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Vorrichtung zum Gießen von Flußeisen und Stahl in Blockformen Die.
Erfindung betrifft eine weitere Ausgestaltung der im Patent 686764 beschriebenen
Erfindung. Die Vorrichtung nach dem Hauptpatent dient zum Gießen von Flußeisen und
Stahl in am Boden geschlossene Blockformen und weist einen mit der Gießform zu vereinigenden
und gemeinsam mit ilu zu schwenkenden Zwischenbehälter von bestimmter Form auf.
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Derartige Zwischenbehälter ergeben eine Reihe von Vorteilen, zu denen
insbesondere die Möglichkeit gehört, das Metall bis nahe an den Erstarrungspunkt
abkühlen zu lassen, ehe .es in die endgültige Form gebracht wird, wobei infolge
der großen Oberfläche, die das Metall im Zwischenhehälter aufweist, eine weitgehende
Entfernung der noch von der Frischung her im Metall gelösten Gase stattfindet. Stahlblöcke,
die unter Verwendung derartiger Zwischenbehälter vergossen wurden, zeigen eine sehr
geringe Lunkerbildung und einen außerordentlich geringen Gasgehalt, sind also sehr
hochwertig.
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Nun bietet die Notwendigkeit der Beschaffung derartiger Zwischenbehälter
jedoch einen gewissen Nachteil, der .nicht so sehr in den Kosten dieser zusätzlichen
Vorrichtungen besteht, denn diese Kosten sind, an den Vorteilen gemessen, recht
gering, sondern vielmehr in der Platzfrage,. denn die Zwischenbehälter müssen möglichst
in dem von Kränen bestrichenen Raum der Gießerei untergebracht sein, der regelmäßig
beschränkt ist.
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Deshalb ist @es im höchsten Maße wülnschenswert, mit einer verhältnismäßig
geringen Anzahl von Zwischenbehältern den ganzen Betrieb zu bewältigen. Das aber
setzt eine hohe Leistung der einzelnen Behälter voraus. Diese Leistung kann nur
erreicht werden, wenn die Verbindung zwischen dem Behälter und der Gießform rasch
bewerkstelligt werden kann. Die einfache Vorrichtung gemäß der Erfindung ermöglicht
diese rasche und sichere Verbindung von Zwischenbehälter und Gießform. Sie besteht
darin, daß eine schwenkbare Zulaufrinne nvischen dem schwenkbaren Zwschenbehälter
und der Gießform angeordnet und so gestaltet und gelagert ist, daß die Rinne unter
dem Einfluß der Schwerkraft eine Stellung einzunehmen sucht, die nahezu ihrer Betriebsstellung
entspricht, wobei der an der Gießform anliegende Schenkel der Zulaufrinne in Ausnehmungen
im Innenrad der Gießform paßt.
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Schwenkbare Zulaufrinnen sind an sich in Hüttenhetriehen für andere
Zwecke schon angewendet worden. Bei der Erfindung aber handelt es sich um die Lösung
der oben
geschilderten Aufgabe, die Leistungsfähigkeit der Zwischenbehälter
zu erhöhen.
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In der folgenden Beschreibung ist an Hand der beiliegenden Zeichnung
ein Ausführungsbeispiel der Erfindung erläutert. In der Zeichnung zeigt Abb. i einen
Querschnitt durch die mit dem Zwischenbehälter verbundene Gießform in der Stellung,
in der die Verbindung herbeigeführt wird, Abb.2 den oberen Teil der Gießform in
vergrößertem Maßstabe und Abb.3 den Bewegungsvorgang beim Ein-und Ausfahren der
Gießform.
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Der schwenkbare Zwischenbehälter V mit dem Arm F, der die Gießform
I( aufnehmen kann, ist auf einem Bock C gelagert. Die Gießform I\' ist mit der Kante
des Behälters V durch einen Bügel B verbunden. Dieser Bügel ist um .eine Achse A
drehbar, die in Lagern ruht, die entweder am Rande des Zwischenbehälters oder am
Bock befestigt sind. Der Bügel B ist so ausgebildet, daß er unter dem Einfluß der
Schwerkraft immer die in den Abb. i und 2 gezeigte Stellung einzunehmen bestrebt
ist, die bei dem Ausführungsbeispiel dadurch erreicht wird, daß der untere Schenkel
des Bügels verdickt ist, während sein oberer Schenkel spitz zuläuft. Die Gießformrandung
weist innen eine Ausn.ehmung E auf, in welcher der eine Schenkel des Bügels, beim
Ausführungsbeispiel der verdickte, hineinpaßt.
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Bei der in Abb. i gezeigten Stellung ist der Zwischenbehälter leer;
die Gießform ist soeben mit ihm verbunden worden. Zum Füllen des Behälters wird
er gemeinsam mit der Gießform um ungefähr 9o` in Richtung des Pfeiles P geschwenkt.
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Aus der Abb.3 ist die `'Wirkungsweise der Vorrichtung beim Ein- und
Ausfahren der Gießform zu erkennen. Wenn der Zwischenbeh,ältereine neue Gießform
empfangen soll, dann wird diese zwischen den Ständern des Bockes C !ein Stück hindurchgefahren.
Dabei schlägt die Außenkante der Gießform an den BügelB, der sich aus der gestrichelt
gekennzeichneten Stellung l in die Stellung 11 schwenkt und der Gießform den Weg
freigibt. Die Gießform wird dann zwischen den Ständern des Bockes weiter hindurchgefahren,
bis sie den Bügel freigibt, so daß er wieder in die Stellung I zurückschwingt. Dann
wird die Gießform in der entgegengesetzten Richtung bewegt, bis sie die Stellung
nach den Abb. i und 2 einnimmt. Damit ist die Verbindung zwischen dein Z«.rischenbehälter
und der Gießform geschaffen, die das Gießen unter Vermeidung des frei fallenden
Gießstrahls erlaubt. Um das gemeinsame Schwenken von Form und Behälter zu ermöglichen,
werden beide durch die Arme F o. dgl., vorzugsweise selbsttätig, miteinander verbunden.
Während dieses Vorganges ruht die Form auf .einem fahrbaren Untergestell, das unter
Umständen auch mit den Armen F verankert und gemeinsam mit der Form geschwenkt werden
kann.
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Nach dem Füllen der Form befindet sie sich wieder in ihrer senkrechten
Lage und kann nun in verschiedener Weise von dem Zwischenbehälter gelöst werden.
Zunächst wird die Verankerung mit dem Behälter aufgehoben, und dann wird die Form
in derselben Richtung, in der sie auf den Behälter zugefahren wurde, weitergefahren,
wobei nunmehr ihre linke Innenkante den Bügel in die Stellung II schwenkt. Es ist
klar, daß sofort eine frische, leere Form mit derselben Förderrichtung an den Zwischenbehälter
gebracht und mit ihm verbunden werden kann. Erlauben die Platzverhältnisse diese
Wegrichtung illcht, dann wird die Form zunächst aus der Stellung der Abb. i etei-as
nach rechts verfahren, bis der Bügel die Stellung I in Abb.3 unter dem Einfluß seiner
Schwerkraft annimmt. Bewegt er sich jedoch nicht selbständig, weil z. B. sein oberer
Schenkel am Rande des Behälters festgebacken ist, dann kann man ihn durch Anfahren
der linken Gießformkante an seinem unteren Schenkel. frei machen. Mit einem Haken
läßt er sich dann ohne weiteres von Hand in Stellung II bringen, und die Form kann
nach' links zurückgefahren werden.