DE1215310B - Vorrichtung zum Entgasen und Giessen, insbesondere Stranggiessen, von Stahl oder anderen Metallen - Google Patents
Vorrichtung zum Entgasen und Giessen, insbesondere Stranggiessen, von Stahl oder anderen MetallenInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
PÄTE.N.TA.MT
AUSLEGESCHRIFT
int. Cl.:
B22d
ι ^ vv
Deutsche KL: 31 c-12/02
Nummer: 1215 310 ^
AktenzeJQhe.n; B 70963 VI a/31c
Anmeldetag; 2. März 1963
Auslegetag: 28. April 1966
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Entgasen
von Stahl oder Metallen durch Vakuumbehandlung und zum unmittelbar anschließenden
Vergießen, insbesondere in Stranggießkokillen. Pie Vorrichtung eignet sich insbesondere für die Behandlung
großer Mengen schmelzflüssigen Metalls, z, B. von mehreren hundert Tonnen Stahl.
Es ist eine Entgasungsvorrichtung für die Durchlauftropfenentgasung
beim Gießen von Metallschmelzen mit einem Vorratsbehälter für die zu entgasende Schmelze und ejnem luftdicht damit
verbundenen, mit Anschlüssen zum Evakuieren und Belüften versehenen Vakuumbehälter sowie mit
einem nach Art einer kommunizierenden Röhre mit dem Vakuumbehälter und der Atmosphäre verbundenen
Zweitraum bekannt, bei der eine mit Stopfen versehene Gießpfanne für die regelbare Zufuhr
der zu entgasenden Schmelze einen am Boden der Gießpfanne luftdicht angebrachten und leicht
lösbar mit der Gießpfanne verbundenen Vakuumbehälter für die Entgasung der Schmelze besitzt
sowie einen mit dem Vakuumbehälter verbundenen, durch eine seitliche Trennwand abgegrenzten und in
gleicher Bodenhöhe angeordneten Zweitraum, dessen Trennwand in Bodennähe einen Durchlaß für die
entgaste Schmelze und dessen Boden einen regelbaren Ablauf für die entgaste Schmelze besitzt, die
in der Weise zusammenwirken, daß sich im Vakuumbehälter und im Zweitraum ein zusammenhängendes
Metallbald von verschiedener Badhöhe ausbildet, wobei im Vakuumbehälter ständig frische Schmelze
aus der Gießpfanne zufließt und in gleichem Maße entgaste Schmelze durch eigenes Gefalle aus dem
Zweitraum abfließt.
Bei dieser bekannten Vorrichtung findet die Hauptspeicherung des schmelzflüssigen Metalls in
der Gießpfanne statt. Die übrige Speicherung in dem darunterliegenden Vakuumbehälter und im Zweitraum
ist demgegenüber verhältnismäßig gering. Bei der Vorrichtung gemäß der Erfindung soll ein besonders
großes Speichervermögen im Vakuumbehälter vorliegen; es soll die Aufgabe gelöst werden,
große Mengen schmelzflüssigen Metalls, z.B. Stahl, in besonders betriebssicherer und wirkungsvoller Weise
den beiden Maßnahmen, nämlich Entgasung und Vergießen, insbesondere zum Strang, zu unterwerfen.
Eine besonders wichtige Aufgabe besteht darin, den Mengenfiuß in einfacher Weise zu regeln, wobei
auch unvorhersehbare Störungen dieses Flusses ohne Gefahr für die Vorrichtung und die Bedienungsmannschaft
beherrscht werden können.
Eine solche Vorrichtung besteht — ähnlich wie Vorrichtung zum Entgasen und Gießen,
insbesondere Stranggießen, von Stahl oder
anderen Metallen
insbesondere Stranggießen, von Stahl oder
anderen Metallen
Anmelder:
Bochumer Verein für Gußstahlfabrikation
Aktiengesellschaft, Bochum
Als Erfinder benannt:
Dipl.-Ing. Adolf Sichert,
Wattenscheid-Eppendorf
Dipl.-Ing. Adolf Sichert,
Wattenscheid-Eppendorf
die oben beschriebene bekannte Vorrichtung — im wesentlichen aus einem in bekannter Weise durch
einen vakuumdichten Deckel mit einer Durchflußöffnung für das schmelzflüssige Metall verschließbaren
Vakuumgefäß, in das aus einer aufgesetzten Pfanne, einem aufgesetzten Trichter oder sonstigen
Behälter das schmelzflüssige Metall in das Vakuum einströmen kann und das am unteren Ende eine
Durchflußöffnung für das schmelzflüssige Metall aufweist, wobei sich an das äußere Ende des Durchflusses
ein als Staubecken für das schmelzflüssige Metall ausgebildeter Teil der Vorrichtung mit mindestens
einem, verschließbaren Ausguß anschließt.
Erfindungsgemäß ist am oberen Rand des. Staubeckens ein Überlauf für überschüssiges Metall
angeordnet. Über dem Niveau diese Überlaufes ist die Saugleitung zur Vakuumpumpe innerhalb dieses
Vakuumgefäßes in einer Höhe H2 + S, wobei H2 die
barometrische Höhe des betreffenden Metalls — bei Stahl etwa 1400 mm — und S einen Sicherheitszuschlag von etwa 200 bis 500 mm bedeuten.
Schließlich ist der Durchfluß zwischen dem Vakuumgefäß und dem Staubecken verschließbar, z. B. durch
einen Stopfen.
Die grundsätzliche Gestaltung und der Betrieb der Vorrichtung seien an Hand der Zeichnung
dargestellt:
Der Behälter 1 mit Deckel 2, Durchfluß 18, Strahlenschutz 3 und Einfüllpfanne 4 besitzt am
unteren Ende einen Durchflußkanal 5 und einen Verschlußstopfen 6 für diesen Durchfluß, der ein
Staubecken? für das schmelzflüssige Metall durch-
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quert. Am Staubecken 7 sind drei Ausgüsse 8 mit Stopfenstangen 9 vorgesehen. Am oberen Rand des
Staubeckens 7 befindet sich ein Überlauf 10, durch den die maximale Höhe des Metalls in dem Staubecken
7 festgelegt ist. Von dieser maximalen Köh.eHä, die durch den Überlauf 10 bestimmt ist,
wird auch die Lage der Vakuumpumpleitung 11 bestimmt. Diese Höhe beträgt H2 + S, wobei H2 die
barometrische Höhe des betreffenden Metalls, bei Stahl etwa 1400 mm, und S einen Sicherheitszuschlag
bedeutet.
Diese Apparatur kann man nun bis zu folgenden Extremfällen betreiben:
Beim Eingießen füllt sich zuerst der Evakuierungsraum 1 bis zur Höhe H0. Hierbei wird die vakuumdichte
Membrane 12 vor dem Stopfen 6 geschmolzen und der Stopfen 6 selbst durch den Stahl, der den
Kanal 5 füllt, vakuumdicht abgedichtet. Nach weiterer Füllung und Entgasung bis zur Höhe H1
kann der Stopfen 6 geöffnet und mit der Füllung des Staubeckens 7 begonnen werden. Unter Beibehaltung
des Niveaus H1 als Minimum kann nun mit dem Gießen durch die Ausgüsse 8 begonnen werden (in
Stranggießkokillen 19). Bis zur Höhe H2 kann nunmehr
der Vakuumraum als Pufferraum dienen, ohne daß Metall über den Überlauf 10 abläuft. Überlauf
von Metall über 10 kann auch noch weiter verhindert werden durch Drosselung oder Verschließen
des Durchflusses 5 mit dem Stopfen 6, und zwar bis zur Auffüllung der Höhe S. Da ein weiteres Steigen
des Metallniveaus in dem Behälter 1 nicht mehr zulässig ist, ist nunmehr ein etwaiger Überschuß durch
entsprechende Regulierung mittels Stopfen 6 und Überlauf 10 vorzunehmen. Mit dieser Vorrichtung
läßt sich nicht nur normal beruhigter und halbberuhigter Stahl, sondern insbesondere auch unberuhigter
Stahl mit Sicherheit vergießen (mehrere hundert Tonnen). 17 ist ein Niveaumeßgerät.
Es ist noch zweckmäßig, nicht nur eine Dichtungsmembrane 12 od. dgl. am Durchfluß 5, sondern auch
eine Membrane 12' od. dgl. im Bereich unter dem Ausguß der Pfanne 4 vorzusehen, um den Behälter 1
schon vor dem Einfüllen des Metalls aus der Pfanne 4 unter Vakuum zu bringen. Falls die
Pfanne 4 bereits mit Stahl gefüllt ist, kann auch ohne Membrane 12' das Vakuum vor dem Einfüllen des
Metalls hergestellt werden. Um das Staubecken 7 vom Behälter 1 leicht lösen zu können, insbesondere
für Reparaturen, ist bei 13 eine Trennfuge mit Vakuumdichtung vorgesehen.
Zweckmäßig ist es auch, Heizvorrichtungen innen oder außen vorzusehen, und zwar Widerstands-,
Lichtbogen- oder Induktionserhitzer. In der Zeichnung sind nur induktive Heizvorrichtungen 14 und
14' dargestellt, welche die Kanäle 5 bzw. 15 außen beheizen. __
Weiterhin kann es von Vorteil sein, Vorrichtungen zur Zugabe von Legierungs- und/oder Beruhigungsmitteln
16 bzw. 16' anzuordnen, um während der
ίο Behandlung den Stahl bzw. das Metall verändern zu
können, was bei großen Stahlmengen, z. B. 300 bis t, im Laufe des kontinuierlichen Gießens notwendig
sein kann, um von einer Qualität auf eine andere ohne Unterbrechung übergehen zu können,
z. B. von unberuhigtem Stahl auf beruhigten.
Claims (2)
1. Vorrichtung zum Entgasen und Gießen von Stahl oder auch anderen Metallen, die im wesentliehen
aus einem in bekannter Weise durch einen vakuumdichten Deckel mit einer Durchflußöffnung
für das schmelzflüssige Metall verschließbaren Vakuumgefäß besteht, in das aus einer
aufgesetzten Pfanne, einem aufgesetzten Trichter oder sonstigen Behälter das schmelzflüssige
Metall in das Vakuum einströmen kann und das am unteren Ende eine Durchflußöffnung für das
schmelzflüssige Metall aufweist, wobei sich an das äußere Ende des Durchflusses ein als Staubecken
für das schmelzflüssige Metall ausgebildeter Teil der Vorrichtung mit mindestens
einem verschließbaren Ausguß anschließt, dadurch gekennzeichnt, daß am oberen Ende des Staubeckens (7) ein Überlauf (10) für
überschüssige Schmelze angeordnet ist und über dem Niveau (Hü) dieses Überlaufes (10) die
Saugleitung (11) zur Vakuumpumpe an dem Vakuumgefäß (1) in einer Höhe H2 + S angeordnet
ist, wobei H2 die barometrische Höhe des betreffenden Metalls — bei Stahl etwa
1400 mm — und S einen Sicherheitszuschlag von etwa 200 bis 500 mm bedeutet, und daß der
Durchfluß (5), ζ. Β. durch einen Stopfen (6), verschließbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Ausguß (8) einer Stranggießeinrichtung
(19) zugeordnet ist.
In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Auslegeschrift Nr. 1086 401.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
609 560/394 4.66 © Bundesdruckerei Berlin
Priority Applications (2)
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DE1215310B true DE1215310B (de) | 1966-04-28 |
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Family Applications (1)
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1964
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Also Published As
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