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Wage mit Ausbalanzierung der Lastwirkung durch Fliissigkeitszufnhr.
Die Erfindung betrifft eine Wage mit allmählichem Einstellen der Gleichgewichtslage durch Flüssigkeitszufuhr.
Solehe Vorrichtungen sind bei automatischen Wagen bekannt. Bei von Hand aus erfolgender Einstellung von Wagen wurde aber bis jetzt zumeist ein Laufgewicht benutzt. Dabei ist jedoch die Einstellung immer mehr oder weniger stufenweise, wodurch nach jeder Verschiebung des Laufgewichtes einige Zeit verloren geht, um der Wage Gelegenheit zu geben, in ihre Gleichgewichtslage zu kommen.
Die Erfindung hat zum Zweck, diesen Zeitverlust dadurch zu verhindern, dass man die Handeinstellung der Gleichgewichtslage schnell und ohne Stösse vor sich gehen lässt. Die Erfindung bezweckt zugleich, eine Vorrichtung zu schaffen, die in einfacher Weise an jeder Wage angebracht werden kann.
Zu diesem Zwecke wird an einem der Hebelarme der Wage ein Gefäss angeordnet und eine von Hand aus zu betätigende Regeleinrichtung zur Zu-und Abfuhr einer Flüssigkeit zu und von diesem Gefäss an einem in offener Verbindung mit ihm stehenden Behälter vorgesehen. Der Hebelarm, an dem das Gefäss befestigt wird, kann nach Belieben aus einem in einer Wage vorhandenen Hebelsystem gewählt werden, wie z. B. der Hebelarm, an dem entlang das Laufgewicht bewegt wird.
Die Zu-und Abfuhr der Flüssigkeit zu und von dem Gefäss geschieht gemäss der Erfindung zweckmässig durch eine in der Hebelachse liegende Röhrenöffnung.
Es empfiehlt sich gemäss der Erfindung, den Behälter so anzuordnen, dass der Flüssigkeitsspiegel
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einen Verdrängerkolben im Behälter vorzusehen.
Der Behälter für die Flüssigkeit kann dabei am Hebelarm befestigt sein, wobei die geringere oder grössere Abfuhr der Flüssigkeit aus dem Behälter und zu dem Gefäss die Einstellung der Wage herbeiführt.
Es hat sich aber herausgestellt, dass eine ortsfeste Aufstellung des Behälters den Vorzug hat, in welchem Falle eine Verbindung zwischen dem Behälter und der zu dem Gefäss führenden Röhrenöffnung vorgesehen wird, die eine Drehung des Endes dieser Röhre zulässt. Zweckmässig kann diese Verbindung aus elastischem Stoff hergestellt sein.
Man kann mit einem Behälter und einem Gefäss von geringem Inhalt auskommen und dennoch eine wirksame Einstellung erzielen, indem für die Einstellung der Wage eine Flüssigkeit von hohem spezifischem Gewicht, vorzugsweise Quecksilber, benutzt wird.
Es empfiehlt sich ferner, dem am Hebelarm befestigten Gefäss eine solche Form zu geben, dass die Änderungen des Flüssigkeitsspiegels im Gefäss infolge der Drehung des Hebels die Einstellung der Wage nicht beeinflussen. Zu diesem Zwecke kann das Gefäss als gerader Zylinder ausgebildet werden, dessen Erzeugende parallel zu der Hebelachse ist. Auch kann das Gefäss kugelförmig ausgestaltet sein. Bei einer solchen Einrichtung des Gefässes erreicht man, dass die Skalenteilung der Wage für alle Flüssigkeitsmengen im Gefässe gültig bleibt.
Wenn nämlich bei schiefer Stellung des Gefässes die Flüssigkeitsverteilung im Gefäss derart ist, dass der Schwerpunkt der Flüssigkeit nicht immer lotrecht unter dem Schwerpunkt des Gefässes bleibt, so wird ein Unterschied im'Stand der Flüssigkeit die Ursache sein, dass das Gefäss mit seinem Inhalt bei verschiedenen Stellungen des Hebels eine verschiedene Wirkung auf den Ausschlag
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einstimmt, bei der die Wage geeicht worden ist. Dieser Nachteil kann dadurch beseitigt werden, dass dení Gefäss eine solche Form gegeben wird, dass die Änderungen des Flüssigkeitsspiegels infolge der Drehung des Hebels die Einstellung der Wage nicht beeinflussen.
In den Zeichnungen ist einAusführungsbeispiel der Erfindung dargestellt, bei dem eine Vorrichtung gemäss der Erfindung an einem Laufgewichtsann einer nicht dargestellten Wage befestigt ist, u. zw. zeigt Fig. 1 die Vorrichtung in Vorderansicht, Fig. 2 im Schnitt nach der Linie II-II der Fig. 1 in grösserem Massstabe und Fig. 3 eine Vorderansicht des Behälters.
In diesen Figuren ist 1 der Hebelarm, längs dessen das Laufgewicht der Wage beweglich ist. Die Achslinie, um welche sich dieser Hebel dreht, ist mit 3 bezeichnet ; die weitere Einrichtung der Wage und
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keine Bedeutung haben. An dem Laufgewichtsal1n 1 ist mittels Bolzens ein Hebel 2 befestigt, an dessen Ende ein zylindrisches Gefäss 4 angeordnet ist. Mittels einer Röhre 5 steht dieses Gefäss mit einem während des Betriebes mit Quecksilber gefüllten Behälter 8 in Verbindung. Am Hebel2 ist ein als Gegengewicht für das Gefäss 4 dienendes einstellbares Gewicht 6 angeordnet.
Eines der Enden der Röhre 5 liegt zweckmässig in der Achslinie 3. Um dieses Ende ist ein Röhre 7 aus Gummi oder ähnlichem Material geklemmt, die mit dem Behälter 8 in Verbindung steht (Fig. 2).
Die Anordnung eines Endes der Röhre 5 in der Achslinie 3 bringt den Vorteil mit sieh, dass bei Drehung des Laufgewichtshebels 1 der Schlauch 7 nur ein wenig verdreht, aber nicht in einer Richtung senkrecht zur Achslinie bewegt wird. Bei einer solchen Anordnung braucht der Schlauch 7 daher nur kurz zu sein und wird von dem Hebel nicht als totes Gewicht mitgenommen. Der Behälter 8 kann mit Hilfe von
Verlängerungen 9 an einem ortsfesten Teil der Wage befestigt werden.
Im Behälter 8 ist ein Kolben 10 angeordnet, der durch einen Filznng H od. dgl. abgedichtet und im Behälter 8 mittels einer mit einem Schraubengewinde versehenen, im Deckel 14 des Behälters beweglichen Stange 12 hin und her bewegt werden kann. Diese Stange ist mit einem verbreiteten Kopf 13 versehen, der durch eine Platte 15 und zwei mit Links-bzw. Rechtsgewinde versehenen Muttern 16 und 17 im Kolben 10 eingeschlossen wird. Der verbreiterte Kopf 13 ist dadurch innerhalb des Kolbens 10 drehbar, so dass der Kolben selbst nur die Hin-und Herbewegung und nicht die Drehbewegung der Stange 12 übernimmt.
Mittels eines Schraubengewindes ist der Deckel 14 im Behälter 8 befestigt, und ein Gummiring 18 und ein gegen denselben angeordneter Pressring 19 dienen zur Abdichtung des gegebenenfalls durch das
Schraubengewinde leckenden Quecksilbers. Überdies sind oben und unten im Behälter Öffnungen 20 vorgesehen, durch die dem längs des Abdichtungsringes 11 leckenden Quecksilber ein bequemer Ausweg gegeben wird. Dieses Quecksilber wird in einem angegossenen Behälter 21 oder aber in einem am Behälter 8 befestigten Gefäss 22 aufgefangen.
Durch die Drehung eines an der Stange 12 befestigten Handgriffes 23 wird das Quecksilber dem Gefäss 4 zugeführt und von ihm abgeleitet, wodurch eine allmähliche Einstellung ohne Stösse erzielt werden kann, die bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel als ergänzende feinere Einstellung neben der durch Verschiebung des Laufgewichtes erhaltenen groben Einstellung dient. Die Ablesung kann dabei derart stattfinden, dass die Winkeldrehung des Handgriffes auf einer Skala abgelesen wird. Jeder Strich der Skala kann einer gewissen Menge Quecksilber und also einem gewissen Flüssigkeitsgewicht entsprechen.
Zum Nachfüllen von Quecksilber dient ein auf dem Gefäss 4 angeordneter Deckel 24.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Wage mit Ausbalanzierung der Lastwirkung durch Flüssigkeitszufuhr zu einem an einem der Hebelarmeder Wageangeordneten Gefäss, dadurchgekennzeiehnet, da ss die Zu-undAbfuhr der Flüssigkeit zu und von diesem Gefäss aus einem in offener Verbindung mit ihm stehenden Behälter durch eine von Hand aus zu betätigende Regeleinrichtung erfolgt.