DE744079C - Verfahren zur Herstellung von Fettsaeuren aus Rohparaffinen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Fettsaeuren aus Rohparaffinen

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DE744079C
DE744079C DEI67223D DEI0067223D DE744079C DE 744079 C DE744079 C DE 744079C DE I67223 D DEI67223 D DE I67223D DE I0067223 D DEI0067223 D DE I0067223D DE 744079 C DE744079 C DE 744079C
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Germany
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fatty acids
paraffin
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oxidation
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Expired
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DEI67223D
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English (en)
Inventor
Dr Emil Keunecke
Dr Hans-Juergen Nienburg
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IG Farbenindustrie AG
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IG Farbenindustrie AG
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Publication date
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Fettsäuren aus Rohparaffinen Technisches Rohparaffin, wie es beispielsweise bei der Aufarbeitung von Erdölen, Teeren, Hydrierungsprodukten oder Druckextrakten von Braunkohle anfällt, ist bekanntlich meistens durch einen mehr oder weniger hohen Ölgehalt sowie durch Schwefelverbindungen; Stickstoffverbindungen, Phenole und andere nichtparaffinische Bestandteile verunreinigt. Es muß, wenn es in an sich bekannter Weise zu Fettsäuren oxydiert werden soll, zuvor von den Verunreinigungen befreit werden.
  • Es ist bekannt, daß man Rohparaffin durch Behandeln mit Schwefelsäure oder Aluminiumchlorid in der Wärme oder durch Hydrierung raffinieren kann. Es ist ferner bekannt, daß man ein praktisch vollständig ölfreies Paraffin erhalten kann, wenn man Rohparaffin mit niedrigsiedenden Lösungsmitteln, wie Dichloräthan oder einem Gemisch von Benzol und Aceton, behandelt. Diese Behandlungsmittel haben den Nachteil, daß man sie vor der Oxydation vollständig entfernen muß, damit die Oxydation nicht gestört oder das Oxydationsprodukt nicht verunreinigt wird.
  • Es wurde nun gefunden, daß man in sehr vorteilhafter Weise Oxydationserzeugnisse aus Rohparaffin herstellen kann, wenn man es mit Vorlauffettsäuren der Paraffinoxydation vorbehandelt und anschließend in an sich bekannter Weise der Oxydation mit molekularen Sauerstoff enthaltenden Gasen unterwirft. Zur Vorbehandlung eignen sich besonders die Vorlauffettsäuregemische mit etwa q. bis so Kohlenstoffatomen. Es hat sich gezeigt, daß die Vorlauffettsäuren besonders gute Lösungsmittel für die öligen und sonstigen Verunreinigungen des Rohparaffins sind. Sie haben vor anderen- organischen Lösungsmitteln den besonderen Vorteil, daß sie keine Fremdstoffe darstellen, wenn man das gereinigte Paraffin späterhin zu Fettsäuren oxydiert. Es ist daher in diesem Falle nicht erforderlich, sie aus dem gereinigten Paraffin vollständig zu entfernen, da sie bei der Oxydation weder stören noch selbst verändert werden.
  • Man verfährt zweckmäßig so, daß man das Rohparaffin in der Kälte oder in der Wärme mit etwa der gleichen Gewichtsmenge Vorlauffettsäuren kurze Zeit rührt. An Stelle der gesamten Vorlauffettsäuren kann man auch einzelne Fraktionen, z. B. solche mit etwa 5 bis 6 Kohlenstoffatomen, verwenden. Es ist nicht erforderlich, das Rohparaffin in den Vorlauffettsäuren vollständig zu lösen; vielmehr genügt es, namentlich wenn das Rohparaffin einen hinreichend hohen Erstarrungspunkt besitzt, es zu mahlen und dann bei gewöhnlicher Temperatur kurze Zeit mit Vorlauffettsäuren zu verrühren. Man kann aber auch eine Schmelze des Rohparaffins bei höherer Temperatur, z. B. bei 6o bis 7o', mit etwa dem gleichen Volumen Vorlauffettsäuren vermischen und aus der homogenen Lösung durch Abkühlen auf gewöhnliche Temperatur das gereinigte Paraffin auskristallisieren lassen. Dabei ist es nicht erforderlich, auf Temperaturen unter o° abzukühlen.
  • Das gereinigte Paraffin wird vom Extrakt in üblicher Weise durch Filtrieren,. Zentrifugieren oder Pressen getrennt. Es kann durch Behandeln mit großoberflächigen Stoffen, wie Bleicherde, weiter gereinigt und durch Erhitzen bei vermindertem Druck oder Blasen mit Dampf von anhaftenden Vorlauffettsäuren völlig befreit werden.
  • Der Extrakt kann durch Destillation, zweckmäßig unter vermindertem Druck, aufgearbeitet werden. Man erhält dabei die Vorlauffettsäuren wieder zurück. Als Rückstand hinterbleiben die Verunreinigungen des Paraffins, die verheizt oder anderen Verwendungszwecken zugeführt werden.
  • Während Rohparaffin sich bekanntlich schlecht oder gar nicht mit Luft oxydieren läßt, läßt sich das auf die oben beschriebene Weise gereinigte Paraffin ohne weiteres in an sich bekannter Weise mit molekularen Sauerstoff enthaltenden Gasen oxydieren.
  • Es ist bekannt, daß Mineralöle durch Extraktion mit niedrigmolekularen Fettsäuren von dunklen Verunreinigungen befreit werden können. Im, vorliegenden Fall handelt es sich darum, festes Paraffin weniger von dunklen Verunreinigungen als vielmehr von Stoffen zu befreien, die die Oxydation mit molekularen Sauerstoff enthaltenden Gasen stören. Es ist ferner bekannt, daß man aus paraffinhaltigen Schmierölen durch Zugabe verschiedener Lösungsmittel, u. a. Essig- und Buttersäure, paraffinhaltige Niederschläge ausfällen kann, die sich bei Zugabe weiteren Lösungsmittels wieder lösen. Aus dieser Tatsache war ebenfalls nicht zu schließen, daß man durch Behandlung von Paraffin mit Vorlauffettsäuren besonders leicht oxydierbares Paraffin gewinnen kann.
  • Weiterhin hat man bereits aus Rohparaffinen Oxydationsprodukte gewonnen, indem man sie vor der Oxydation mit Kohlenwasserstoffen extrahierte, denen man, um eine zu weitgehende Lösung des Paraffins zu verhindern, solche Verbindungen"zusetzte, die das Paraffin nicht lösen. Als geeignete Zusatzmittel sind u. a. auch allgemein Säuren erwähnt. Hieraus war nicht zu entnehmen, daß die bei der Paraffinoxydation entstehenden Vorlauffettsäuren für sich allein vorzügliche Extraktionsmittel füz die die Oxydationsfähigkeit des technischen Rohparaffins beeinträchtigenden Verunreinigungen sind.
  • Beispiel i =o Gewichtsteile eines aus Braunkohleschwelteer gewonnenen dunklen Rohparaffins vom Erweichungspunkt 53' und dem spezifischen Gewicht 0,775 (bei 7o') werden gemahlen und mit =o Gewichtsteilen einer Fraktion von Vorlauffettsäuren mit q. bis 7 Kohlenstoffatomen 3o Minuten lang bei gewöhnlicher Temperatur gerührt. Der entstandene Brei wird auf einer Filterpresse abgepreßt. Der Filterinhalt und der Extrakt werden jeweils für sich durch Erhitzen bei vermindertem Druck von den Vorlauffettsäuren befreit. Man erhält 9 Gewichtsteile eines nur schwach gelb gefärbten gereinigten Paraffins vom Erweichungspunkt 56° und dem spezifischen Gewicht o,772 (bei 7o') einerseits und i Gewichtsteil eines dunklen öligen Extraktes andererseits. Die verwendeten Vorlauffettsäuren werden dabei praktisch verlustlos wiedergewonnen. Das gereinigte Paraffin läßt sich mit Luft in an sich bekannter Weise in sehr guter Ausbeute zu hellen Fettsäuren oxydieren.
  • Beispiel 2 =o Gewichtsteile des im Beispiel i genannten Rohparaffins werden mit =o Gewichtsteilen der in Beispiel i genannten Vorlauffettsäurefraktion auf 7o' erwärmt. Die erhaltene Lösung wird unter Rühren auf gewöhnliche Temperatur abgekühlt. Dabei fällt das gereinigte Paraffin aus. Durch Zentrifugieren wird der größere Teil der Vorlauffettsäuren abgetrennt; das paraffinische Produkt, das in einer Menge von 9,3 Teilen anfällt, wird in an sich bekannter Weise der Oxydation zu Fettsäuren unterworfen.
  • Behandelt man das gereinigte, noch schwach gefärbte Paraffin außerdem noch mit Bleicherde, so erhält man ein völlig farbloses Paraffin, das sich ebenfalls sehr leicht und mit sehr guter Ausbeute zu hellfarbigen Oxydationserzeugnissen oxydieren läßt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCFI Verfahren zur Herstellung von Fettsäuren aus Rohparaffinen, wobei diese zuerst -mit organischen Lösungsmitteln von der Hauptmenge der öligen Verunreinigungen befreit werden und das dabei erhaltene gereinigte Paraffin anschließend in an sich bekannter Weise mit molekularen Sauerstoff enthaltenden Gasen oxydiert wird, dadurch gekennzeichnet, daß man dabei die reinigende Vorbehandlung der Rohparaffine mit Vorlauffettsäuren der Paraffinoxydation ausführt.
DEI67223D 1940-06-20 1940-06-20 Verfahren zur Herstellung von Fettsaeuren aus Rohparaffinen Expired DE744079C (de)

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