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Übersetzungsgetriebe fürTarifapparate°o. dgl. Bei verschiedenen Zählerarten,
z. B. bei Spitzenzählern, bei denen ein Zähler und ein Zeitwerk im entgegengesetzen
Sinne zwei Teile eines Differentialgetriebes drehen, dessen dritter Teil mit einer
Registriervorrichtung verbunden isst, .oder bei Leistungsbegrenzern, bei denen periodisch
ein Wettlauf zwischen einem von einem Zähler und einem Zeitwerk angetriebenen Teil
stattfindet, ferner bei Zählern mit Impulsgebern, bei denen einer bestimmten Anzahl
von Zählerumdrehungen jeweils ein Impuls zugeordnet werden muß, macht eine veränderb@areEinstellung
der Leistungsgrenze und der Impulswertigkeit große Schwierigkeiten. Entsprechendes
gilt für Zähler mit Preiszählwerken. Bei allen diesen Apparaten kann die Einstellung
praktisch nur durch Änderung eines Gbersetzungsverhältnisses geändert werden. Es
sind bereits Getriebe mit veränderlichem Übersetzungsverhältnis bekanntgeworden,
die einen intermittierenden Kraftschluß enthalten und meist aus Schrittschaltwerken
bestehen. Solche Getriebe ergeben zwar eine richtige Übersetzung der Wege, 'aber
nicht der Geschwindigkeiten, auch arbeiten sie stets mehr oder weniger stoßweise
und leiden insbesondere an dem Mangel, daß der Abtrieb immer nur vorübergehend mit
dem Antrieb gekuppelt ist, so daß, eine dauernde zwangsläufige Verbindung fehlt
und infolgedessen Antrieb und Abtrieb nicht miteinander vertauscht werden können.
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Die Erfindung vermeidet diese Mängel. Erfindungsgemäß sind bei einem
L'bersetzungsgetriebe für Tarifapparate o. dgl., dessen An-und Abtrieb in zwei oder
mehrere Parallelzweige aufgeteilt ist, die Geschwindigkeiten der parallelen Getriebezweige
nach dem Dezimalsystem o. dgl. abgestuft und in mindestens einem der Zweige ist
ein im Bereich einer Dekade o. dgl. regelbares Übersetzungsgetriebe vorgesehen.
Die Zweige des An- oder Abtriebs sind außerdem über ein oder mehrere Differentialgetriebe
gekuppelt.
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Man ist auf diese Weise in der Lage, z. B. bei Anwendung eines Dezimalsystems
mit ao Radsätzen roo verschiedene gleichmäßig
gestaffelte Übersetzungen
einzustellen. Das Z-bersctzungst-erliälenis ist also derart -feinstufig regelbar,
daß es sich praktisch ebenso verhält wie ein stetig veränderliches Übersetzungsgetriebe.
ohne aber dessen Nachteile zu haben.
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Die Erfindung soll an Hand der Zeichnung näher erläutert «-erden.
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Fig. i zeigt schematisch einen Zähler mit Getriebe, die Fig. 2 und
3 zeigen in verschiedenen Ansichten, und zwar die Fig.3 im Schnitt nach der Linie
A-B der Fig. 2, ein umschaltbares Getriebe.
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Ein Zähler i treibt den ersten Teil 2 eines Differentialgetriebes
c)' an. dessen zweiter Teil 3 von einem mit einer Bremsscheibe :l: versehenen Hilfsmotor
5 gedreht wird. Der dritte Teil 6 des Getriebes steuert mittels einer Kurbel 7 einen
auf die Scheibe 4 einwirkenden Bremshebel Mit dem Motor 5 und dem Differentialgetriebe
teil 3 ist eine Welle 9 gekuppelt, die mit einer Übersetzung io ins Rasche die Getricbestuft
i i, mit einer >``bersetzung 12 ins Langsame die Getriebestufe 13 antreibt. Durch
die Rechtecke 14. 15 sind umschaltbare Übersetzungsgetriebe angedeutet. Der Abtrieb
16 des Getriebes 14 ist mit dem ersten Teil 1; eines Differentialgetriebes D, der
Abtriebe ig des Getriebes 15 mit dem zweiten Teil i9 des gleichen Getriebes verbundet%
während der dritte Teil 2o über den Abtrieb 9o mit einer Registriervorrichtung ai,
einem Impulsgeber, einem Leistungsbegrenzergztriebe, einem Spitzentarifwerk usw.
gekuppelt ist. Die Teile bis 9 bilden eine 'Nachlaufsteuerung, die den Zähler i
entlasten soll; die Teile io bis -2o sind als dauernd zwangsläufig und gleichfärmig
arbeitende, also eine genaue Übersetzung der Geschwindigkeiten ergebende veränderliche
Übersetzungsgetriebe. Die Übersetzungen von der Welle 9 nach der Welle i i bzw.
13 sind so gewählt, daß sich die @1 elle i i zehnmal so schnell dreht als die Welle
13. Das Getriebe 15 enthält zehn Übersetzungsstufen, die dekadisch abgestuft sind
und sich wie io : i, 10 : -2, 10 : 3 bis io : 1o verhalten. Das Getriebe
1 enthält ebenfalls dekadisch abgestufte Übersetzungen. Durch Veränderung des Getriebes
14 können die Zehner, durch Veränderung des Getriebes 15 die Einer des Übersetzungsverhältnisses
eingestellt werden.
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Die Vorrichtung arbeitet folgendermaßen: Der Zähler i dreht den Differentialgetriebeteil
:2 im Sinne des eingezeichneten Pfeils. Angenommen, der Differentialgetriebeteil
3 würde -zunächst stillstehen, dann würde der Differentialgetriebeteil :2 den Differentialgetriebeteil0
mitnehmen und durch Drehung der Kurbel ; in der angedeuteten Richtung ein Abheben
des Bremshebels von der Scheibe 4 bewirken. Der -Motor 5 treibt dann dir Welle(-)
an und damit auch die Getriebestufen 11, 13; gleichzeitig dreht cr den Differcntialgetriebeteil
3 in einem dem Drehsinn des Teils = entgegengesetzten Sinne und würde den Differentialgetriebeteil
6 «nieder in die Ausgangslage zurückbringen und die Abbremsung der Scheibe 4 bewirken,
wenn sich inzwischen der Differentialgetriebeteil 2 unter dtr Einwirkung des Zählers
nicht weitergedreht hätte. Tatsächlich wird die Welle 9 und der Differentialgetriebeteil
3 stets etwa auf die gleiche Geschwindigkeit eingesteuert wie der Differentialgetriebeteil
#, bnv. der Zähler i. Die Welle o verhält sich also so, wie wenn sie, wie bei 22
gestrichelt angedeutet ist, unmittelbar mit dem Zähler gekuppelt wäre.
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Ist das Getriebe 14 auf ein Übersetzungsverhältnis io : 5, das Getriebe
15 auf ein Übersetzungscerliältnis 10 : 3 eingestellt, dann wird, da die,
Stufe i i zehnmal so schnell läuft wie die Stufe 13, auf den Antrieb 16 eine der
Zah15o. auf den Abtrieb 18 eine der Zahl3 proportionale Geschwindigkeit übertragen.
Beide Gescli-,vindiglceiten, durch das Differentialgetriebe D summiert. ergeben
eine der Zahl 53 proportionale Geschwindigkeit. Durch Änderung der j'bersetzungsverhältnisse
in den Getrieben 14. und j,5 läßt sich also jedes ganzzalilige Übersetzungsverhältnis
zwischen den Zahlen i und ioo einstellen und wenn man dem Getriebe 14 zehn, elf
oder mehr Stufen gibt, sogar Übersetzungsverhältnisse zwischen i, i io, i 2o usw.
Man kommt mit fünf Über- ! setzungsstufen im Getriebe 15 aus, wenn man es vorn positiven
auf negativen Drehsinn umschaltbar macht. Will man auf mehr als zwei Dezimalen .genau
einstellen, dann wird noch eine weitere Getriebestufe, die zehnmal so rasch wie
die Stufe 11 bzw. zehnmal so langsam wie die Stufe 13 läuft, von der Welle 9 abgeleitet
und der Abtrieb durch weitere Differentialgetriebeteile mit den Abtrieben der anderen
Stufen verbunden.
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Im Ausführungsbeispiel ist ein Dezimalsystem für die Abstufung gewählt.
Man kann statt dessen auch Dual-, Trial- usw. Systeme verwenden, beispielsweise
ein Quintialsystem, dann würde die Welle i i fünfmal so schnell laufen -,vie die
Welle 13 und die Getriebe 14,15 nur je vier oder fünf Übersetzungsstufen enthalten.
Soll bei einem solchen Getriebe beispielsweise das Übersetzungsverhältnis 13 eingestellt
werden, dann muß die Zahl 13 in eine Summe von Fünferpotenzen zerlegt werden. Es
ergibt sich dann zweimal die erste Potenz von fünf, nämlich die Zahl io, und dreimal
die nullte Potenz, nämlich 3. Das Getriebe 14 müßte dann auf die Stufe 2, das Getriebe
15 1 auf die Stufe 3 eingestellt «erden. Entsprechendes eilt für andere Svsteme.
plan
kann auch An- und Abtrieb miteinander vertauschen. Davon kann 'man z. B. bei Leistungsbegrenzern,
Spitzenzählern usw. Gebrauch machen, bei denen die Wege eines von einem Zähler und
eines von, einem Zeitwerk angetriebenen Teils miteinander verglichen werden sollen.
Will man das Zeitwerk nicht mit verschiedener Geschwindigkeit laufen lassen und
will man ihm kein veränderliches Übersetzungsverhältnis geben, dann legt der von
ihm angetriebene Teil stets den gleichen Weg in bestimmten Zeiträumen zurück. Bei
der eingestellten Leistungsgrenze überholt bei Leistungsbegrenzern der vom Zähler
angetriebene Teil den Zeitwerkteil, bei Spitzenzählern beginnt bei Überschreitung
der Leistungsgrenze der Zählerteil rascher zu laufen als der Zeitwerkteil. Soll
die; Leistungsgrenze geändert werden, dann schaltet man zwischen den vom Zähler
angetriebenen und den vom Zeitwerk angetriebenen Teil ein veränderliches Übersetzungsgetriebe
nach Fig. i ein, bei dem jedoch Antrieb und Abtrieb vertauscht sind, und ändert
das Übersetzungsverhältnis jeweils so, @daß bei der gewollten Leistungsgrenze der
vom Zähler angetriebene Teil den gleichen Weg zurücklegt bzw. ebenso schnell läuft
wie der vom Zeitwerk angetriebene.
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In Fig. 2 und 3 ist ein Ausführungsbeispiel des Stufengetriebes 15
der Fig. i beispielsweise dargestellt. 13 ist der Antrieb, 18 der Abtrieb. Das Antriebsrad
130 - ist gleichachsig mit dem Abtriebsrad i8o angeordnet. Schwenkbar um die Raddchsen
ist ein Rahmen 3o angebracht, in dem der vorzugsweise aus Spritzguß bestehende Zahnradstock
31 gelagert ist. Ein Rad 31o dieses Stockes ist dauernd mit dem Antriebsrad 130
in Eingriff. Lose auf der Welle des Zahnradstockes 31 ist ein Zahnrad
3:2 angebracht, das dauernd mit dem Abtriebsrad 180 kämmt. 33 ist eine Rast,
die den Rahmen 30 in den verschiedenen Stelliingen festhalten kann. Im Kreise
um die Räder 130, 18o sind mehrere Wellen 34, in dem Gestell 35 gelagert.
Die Räder 36 dieser Wellen kommen beim Herumschwenken des Rahmens 30 nacheinander
mit dem Rad 32, die gegeneinander versetzten Räder 37 dieser Welle nacheinander
mit den verschiedenen Rädern des Stockes 31 in Eingriff. Die Übersetzungsv erhältnisse
der Räder 37 und des Stockes 31 sind nach einem Dezimalsystem abgestuft. Durch eine
einfache Drehbewegung des Rahmens 30 können somit die verschiedenen L'bersetzungsverhältnisse
eingestellt werden.