DE7515011U - Niederdruck-giessvorrichtung - Google Patents
Niederdruck-giessvorrichtungInfo
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Description
Niederdruck-Gießvorrichtung
Die Erfindung betrifft eine Niederdruck-Gießvariehtung mit einer Gießform, die am unteren Ende mit einer Kompressions-Entspannungs-Kammer
in Verbindung steht, welche ihrerseits über ein Tauchrohr mit einem in einem dichten Einschluß an-
/Und geordneten Tiegel verbunden ist /eine erste und eine zweite,
an ihrem unteren Ende miteinander in Verbindung stehende Teilkammern aufweist, von denen die zweite in ihrem oberen
Teil mit einem Auslaßstutzen versehen ist, der an eine
Quelle für unter Druck stehendes, gegenüber dem im Tiegel enthaltenen Gießmaterial indifferentes Gas angeschlossen
ist,-wobei zwischen dieser und dem Auslaßstutzen ein Absperrschieber
und ein Gasdurchflußregler zwischengeschaltet sind, und wobei der dichte Einschluß mit einem Druckzuführstutzen
versehen ist, der unter Zwischenschaltung eines Absperrschiebers an eine Druckluftquelle angeschlossen ist.
Es sind sogenannte Niederdruck-Gießverfahren bekannt, bei denen an der freien Oberfläche eines Gießmaterials, das sich
in flüssigem Zustand in einem in einem dichten Einschluß, beispielsweise in einem dichten Ofen, angeordneten Tiegel
befindet, ein Gasüberdruck aufgetragen wird. Das Gießmaterial kann ein Metall, eine Legierung oder ein Kunstharz sein.
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Der im dichten Einschluß erzeugte Überdruck bewirkt, daß das flüssige Gießmaterial in einem Tauehrohr hochsteigt,
das an seinem oberen Ende mit einer Gießform verbunden ist. In diese sind Löcher für das Entweichen von Gas gebohrt. In
das Tauchrohr ist zwischen dem Tiegel und der Gießform eine Kompressions-Entspannungs-Kammer eingesetzt, die eine erste
und eine zweite, miteinander in Verbindung stehende Teilkammer aufweist. In der Phase der Unterdruck setzung des
dichten Einschlusses bildet die zweite Teilkammer eine Gasglocke.
Nach zumindest teilweiser Verfestigung des flüssigen Gießmaterials
in der Gießform wird ein Ausgleich der Gasdrücke im dichten Einschluß und in der zweiten Teilkammer vorgenommen,
wonach in diesen beiden Räumen wieder atmosphärischer Druck hergestellt wird, damit das nicht erstarrte Gießmaterial
in den Tiegel zurückfallen kann.
Eine Gießvorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens insbesondere
beim Gießen von Hohlteilen ist in der französischen Patentschrift 71 28 190 beschrieben.
Bei einer solchen Vorrichtung ist vorgesehen, daß zur Unterdrucksetzung
des dichten Einschlusses Druckluft oder ein gegenüber dem Gießmaterial indifferentes Gas verwendet werden
kann.
Es hat sich jedoch insbesondere beim Gießen von Metallen und Legierungen nach dem Niederdruck-Gießverfahren herausgestellt,
daß praktisch immer Oxidationserscheinungen auftreten. Diese häufig starke Oxidation im flüssigen Metall tritt auf, wenn
der Druck abgebaut wird, um das nicht erstarrte Metall in das Tauchrohr und dann in den Tiegel zurücklaufen zu lassen.
Tatsächlich ist die Trennstelle zwischen dem erstarrten Teil und dem flüssigen Teil niemals glatt. Im breiigen Zustand
befindliche Teile lösen 3ich, oxidieren und sammeln sich im
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Tauchrohr an der Oberfläche der Flüssigkeit an. Bei jeder Füllung der Gießform sammeln sich Oxide an, die in das Gußstück
transportiert werden und dessen Qualität verringern oder ändern können.
Derartige Erscheinungen können auch dann auftreten, wenn das für die Unterdrucksetzung der Vorrichtung verwendete Druckgas
ein indifferentes Gas ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Bildung von Oxiden zu vermeiden, zufällig gebildete Oxide zu entfernen
tind die bis heute nicht durchführbare Entgasung in der Vorrichtung
zu erleichtern.
Gegenstand der Erfindung ist eine Niederdruck-Gießvorrichtung, bei welcher der den Tiegel umschließende Einschluß je nach
Bedarf entweder mit einer Druckluftquelle verbindbar oder dicht abschließbar oder an die Atmosphäre anschließbar ist,
und bei welcher die zweite Teilkammer der Kompressions-Entspannurtgs-Zammer
in ihrem oberen Teil mit einem Auslaßstutzen versehen ist, der je nach Bedarf an eine Quelle für
unter Druck stehendes indifferentes Gas anschließbar ist, wobei in diesen Auslaßstutzen Einrichtungen für die Unterbrechung
der Gaszufuhr und zum Regulieren der Gasdurchflußmenge eingebaut sind.
Die Erfindung ist ferner auf eine Vorrichtung dieser Art
gerichtet, die eine selbsttätige Speise- und Dosiervorrichtung für die Druckluft und das indifferente Gas aufweist, zu
der ein schwenkbarer Behälter gehört, bei dem in zwei Kammern, mit umgekehrt veränderbaren Volumina die Druckluft bzw. das
indifferente Gas eingeschlossen sind.
Erfindungsgemäß geschieht die Unterdrucksetzung des genannten,
den Tiegel umschließenden dichten Einschlusses mit Druckluft,
lind die zweite Teilkammer der genannten Kompressions-Entspannungs-Kammer
wird je nach Bedarf und bei Steuerung
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der Durchflußmenge und des Druckes mit einem gegenüber dem
Gießmaterial indifferenten Gas versorgt.
Bank dieser Aufteilung der von den Gasen wahrzunehmenden Aufgaben
lassen sieh die durch die Oxidation hervorgerufenen
Nachteile vermeiden. Dieses Ergebnis wird durch die Anwendung nur einer geringen und dosierten Menge indifferenten Druckgases,
das beispielsweise Stickstoff oder Argon sein kann, erreicht, da die Hauptdruckerzeugung in der Vorrichtung mit
Druckluft vorgenommen wird.
Bei einer Ausbildungsform nach der Erfindung wird vor jedem Gießvorgang das indifferente Gas mit geringer (Durchfluß·)Menge
in die zweite Teilkammer eingeleitet. Sodann wird die mit indifferentem Gas gefüllte zweite Teilkammer dicht abgeschlossen
und der genannte Einschluß wird mit Druckluft unter Diuck gesetzt. Nach wenigstens zum Teil eingetretener Erstarrung
wird in die zweite Teilkammer erneut indifferentes Gas eingeleitet und der genannte Einschluß wird mit der Atmosphäre
verbunden, wobei während des Rücklaufes des nicht erstarrten Gießmaterials in den Tiegel die Zufuhr von indifferentem Gas
in die zweite Teilkammer aufrechterhalten wird.
Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird am Ende eines Gießvorganges und nachdem das gesamte nicht
erstarrte Gießmaterial in den Tiegel zurückgelaufen ist, vorübergehend die Zufuhr des i.!different en Gases in die
zweite Teilkammer fortgesetzt, wobei dieses indifferente Gas durch das Tauchrohr und den Tiegel entweicht, um das Tauchrohr
von Verunreinigungen freizumachen und in flüssigen Gießmaterial durchzuperlen, bevor es aider freien Oberfläche des
Gießmaterials austritt.
Die Erfindung ist insbesondere bei einer Niederdruck-Gießvorriohtung
anwendbar, wie sie in der genannten französischen Patenxschrift beschrieben wird.
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Die selbsttätige Speisevorrichtung für Druckluft und indifferentes
Gas nach der Erfindung ist sehr einfaoh aufgebaut, verhindert jeglichen Austausch zwischen den beiden Bereichen
"Druckluft" und "indifferentes Gas" und ermöglicht eine
exakte und gleichbleibende Dosierung der indifferenten Spülgase, wodurch sich eine verbesserte metallurgische Qualität
der Gußstücke ergibt.
Die Erfindung wird im folgenden anhand schematischer Zeichnungen meherer Ausführungsbeispiele mit weiteren Einzelheiten
erläutert. In der Zeichnung zeigt:
Fig. 1 einen Schnitt durch eine Niederdruck-Gießvorrichtung zur Erläuterung des Verfahrens nach der Erfindung,
Fig. 2 einen Schnitt durch einen Teil einer bevorzugten
Ausbildungsform einer Gießvorrichtung nach der Erfindung,
Fig. 3 einen weiteren Schnitt durch die Gießvorrichtung gemäß Fig. 2 zur Erläuterung der Vorgänge beim
Desoxidieren und Entgasen, .
Fig. 4 eine Aufsicht, teilweise im Schnitt, auf eine bei einer Niederdruck-Gießvorrichtung nach der Erfindung
anwendbare selbsttätige Speisevorrichtung für indifferentes Gas, und
Fig. 5 und 6 Aufsichten, teilweise im Schnitt, auf den in der Speisevorrichtung gemäß Fig. 4 als Dosiergerät
verwendeten Zylinder in zwei verschiedenen Stellungen.
Als Beispiel zur Erläuterung des Verfahrens nach der Erfindung zeigt Fig. 1 eine Niederdruck-Gießvorrichtung der in der
vorgenannten französischen Patentschrift beschriebenen Gattung.
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Es genügt darauf hinzuweisen, daß die Gießvorrichtung einen dichten Einsohluß 2, beispielsweise einen Ofen aufweist, in
dem ein Tiegel 4 angeordnet ist. Dieser enthält das in flüssigem Zustand befindliche Gießmaterial 6, beispielsweise
ein Metall oder eine Leichtmetallegierung. In das flüssige Metall ist ein vertikal oder schräg angeordnetes Tauchrohr 8
eingetaucht, das an seinem oberen Ende an eine Gießform 1G angeschlossen ist. Zwischen dem Tauchrohr 8 und der Gießform
10 ist eine Kompressions-Entspaxraungs-Kammer 12 angeordnet.
Die Gießform 10 ist an ihrem oberen Ende mit einer Gasableitungsvorrichtung H versehen.
Sie Kompressions-Entspannungs-Kammer 12 setzt sich aus einer
ersten Teilkammer 16 und einer zweiten Teilkammer 18 zusammen, die an ihrem unteren Teil über einen Durchlaß 20 miteinander
in Verbindung stehen. Die zweite Teilkammer 18 bildet eine Gasglocke, die ein "Druckgaspolster1* 22 einschließen kann,
und ist an ihrem oberen Teil mit einem Auslaßstutzen 24 versehen.
Der Einschluß 2 ist seinerseits mit einem Druck zuführstutzen versehen.
In den Auslaßstutzen 24 sind ein Absperrschieber 28 und ein
Durchflußmengenbegrenzet1 oder Durchflußregler 30 eingebaut.
Das andere Ende 32 des AuslaßStutzens 24 ist an eine in Pig.
mit N bezeichnete Quelle für ein gegenüber dem Gießmaterial,
beispielsweise gegenüber einer Aluminiumlegierung indifferentes Gas angeschlossen. Zur Verwendung kommt beispielsweise Stickstoff, Argon oder ein beliebiges anderes Gas, das dieselben
Eigenschaften aufweist und mit dem sich im oberen Bereich des flüssigen Metalls eine nichtoxidierende Atmosphäre erzeugen läßt.
In den Druckzuführstutzen 26 ist ein Absperrschieber, beim gezeigten Beispiel eine Wegeventil 34 mit drei Stellungen
eingebaut, mit dem sich der Einschluß 2 je nach Bedarf entweder
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an eine in Fig. 1 mit A bezeichnete Druckluftquelle oder an eine ins Freie führende Rohrleitung 36 anschließen oder
aber dicht abschließen läßt.
In der ersten Betriebsphase des Verfahrens wird, nachdem die Gießform 10 nach Ausstoßen des zuvor erzeugten Gußstückes
wieder geschlossen wurde, das Wegeventil 34 geschlossen, wobei der Einschluß 2 unter Atmosphärendruck steht, und der
Absperrschieber 28 wird geöffnet, wobei der Durchflußregler eine geringe Menge, beispielsweise in der Größenordnung von
1 l/min, indifferentes Gas durchläßt, mit dem der Speiseteil unter geringem Druck gespült wird.
In der zweiten Arbeitsphase das Verfahrens wird die Zufuhr von indifferentem Gas durch Schließen des Absperrschiebers
unterbrochen. Durch Öffnen des Wegeventils 34, entsprechend der in Fig. 1 gezeichneten Stellung, wird zur Unterdrucksetzung
der Gießform 10 die Druckluftquelle A angeschlossen. Das flüssige Metall steigt im Tauchrohr 8 hoch in die
Kompresaions-Entspannungs-Kammer 12 und in die Gießform 10.
In der zweiten Teilkammer 18 drückt das flüssige Metall ein Polster 22 von indifferentem Gas zusammen.
Während der vollständigen oder teilweisen Erstarrung des Gußstückes, je nachdem ob Voll- oder Hohlteile hergestellt
werden, wird das Wegeventil 34 wieder geschlossen, um den Fülldruck aufrechtzuerhalten.
In der dritten Arbeitsphase des Verfahrens, d.h. nachdem das Gußstück vollständig oder teilweise erstarrt ist und kurz vor
der erneuten Absenkung des Druckes im Einschluß 2 auf den Atmosphärendruck, wird der Absperrschieber 28 wieder geöffnet,
um in die Teilkammer 18 eine kleine Menge indifferentes Gas einzuleiten, bis die Flüssigkeit in dieser Teilkammer 18
ein Niveau erreicht hat, bei dem das indifferente Gas in den
oberen Teil der Teilkammer 16 entweichen kann. Dieser Betriebszustand der Gießvorrichtung ist in Fig. 2 dargestellt, die
einen Teil eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung
zeigt.
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Nachdem mit dem Wegeventil 34 erneut der Anschluß an die Atmosphäre hergestellt ist, wird, während das Metall im
Tauchrohr 8 vollständig zurückläuft„ die Zufuhr von indifferentem Gas im Auslaßstutzen 24 auf eine sehr kleine DurchfIuS-menge
gedrosselt, bis die Druck absenkung beendet ist. Dadurch
ist es in der vierten Phase des Verfahrens möglich, das Guß-
' stück zu entnehmen und bis zum nächsten Arbeitsgang im
Speiseteil eine neutrale bzw. indifferente Atmosphäre auf-
y rechtzuerhalten.
' Wie sich im Zusammenhang mit Fig. 3 ergeben wird, lassen
'■; ·■·. sich das Verfanren und die Vorrichtung nach der Erfindung
' ebenfalls *ur Entgasung und zur Desoxidierung, insbesondere
f i zur Entfernung der Oxide anwenden, die sieh im Tauchrohr 8
angesammelt haben können.
Pig. 2 und 3 zeigen eine bevorzugte Ausbildungsform einer Gießvorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach der
Erfindung.
Die wesentlichen Bauteile tragen dieselben Bezugszeichen wie die entsprechenden Teile des Beispiels gemäß Fig. 1.
Bei der in Pig. 2 und 3 dargestellten Ausbildungsform ist das Tauchrohr 8 nicht schräg, sondern vertikal angeordnet
und die Kompressions-Entspannungs-Kammer 12 weist eine
spezielle Ausbildung auf.
Die Kompressions-Entspannungs-Kammer 12 des gezeigten Beispiel?
hat eine zu einer vertikalen Achse rotationssymmetrische Gestalt und kann aus zwei Teilen 38 und 40 zxisammengeeetzt
sein, die im wesentlichen kegelstumpfförmig, als Einzelteile
isusammengefügt oder einstückig gegossen und so gestaltet sind, daß sich die erste Teilkammer 16 der Kompressions- Entspannungs-Kammer
12 in deren Zentrum befindet, während sich die zweite Teilkammer 18 ringförmig um die erste Teilkammer 16 herumzieht.
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Wenn das Metall, oder allgemeiner das Grießmaterial, während
der zweiten Arbeitsphase in der Kompressions-Entspannungs-Kammer 12 ein in Pig. 2 mit gestrichelten Linien eingezeichnetes Niveau 42 erreicht, das dem in Fig. 1 dargestellten
Gisßmaterialspiegel entspricht, is\. in einem dichten oberen
Teil des ringwulstförmigen Volumens der zweiten Teilkammer 18 eine bestimmte Masse indifferenten Gases einge
schlossen, die das Druckkissen 22 bildet.
Sobald das flüssige Metall das Niveau 42 erreicht, werden die beiden Teilkammern 16 und 18 durch eine in das flüssige
Metall eintauchende ringförmige Trennwand 44 voneinander getrennt.
Fig. 2 zeigt genau die dritte Arbeitsphase des Verfahrens,
d.h. jene Phase, in der nach vollständiger oder teilweiser Erstarrung eines Gußstückes 46 durch den Auslaßstutzen 24
eine kleine Menge indifferenten Gases eingeleitet wird, bis die Flüssigkeit im ringwulstförmigen Kammerraum ein Niveau
erreicht, bei dem das indifferente Gas, wie mit Pfeilen 50
angedeutet, in den oberen zentralen Bereich der Vorrichtung entweichen kann.
In Fig. 2 und 3 ist ebenfalls eine Sicherheitseinrichtung
dargestellt, die von zwei Elektroden oder Kontaktstücken gebildet ist, welche kurzgeschlossen werden, wenn das Metall
über das in der Teilkammer 18 vorgesehene Niveau hinaus ansteigt, beispielsweise bei schlechter Abdichtung dieser
Teilkammer 18 als Folge einer Lässigkeit am oder vor dem Auslaßstutzen 24. Die Sicherheitseinrichtung 52 unterbricht
dann selbsttätig die Unterdrucksetzung des Einschlusses 2.
Fig. 3 macht insbesondere die Möglichkeiten der Entgasung und der Desoxidierxmg deutlich, wie sie eine Vorrichtung nach
äer Erfindung verschafft. Soll eine solche Behandlung vorgenommen werden, genügt es, die Verbindungsdüse zur Gießform
mit einem Verschlußstopfen 54 dicht zu machen und das über
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den Auslaßstutzen 24 zugeleitete indifferente Gas, beispielsweise Stickstoff, unter Überdruck zu setzen, damit es in
der flüssigen Schmelze durchperlt. Der Einschluß 2 wird dabei über eine Öffnung 56, die beispielsweise di« Füllöffnung
3ein kann, oder durch entsprechendes Schalten des Wegeventils 34 (Fig. 1) ans Freie angeschlossen. Die Oxide, die sieh im
Tauchrohr 8 angesammelt haben können, werden zur Oberfläche der Schmelze transportiert, können also nicht mehr bei jeder
Füllung der Gießform 10 in das Gußstück mitgerissen werden, und das flüssige Metall erfährt eine kräftige Entgasung.
Fig. 4 zeigt eine dosierende Speisevorrichtung für indifferentes Gas zu einer Niederdruck-Gießvorrichtung nach der Erfindung.
Diese Vorrichtung ist an eine mit der in Fig. 2 und 3 dargestellen Gießvorrichtung gleich ausgebildete Gießvorrichtung
anschließbar. Aus diesem Grunde ist vom Einschluß 2 nur der Teil gezeichnet, von dem der Druckzuführstutzen 26 ausgeht,
und von der Kompressionet-Entspannungs-Kammer 12 -nur der Teil,
an den der Auslaßstutzen 24 angeschlossen ist.
Zur Speisevorrichtung gehört ein dichter Zylinder 58, der um seine Tragachse 60 schwenkbar ist und desser. Innenraum durch
eine diametral verlaufende Trennwand 62 unterteilt ist, die in ihrem unteren Teil einen Durchlaß 64 aufweist. Dieser
Zylinder 58 ist zur Hälfte mit Öl oder einer beliebigen anderen Flüssigkeit gefüllt, die nicht flüchtig, sehr stabil
und gegenüber dem gewählten Gaa inert ist. In den oberen Teil des jeweiligen Raumes V1 bzw. V2 mündet jeweils ein Zulauf
66 bzw. 68. Diese sind mit sehr biegsamen Schläuchen 70 und 72 bis zum SchwenkZentrum verlängert. Der Zylinder 58
ist mit einem leichten Ballastgewicht 74 versehen, das als Rückholvorrichtung wirkt und den Zylinder 58 normalerweise
in der in Fig. 4 gezeichneten Stellung hält.
Der im oberen Bereich der Kompressions-Entspannungs-Kammer
mündende Auslaßstutzen 24 ist an den mit dem Raum V1 in Verbindung
stehenden Zulauf 66 über einen Schlauch verbunden,
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der die Schwenkbewegungen des Zylinders 58 um seine Tragachse 60 nicht beeinflußt.
Zwischen den Zylinder 58 und die Kompressions-Entspannungs-Kammer
12 sind ein Absperrschieber 28 und eine Zuleitung für von einer Quelle N kommendes indifferentes Gas zwischengeschaltet.
Die Dosierung des Gases erfolgt mit dem Durchflußregler 30, der auch als Druckreduzierventil wirkt.
Der mit dem Raum V„ in Verbindung stehende Zulauf 68 ist,
ebenfalls mit einer biegsamen Leitung, an den Druckzuführstutzen 26 des Einschlusses 2 angeschlossen, der seinerseits
über das Wegeventil 34 an die Druckluftquelle A angeschlossen ist.
In der ersten Arbeitsphase, die weiter oben näher beschrieben wurde, d.h. wenn die Gießform 10 nach Ausstoßen des zuletzt
erzeugten Gußstückes wieder geschlossen wurde, befindet sich der Zylinder 58 in einem Gleichgewichtszustand, wobei seine
Trennwand 62» wie in Fig. 4 gezeichnet, vertikal steht. Der
Absperrschieber 28 ist geöffnet. Der Durchflußregler 30 läßt bei geringem Druck eine Gasmenge von beispielsweise 1 l/min
durch, um den Speise teil durchzuspülen und das im Raum V-j
befindliche indifferente Gas auf Atmosphärendruck zu halten. Das Wegeventil 34 ist geschlossen, der Einschluß 2 steht,
wie der Raum Vp, unter Atmosphärendruck.
In der zweiten Arbeitsphase wird, wie bereits weiter oben ausführlicher beschrieben, das Wegeventil 34 geöffnet, um
den Einschluß 2 unter Druck zu setzen, und der Absperrschieber 28 wird geschlossen, um den oberen Teil 22* der zweiten Teilkammer
18 der Kompr es si ons-=Ent spannung s-Kammer 12 dicht abzuschließen
und das Druckkissen 22 zu bilden.
Der Druckanstieg im Raum V2 drängt die Flüssigkeit im Zylinder
58 nach links und bewirkt, daß der Zylinder 58 eine Schwenkbewegung
ausführt, wobei das im Raum V1 befindliche Gas
zusammengedrückt wird (Fig. 5).
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Unter der Wirkung des Druckanstieges im Raum V., schließt
sich der als Druckreduzierventil wir.Vende Durchflußregler
selbsttätig. Das G-leichgewicht der Winkellage des Zylinders
wird erreicht, sobald die Gießform 10 gefüllt ist und s:\ch
die Drücke in den Räumen V.. und V2 im wesentlichen ausgeglichen
haben, aufgrund der Tatsache, daß das Ballastgewicht 74 sehr leicht ist und gerade ausreicht, die bei der Pückkehr
in die anfängliche Gleichgewichtslage auftretenden Reibungen auszugleichen.
Am Ende der zweiten Arbeitsphase läßt man das Gußstück 46 vollständig oder teilweise erstarren, indeir man bei
geschlossenem Wegeventil 34 den Fülldruck aufrechterhält.
In der dritten Arbeitsphase wird im Augenblick der Druckabsenkung auf Atmosphärendruck der Absperrschi ^oer 28 geöffnet,
wodurch der Druck im Raum V^ erniedrigt wird und
sich der feste Teil vom flüssigen Teil auf dem Niveau des unteren Teils der Gießform 10 trennt. Der Raum V1 verkleinert
sich unter der Wirkung der begrenzten Ausdehnung des Raumes das Wegeventil 34 geschlossen ist.
Der Zylinder 58 nimmt die in Figo 6 gezeichnete Stellung ein.
Dank dieser zusätzlichen Schwenkbewegung des Zylinders 58
wird, wie weiter oben im Zusammenhang mit Fig. 2 beschrieben, selbsttätig eine dosierte Meng» indifferenten Gases eingeleitet.
Um den Druck im Einschluß 2 abzubauen, genügt es dann, über
das Wegeventil 34 wieder den Anschluß an die Atmosphäre herzustellen, wobei die Betätigung des Wegeventils 34
zeitlich gesteuert sein kann, beispielsweise 2 oder 3 s nach dem Öffnen des Absperrschiebers 28, oder durch einen
Endschalter 76 (Fig. 6) ausgelöst werden kann, an dem der Zylinder 58 am Ende der Schwenkbewegung anfährt.
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Die für die Trennung erforderliche Atmosphäre ist erzeugt und die Flüssigkeitssäule sinkt im Tauchrohr 8 ab.
In der vierten Arbeitsphase geht der Zylinder 58 in seine
anfängliche Gleichgewichtsstellung (Fig. 4) zurück, während der Durchflußregler 30 zum Durchspülen erneut eine geringe
Menge des indifferenten Gases durchläßt, da er nicht mehr unter Gegendruck steht. Das Gußstück wird dann aus der
Gießform ausgestoßen. Diese wird dann in einer indifferenten Atmosphäre wieder geschlossen, der Arbeitsvorgang beginnt
von neuem.
/Ansprüche
Claims (5)
1. Mederdruck-Gießvorrichtung rait einer Gießform,
die am unteren Ende mit einer Kompressions-Entspannungs-Kammer
in Verbindung steht, welche ihrerseits über ein Tauchrohr mit einem in einem dichten Einschluß angeordneten
!Tiegel verbunden ist und eine erste und eine zweite, an ihrem unteren Ende miteinander in Verbindung stehende Teilkammern
aufweist, von denen die zweite in ihrem oberen Teil mit einem Auslaßstutzen versehen ist, der an eine Quelle für
unter Druck stehendes, gegenüber dem im Tiegel enthaltenen Gießmaterial indifferentes Gas angeschlossen ist, wobei
zwischen dieser und dem Auslaßstutzen ein Absperrschieber und ein Gasdurchflußregler zwischengeschaltet sind, und wobei
der dichte Einschluß mit einem Druckzuführstutzen versehen ist, der unter Zwischenschaltung eines Absperrschiebers
an eine Druckluftquelle angeschlossen ist, dadurch gek ennzeichnet, daß sie eine selbsttätige
Speise- und Dosiervorrichtung für indifferentes Gas und
Druckluft aufweist, die zwischen den Auslaßstutzen (24) und den Druckzuführstutzen (26) zwischengeschaltet ist.
2. Niederdruck-Gießvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die selbsttätige Speise- und Dosiervorrichtung einen mit waagerechter Achse angeordneten
und um seine Tragachse (60) frei schwenkbaren und zum Teil mit einer Flüssigkeit gefüllten Zylinder (58) aufweist,
der duroh eine diametral verlaufende Trennwand (62) in zwei Räume (V1, V2) unterteilt ist, die nur durch wenigstens einen
im unteren Bereich der Trennwand (62) ausgebildeten Durchlaß (64) miteinander in Verbindung stehen, wobei der erste Raum
(V1) in seinem oberen Teil an den Auslaßstutzen (24) und
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der zweite Raum (Vp) in seinem oberen Teil an don Druckzuführstutzen
(26) angeschlossen ist.
3. Niederdruck-Gießvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Raum (V^) mit
dem Auslaßstutzen (24) über einen biegsamen Schlauch (70) verbunden ist, der zwischen dein Absperrschieber (28) und
dem Gasdurchflußregler (30), die zwischen die Quelle (N) für indifferentes Gas und den Auslaßstutzen (24) zwischengeschaltet
sind, angeschlossen ist.
;■ · 4. Niederdruck-Gießvorrichtung nach Anspruch 2 oder 3»
I■.' dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Raum (V2)
mit dem Druckzuführstutzen (26) über einen biegsamen Schlauch (72) verbunden ist, der zwischen dem Absperrschieber (34)
und dem Druckzuführstutzen (26) angeschlossen ist.
5. Niederdruck-Gießvorrichtung nach einem der Ansprüche
2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinder (58) mit einer Rückholvorrichtung (Ballastgewicht 74)
versehen ist, die ihn in eine Gleichgewichtsstellung bringt, in der die Trennwand (62) vertikal steht.
6, Niederdruck-Gießvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bia 5» dadurch gekennzeichnet, daß der
Durchflußregler (30) für das indifferente Gas ein als Druckrfiduzierventil wirkender Durchflußregler ist.
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