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Verfahren zur Herstellung von Monoazofarbstoffen Es wurde gefunden,
daß man zu Monoazofarbstoffen mit vorzüglichen Eigenschaften gelangt, wenn man solche
z, a'-Dioxytriphenylmethanmonosufonsäuren oder deren Abkömmlinge, welche im hydroxylgruppenfreien
Kern außer der Sulfonsäuregruppe eine diazotierbare Aminogruppe enthalten und welche
außerdem weitere Substituenten enthalten können, diazotiert und mit Kupplungskomponenten
vereinigt.
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Als Substituenten der Diazolcomponente kommen vor allem Halogene,
Alkylreste, als Abkömmlinge die A1kyläther oder die Phenolester von organischen
Carbonsäuren, Sulfosäuren oder Sulfocarbonsäuren in Frage.
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Azofarbstoffe aus aminogruppenhaltigen Dioxytriphenylmethanfarbstoffen,
in denen sich die Hydroxylgruppen in p-Stellung zum zentralen Kohlenstoffatom befinden,
und die in o-Stellung zu den Hydroxylresten metallaffine Gruppen, besonders die
Carboxylgruppe, tragen, sind zwar bekannt. Sie dienen aber zur Erzielung von 11etallkomplexfarbstoffen,
welche unlöslich auf der Faser fixiert werden, während die nicht mit 17etallsalzen
behandelten Ausgangsfarbstoffe keinerlei färberisch wertvolle Eigenschaften besitzen.
Dasselbe gilt für die bekannten Azofarbsto$e, die aus p Amino-o-sulfotriphenylmetlianverbindungen
durch Diazotieren und Kuppeln mit r Aryl-5-pyrazolonen, welche sich von der Aminosalicylsäure
ableiten, erhältlich sind.
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Die bekannten Azofarbstoffe aus in- und p-Azninotriphenylmethanfarbstoffen
besitzen Eigenschaften, welche sich aus denen der Triphenylmethanfarbsto$e und der
Azofarbsto$e zusammensetzen. Die Farbtöne sind z. E. trüber als die der Tr iphenylmethanfarbstoffe.
die Lichtechtheiten sind geringer als die der entsprechenden A7ofarbstoffe. Die
allgemeinen Eigenschaften sind demgemäß unbefriedigend.
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Weiterhin sind Azofarbsto$e bekannt aus Diamino-di- und -triphenylmethanen.
In ihnen ist der Di- und Triphenylmethanrest infolge des Vorhandenseins mehrerer
diazotierbarer
Aminogruppen als ein substituiertes aromatisches
Amin :zu betrachten, welches den daraus erhältlichen Farbstoffen eine mehr oder
weniger gute Wasch- und Walkechtheit verleiht , während die löslich machenden Gruppen
ausschließlich in die Kupplungskomponenten verlegt sind, die im übrigen die Farbstoffeigenschaften
bestimmen. Dasselbe gilt für die bekannten, aus 3, 3'-Diamino-.4. 4 -dialkoxyddiplienylmethati
erhältlichen Disazofarbstoffe.
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Dem-egenüber bestimmen die in dem neuen Verfahren als Diazokomponenten
zur Verwendung kommenden 2.2'-Dioxyatninosulfotriplienylmethane die färberischen
Eigenschaften der daraus erhältlichen Azofarbstoffe maßgeblich, ohne auf die Farbtöne
einen merklichen Einfluß auszuüben. Insbesondere erweist sich als ein sehr erwünschter
Vorteil der neuen Farbstoffe. vor allem der Farbstoffe mit nur einem oder zwei löslich
machenden Resten, ein bisher unbekanntes gutes Neutralziehvermögen, während ganz
allgemein die Naßechtheiten, die Wasch- und W alkechtheit sowie auch die Lichtechtheit
der erhaltenen Färbungen zum Teil wesentlich verbessert sind. Dies war überraschend
und ist bedingt durch den in den Farbstoffen enthaltenen Triphenylmethanrest. welcher
infolge der vorhandenen Hydroxylreste den Farbstoffen eine bisher nicht gekannte
Affinität zur tierischen Faser verleiht. Dies konnte aus den bisherigen zahlreichen
Veröffentlichungen nicht abgeleitet werden.
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Als besonderer technischer Vorteil gegenüber den bisher 'verwendeten
Triphenylmethanen ist die leichte und aus den Ausgangskomponenten fast quantitative
Zugänglichkeit der 2, 2'-Dioxyaminostilfotriphenylmethane anzusprechen. Sie werden
beispielsweise erhalten durch übliche Kondensation von Amino- oder Aminosulfobenzaldehyden
in saurem Mittel mit Phenolen und fallen dabei als schön kristallisierte, fast farblose
Verbindungen an, die gegebenenfalls nach weiterer Sulfonierung unmittelbar zu den
Azofarbstoffen weiterverarbeitet werden, können. Beispiel i i Mol 3, 5. 3'a 5'-Tetraclilor-2,
2 -dioxyq."-amino-2"-sulfotriphenylmethan wird. in üblicher Weise dianotiert. Die
Diazoverbindung wird alkalisch mit i 111o1 i-Phenyl-3-methyl-5-pyrazolon gekuppelt.
Man erhält einen rotstichig gelben Farbstoff von ausgezeichnetem Neutralziehvermögen,
guten Naßechtheiten und hervorragender Lichtechtheit.
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Ersetzt man das i-Phenyl-3-methyl-5-pyrazolon durch i - (4'-Sulfoph
enyl) -3-methyl-5-pyrazolon oder i-(2'-Sulfophenyl)-3 methyl-5-pyrazolon, so erhält
man grünstigere Farbstoffe von noch besserer Klarheit und Lichtechtlieit und ausgezeichneten
Naßechtheiten.
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Die verwendete Diazokomponente wird erhalten, indem man i Mol 4-Amino-2-sulfobenzaldehyd
mit 2 Mol 2, .I-Dichlorphenol in üblicher Weise in hochprozentiger Schwefelsäure
einige Stunden bei erhöhter Temperatur kondensiert. Die ausgeschiedene Kondensationsverbindung
wird abgesaugt, gewaschen und getrocknet. Beispiel 2 i Mol 3, 5. 3'# 5'-Tetrachlor-2.
2'-dioxy-4'-amino-z"-sulfotriphenylmethan wird dianotiert. Die Diazoverbindung wird
sauer mit i Mol 2 Aminonaphthalin gekuppelt. Man erhält einen gelborangen Farbstoff
von hervorragendem Neutralziehvermögen und sehr guten Naßechtheiten.
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Verwendet man an Stelle des 2-Aminonaphthalins die 2-Aminonaphthalin-6-sulfonsäure,
so erhält man einen ähnlichen Farbstoff von besserer Lichtechtheit.
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Noch bessere Naßechtheiten erhält man durch Verwendung von 2-(3',
4 -Dichlor)-phenylsulfoylaminonaphthalin oder 2-(3'.4'- Diclilor)-benzoylaminonaphthalin.
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Beispiel 3 i Mol 3, 5, 3'. 5'-Tetraclilor-2. ? -dioxy-4'-amino-2'-sulfotriphenylmethan
wird dianotiert. Die Diazoverbindung wird alkalisch mit i Mol 2-Oxynaphthalin gekuppelt.
Man erhält einen orange färbenden Farbstoff von hervorragendem Neutralziehvermögen
und sehr guten Naßechtheiten. Ersetzt man das 2-Oxynaphthalin durch 2-Oxynaphthalin-7-,
-6-. -5- oder -d.-sulfonsäure. so gewinnt man rotstichigere Farbtöne mit besseren
Lichtechtheiten.
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Beispiel d.
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i yIol 3. 5, 3', 5'-Tetrachlor-2, 2 -dioxy-4'-ainino-2"-sulfotriphenylmethan
wird dianotiert. Die Diazoverbindung wird alkalisch mit t .NIol 2-..-'#mino-5-oxynaplrthalin-7-sulfOnsäure
gekuppelt. Man erhält einen orange färbenden Farbstoff mit gutem Neutralziehvermögen
und guten Naßechtheiten. Besonders klare Orangetöne werden mit z-Acetylamino-5-oxynaphtlialin-7-sulfonsäureerhalten.
Beispiel 5 i Mol 3, 5, 3', 5' - Tetrachlor - 2, 2' - dioxy-4"-aniino=2"-sulfotriphenylmethan
wird dianotiert. Die Diazoverbindung wird alkalisch finit i Mol 2-Oxynaphthalin-3,
6-disulfonsäure gekuppelt. Man erhält einen roten Farbstoff mit sehr guter Lichtechtheit.
Einen ähnlichen Farbton ergibt die i-Oxy-8-chlornaphthalin-5-sulfonsäure.
Beispiel
6 z Mol 3, 5, 3', 5'-Tetrachlor-2, 2'-dioxyd."-amino-2"-sulfotriphenylmethan wird
diazotiert. Die Diazoverbindung wird alkalisch mit z Mol 2', 3'-Oxynaphthoylaminobenzol
gekuppelt. Man erhält einen klaren roten Farbstoff mit sehr gutem Neutralziehvermögen
und guten Naßechtheiten. Beispiel 7 i Mol 3, 5, 3', 5@-Tetrachlor-2, 2'-dioxy-.4'-amino-2"-sulfotriphenylmethan
wird diazotiert. Die Diarzoverbindung wird sauer mit r Mol e _Amino-8-oxynaphthalin-6-sulfonsäure
gekuppelt. Man erhält einen roten Farbstoff mit hervorragender Lichtechtheit.
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Ein besonders klares Rot erhält man durch alkalische Kupplung mit
2-,Acetyiamino-8=oxynaphthalin-6-sulfonsäure, ein Rot mit ,besonders gutem Neutralziehvermögen
mit 2-Benzoylamino-8-oxynaphthalin-6-sulfonsäure oder 2 - Dchlorbenzoylaminoo-8-oxynaphthaJin-6=suT-fonsäure.
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Beispiel 8 i Mol 3, 5, 3', 5'-Tetrachlor-2, 2'-dioxyd"-amino-2 "-sulfotriphenylmethan
wird-diazotiert. Die Diazoverbindung wird alkalisch mit z Mol 2-P:henyiamino-8-oxynaphthalin-6-sulfonsäure
gekuppelt. Man erhält einen rötlich braunen Farbstoff -mit hervorragendem neutralem
,Ziehvermögen und guten Naßechtheiten. -Der Farbton kann weiter :bis zum grünstichigen
Braun vertieft werden durch Verwendung von Kupplungskomponenten, wie
2- (2 =Methyl) -phenylamino-8-oxynaphthalin- |
6-sulfonsäure, 2-(2'-Methoxy)-phenylamino- |
8-oxynaphthalin-6-sulfonsäure oder 2-(q.'-Me- |
thoxy) -phenylamino-8-oxynaphthalin-6-sul- |
fonsäure. |
Verwendet man in den vorgenannten Bei- |
spielen an Stelle des 3, 5, 3', 5'-Tetrachlor- |
2, 2'- dioxy.¢"-,amiuo-2"-sulfotriphenylmethans |
3, 3'-Dimethyl-5, 5`-dichlor-2, 2'-dioxy-q."- |
amino-2"-sulfotriphenyl.methan oder 5, 5'-Di- |
chlor-2, 2'-dioxy-q."-amino-2"-sulfotriphenyl- |
methan oder 3, 5, 3", 5`-Tetrachlor-2, 2'-dioxy- |
C-amino-3"-sulfotriphenylmethan, 3, 5; 3', 5@- |
Tetrachlor-2, 2'-dioxy -3"-amino-q."-sulfotri- |
phenylmethan oder 3, 5, 3', 5', 2"-Pentachlor- |
2, 2'-d.ioxy-,4'-amino-5"-sulfotriphenylmethan, |
so erhält man Farbstoffe von ungefähr den |
gleichen Farbtönen und Eigenschaften. |