DE2364798C3 - Verfahren zur Herstellung dekorativer Silicatfarbenanstriche - Google Patents

Verfahren zur Herstellung dekorativer Silicatfarbenanstriche

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DE2364798C3
DE2364798C3 DE19732364798 DE2364798A DE2364798C3 DE 2364798 C3 DE2364798 C3 DE 2364798C3 DE 19732364798 DE19732364798 DE 19732364798 DE 2364798 A DE2364798 A DE 2364798A DE 2364798 C3 DE2364798 C3 DE 2364798C3
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Hiroshi Yokohama; Shinohara Toshio Fujisawa; Kawahara. Yukio Yokohama; Nii Hiroshi Kamakura; Ebine Setsuo Yokohama; Kanagawa Makishima (Japan)
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Description

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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung dekorativer Silicatfarbenanstriche mit rauher, furchiger und rissiger Oberfläche.
Diese Silicatfarbenanstriche können auf die verschiedensten Untergründe, wie Metall, Holz oder Keramik, aufgebracht werden, wobei man eine ästhetisch ansprechende Struktur erhält.
Farben auf der Basis organischer Stoffe, beispielswei- so se auf der Basis von Polymerisaten, sind in den verschiedensten Bereichen, beispielsweise im Bausektor, angewendet worden.
Beim Verbrennen solcher Farben oder Lacke werden jedoch giftige Gase und Dämpfe aus den organischen Stoffen solcher Färb- oder Lackbeschichtungen entwikkelt, die zu vielen Unfällen geführt haben. So entwickeln bekannte Farben und Lacke dieser Art im Brandfall beispielsweise vor allem Kohlenmonoxid, Chlor oder Blausäurcgas. Daher wird eine Nichtbrennbarkeit in (>o zunehmendem Maß nicht nur vom Baumaterial selbst und anderen InnendekorationsMoffen. sondern auch von ilen insbesondere im Baugewerbe verwendeten Farben gefordert.
Als nichtbrennbare Farben sind vor allem seit langem '>s die Wasserglasfarben, d. h. also Farben auf der Basis von Alkalimetallsilicaten. bekannt. Farben auf der Basis von Kaliumsulfat sind beispielsweise in den US-PS 30 77 389 33 89 002, 34 93 401 und 35 22 113, auf der Basis von Natriumsilicat in der US-PS 54 92 137 und auf der Basis von LithiumsUicat in den US-PS 22 56 515 und 33 92 039 beschrieben. Farben auf Silicatbasis ohne ein Alkalimetalläilicat sind in den US-PS 32 48 237 und 33 45 192 beschrieben. Diese Farben enthalten ein organisches Ammoniumsilicat, in das ein Bindemittel, beispielsweise Borsäure oder Phosphorsäure, eingearbeitet ist Insbesondere unter den Gesichtspunkten der Nichtbrennbarkeit und des Brandschutzes wurde eine Farbe vorgeschlagen, die als Bindemittel Natriumsilicat enthält (US-PS 29 91 200). Weitere Farbzusammensetzungen dieser Art enthalten Natriumhexametaphosphat in diesem Bindemittel (US-PS 36 39 276) oder eine Kombination eines Alkalimetallsilicats mit einem organischen Silicon (US-PS 34 93 401).
Weiterhin ist als spezielle Überzugsmasse eine aus einem Alkalimetallsilicat und einem Härter aus einer wäßrigen AlkohoUösung eines Chlorids oder Sulfats von Calcium, Kobalt, Magnesium oder anderen Metallen und Salpetersäure, Schwefelsaure, Fumarsäure oder Essigsäure bekannt (US-PS 32 58 345).
Als Spezialverfahren ist schließlich ein Beschichtungsverfahren bekannt, nach dem man ein Alkalimetallsilicat auf eine Aluminiumoxidschicht aufträgt, diese härtet und nach der Härtung die Schicht in eine Fluoridionen enthaltende Lösung taucht, um dadurch die Alkalimetallionen zu entfernen (US-PS 36 25 737).
Alle im Vorstehenden beschriebenen Verfahren nach dem Stand der Technik führen zu glatten Oberflächen der aufgetragenen Farbe. Neben glatten Farboberflächen werden jedoch zunehmend dekorativ aufgerauhte oder gefurchte Oberflächen gefragt. Der vorstehenden Zusammenstellung ist jedoch zu entnehmen, daß alle nach dem Stand der Technik bekanntgewordenen Verfahren zur Herstellung anorganischer Farbüberzüge zu glatten Oberflächen führten. Verfahren zur Herstellung aufgerauhter, furchiger oder rissiger dekorativer Farbüberzüge sind nicht bekannt.
Der Erfindung liegt daher die λufgabe zugrunde, ein schnell, einfach und billig durchzuführendes Verfahren zu schaffen, mit dem man auf Substraten verschiedenster Art feuerfeste Farbüberzüge anbringen kann, wobei sich diese Überzüge durch eine ästhetisch interessante, rauhe, gefurchte und rissige Oberfläche auszeichnen.
Diese Aufgabe wird durch die Erfindung gelöst.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur Herstellung dekorativer Silicatfarbenanstriche mit rauher, furchiger und rissiger Oberfläche, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man auf den Untergrund ein bei 20 C zu mindestens 20% in Wasser lösliches organisches Lösungsmittel aufträgt, vor dem vollständigen Verdunsten des Lösungsmittels eine wäßrige, anorganische Silicatfarbe aufbringt und dann trocknet und gegebenenfalls einbrennt.
Im folgenden wird das bei 200C zu mindestens 20% in Wasser lösliche, organische Lösungsmittel auch als wasserlösliches organisches Lösungsmittel bezeichnet.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird dem Lösungsmittel, das auf das ruhende Substrat aufgetragen wird, ein organisches oder anorganisches Bindemittel und/oder ein anorganischer Füllstoff zugesetzt.
Die Erfindung ist nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit den Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigt
Fig. I eine erfindungsgemäß hergestellte dekorative Oberfläche mit Furchungen und Rissen über den
gesamten Oberflächenbereicn,
F i g. 2 einen Schnitt nach A-A in F i g. 1,
Fig.3 ein weiteres Beispiel einer erfindungsgemäß hergestellten dekorativen Oberfläche mit nur bereichsweise gemusterter Farbbeschichtunguad
F i g. 4 einen Schnitt nach B-B in F i g. 3.
Wäßrige anorganische Silicatfarben, die im Rahmen der Erfindung verwendet werden können, enthalten als Grundsubstanz ein Silicat der allgemeinen Formel
M2O JtSiO2
in der χ eine ganze Zahl von 0,5 bis 10 ist und M eine der folgenden Bedeutungen hat: (1) ein Alkalimetall oder (2) ein Mono-, Di-, Tn- oder Tetraamin der allgemeinen Formel R4-N-, wobei R beispielsweise Wasserstoff -CH2OH, -C2H4OH, -CH3, -C2H. oder eine entsprechende Gruppe bedeutet, oder (3) eine der beiden Gruppen
N=C(NH2J
2J2
CH2-CH2
N —
Als spezielle Beispiele für die im Rahmen der Erfindung zu verwendenden Silicate seien die folgenden genannt: Natriumsilicat, Kaliumsilicat, Guanidinsilicat und Silicate von Aminen, wie beispielsweise Monomethanolamin, Monoäthanolamin, Dimethanolamin, Diäthanolamin, Trimethanolamin, Triäthanolamin. Tetramethanolamin, Tetraäthanolamin. Monomethylamin, Monoethylamin, Dimethylamin, Diäthylamin, Trimethylamin, Triäthylamin, Tetramethylamin oder Tetraäthylamin. Die genannten Silicate können allein oder im Gemisch zu zweien oder mehreren verwendet werden.
Die anorganischen Farben, die im Rahmen der Erfindung zu verwenden sind, werden durch Zugabe geeigneter Mengen an Wasser und Härter zu den vorstehend genannten Grundstoffen erhalten, wobei gewünschtenfalls organische oder anorganische Pigmente, Dispergiermittel oder andere Zusätze zusätzlich verwendet werden können.
Als Härter können an sich bekannte Härter für Silicatfarben verwendet werden. Als Beispiele für solche Härter seien Metallpulver genannt, beispielsweise aus Zink, Blei oder Aluminium, Metalloxide, beispielsweise Magnesiumoxid, Zinkoxid, Aluminiumoxid, Bleioxid, Calciumoxid und Chromoxid, Metallhydroxide, wie beispielsweise Magnesiumhydroxid, Zinkhydroxid, Aluminiumhydroxid oder Bleihydroxid, Fluoride, wie beispielsweise Nairiumfluorid oder Natriumsilicofluorid. Phosphate, wie beispielsweise Aluminiumpyrophosphat oder Magnesiumpyrophosphat. Carbonate, wie beispielsweise Magnesiunicarbonat. Sulfate, wie beispielsweise Magnesiumsulfat, oder Kohlendioxid und andere.
Diese Härter können unaufbereitet oder in 1 ο im einer wäßrigen Lösung oder Dispersion verwendet werden. Die Härter können allein oder ii 1 Gemisch miteinander zu zweit oder zu mehreren eingesetzt werden. Sie werden in der Formulierung als sogenannte Einkomponentenfarbe in Verbindung mit den genannten Silicaten verwendet Die zu verwendenden Farben können aber auch nach dem Zweikomponentensystem angesetzt sein, wobei die eine Komponente der Härter und die andere Komponente das Silicat sind, die dann zum Zeitpunkt der Anwendung ai> Ort und Stelle miteinander vermischt werden. Der Härter wird vorzugsweise in Mengen von 4—30 Gew.-%, bezogen
ίο auf das Silicat, verwendet
Nach einer bevorzugten Ausbildung der Erfindung wird das Silicat auf das Substrat aufgetragen und dann in einer Kohlendioxidatmosphäre gehärtet, wobei das Kohlendioxid selbst als Härter wirkt
'5 Zur Einfärbung der Silicate können praktisch alle organischen oder anorganischen Pigmente, und in einigen Fällen sogar auch andere Farben, verwendet werden.
Beispiele für erfindungsgemäß geeignete organische Lösungsmittel, deren Löslichkeit in Wasser bei 200C mindestens 20% beträgt, sind
Alkohole, wie beispielsweise Methanol, Äthanol. Isopropanol. n-Propylalkohol, sec.-Butylalkohol oder tert-Butylalkohol; Ketone, wie beispielsweise Aceton, Methyläthylketon,
Methoxymethylpentanon oder Diacetonalkohol; Ester und Ätherester, wie beispielsweise Methylacetat,
Äthylenglykolmonomethylätheracetat, Äthylenglykolmonoäthylätheracetat, Diäthylenglykolmonomethylätheracetat, Diäthylenglykolmonoäthylätheracetatund Äthylbutyrat, sowie Äther und Ätheralkohole, wie beispielsweise Propylenglykolmonomethyläther, Äthylenglykolmonomethyläther, Äthylenglykolmonoäthyläther, Äthylenglykolmonoisopropyläther.
3-Methoxybutanol. Äthylenglykolmonobutylather, Dipropylenglykolmonomethyläther, Diäthylenglykoldiäthyläther,
Diäthylenglykolmonomethyläther, Diäthylenglykolmonoäthyläther, Diäthylenglykolmonobutyläther oder Dioxan.
Diese organischen Lösungsmittel können einzeln oder im Gemisch miteinander zu zwei oder zu mehreren verwendet werden. Besonders gute Ergebnisse können erzielt werden, wenn man ein Lösungsmittel aus der Alkoholreihe allein oder in Verbindung mit einem der
so anderen Lösungsmittel verwendet.
Nach einer vorteilhaften Ausbildung der Erfindung wird das wasserlösliche organische Lösungsmittel im Gemisch mit mindestens einem wasserunlöslichen oder kaum wasserlöslichen Lösungsmittel verwendet. Solche in Wasser nicht oder kaum löslichen Lösungsmittel umfassen Lösungsmittel, deren Löslichkeit in Wasser bei 20°C unter 2O°/o liegt. Beispiele für solche Lösungsmittel sind Kohlenwasserstoffe, wie beispielsweise Xylol. Toluol oder Petroläther. Alkohole, wie
(10 beispielsweise n-Butylalkohol oder n-Hexylalkohol, nitrierte oder chlorierte Kohlenwasserstoffe, wie beispielsweise 2-Nitropropan oder Trichlorethylen, und Ketone, wie beispielsweise Methyl-iso-bulylketon oder Cyclohexanon. Von der Art der Lösungsmittel her
(>5 gesehen, zeigt die vorstehende Aufstellung, daß praktisch alle gewöhnlicherweise für Überzüge verwendeten Lösungsmittel auch im Rahmen der Erfindung verwendet werden können. Die Lösungsmittel können
einzeln oder im Gemisch zu zweit oder mehreren verwendet werden. Vorzugsweise werden solche wasser-unlöslichen oder kaum in Wasser löslichen Lösungsmittel in Mengen bis zu 40 Gew.-%, bezogen auf das wasserlösliche organische Lösungsmittel, ver- s wendet.
Bei Verwendung eines wasserlöslichen Lösungsmittels, dessen Wasserlöslichkeit den beschriebenen Anforderungen nicht genügt, treten aufgrund der Wasserlöslichkeit der verwendeten anorganischen Silicatfarben unerwünschte Abstoßungseffekte auf. Das für die Silicatfarben als anorganisches Lösungsmittel verwendete Wasser wird nicht absorbiert, so daß die gewünschten Rißmuster nicht gebildet werden.
Das wasserlösliche organische Lösungsmittel oder das Gemisch des wasserlöslichen organischen Lösungsmittels mit dem wasserunlöslichen oder kaum in Wasser löslichen Lösungsmittel können im Gemisch mit mindestens einem organischen oder anorganischer Bindemittel und bzw. oder anorganischen Füllstoffen verwendet werden. Solche Gemische sind im Rahmen dieser Beschreibung als »mit Zusätzen versehenes Lösungsmittel« bezeichnet.
Die im Rahmen der Erfindung zu benutzenden organischen oder anorganischen Bindemittel sind in 2s einem organischen Lösungsmittel löslich oder dispergierbar und können filmartige Beschichtungen ausbilden. Beispiele für solche organischen Bindemittel sind Alkydharze, erhältlich durch Kondensation einer mehrbasischen Säure, eines mehrwertigen Alkohols und einer Fettsäure, modifizierte Alkydharze, wie beispielsweise epoxidmodifizierte, acrylsäuremodifizierte, siliconmodifizierte, phenolmodifizierte oder styrolmodifizierte Alkydharze, Acrylharze oder Vinylharze, erhältlich durch Homopolymerisation oder Copolymerisation äthylenisch ungesättigter Monomeren, wie beispielsweise Acrylsäure. Methacrylsäure, Methylmethacrylat, Styrol, Vinylchlorid oder Vinylacetat, Epoxidharze, erhältlich durch Kondensation von Bisphenol A mit Epichlorhydrin, Polyurethane, erhältlich aus Polyolen und Polyisocyanaten, Polyester, erhältlich aus mehrbasischen Säuren und mehrwertigen Alkoholen, Polyamide, wie beispielsweise Nylon, Aminoharze. wie beispielsweise Melaminharz oder Harnstoffharze, und Polyäthylen, Polystyrol, Siliconharze, Phenolharze oder Dial- 4s lylphthalatharze.
Beispiele für anorganische Bindemittel sind Ammoniumsilicat, Alkoxyäthanolsilicat, Butylsilicat, Butyltitanat oder Äthylsilicau Sowohl die organischen als auch die anorganischen Bindemittel können einzeln oder im Gemisch zu zweit oder mehreren verwendet werden. Die organischen Bindemittel haben vorzugsweise ein mittleres Molekulargewicht von 500—100 000, insbesondere von 1000—50 000.
Die Bindemittel können gelöst oder dispergiert in einem wasserlöslichen organischen Lösungsmittel oder einem Gemisch eines solchen Lösungsmitteis mit einem wasserunlöslichen oder in Wasser kaum löslichen organischen Lösungsmittel verwendet werden. Die Bindemittel werden dabei in solcher Menge gelöst oder dispergiert, daß die Konzentration der nichtflüchtigen Komponenten bis zu 70 Gew.-°/o. vorzugsweise bis zu 50 Gew.-%. beträgt. Die verwendeten organischen oder anorganischen Bindemittel sollen beim Auftragen auf das Substrat vorzugsweise eine glatte Oberfläche bilden. Wenn das als Grundierung aufgetragene Bindemittel eine glatte Oberfläche bildet, schrumpft die auf diese Grundierung oder Unterschicht aufgebrachte Silicatfarbe durch Entwässerung, wobei ästhetisch interessante und vielseitige Rißmuster und Rißnetze gebildet werden.
Als anorganischer Füllstoff können insbesondere Siliciumoxid, Kaolin, Diatomeenerde, Calciumcarbonat oder gefälltes Bariumsulfat verwendet werden. Die Füllstoffe können einzeln oder im Gemisch zu zweil oder zu mehreren verwendet werden. Vorzugsweise soll der Füllstoff eine poröse Struktur haben oder die Fähigkeit besitzen, in starkem Maß öl zu absorbieren. Die verwendeten Füllstoffe haben vorzugsweise eine Korngröße im Bereich von etwa 0,1 — etwa 500 μΐη. Zweckmäßigerweise wird der anorganische Füllstoff in Mengen bis zu 40 Gew.-°/o, bezogen auf das wasserlösliche organische Lösungsmittel zugesetzt.
Zur Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung werden das wasserlösliche organische Lösungsmittel, ein Gemisch dieses Lösungsmittels mit einem wasserunlöslichen oder kaum in Wasser löslichen organischen Lösungsmittel oder ein mit Zusätzen versehenes Lösungsmittel nach einem der an sich bekannten Auftragverfahren auf die Substratoberfläche aufgebracht. Diese Beschichtungsstoffe können aufgesprüht, aufgewalzt, aufgegossen, aufgebürstet oder elektrostatisch aufgebracht werden. Auch andere Auftragsverfahren können verwendet werden. Das Lösungsmittel kann dabei auf die gesamte Substratoberfläche oder nur auf Bereiche der Substratoberfläche aufgetragen werden.
Als Substrat können beispielsweise Steinplatten. Schieferplatten, Glasplatten, Metallplatten, beispielsweise aus Aluminium, Eisen oder Stahl, Holzoberflächen, insbesondere Sperrholzoberflächen, Putzflächen oder Kunststoffflächen dienen. Die unterschiedlichsten dekorativ beschichteten Gegenstände können weiterhin dadurch erhalten werden, daß man die Substrate zuvor mit einem geeigneten Imprägniermittel oder Grundierungsmittel. mit einer der vorgenannten anorganischen Silicatfarben oder mit einer anorganischen Phosphatfarbe vorstreicht und anschließend die rissige Oberfläche nach dem Verfahren gemäß der Erfindung aufbringt.
Bei der praktischen Durchführung des Verfahrens kann die wäßrige anorganische Silicatlarbe direkt nach dem Auftragen des organischen Lösungsmittels oder Lösungsmittelgemisches oder des mit den Zusätzen versehenen Lösungsmittels aufgetragen werden. Häufig werden jedoch ästhetisch interessantere Ergebnisse und auch technisch bessere Ergebnisse erzielt, wenn man die Lösungsmittelbeschichtung, die gegebenenfalls die Zusätze enthalten kann, einen Moment stehen läßt odei trocknet um einen Teil des Lösungsmittels verdunster zu lassen oder zu verdampfen, das in größeren Menger auf dem Substrat aufgebracht ist Anschließend trag man dann die anorganische Silicatfarbe auf. Wenn mar die Silicatfarbe zu einem Zeitpunkt auf das Substra aufträgt zu dem noch zu viel Lösungsmittel auf seinei Oberfläche zurückgeblieben ist können mituntei Abstoßungseffekte oder Abschäleffekte aufgrund de: verbliebenen Lösungsmittels auftreten. Auf der anderei Seite soll das aufgebrachte Lösungsmittel jedocl keinesfalls vollständig verdampft oder eingedunste sein, bevor man die anorganische Silicatfarbe auftrag! da sonst die gewünschte rissige Oberfläche nich gebildet wird.
Wenn das wasserlösliche organische Lösungsmitte oder das mit dem wasserunlöslichen oder kaun wasserlöslichen Lösungsmittel vermischte wasserlösli ehe Lösungsmittel aufgetragen werden, reicht es in de
Kegel aus. wenn man das beschichtete Substrat nur kurze Zeit stehen läßt bzw. nur kurze Zeit trocknet. Wenn den Lösungsmitteln jedoch Zusätze zugesetzt sind, sollte die Verdunstungs- bzw. Verdampfungszeit langer gewählt werden, wobei die Verlängerung in Gegenwart anorganischer Füllstoffe länger sein solitc als bei Zugabe eines organischen oder anorganischen Bindemittels. In der Praxis läßt man die erste Beschichtung in der Regel etwa 0,5 — etwa 90 min lang stehen.
Anschließend wird dann die wäßrige anorganische Silicatfarbc auf das Substrat in Mengen von 50—150 g/m2 nach einem an sich bekannten Beschichtungsverfahren aufgetragen, beispielsweise nach einem der oben genannten Verfahren.
Die auf diese Weise aufgetragene anorganische Silicatfarbe wird an der Luft getrocknet oder 10-60 min lang bei 100 —25O0C eingebrannt. Dabei werden auch die inneren Bereiche des Farbüberzuges ausgehärtet, und man erhält dekorative Überzüge mit unregelmäßigem Rißmuster.
Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung wird eine rasche Gelbildung und Härtung der anorganischen Silicatfarbe durch die Wasserabsorptionslahigkeit der aus dem wasserlöslichen organischen Lösungsmittel bestehenden Unterschicht herbeigeführt. Dadurch entstehen die gewünschten Furchungen, Risse und Muster, und die Aufrauhung der aufgetragenen Farbschicht. Der ästhetische Eindruck kann also in einfacher Weise durch gezielt herbeigeführte Rißbildung erzeugt werden.
Die Ausführung des Verfahrens gemäß der Erfindung wurde vorstehend im Zusammenhang mit grundierten Substraten beschrieben. Es können jedoch auch mehrfarbige Oberflächen der genannten Struktur erhalten werden, indem man die Grundierungsbeschichtung von der oberen Silicatfarbe abweichend einfärbt. Dabei werden in der oberen Silicatschicht auch solche Risse und Sprünge gebildet, die nicht bis auf die anders gefärbte Grundschicht durchgehen, wodurch die so erhaltene Oberfläche ein weiches Aussehen erhält. Die nach dem Verfahren gemäß der Erfindung hergestellten dekorativen Gegenstände mit den Rißmuster aufweisenden Silicatfarbüberzügen zeichnen sich technisch vor allem durch eine hohe Haftfestigkeit der Farbschicht auf dem Substrat aus. Es werden keine Abschäleffekte beobachtet. Außerdem weisen die aufgebrachten Farbschichten eine hohe Abriebfestigkeit und Schlagfestigkeit auf.
Die rissige Oberfläche kann auch mehrfarbig ausgebildet sein, und zwar in der Weise, daß die zwischen den statistisch verlaufenden Rissen liegenden glatten Farboberflächen eine andere Farbe als die Furchungen und Risse aufweisen, wobei sich sowohl die einfarbig als auch die mehrfarbig ausgebildeten Oberflächen trotz ihrer rauhen und rissigen Struktur durch eine außerordentlich gute Haftfestigkeit auf dem Substrat auszeichnen.
Der Oberflächeneindruck der erfindungsgemäß hergestellten dekorativen Gegenstände ist in den F i g. 1 und 3 wiedergegeben. Die Rißmuster, wie sie im Rahmen dieser Beschreibung angesprochen werden, reichen von feinen Haarrißstrukturen und Sprungstrukturen (I' in Fig.2) bis zu Strukturen mit großen und verzweigt verlaufenden Rissen und Sprüngen (1 in Fig.2).
In den folgenden Beispielen beziehen sich alle Teile- und Prozentangaben auf das Gewicht, falls nicht anders
Beispiel 1
Ein Gemisch der nachstehenden Formulierung 1 wurde durch Bürsten auf eine Glasplatte aufgebracht und anschließend in Luft 1 h lang getrocknet.
Formulierung 1:
Nylon 40 Teile
Methanol 60 Teile
Summe 100 Teile
Anschließend wurde eine anorganische Farbe der nachstehend gezeigten Farbformulierung 1 auf diese Schicht aufgesprüht, getrocknet und bei Zimmertemperatur ausgehärtet.
Farbformulierung 1: 50 Teile
Wäßrige Kaliumsilicatlösung
(nichtflüchtige Anteile = 25,3%) 17 Teile
wäßrige Natriumsilicatlösung 5 Teile
(nichtflüchtige Anteile = 37,6%) 8 Teile
Diatomeenerde 15 Teile
Kaolinton 5 Teile
Titanweiß 100 Teile
Magnesiumcarbonat
Summe
Auf diese Weise wurde ein dekorativer Gegenstund mit einer Oberflächcnbeschichtung; erhalten, die ein schönes und ansprechendes Rißmuster aufwies. Die anorganische Farbschicht, in der dieses Muster ausgebildet war. zeigte eine erstaunlich gute Haftfestigkeit auf dem Glassubstrat.
Beispiel 2
Ein Gemisch der nachstehenden Formulierung 2 wurde auf eine Stahlplatte aufgesprüht und j min lang bei 50' C getrocknet.
Formulierung 2:
Acrylharz
Äthylenglykolmonobuty lather
Summe
40 Teile
60 Teile
100 Teile
Anschließend wurde die anorganische Farbe der Fürbformulierung 1 (vgl. Beispiel 1) auf die Unterschicht aufgesprüht. Die Farbschicht wurde 30 min lang bei 180 C gebrannt und gehärtet. Die so erhaltene dekorative Oberfläche haue ein ästhetisch schönes Aussehen.
Beispiel 3
Ein Gemisch der nachstehenden Formulierung 3 wurde durch Gießen auf eine Schieferplatte aufgetragen und etwa 1 h lang in Luft getrocknet.
Formulierung 3:
Alkydharz 40 Teile
Aceton
Methanol
Summe
20 Teile
40 Teile
100 Teile
Auf diese erste Schicht wurde dann als zweite Schicht die anorganische Farbe der Farbformulierung 1 (vgl. Beispiel 1) durch Sprühen aufgetragen. Die Farbe wurde bei Zimmertemperatur getrocknet und lieferte einen Gegenstand mit äußerst dekorativem Aussehen.
■V
Beispiel 4
Ein Gemisch der nachstehenden Formulierung 4 wurde durch Auswalzen auf eine Glasplatte aufgetragen und etwa 10 min lang bei 800C getrocknet.
Formulierung 4:
Vinylharz JO Teile
Äthylenglykolmonomethyläther 10 Teile
Xylol 10 Teile
Methanol 25 Teile
Sek.-Butanol 25 Teile
Summe 100 Teile
Auf diese erste Schicht wurde eine anorganische >> Farbe der Farbformulierung 1 (vgl. Beispiel 1) durch Sprühen aufgetragen. Die Farbschicht wurde anschließend 30 min lang bei 1800C gebrannt und durchgehärtet. Es wurde eine äußerst dekorative Oberfläche erhalten. :υ
Beispiel 5
Ein Gemisch der nachstehenden Formulierung 5 wurde auf eine Schieferplatte aufgebürstet und 1 h lang an Luft getrocknet.
Formulierung 5:
Nylon
Methanol
Äthanol
Sek.-Butanol
Summe
25 Teile 45 Teile 20 Teile lOJeile 100 Teile
Auf diese Grundschicht wurde eine anorganische Farbe der Farbformulierung 1 (vgl. Beispiel 1) durch Sprühen aulgetragen. Die Farbschicht wurde 10 min iang bei 80 C getrocknet. Es wurde eine dekorative und ästhetisch interessante fest haftende Oberfläche auf der Schieferplatte erhalten.
Beispiel b
Fine anorganische Farbe der Farbformulierung 1 (vgl. Beispiel 1) wurde auf eine Steinplatte aufgesprüht und 30 min lang bei 1800C gebrannt. Dabei wurde ein vollständig durchgehärteter Überzug erhalten. Anschließend wurde auf diese Überzugsschicht ein Gemisch der Formulierung 1 (vgl. Beispiel 1) aufgebürsiei und eine Stunde lang an der Luft getrocknet. Das so mit der Grundschicht versehene Substrat wurde dann mit einer anorganischen Farbe der nachstehenden Farbformulierung 2 durch Aufsprühen beschichtet. Diese Beschichtung wurde bei Zimmertemperatur getrocknet.
40
Farbformulierung 2: 50 Teile
Wäßrige Kaliumsilicatlösung
(nichtflüchtige Anteile = 27,3%) 17 Teile
Wäßrige Natriumsilicatlösung 5 Teile
(nichtflüchtige Anteile = 37.6%) 8 Teile
Diatomeenerde 15 Teile
Kaolinton 5 Teile
Rotes Eisenoxid
Magnesiumcarbonat
55
60
100 Teile
Auf diese Weise wurde ein dekorativer Gegenstand mit einer ästhetisch äußerst ansprechenden Oberfläche erhalten, die in einer im wesentlichen rot gefärbte:] Oberfläche ein weißes Rißmuster aufwies.
Der so erhaltene dekorative Gegerstand ist in dei I-i g. 1 und 2 dargestellt. In diesen figuren sind dii weißen Rißbereiche 1 und die relativ glatten rotei Oberflächenbereiche 2 dargestellt. In der Fig. 2 sine weiterhin die weiße anorganische Grundierungsschich 3 und die Substratplatte 4 zu erkennen.
Beispiel 7
Eine anorganische Farbe der Farbforiiiulierung2(vgl Beispiel 6) wurde auf ein Eisenblech aufgesprüht um 30 min lang bei 1800C vollständig durchgehärtet. Au diese Grundierungsschicht wurde ein Gemisch dei Formulierung 2 (vgl. Beispiel 2) aufgewalzt und 5 mir lang bei 6O0C getrocknet. Auf diese so hergestellt« Grundstruktur wurde eine anorganische Farbe de Farbformulierung 1 (Beispiel 1) aufgesprüht. Dies« Beschichtung wurde 30 min lang bei 150°C gebrannt wobei ein mit dekorativem Rißmuster versehene überzogener Gegenstand erhalten wurde.
Beispiel 8
Eine anorganische Farbe der Farbformulierung 2 (vgl Beispiel 6) wurde auf eine Schieferplatte aufgesprüh und 30 min lang bei 1800C gebrannt. Dabei wurde eine vollständig durchgehärtete Grundierung aus einei anorganischen Farbe erhallen. Anschließend wurde da: Gemisch der Formulierung 3 (vgl. Beispiel 3) auf diese Schicht aufgegossen und 1 h lang in Luft getrocknet. Aul diese Doppelschicht wurde eine anorganische Farbe dei Farbformulierung 1 (vgl. Beispiel 2) aufgesprüht. Die Beschichtung wurde bei Zimmertemperatur getrocknet wobei ein dekorativer gemusterter Überzug erhalter wurde.
B e i s fi i e I 9
Eine anorganische Farbe der Farbformulierung 2 (vgl Beispiel 6) wurde auf eine Glasplatte aufgesprüht und 30min lang bei 18O=C gebrannt. Dabei wurde eine vollständig durchgehärtete Grundierungsschicht erhalten. Anschließend wurde ein Gemisch der Formulierung 4 (vgl. Beispiel 4) auf diese Grundierungsschich aufgesprüht und 10 min lang bei 180° C getrocknet. Au diese Schicht wurde dann eine anorganische Farbe de Farbformulierung 1 (vgl. Beispiel 1) aufgesprüht und 30 min lang bei 180° C gebrannt. Dabei wurde eir dekorativer Gegenstand mit einer Beschichtung erhal ten, die ein ästhetisch ansprechendes Rißmuster aufwies, deren Risse rot gefärbt aus der weißen Oberfläche hervortraten. -
Beispiel 10
Eine anorganische Farbe der Farbformulierung 2 (vgl Beispiel 6) wurde auf eine Schieferplatte aufgesprüht und 30 min lang bei 180°C vollständig durchgehärtet. Auf diese Grundierung wurde ein Gemisch der Formulierung 5 (vgl. Beispiel 5) aufgebürstet und etwa ι η lang m Luft getrocknet. Auf diese Schicht wurde eine anorganische Farbe der Farbformulierung 1 (vgl· Beispiel 1) aufgesprüht. Die Schicht wurde bei Zimmertemperatur getrocknet und lieferte so einen
dekorativen Gegenstand mil einer ästhetisch ansprechenden Musterung.
15 e i s ρ i e I 11
Min Ciemisch der folgenden Formulierung b wurde auf eine Schieferplatte aufgesprüht und bei Zimmertemperatur eine /eil lang stehen gelassen.
Formulierung b:
Methanol 25 "Feile
Äthanol JO Teile
Aceton 10 Teile
Sek.-Butanol 35 Teile
Summe 100 Teile
Auf diese Beschichtung wurde eine anorganische Farbe tier Farbformulierung 1 (vgl. Beispiel 1) aufgesprüht. Die aufgesprühte Schicht wurde hei Zimmertemperatur getrocknet und lieferte eine iisthetisch ansprechende Oberfläche auf dem Substrat.
Beispiel 12
Ein Gemisch der nachstehenden Formulierung 7 wurde auf eine Glasplatte aufgesprüht und eine Zeit lang an Luft stehen gelassen.
Formulierung 7: 25 Teile
Methanol 10 Teile
Ät hy lenglykolmonoä thy lather 30 Teile
Butanol 15 Teile
Äthanol 20 Teile
SiO; 100 Teile
Summe
Auf die si« hergestellte Beschichtung wurde eine anorganische Farbe der Farbformulierung 1 (Beispiel 1) aufgesprüht und 30 min lang bei 180=C gebrannt, wobei ein dekorativer Gegenstand mit einer strukturierten 4, Oberflache erhallen wurde.
Beispiel 13
Hin Gemisch der nachstehenden Formulierung 8 wurde auf ein Holzbrett aufgewalzt und etwa 1 h lang an Luft getrocknet.
45
Formulierung 8:
Siliconharz
Xylol
Toluol
Methanol
Summe
50
40 Teile
10 Teile
10 Teile
40 Teile
100 Teile
Auf die so erhaltene erste Beschichtung wurde eine anorganische Farbe der Farbformulierung 1 (vgl. Beispiel 1) aufgesprüht. Die Farbschicht wurde bei Zimmertemperatur getrocknet. Dabei wurde ein hölzerner Gegenstand mit einer strukturierten Farboberfläche erhalten.
Beispiel 14
Eine anorganische Farbe der nachstehenden Farbformulierune 3 wurde auf ein Aluminiumsubstrat aufge-
6o sprüht und 30 min lang bei 180 C gebrannt und dabei ν ollständig durchgehartet.
Farbformulierung 3-,
Walinge Kaliumsiliconlösung
(nichiflüchiige Anteile = 25%) 20 "Feile
Wäßrige Natriumsilicatlösung
(nichtfluchtige Anteile = 40%) 30 Teile
Diatunieenerde 3 Feile
Talk 4 Teile
Tiiaiiüelh 10 Teile
Calciumlliiorid 5 Teile
Summe 100 Teile
•\ut die so erhaltene Grundierungsschichi wurde ein Gemisch der nachstehenden Formulierung 9 aufgesprüht und K) nun lang bei 80°C getrocknet.
Formulierung 9:
Acrylharz
Aceton
Methylethylketon
Äthanol
Summe 30 Teile 20 Teile 20 Teile iOTeile 100 Teile
•\uf diese so erhaltene /weite Beschichtung auf der Grundierungsschichi wurde eine anorganische Farbe der Farbformulierung 1 (vgl. Beispiel 1) aufgesprüht und 30 min lang bei 150°C getrocknet, wobei ein dekorativer Gegenstand mit strukturierter Oberfläche erhalten wurde.
Beispiel 15
Eine anorganische Farbe der Farbformulierung 2 (vgl. Beispiel 6) wurde auf eine Schieferplutte aufgesprüht und 30 min lang bei '80 C gebrannt, wobei eine vollständig durchgehärtete Grundierungsschicht erhalten wurde. Auf diese Grundierung wurde ein Gemisch der nachstehenden Formulierung 10 aufgebürstet und 1 h lang an der Luft getrocknet.
Formulierung 10: 40 Teile
Harnsioff-Melamin-Har/ 20 Teile
Butanol 40 Teile
Methanol 100 Teile
Summe
Auf diese so erhaltene Grundierung wurde eine anorganische Farbe der Farbformulierung 3 (vgl Beispiel 14) aufgesprüht und 30min lang bei 150=C gebrannt, wobei eine dekorative Schieferplatte mr einer strukturierten und gemusterten Oberfläch« erhalten wurde.
Beispiel 16
Ein Gemisch der nachstehenden Formulierung 1 wurde auf ein Glassubstrat aufgegossen und 5 min lan< bei 50= C getrocknet.
Formulierung 11:
Styrol-Harz 40 Teile
Xylol 10 Teile
Äthanol 25 Teile
Methanol 25 Teile
Summe 100 Teile
Auf diese Schicht wurde eine anorganische Farbe de Farbformulierung 3 (vgl. Beispiel 14) aufgesprüht un·
bei Zimmertemperatur getrocknet, wobei ein dekorativer Gegenstand mit eintr strukturierten Oberflächenbeschichtung erhalten wurde.
Beispiel 17
Ein Gemisch der nachstehenden Formulierung 12 wurde mit einer Bürste auf einen Teil der Oberfläche einer Schieferplatte aufgetragen und 1 h lang bei Zimmertemperatur stehen gelassen.
Formulierung 12:
Isopropanol
Aceton
Methanol
Kaolin
Summe
20 Teile 20 Teile 30 Teile 30 Teile 100 Teile
Auf die so erhaltene Oberfläche wurde dann eine anorganische Farbe der nachstehenden Farbformulierung 4 aufgesprüht und bei Zimmertemperatur getrock-
Farbformulierung 4: 34 Teile 25
Wäßrige Kaliumsilicatlösung
(nichtflüchtige Anteile = 25%) 30 Teile
Wäßrige Natriumsilicatlösung
(nichtflüchtige Anteile = 40%) 10 Teile
Wäßrige Ammoniumsilicatlösung 6 Teile
(nichtflüchtige Anteile = 40%) 5 Teile
Kaolin 10 Teile
Talk 5 Teile
Eisenoxid
Zinkstaub
Summe
100 Teile
Der so erhaltene dekorative Gegenstand wies eine Oberfläche auf, die teilweise mit Rißstrukturen bedeckt war. Die Oberfläche hatte die in den Fig.3 und 4 gezeigte Struktur. Auf der Oberfläche wechselten gSatte Oberflächenbereiche 6 mit Rißbereichen 5 ab. In dem in Fig-4 gezeigten Querschnitt ist neben den glatten Oberflächenbereichen 6 und den Rißbereichen 5 die Struktur der anorganischen Farbschicht 7 auf der Schieferplatte 8, die als Substrat dient, in einem größeren Bereich dargestellt.
Beispiel 18
Eine anorganische Farbe der Farbformulierung 3 (vgl. Beispiel 14) wurde auf ein Stahlblech aufgesprüht und 30 min lang bei 1800C gebrannt, wobei eine vollständig durchgehärtete Grundierung erhalten wurde. Anschließend wurde ein Gemisch der nachstehenden Formulierung 13 aufgebürstet und bei Zimmertemperatur eine Stunde lang stehen gelassen.
Formulierung 13:
Äthanolische Äthylsilicatlösung
(nichtflüc.Uige Anteile = 40%)
Äthanol
Methanol
Magnesiumchlorid
Summe
30Tei!e
30 Teile
37 Teile
3 Teile
100 Teile
Anschließend wurde eine anorganische Farbe der Farbformulierung 4 (vgl. Beispiel 17) aufgesprüht. Diese Farbschicht wurde 30 min lang bei 18O0C gebrannt, wobei ein dekorativer Gegenstand mit einer ästhetisch äußerst ansprechenden Rißmustcrung in der Beschichtung erhalten wurde.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (5)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung dekorativer Silicatfarbenanstriche mit rauher, furchiger und rissiger Oberfläche, dadurch gekennzeichnet, daß man auf den Untergrund ein bei 200C zu mindestens 20% in Wasser lösliches organisches Lösungsmittel aufträgt, vor dem vollständigen Verdunsten des Lösungsmittels eine wäßrige anorganische Silicat- ι ο farbe aufbringt und dann trocknet und gegebenenfalls einbrennt
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man den Untergrund vor dem Auftragen des wasserlöslichen organischen Lösungsmittels mit einer vollständig durchgehärteten Schicht einer Grundierung aus einer anorganischen Farbe versieht.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als wasserlösliches organisches Lösungsmittel mindestens ein alkoholisches Lösungsmittel oder ein Gemisch aus mindestens einem alkoholischen Lösungsmittel und einem anderen wasserlöslichen organischen Lösungsmittel verwendet.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 3. dadurch gekennzeichnet, daß man dem wasserlöslichen organischen Lösungsmittel ein wasserunlösliches oder kaum wasserlösliches organisches Lösungsmittel in Mengen bis zu 40 Gewichtsprozent, bezogen auf das wasserlösliche organische Lösungsmittel, zusetzt.
5. Verfahren nach Anspruch 1, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß man dem organischen Lösungsmittel bzw. Lösungsmittelgemisch bis zu 70 Gcwichtsprozent, bezogen auf Lösungsmittel, organisches Bindemittel oder anorganisches Bindemittel bzw. Füllstoff zusetzt.
DE19732364798 1972-12-29 1973-12-27 Verfahren zur Herstellung dekorativer Silicatfarbenanstriche Expired DE2364798C3 (de)

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
JP371973 1972-12-29
JP48003719A JPS5137168B2 (de) 1972-12-29 1972-12-29

Publications (3)

Publication Number Publication Date
DE2364798A1 DE2364798A1 (de) 1974-07-11
DE2364798B2 DE2364798B2 (de) 1976-10-21
DE2364798C3 true DE2364798C3 (de) 1977-06-08

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