DE742739C

DE742739C - Verfahren zur Herstellung poroeser und rauher Oberflaechen auf Dachziegeln

Info

Publication number: DE742739C
Application number: DEL92908D
Authority: DE
Inventors: Ludwig Franz Ludowici
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1937-07-17
Filing date: 1937-07-17
Publication date: 1943-12-10

Description

Verfahren zur Herstellung poröser und rauher Oberflächen auf Dachziegeln Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur: Herstellung poröser und rauher Oberflächen auf Dachziegeln, Verblendern, Verkleidungsplatten usw. Derartige Oberflächen haben die Eigenschaft, leichter zu patinieren als die Oberflächen moderner Maschinenziegel, deren Oberflächen durch die hohen Preßdrücke sehr dicht und glatt sind. Beim Patinieren setzen sich auf porösen und rauhen Oberflächen Rußteilchen und Staub fest; Moose und Flechten können sich ansiedeln, und es entstehen auf diese Weise natürliche Färbungen (Patina), die z. B. Dachflächen harmonisch in das Landschaftsbild einstimmen und deshalb beim Luftschutz und beim landschaftlicher Bauen eine große Rolle spielen.
Zur Bildung rauher bzw. poröser Oberflächen ist es bekannt, die Oberflächen von Dachziegeln mittels geeigneter Vorrichtungen aufzuritzen oder zu kratzen oder Sand mittels Sandstrahlgebläse aufzuschleudern. Die bekannten Verfahren haben jedoch den Nachteil, daß durch sie die Oberflächen der Ziegel beschädigt werden. Es ist weiterhin bekannt, die Oberflächen der Dachziegel mit farbigen Aufschlämmungen zu überziehen. Diese Überzüge (Engoben, Glasuren) sind jedoch künstliche Färbungen, welche die beabsichtigte natürliche Färbung (Patinierung) erschweren bzw. ganz verhindern. Schließlich ist auch bekannt, mittels plastischen Tonschlamms auf Dachziegel Moospolster zu modellieren und in Moosfarben zu färben. Auch hierbei wird die beabsichtigte Wirkung der natürlichen Färbung vorweggenommen; dabei . ist ein derartiges Verfahren weder technisch noch wirtschaftlich geeignet, der Färbung ganzer Dachflächen zu dienen.
Nach der Erfindung werden auch Tonschlämmen verwendet, denen jedoch dem Bekannten gegenüber ,brennbare bzw. Porosität und Rauhigkeit erzeugende Körperchen oder Mittel zugesetzt werden. Es ist an sieh bekannt, zur Erzeugung von Porosität dem Ton brennbare Körper zuzumischen; jedoch wurde dieses Verfahren bisher nur angewendet zur Erzeugung von Leichtsteinen; daß sich mit Hilfe eines entsprechend abgewandelten Verfahrens poröse Oberflächen erzielen lassen und mit Hilfe dieser die gewollten natüriichen Färbungen hervorgerufen werden können, ist jedoch nicht erkannt worden. Das Cberziehen von Formlingen mit einer andersartigen Schicht ist ebenfalls bekannt, jedoch hat es sich dabei stets nur um abdichtende, also gerade nicht poröse Schichten gehandelt.
Zur Aufbringung der Tonschlämmen werden nach der Erfindung zweckmäßigerweise maschinelle Verfahren, z. B. Spritzvorrichtungen (Bürsten, Düsen), verwendet, die eine zwangsläufige Regelung des Auftrages in technisch und wirtschaftlich günstiger Weise ermöglichen. Dabei können verschiedene Arten von Tonschlämmen und verschiedene Arten des Auftrages dieser Schlämmen in beliebiger Kombination zur Anwendung kominen. Da der Schlamm ohne Preßdruck aufgebracht wird, neigt die aufgebrachte Schicht an sich schon dazu, poröser zu sein als die Haut des gepreßten Ziegels. Eine Steigerung der Porosität wird erfindungsgemäß erzielt durch die zugefügten brennbaren Stoffe, z. B. Kohlenstaub, Sägespäne, die beim Brand verbrennen und so Hohlräume bilden. Diese die Porosität bedingenden Hohlräume können auch erzielt werden durch gasentwickelnde, schäumende oder aufblähende Mittel. Zusammen mit diesen Mitteln können dem Tonschlamm noch Rauhigkeiten erzeugende Mittel, z. B. Sand, Ziegelmehl, zugesetzt werden. Diese Mittel können auch in die noch nasse Schlämmschicht . gestreut werden. Den Schlämmen können auch Farben zugesetzt werden, wenn z. B. die Naturfarbe eines Scherbens bis zu seiner Patinierung nach einer bestimmten Richtung hin verbessert werden soll. Schließlich können zur Erzielung eines unregelmäßigen Aussehens die Schlämmen auch in fleckförmiger Verteilung, z. B. in Form von Spritzern, aufgebracht werden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung poröser Oberflächen auf Dachziegeln o. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß auf die Formlinge Tonschlämmen aufgebracht werden, die brennbare Körperchen, z. B. pulverisierten Kohlen- oder Koksstaub, gasentwickelnde, schäumende oder aufblähende Mittel enthalten. :
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet. daß den Tonschlämmen außer den Porosität erzeugenden Mitteln noch Rauhigkeiten erzeugende Körperchen, z. B. Sand, zugesetzt werden.
3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die brennbare Körperchen enthaltenden Tonschlämmen fleckförmig aufgebracht werden. Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen «-orden deutsche Patentschriften Nr. 25 109, 98443 10761j, 11305r, 1a8769, r66 589. 2o-- 624, 233 797 9 432 724, 61 968, 331 026, 495 876; schweizerische Patentschrift . . Nr. 17 937; österreichische 1091.