DE10033902C1 - Verfahren und Vorrichtung zum steigenden Giessen mit einem auf den Giesstisch aufgesetzten Schieberverschluss - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum steigenden Giessen mit einem auf den Giesstisch aufgesetzten Schieberverschluss

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Abstract

Verfahren zum steigenden Gießen/Niederdruckgießen - insbesondere von Leichtmetalllegierungen - mit einem unter einem Gießtisch liegenden Gießofen mit einem Steigrohr und einer Mündungsöffnung des Steigrohres und mit einer Gießform mit untenliegender Eingießöffnung und mit einem Schieberverschluß, der einen Durchtrittkanal bildet, der zum Gießen einen im wesentlichen geraden Längsverlauf annimmt, wobei zum Absperren im Schieberverschluß zwei unmittelbar aneinander anschließende Öffnungsabschnitte des Druchtrittskanals unmittelbar nach dem Gießen bei noch flüssiger Schmelze in der Eingußöffnung quer zum Längsverlauf des Durchtrittskanals so gegeneinander verschoben werden, daß ein obenliegender Öffnungsabschnitt mit der Eingußöffung hinterschnittfrei offen verbunden bleibt und ein untenliegender Öffnungsabschnitt mit der Mündungsöffnung des Steigrohres offen verbunden bleibt, wobei die Öffnungsabschnitte gegeneinander vollständig versetzt liegen.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum steigenden Gießen/Niederdruckgießen - insbesondere von Leicht­ metalllegierungen - mit einem unter einem Gießtisch liegenden Gießofen mit einem Steigrohr und einer Mündungsöffnung des Steigrohres und mit einer Gießform mit untenliegender Eingußöff­ nung und mit einem Schieberverschluß für die Eingußöffnung, der einen Durchtrittskanal bildet, der zum Gießen einen im wesentli­ chen geraden Längsverlauf annimmt.
Gegenüber dem Schwerkraftgießen hat das steigende Gießen den wesentlichen Vorteil eines beruhigten kontrollierten Gießver­ laufs. Dadurch wird der Luftblaseneintrag und der Oxidhautein­ trag, der mit jeder Verwirbelung der Schmelze beim Gießen ein­ hergeht, vermieden. Bei der Verwendung von Kernpaketen als Gieß­ formen kann hierbei das Ablösen und Mitreißen von Formstoff im Anschnitt und im Gießlauf vermieden werden, das ansonsten zur Minderung der Qualität der Gußstücke führt.
Nachteilig beim steigenden Gießen ist es im allgemeinen, daß der Erstarrungsvorgang von bis zu 15 min Dauer abgewartet werden muß, bevor die gerade gefüllte Gießform entfernt und die nächst­ folgende Gießform über den Gießofen gebracht werden kann. Um diesem Nachteil abzuhelfen, ist es bereits vorgeschlagen worden, Gießformen unmittelbar nach dem Niederdruckgießen in der Einguß­ öffnung zu verschließen und sofort vom Steigrohr zu entfernen.
Aus der CH 415 972 ist es bekannt, Gießformen für das Nieder­ druckgießen mit einem untenliegenden Abschlußventil und einem darüberliegenden Speiserdrucktopf unterhalb des Formhohlraums zu versehen. Das Abschlußventil besteht aus einer innerhalb eines Eingußkanals liegenden Schieberplatte mit einer Durchtrittsöff­ nung, die quer gegenüber dem Eingußkanal verschoben wird. Der Speiserdrucktopf weist einen volumenverdrängenden Schieberkolben auf. Obwohl der Speiserdrucktopf beheizbar ist, kann es nach dem Schließen des Abschlußventils in der Durchtrittsöffnung der Schieberplatte zu einem Erstarren der Schmelze kommen, die ein gesondertes Entformen des sich dabei bildenden Pfropfens vor dem nächsten Gießvorgang erfordert.
Der folgenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfah­ ren und eine Vorrichtung der genannten Art weiter zu verbessern.
Die Lösung liegt in einem Verfahren zum steigenden Gießen/Nie­ derdruckgießen, bei dem zum Absperren im Schieberverschluß zwei unmittelbar aneinander anschließende Öffnungsabschnitte des Durchtrittskanals unmittelbar nach dem Gießen bei noch flüssiger Schmelze in der Eingußöffnung quer zum Längsverlauf des Durch­ trittskanals so gegeneinander verschoben werden, daß ein oben­ liegender Öffnungabschnitt mit der Eingußöffnung hinterschnitt­ frei offen verbunden bleibt und ein untenliegender Öffnungs­ abschnitt mit der Mündungsöffnung des Steigrohres offen verbun­ den bleibt, wobei die Öffnungsabschnitte vollständig gegenein­ ander versetzt liegen. Eine entsprechende erfindungsgemäße Vor­ richtung ist dadurch gekennzeichnet, daß der Schieberverschluß auf dem Gießtisch aufgesetzt ist und zwei gegeneinander ver­ schiebbare Platten umfaßt, die jeweils eine Durchtrittsöffnung aufweisen, wobei die Platten zum Gießen mit ihren Durchtritts­ öffnungen in Überdeckung bringbar sind und die Platten zum Ab­ sperren so gegeneinander verschiebbar sind, daß die Durchtritts­ öffnung in der oberen Platte mit der Eingußöffnung hinterschnittfrei offen verbunden ist und die Durchtrittsöffnung in der unteren Platte mit der Mündungsöffnung des Steigrohres offen verbunden ist, während die Abschnitte der Durch­ trittsöffnung vollständig gegeneinander versetzt sind.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird ein insbesondere für kleine Guteile geeignetes Verfahren bereitgestellt, bei dem während aufeinanderfolgender Gießvorgänge ein Trennen des Steigrohrs vom Schieberverschluß nicht erforderlich ist, so daß ein Luftzutritt zum Schmelzespie­ gel im Steigrohr weitgehend ausgeschlossen werden kann. Dies gilt insbesondere, wenn nach dem Absperren die Schmelze im Steigrohr nur soweit abgesenkt wird, bis zumindest der untere Längsabschnitt des Durchtrittskanals von Schmelze entleert wird, um ein Ankleben von Schmelze an der oberen Schieberplatte zu vermeiden. Hierbei kann insbesondere vorgesehen sein, daß nach dem Absperren die Schmelze im Steigrohr nur bis geringfügig unter die Mündungsöffnung des Steigrohrs abgesenkt wird und daß das Steigrohr beim Absenken der Schmelze an der Mündungsöffnung mit Schutzgas beaufschlagt wird.
In bevorzugter Ausgestaltung zeichnet sich die Verfahrensführung dadurch aus, daß die Gießform selber als ganzes zusammen mit dem oberen Längsabschnitt des Durchtrittskanals des Schieberorgans verschoben wird. Um die Verfahrensabfolge zu beschleunigen wird hierbei vorgesehen, die Schmelze innerhalb der Eingußöffnung und gegebenenfalls auch innerhalb des oberen Längsabschnitts des Durchtrittskanals spätestens nach dem Absperren, d. h. also dem Verschieben der Längsabschnitte des Durchtrittskanals gegenein­ ander aktiv zu kühlen. Hierbei wird dann eine Gießform bereits unverzüglich nach dem Erstarren der Schmelze im oberen Längsabschnitt des Durchtrittskanals und in der Eingußöffnung des Gießform vom Schieberverschluß entfernt. Ein Erstarren des gesamten Gußstückes muß somit nicht abgewartet werden. Um beim vollständigen Erstarren Lunkerbildungen zu vermeiden ist es entweder eine anschließende Aktivdruckaufgabe von oben oder ein Drehen der Gießform um 180° nach dem Abheben vorzuschlagen. Das mühlose Entfernen der Gießform ergibt sich aus der hinter­ schnittfreien Ausgestaltung des oberen Abschnitts des Durch­ trittskanals, in dem sich ein leichtentformbarer Zapfen am Guß­ stück ausbildet. Dies wird dadurch erreicht, daß die Durchtrittsöffnung in der oberen Platte und gegebenenfalls ge­ meinsam damit die Eingußöffnung der Gießform sich nach oben stetig erweitern, insbesondere eine sich nach oben erweiternde Konizität aufweisen.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung wird insbesondere so ausge­ bildet, daß die Platten in einer auf dem Gießtisch befestigten Kassette gehalten sind und die obere Platte in einer in der Kassette verschiebbaren Halterung gehalten ist, auf den die Gießform aufsetzbar ist. Speziell kann diese Halterung in einen in der Kassette geführten Schlitten eingesetzt sein, an dem sie sich federnd abstützt.
Eine geeignete Gießform kann einen unteren zylindrischen Stutzen haben, der die Eingußöffnung bildet und der in einen Stutzenein­ satz bzw. eine Stutzenaufnahme in der Halterung für die obere Platte passend einsetzbar ist, die auf die Durchtrittsöffnung in der oberen Platte ausgerichtet ist. Hierbei kann insbesondere die Stirnfläche des zylindrischen Stutzens der Gießform stumpf auf die obere Platte aufsetzbar sein und, sofern das Eigenge­ wicht der Gießform zu gering ist, um eine effektive Abdichtung herzustellen, gegen diese verspannbar sein. Um die Abfolge der Gießvorgänge wie oben genannt zu beschleunigen sind als Kühlvor­ richtungen ein Kühlmittelring am Stutzeneinsatz bzw. der Stut­ zenaufnahme in der Halterung der oberen Platte und eine Kühlkammer unterhalb der oder in der unteren Platte vorgesehen. Die Kühlmittelzuführleitung zum Kühlmittelring muß hierbei elastisch sein, um die Bewegungen des Schlittens bzw. der Halterung aus­ gleichen zu können. Die Betätigungsvorrichtung für den Schlitten kann unmittelbar an der Kassette angeordnet sein. Die Gießform kann als Dauergießform ausgeführt sein oder auch insgesamt aus Formstoff bestehen. Die Verbindung zwischen Steigrohr und Schie­ berorgan kann so sein, daß das Steigrohr den Gießtisch in einer Öffnung durchsetzt und sich mit einer Anlageplatte unmittelbar an die feststehende untere Schieberplatte anlegt. Es ist jedoch auch möglich, daß in den Gießtisch eine Angußbuchse fest einge­ setzt ist, die die Öffnung im Gießtisch auskleidet und die ab­ dichtend gegen die untere Schieberplatte gespannt ist und daß sich das Steigrohr mit einer Anlageplatte gegen den unteren Rand dieser Angußbuchse anlegt. Vorzugsweise ist vorgesehen, daß die Durchtrittsöffnung in der unteren Platte und gegebenenfalls gemeinsam damit die daran nach unten bis zur Mündung des Steig­ rohres anschließenden den Durchtrittskanal bildenden Teile sich gemeinsam nach unten stetig erweitern, insbesondere eine sich nach unten erweiternde Konizität aufweisen, damit beim Zurück­ fallenlassen des Schmelzespiegels im Steigrohr keine Schmelzere­ ste im Durchtrittskanal gefangen werden.
Das Steigrohr kann mit dem Gießofen über eine metallische Fal­ tenbalgverbindung axialelastisch und winkelbeweglich verbunden sein, während der Gießofen höhenbeweglich gehalten ist, um ein Anlegen des Steigrohres am Gießtisch und ein Abtrennen des Steigrohres vom Gießtisch zu ermöglichen. Bei gleichartiger axialelastischer und winkelbeweglicher Verbindung zwischen Gieß­ ofen und Steigrohr mittels eines metallischen Faltenbalgs kann auch in kinematischer Vertauschung der Gießtisch höhenbeweglich sein, um das vorgenannte Anlegen und Abtrennen zwischen Steig­ rohr und Gießtisch zu bewirken.
Soweit vorstehend vom steigenden Gießen/Niederdruckgießen gemäß der Erfindung die Rede ist, bezieht sich die zunächst auf Ver­ fahren und Vorrichtungen, bei denen auf den Schmelzespiegel im abgedichteten Gießofen ein regelbarer Gasdruck aufgegeben wird, der die Schmelze im Steigrohr aufsteigen bzw. zurückfallen läßt. Es sind jedoch daneben auch andere Verfahren und Vorrichtungen eingeschlossen, die die Schmelze im Steigrohr regelbar fördern können, z. B. Magnetpumpenanordnungen am unteren Ende des Steig­ rohres im Gießofen.
Das steigende Gießen/Niederdruckgießen ist vorstehend auf einen senkrechten Einguß der Gießformen bezogen, woraus sich die ent­ sprechenden Bezeichnungen obere Platte/oberer Abschnitt der Durchtrittsöffnung, untere Platte/unterer Abschnitt der Durch­ trittsöffnung ergeben. Der Gegenstand der Erfindung wird jedoch nicht verlassen, wenn Gießformen mit horizontalem Einguß verwen­ det werden, wobei dann der Begriff "oberer" sinngemäß durch "formseitig" und der Begriff "unterer" sinngemäß durch "steig­ rohrseitig" zu ersetzen ist, bei horizontal ausgerichteter Durchflußrichtung, jedoch im übrigen unveränderter Geometrie und Kinematik.
Einzelheiten der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden nachste­ hend anhand der Zeichnungen erläutert.
Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung in einer er­ sten Position beim Gießvorgang;
Fig. 2 zeigt die erfindungsgemäße Vorrichtung nach Fig. 1 in einer zweiten Position beim Erstarrungsvorgang im Anguß.
Die beiden Figuren werden zunächst gemeinsam beschrieben. Auf einem Gießtisch 11, der eine Durchtrittsöffnung 12 hat, ist ein Schieberorgan 13 aufgeschraubt. In die Durchtrittsöffnung 12 des Gießtisches 11 ist eine Angußbuchse 15 eingesetzt, die zugleich einen Anschluß für das nicht dargestellte Steigrohr eines Gieß­ ofens bildet. Innerhalb der Angußbuchse 15 ist eine nach unten zum Steigrohr hinterschnittfreie Öffnung 16 vorgesehen. Das Schieberorgan 13 umfaßt eine Kassette 17, die unmittelbar auf den Gießtisch 11 aufgeschraubt ist. Diese Kassette 17 hat ihrer­ seits eine untere Öffnung 18, die fluchtend mit der vorgenannten Öffnung 16 ist. In die Öffnung 18 ist ein Dichtring 14 einge­ legt, der an der Angußbuchse 15 abdichtend anliegt. In die Kas­ sette 17 ist eine untere Schieberplatte 19 eingelegt. Die untere Schieberplatte 19 ist über ein Druckstück von einer in die Kas­ sette 17 eingedrehten Schraube 21 gehalten. Innerhalb der Kas­ sette 17 ist eine Halterung 22 horizontal verschiebbar gehalten. In die Halterung ist eine obere Schieberplatte 23 eingelegt, die eine obere Durchtrittsöffnung 24 des Schieberorgans aufweist. Die Halterung 22 ist an einem Schlitten 25 angeordnet, der von Führungsschienen 26 in der Kassette 17 gehalten wird. In den Schlitten 25 Druckfederdome 30, 31 eingesetzt, deren Druckzylin­ der 32, 33 die Halterung 22 so nach unten drücken, daß die Schieberplatten 19, 23 mit Vorspannung aneinander anliegen und in der Kassette 17 anliegen. An der Kassette 17 ist eine Stell­ zylindereinheit 28 befestigt, die über eine Stange 29 auf den Schlitten 25 einwirkt, so daß die Halterung 22 horizontal in der Kassette 17 verschoben werden kann.
Die untere Schieberplatte 19 hat eine untere Durchtrittsöffnung 20, die obere Schieberplatte 23 hat eine obere Durchtrittsöff­ nung 24. In koaxialer Zuordnung zur oberen Durchtrittsöffnung 24 hat die Halterung 22 einen Stutzenansatz 34 und der Schlitten 35 eine Stutzenaufnahme 35. In den Stutzenansatz 34 ist ein zusätz­ lich als vergrößerte Einzelheit dargestellter Kühlring 36 einge­ setzt, der über eine Druckluftleitung 37 mit Kühlluft versorgt werden kann. Der Kühlring 36 hat nach innen gerichtete Luftaus­ trittsbohrungen 38. In der unteren Schieberplatte 19 ist eine Kühlkammer 39 ausgebildet, die über eine weitere Druckluftlei­ tung 40 mit Kühlluft versorgt wird. In den Stutzenansatz 34 und die Stutzenaufnahme 35 ist eine Gießform 41 mit einem nach unten weisenden Eingußstutzen 42 eingesetzt, der auf der oberen Schie­ berplatte 23 aufsitzt. Die Gießform 41 wird von einem Deckel 43 abgeschlossen. Der Eingußkanal 44 der Gießform 41 fluchtet mit der oberen Durchtrittsöffnung 24 und ist gemeinsam mit dieser nach oben hinterschnittfrei, insbesondere sich konisch öffnend ausgebildet. Die Gießform 41 kann eine Dauergießform oder eine Sandform oder ein Kernpaket sein.
In Fig. 1 ist die Stellung des Schieberorgans 13 zum Gießen dargestellt. Der Schlitten 25 mit der Halterung 22 ist durch den Stellzylinder 28 in seine rechte Position innerhalb der Kassette 17 geschoben. Hierbei liegen die Öffnung 16 in der Angußbuchse 15, die Durchtrittsöffnung 20 in der unteren Platte 19, die Durchtrittsöffnung 24 in der oberen Platte 23 und der Einguß­ kanal 44 der Gießform 41 fluchtend zueinander. Durch einen Pfeil ist angedeutet, wie Schmelze aus einem Steigrohr der Öffnung 16 in der Angußbuchse 15 zugeführt werden kann, um über die untere Durchtrittsöffnung 20 und die obere Durchtrittsöffnung 24 in der Gießform 41 aufzusteigen, bis diese gefüllt ist. Erst zu diesem Zeitpunkt wird sinnvollerweise begonnen, dem Kühlring 36 Kühl­ luft zuzuführen.
In Fig. 2 ist dargestellt, wie der Schlitten 25 mit der Halte­ rung 21 innerhalb der Kassette 17 durch den Stellzylinder 28 nach Abschluß des Gießvorgangs in die linke Position verschoben ist, wobei die obere Durchtrittsöffnung 24 gegenüber der unteren Durchtrittsöffnung 20 abgeschert ist, so daß keine Verbindung mehr vom Steigrohr zur Gießform besteht. Erst in diesem Zeit­ punkt wird sinnvollerweise der Kühlkammer 39 Kühlluft zugeführt, um die Schmelze im jetzt darüberliegenden Eingußkanal 44 er­ starren zu lassen. Nach dem schnellen Erstarren der Schmelze im Eingußkanal 44, das durch das Kühlen des Eingußstutzens 42 beschleunigt werden kann, kann die Gießform 41 abgehoben werden, wobei sich der Pfropfen in der oberen Durchtrittsöffnung 24 aufgrund seiner sich nach oben konisch öffnenden hinterschnitt­ freien Form nach oben leicht entformen läßt. Aus der Öffnung 16 in der Manschette 15 und der Durchtrittsöffnung 20 in der unte­ ren Platte 19 ist die Schmelze durch Druckreduzierung im Steig­ rohr in dieses zurückgefallen, wie durch einen Pfeil angedeutet. Hierbei öffnet sich die Durchtrittsöffnung zumindest im Bereich der Angußbuchse 15 konisch nach unten bei insgesamt hinter­ schnittfreiem stetigen Verlauf. Nach dem Entfernen der Gießform wird eine neue Gießform aufgesetzt und die Vorrichtung in die Stellung gemäß Fig. 1 zurückgeführt, in der ein weiterer Gieß­ vorgang beginnen kann.
Bezugszeichenliste
11
Gießtisch
12
Durchtrittsöffnung (
11
)
13
Schieberorgan
14
Dichtung
15
Angußbuchse
16
Öffnung (
15
)
17
Kassette
18
Öffnung (
17
)
19
untere Platte
20
untere Durchtrittsöffnung (
19
)
21
Schraube
22
Halterung
23
obere Platte
24
obere Durchtrittsöffnung (
239
25
Schlitten
26
Führung
27
Stutzenansatz
28
Stellzylinder
29
Stange
30
Federdom
31
Federdom
32
Druckzylinder
33
Druckzylinder
34
Stutzenansatz
35
Stutzenaufnahme
36
Kühlring
37
Druckluftleitung
38
Luftaustrittsöffnung
39
Kühlkammer
40
Druckluftleitung
41
Gießform
42
Eingußstutzen
43
Deckel
44
Eingußkanal/Eingußöffnung

Claims (20)

1. Verfahren zum steigenden Gießen/Niederdruckgießen - ins­ besondere von Leichtmetalllegierungen - mit einem unter einem Gießtisch liegenden Gießofen mit einem Steigrohr und einer Mündungsöffnung des Steigrohres und mit einer Gieß­ form mit untenliegender Eingießöffnung und mit einem Schieberverschluß, der einen Durchtrittskanal bildet, der zum Gießen einen im wesentlichen geraden Längsverlauf an­ nimmt, dadurch gekennzeichnet, daß zum Absperren im Schieberverschluß zwei unmittelbar aneinander anschließende Öffnungsabschnitte des Durchtrittskanals unmittelbar nach dem Gießen bei noch flüssiger Schmelze in der Eingußöffnung quer zum Längsverlauf des Durchtrittskanals so gegeneinander verschoben werden, daß ein obenliegender Öffnungsabschnitt mit der Eingußöffnung hinterschnittfrei offen verbunden bleibt und ein untenlie­ gender Öffnungsabschnitt mit der Mündungsöffnung des Steig­ rohres offen verbunden bleibt, wobei die Öffnungsabschnitte gegeneinander vollständig versetzt liegen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Absperren, die Schmelze im Steigrohr abgesenkt wird, bis zumindest der untere Öffnungsabschnitt des Durchtrittskanals von Schmelze entleert ist.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Absperren die Schmelze im Steigrohr bis ge­ ringfügig unter die Mündungsöffnung des Steigrohres abge­ senkt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Steigrohr beim Absenken der Schmelze an der Mün­ dungsöffnung mit Schutzgas beaufschlagt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der obenliegende Öffnungssabschnitt des Durchtritts­ kanals gemeinsam mit der Eingußöffnung der Gießform gegen­ über dem ortsfest an der Mündungsöffnung des Steigrohres gehaltenen untenliegenden Öffnungsabschnitt des Durchtrittskanals verschoben wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Gießform selber zusammen mit dem obenliegenden Öffnungsabschnitt des Durchtrittskanals verschoben wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Schmelze innerhalb des oberen Öffnungssabschnitts des Durchtrittskanals spätestens ab dem Verschieben der Öffnungssabschnitte des Durchtrittskanals gegeneinander aktiv gekühlt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Schmelze innerhalb der Eingußöffnung der Gießform spätestens ab dem Verschieben der Öffnungssabschnitte des Durchtrittskanals gegeneinander aktiv gekühlt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Gießform unverzüglich nach dem Erstarren der Schmelze im oberen Öffnungssabschnitt des Durchtrittskanals und in der Eingußöffnung der Gießform vom Schieberverschluß entfernt wird.
10. Vorrichtung zum steigenden Gießen/Niederdruckgießen - ins­ besondere von Leichtmetalllegierungen - mit einem unter einem Gießtisch liegenden Gießofen mit einem Steigrohr und einer Mündungsöffnung des Steigrohres und mit einer Gieß­ form mit untenliegender Eingußöffnung und mit einem Schieberverschluß, der einen Durchtrittskanal bildet, der zum Gießen einen im wesentlichen geraden Längsverlauf an­ nimmt, dadurch gekennzeichnet, daß der Schieberverschluß (13) auf dem Gießtisch (11) auf­ gesetzt ist und zwei gegeneinander verschiebbare Platten (19, 23) umfaßt, die jeweils eine Durchtrittsöffnung (20, 24) aufweisen, wobei die Platten (19, 23) zum Gießen mit ihren Durchtrittsöffnungen (20, 24) in Überdeckung bringbar sind und die Platten (19, 23) zum Absperren so gegenein­ ander verschiebbar sind, daß die Durchtrittsöffnung (24) in der oberen Platte (23) mit der Eingußöffnung (44) hinter­ schnittfrei offen verbunden ist und die Durchtrittsöffnung (20) in der unteren Platte (19) mit der Mündungsöffnung des Steigrohres offen verbunden ist, während die Durchtritts­ öffnungen (20, 24) vollständig gegeneinander versetzt sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Platten (19, 23) in einer auf dem Gießtisch be­ festigten Kassette (17) gehalten sind und die obere Platte (23) in einer in der Kassette (17) verschiebbaren Halterung (22) gehalten ist, auf den die Gießform (41) aufsetzbar ist.
12. Vorrichtung nach einem der Anspüche 10 und 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Gießform (41) einen unteren zylindrischen Einguß­ stutzen (42) hat, der die Eingußöffnung (44) bildet, der in einen Stutzenansatz (34) der Halterung (22) passend ein­ setzbar ist, der auf die Durchtrittsöffnung (24) in der oberen Platte (23) ausgerichtet ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Stirnfläche des zylindrischen Eingußstutzens (42) auf die obere Platte (23) aufsetzbar und gegen diese verspannbar ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Stutzenansatz (34) der Halterung (22) von einem Kühlmittelring (36) in der Halterung (22) umgeben ist, der mit einer Kühlmittelleitung (37) verbunden ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß unter oder innerhalb der unteren Platte (19) eine Kühl­ mittelkammer (39) ausgebildet ist, die mit einer Kühlmit­ telleitung (40) verbunden ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß an der Kassette (17) eine Betätigungsvorrichtung für die Halterung (22) angeordnet ist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Halterung (22) einwirkende in der Kassette abgestützte Federmittel (30, 31) vorgesehen sind, die die obere Platte (23) und die untere Platte (19) in vorgespann­ ter Anlage halten.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß das Steigrohr elastisch nachgiebig im Gießofen aufge­ hängt ist und der Gießofen gegenüber dem Gießtisch höhen­ verstellbar ist.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchtrittsöffnung (24) in der oberen Platte (23) und gegebenenfalls die Eingußöffnung (44) sich nach oben stetig erweitern oder eine sich nach oben erwei­ ternde Konizität aufweisen.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchtrittsöffnung (20) in der unteren Platte (19) und gegebenenfalls die daran nach unten bis zur Mündung des Steigrohres anschließenden den Durchtrittskanal bildenden Teile sich nach unten stetig erweitern oder eine sich nach unten erweiternde Konizität aufweisen.
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