Dadurch wird der Behälter beim Kippen
von Verdrehungsbeanspruchungen vollständig entlastet.
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Beim Kippsem des nut flüssigem Stereomatall gefüllten Kessels i wirkt
die Vorrichtung wie folgt: Mittels der Kurbel ? werden die beiden hinterei:nanderliiegenden
Ritzel 8 im t; hrzeigersinn gedreht, so daß die der Gießpfanne benachbarten Teile
der Kette i i angehoben werden. Diese Iiettznteile sind, nie schon ausgeführt, an
den Augen 12 des Kess:elmantels 2 befestigt, sie liegen jedoch zu Beginn dies Kippvorganges
an der unteren Abrollkurve 6 des Kesselmantels 2 an. Dies hat zur Folge, daß zti
Beginn des Kippvorganbes die Kraft zum Kippen des vollen und schweren Behälters
an der Stelle 6 des Behältermantels 2 angreift. Der wirhsanie Hebelarm für diese
Kraft ist dementsprechend groß. Dieser Hebelarm ist mit 17 bezeichnet. Infolge
der Größe des Hebelarmes 17 wird auch zu Beginn des Kippvorganges eine verhältnismäßig
kleine Kraft zum Kippen des Behälters an der Kurte 3 7 notwendig sein, insbesondere
auch diesha.lb, weil in der Anfangsstellung des Kessels die Federn 15 am stärksten
gespannt sind. Die Federkraft ist daher in d:Ieser Stellung am größten und unterstützt
das Aufkippen des Behälters über die Ritzel. i o, 9 und 8 in stärkstem Maß.
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Beim Kippvorgang selbst fließt nun flüssiges St.ereom@etall über die
Gießschnauze aus, wodurch das Gewicht des Kessels kleiner wird und dem-emäß ein
kleineres Drehmoment zum weiteren Kippen des Kessels henötigt wird. Zufolge der
Anordnung der Ketten i auf der Abroll:kurve an dem Kesselmante12 greift die
Kraft zum Kippen, bei bereits leicht aufgeki,pptem Kessel, nicht mehr an der unteren
Rundung 6 des Kesselmantels 2 an, sondern es verschiebt sich der Angriffspunkt dieser
Kraft gegen das .fuge i2. Der wirksame Hebelarm für die Kraft zum Kippen wird also
entsprechend dem geringeren Gewicht des nunmehr zu kippenden Behälters kleiner.
Durch diese Stellung des Kessels sind auch die Federn 15 nicht mehr in der vollständig
gespannten Lage wie zti Beginn des Kippvorganges. Es werden demgemäß die Federn
i5 das Kippen des Kessels nur in :einem geringeren Maß unterstützen. Das Zusammenwirken
dieser geringeren Federkraft und des geringeren -#virksam@eii Hebelarmes für die
Kraft zum Kippen bewirkt, daß auch in dieser Kipplage zu: ehiem weiteren Kippen
des Behälters an der Kurhe17 eine fast gleich große Kraft wie bei Beginn des Kippvorganges
angreifen muß.
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Kippt man nun den Behälter so lange,, bis deren ganzer Inhalt nahezu
vollständig ausgeflossen ist - in der Zeichnung mit ges strichelten Linien dargestellt
-, so ist zti ,einem weiteren Kippen des Behälters in d@-:-ser Stellung wiedie;rum
ein bedeutend gcringeres Drehmoment als zu Betinn des Kippvorganges notwendig. Die
Kraft zum Kipp,eii ly keift schließlich i -iur an dem Auge. 12 aii.
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Der wirksame Heb,e.l.arm für die Kraft ist nunmehr am kleinsten und
ist mit 18 bezeichnet. Außerdem sind in dieser Stelhtnr die Federn 15 fast volll,-osmmen
entspannt tincl unterstützen ein weiteres Kippen Ilses Bchälters in dieser Stellung
nur noch in ge-
ringem Maße. Aus diesem Grunde ist auch bei einer Kippstellung
mit fast entleertem
Behälter die Kraft an der Kurbel 7 zu einem
weiteren Kippen nahezu gleich groß wie zu Beginn des Kippvorganges.
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Durch die Anordnung gemäß der Erfindung und der Ausbildung, des K
.esseImantels in Verbindung mit der Anordnung der Feder ist also, wie oben. beschrieben,
in jeder Kipplabe des Kessels stets nahezu dieselbe kleine Kraft zum Bewegen. des
Behälters erforderlich, wodurch :eine ,einfache und rasche Bedienung der besichriebünen
Einrichtung von Hand ermöglicht ist. Durch die Gleichmäßigkeit der anzuwendenden
Kraft beim Kippen :des Behälters ist weiter die Exzve- . lun:g ,einer gleichmäßigen
Ausgießgeschwindigkeit des flüssigen 9Gereometalls wesentlich erleichtert, wodurch
dessen' Einfüllen in die Gießform für Stereatypplatten gleichmäßig vor sich .gehen
kann. Auf diese Art ist nun wiederum die Voraussetzung- für einen gleichmäßigen
Guß der Stereotypplatte sichergestellt.