DE1161571B - Vorrichtung zum Vergiessen von fluessigem Stahl bei gleichzeitigem Entgasen - Google Patents
Vorrichtung zum Vergiessen von fluessigem Stahl bei gleichzeitigem EntgasenInfo
- Publication number
- DE1161571B DE1161571B DET13567A DET0013567A DE1161571B DE 1161571 B DE1161571 B DE 1161571B DE T13567 A DET13567 A DE T13567A DE T0013567 A DET0013567 A DE T0013567A DE 1161571 B DE1161571 B DE 1161571B
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- steel
- spout
- openings
- pouring
- mold
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Pending
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C21—METALLURGY OF IRON
- C21C—PROCESSING OF PIG-IRON, e.g. REFINING, MANUFACTURE OF WROUGHT-IRON OR STEEL; TREATMENT IN MOLTEN STATE OF FERROUS ALLOYS
- C21C7/00—Treating molten ferrous alloys, e.g. steel, not covered by groups C21C1/00 - C21C5/00
- C21C7/10—Handling in a vacuum
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Materials Engineering (AREA)
- Metallurgy (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Treatment Of Steel In Its Molten State (AREA)
Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
Internat. Kl.: C 21 c
Deutsche Kl.: 18 b-7/08
Nummer: 1 161 571
Aktenzeichen: T 13567 VI a / 18 b
Anmeldetag: 8. Mai 1957
Auslegetag: 23. Januar 1964
Es gibt bereits eine Vielzahl von Verfahrensweisen und Vorschlägen, flüssige Metalle zu entgasen und
entgast zu vergießen. Ob man den gefüllten Gießbehälter in einer Vakuumkammer oder ob man das
Metall im Durchlauf von einem Behälter in einen anderen entgast, in allen Fällen ist eine recht hohe
Wärmereserve notwendig, die entweder durch Überhitzen des Metalls im Ofen oder durch Heizen während
der Behandlung aufgebracht werden muß. Will man aus einer Gießpfanne unmittelbar in eine Kokille
vergießen und den herabfallenden Gießstrahl der Vakuumbehandlung unterwerfen, dann ist es nach
dem bisherigen Stand der Technik notwendig, den Einguß der Pfanne oder den Einguß eines Zwischentrichters
und die Kokille im gleichen Vakuumbehälter anzuordnen. Eine solche Arbeitsweise vemeidet Temperaturverluste
weitgehend, ist aber nur für sehr große Einzelgüsse anwendbar, nicht aber für das Abgießen
einer Vielzahl von Gußstücken aus einer Gießpfanne, wie das in den Stahlwerken üblich ist. Man
könnte zwar einer jeden Gießpfanne eine eigene Vakuumkammer geben, die gegen den Pfannenausguß
selbst abdichtet, könnte den herabfallenden Strahl entgasen und den dabei zersprühenden Strahl durch
einen Sammeltrichter in die Kokille leiten. Ein solches Verfahren wäre jedoch für die Herstellung von Massenstahl
ungeeignet und allzu kostspielig.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung bietet einen Weg, aus der Gießpfanne durch eine Vakuumkammer
hindurch unmittelbar und frei in die Kokille zu vergießen, wobei das Vergießen von Kokille zu Kokille
von der normalen Gießpfanne aus vorgenommen und mit deren Gießstopfenhebel gesteuert wird.
Es ist bekannt, entsprechend einem torricellischen Rohr (Barometer) gegenüber Atmosphärendruck über
einem Badspiegel Unterdruck dadurch aufrechtzuerhalten, daß der Druck einer Flüssigkeitssäule denjenigen
der Atmosphäre aufhebt, und man hat auch dieses Prinzip bereits auf Stahl angewandt, sei es zum
Evakuieren von Stahl aus der Gießpfanne durch Hochsaugen eines in den Stahl eintauchenden, entsprechend
langen Saugrüssels, sei es zum Vergießen evakuierten Stahles über ein gleichartiges langes Rohr,
dessen unteres Ende in einen Stahlsumpf eintaucht, wobei auf der Flüssigkeitsoberfläche des Metallsumpfes
der Atmosphärendruck lastet und auf der Oberfläche im Steigrohr der sehr viel verminderte
Druck, der mit Hilfe der Vakuumpumpen aufrechterhalten wird.
Gemäß Erfindung wird eine Vorrichtung verwendet, bei der die Gießpfanne 1 mit der Stopfenstange 2
unmittelbar an die Vakuumkammer 3 mit Saugrohr 4
Vorrichtung zum Vergießen von flüssigem Stahl bei gleichzeitigem Entgasen
Anmelder:
August-Thyssen-Hütte Aktiengesellschaft, Duisburg-Hamborn
Als Erfinder benannt:
Dr. Erwin Kloth, Dinslaken
dicht angeschlossen ist. Sie enthält einen Auffangtrichter 5 für den im Vakuum zersprühenden Strahl,
an den ein beim Vergießen von Stahl etwa 1,4 m langes Ausflußrohr 6 dicht angeschlossen ist. Dieses
Rohr besitzt an seinem unteren Ende einen Verschluß 7.
Gemäß Erfindung ist allem bisher Bekannten gegenüber dieser Verschluß 7 so ausgebildet, daß am
unteren Ende des Ausflußrohres 6 eine oder mehrere Öffnungen 8 angebracht sind, die so klein sind, daß
dann, wenn der statische Druck der darüberstehenden Flüssigkeitssäule durch den Unterdruck ausgeglichen
wird, ein Zerreißen der Flüssigkeitsunterfläche und damit ein Austreten der Flüssigkeit verhindert wird,
aber nicht so klein ist, daß kapillare Kräfte den Durchfluß ganz hemmen. Für Eisen und Stahl gegenüber
feuerfesten oder hochfeuerfesten Massen, wie sie üblich angewandt werden, haben diese Öffnungen
eine weniger als 10 mm lichte Weite, vorzugsweise
<6 mm betragende, jedoch 1 mm übersteigende
lichte Weite.
Gegenüber dem bekannten Stand der Technik, wonach solche Ausflußrohre, die so lang sind, daß der
ferrostatische Druck in ihnen den Atmosphärendruck im wesentlichen überwinden kann, mit ihrem unteren
Ende in einen Eisenumpf eintauchen müssen, auf dessen Oberfläche der Atmosphärendruck wirkt, liegt
der Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung, bei der das Ausflußrohr nirgends einzutauchen braucht,
darin, daß sie zusammen mit der Gießpfanne frei beweglich ist und mit der Gießpfanne von Kokille zu
Kokille verfahren werden kann und damit der Gießtechnik in großen Stahlwerken, wie sie zur Zeit nahezu
ausschließlich geübt wird, sich anpaßt.
Vor dem Angießen muß das Ausflußrohr unten luftdicht verschlossen sein. Man kann diesen Verschluß
durch an sich bekannte Absperrorgane durch-
309 780/161
führen, beispielsweise durch eine Metallscheibe, die beim Darauffallen des flüssigen Stahles aufschmilzt.
F i g. 2 zeigt eine vorteilhafte Ausführungsform, bei der
der luftdichte Verschluß an der Außenseite des langen Ausflußrohres 6 abdichtend und auswechselbar angebracht
ist. Dabei bedeutet 6 das Ausflußrohr, 9 einen am Rohrmantel des Ausflußrohres angeschweißten
Ringflansch und 10 den am Ringflansch luftdicht angeflanschten Verschlußkörper, der über das untere
Ende des Ausflußrohres 6 gestülpt ist, und dessen untere Fläche 11 beim Darauffallen des flüssigen
Stahles aufschmilzt.
Vor dem Öffnen des Pfannenstopfens 2 wird die Vakuumkammer 3 evakuiert. Beim Öffnen tritt der
Strahl in die Vakuumkammer 3, wird zersprüht und entgast, im Fangtrichter 5 aufgefangen und in das
Ausflußrohr 6 weitergeleitet, schmilzt das Verschlußblech 11 dort auf und läuft frei in die darunterstehende
Kokille aus. Verschließt man nach Vollgießen der Kokille die Ablauföffnung der Pfanne, so
bleibt in Rohr und Trichter dank der kleinen Öffnungen 8 im unteren Ende des Ausflußrohres 6 eine den
aufrechterhaltenen Unterdruck entsprechende Eisensäule stehen und der Durchfluß kommt zum Stillstand.
Beim Wiederanheben des Pfannenstopfens 2 zum Füllen der nächsten Kokille beginnt der Durchfluß
des Metalls vom neuem.
Vor dem erneuten Angießen zum Füllen der nächsten Kokille wird ein neuer luftdichter Verschluß
angebracht und die Vakuumkammer evakuiert. Die Vorrichtung ist sehr einfach in ihrer Anlage und im
Betrieb und erlaubt ein unmittelbares und offenes Vergießen von entgastem Stahl oder anderen entgasten
Flüssigkeiten in Gießformen. Dabei kann es zweckmäßig sein, den freien Strahl und den
Kokilleninnenraum unter Schutzgas zu halten, um eine Reoxydation des Stahles durch die Luft zu vermeiden.
Claims (2)
1. Vorrichtung zum Vergießen von flüssigem Stahl bei gleichzeitigem Entgasen, bei der eine
Vakuumkammer unmittelbar an die Gießpfanne angeschlossen ist und die Kammer ein etwa 1,4 m
langes, oben zum Auffangen des zersprühten Stahles trichterförmig ausgebildetes, unten mit
einer Öffnung oder mehreren Öffnungen und Verschluß versehenes Ausflußrohr aufweist, gekennzeichnet
durch untere Öffnungen des Ausflußrohres, in denen der Stahl eine nach unten gerichtete Flüssigkeitsfläche im Gleichgewicht mit
dem Atmosphärendruck des Vakuumbehälters bildet, indem sie unter Benutzung üblicher feuerfester
Massen eine weniger als 10 mm, vorzugsweise weniger als 6 mm betragende, jedoch 1 mm
übersteigende lichte Weite haben.
2. Verfahren zum Betriebe einer Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
unter Aufrechterhaltung des Unterdrucks das Ausfließen des Stahles aus den Öffnungen des Ausflußrohres
durch Beendigung des Zufließens zum oberen Ende des Ausflußrohres beendet wird, worauf z. B. nach Kokillenwechsel durch erneutes
Zufließenlassen von Stahl zum oberen Ende des Ausflußrohres das Gießen fortgesetzt wird.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 47 215, 866 231;
französische Patentschrift Nr. 918 574
USA.-Patentschrift Nr. 2 734 240.
Deutsche Patentschriften Nr. 47 215, 866 231;
französische Patentschrift Nr. 918 574
USA.-Patentschrift Nr. 2 734 240.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
309 780/161 1.64· © Bundesdruckerei Berlin
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DET13567A DE1161571B (de) | 1957-05-08 | 1957-05-08 | Vorrichtung zum Vergiessen von fluessigem Stahl bei gleichzeitigem Entgasen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DET13567A DE1161571B (de) | 1957-05-08 | 1957-05-08 | Vorrichtung zum Vergiessen von fluessigem Stahl bei gleichzeitigem Entgasen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1161571B true DE1161571B (de) | 1964-01-23 |
Family
ID=7547375
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DET13567A Pending DE1161571B (de) | 1957-05-08 | 1957-05-08 | Vorrichtung zum Vergiessen von fluessigem Stahl bei gleichzeitigem Entgasen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1161571B (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1281466B (de) * | 1966-02-01 | 1968-10-31 | Bbc Brown Boveri & Cie | Giessstrahlentgasungsgeraet fuer Metallschmelzen |
Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE47215C (de) * | „PHOENIX", Actiengesellschaft für Bergbau und Hüttenbetrieb in Laar bei Ruhrort a. Rh | Kohlung von Eisen durch Filtriren des flüssigen Metalls durch eine Schicht von Kohlenstoff | ||
FR918574A (fr) * | 1945-08-21 | 1947-02-12 | Procédé de purification des métaux et alliages | |
DE866231C (de) * | 1951-04-29 | 1953-02-09 | Gussstahlwerk Bochumer Ver Ag | Vorrichtung zum Entgasen und Giessen von Stahl |
US2734240A (en) * | 1956-02-14 | Vacuum pouring apparatus |
-
1957
- 1957-05-08 DE DET13567A patent/DE1161571B/de active Pending
Patent Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE47215C (de) * | „PHOENIX", Actiengesellschaft für Bergbau und Hüttenbetrieb in Laar bei Ruhrort a. Rh | Kohlung von Eisen durch Filtriren des flüssigen Metalls durch eine Schicht von Kohlenstoff | ||
US2734240A (en) * | 1956-02-14 | Vacuum pouring apparatus | ||
FR918574A (fr) * | 1945-08-21 | 1947-02-12 | Procédé de purification des métaux et alliages | |
DE866231C (de) * | 1951-04-29 | 1953-02-09 | Gussstahlwerk Bochumer Ver Ag | Vorrichtung zum Entgasen und Giessen von Stahl |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1281466B (de) * | 1966-02-01 | 1968-10-31 | Bbc Brown Boveri & Cie | Giessstrahlentgasungsgeraet fuer Metallschmelzen |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE69503643T2 (de) | Anordnung zur durchflussregelung eines ausgusses in einem metallurgischen behälter | |
EP0061532B1 (de) | Druckgiessmaschine | |
DE2250780A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zum niederdruckgiessen | |
DE2400250B2 (de) | Verfahren und vorrichtung zum giessen von metallen und metall-legierungen | |
DE1508560B2 (de) | Verfahren und orrichtung zum Entleeren von Schmelz- oder Warmhalteöfen | |
DE1161571B (de) | Vorrichtung zum Vergiessen von fluessigem Stahl bei gleichzeitigem Entgasen | |
DE2133421C3 (de) | Vorrichtung zum Gießen von Aluminium legierungen m vorgewärmte, mehrteilige Kokillen | |
WO2015101552A1 (de) | Verfahren und anordnung zum vakuumblockguss | |
DE1215310B (de) | Vorrichtung zum Entgasen und Giessen, insbesondere Stranggiessen, von Stahl oder anderen Metallen | |
DE1103950B (de) | Einrichtung zum fortlaufenden Entgasen von Metall-, insbesondere Stahlschmelzen | |
DE2113486C2 (de) | Verfahren zum steigenden Ver gießen von Stahl | |
AT246200B (de) | Verfahren zum Entgasen von Stählen, gegebenenfalls auch von Gußeisen oder andern Metallen, sowie Anlage zur Durchführung des Verfahrens | |
DE681458C (de) | Vorrichtung zum Giessen von Metallbloecken, insbesondere aus Kupfer oder einer Kupferlegierung | |
AT227286B (de) | Vorrichtung zum Entgasen von Metallschmelzen | |
DE2835229C2 (de) | Verfahren zum kontinuierlichen Schmelzen und Vergüten von Metall in einem drehbaren Schmelzofen und Gefäß zum kontinuierlichen Abziehen von geschmolzenem Metall aus einem derartigen Schmelzofen | |
AT227391B (de) | Verfahren zur Entgasung von Metallen während des Abgießens aus einer Pfanne in die Gußform | |
DE2438711A1 (de) | Abgussvorrichtung fuer schmelzen | |
AT142924B (de) | Vorrichtung zum Gießen von Leichtmetallen. | |
DE3610497A1 (de) | Giessvorrichtung | |
DE1458062C (de) | Beschickungsvorrichtung fur Gießmaschi nen | |
DE7212125U (de) | Stahlentgasungsvorrichtung | |
DE1830440U (de) | Vorrichtung zum entgasen von eisen- und stahlschmelzen. | |
DE2029687A1 (de) | Verfahren zum Abgießen von Metall oder Metallegierungen in Stranggußkokillen | |
DE1458062B2 (de) | Beschickungsvorrichtung für Gießmaschinen | |
DE2050933C3 (de) | Behälter für die Aufnahme und Abgabe von flüssigem Metall |