DE1293658B - Verfahren zum überziehen von Werkstücken mit Muster bildenden Lacküberzügen auf Basis von Vinyl- bzw. Epoxyharzen - Google Patents

Verfahren zum überziehen von Werkstücken mit Muster bildenden Lacküberzügen auf Basis von Vinyl- bzw. Epoxyharzen

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DE1293658B
DE1293658B DENDAT1293658D DE1293658DA DE1293658B DE 1293658 B DE1293658 B DE 1293658B DE NDAT1293658 D DENDAT1293658 D DE NDAT1293658D DE 1293658D A DE1293658D A DE 1293658DA DE 1293658 B DE1293658 B DE 1293658B
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Description

Zieranstriche, Emaillen und Lacke aus verschiedenen Farben neigen dazu, ineinander zu verlaufen, wenn sie gleichzeitig auf eine Oberfläche aufgebracht werden, und auf Grund des Zerfließens und Ausbreitens können sie einer solchen Diffusion unterliegen, daß jeder Kontrast zwischen den verschiedenen Färbungen der Komponenten undeutlich wird und/oder verschwindet.
Bei den bisher bekannten Arbeitsweisen zur Ausschaltung dieser Nachteile wurde zunächst auf die zu bedeckende Oberfläche eine gefärbte erste Überzugsmasse aufgebracht, dieser Überzug wurde getrocknet, und dann wurde das Verfahren mit teilweisen Überzügen von verschiedenen Färbungen so oft, wie es erwünscht war, wiederholt. Dieses Verfahren ist zeitraubend und kostspielig und hat sich als nicht vollständig zufriedenstellend erwiesen.
Es sind bereits Versuche unternommen worden, um mehrfarbige Überzüge herzustellen, indem man versucht hat, die verschiedenen Farbkomponenten zu vermischen, ohne sie miteinander zu verschmelzen, ao und dieses Gemisch auf die zu überziehende Oberfläche aufzubringen. Die einzelnen Farben eines derartigen Gemisches neigen jedoch dazu, ineinander überzugehen und ergeben keine Muster mit der erwünschten Trennung der Einzelfärbungen. Es sind weiterhin auch bereits Versuche unternommen worden, einen derartigen viel- oder mehrfarbigen Überzug herzustellen, und zwar durch Dispergieren der einzelnen Farben in einer Flüssigkeit, wie z. B. Wasser, mit der sie verhältnismäßig schlecht mischbar sind. Derartigen Überzügen haften jedoch von vornherein Beschränkungen an, die ihre Verwendung außerordentlich kostspielig und im Endergebnis oft unbefriedigend machen.
Gegenstand der Erfindung ist nun ein verbessertes Verfahren zum Überziehen von Werkstücken mit Muster bildenden Lacküberzügen auf Basis von Vinyl- und Epoxyharzen. Gemäß der Erfindung wird hierbei so vorgegangen, daß man auf das Werkstück eine Lösung des Vinylharzes aufbringt und noch vor dem Trocknen des Überzugs eine Lösung eines Epoxyharzes in einem mit dem des Vinylharzes im wesentlichen mischbaren Lösungsmittel aufträgt, wobei das Lösungsmittel der einen Komponente auch die andere Komponente lösen soll, worauf getrocknet und eingebrannt wird.
Bei der praktischen Durchführung der vorliegenden Erfindung kann die erste Komponente des dekorativen Oberflächenlackes ein Vinylharz enthalten. Als typische Vinylharze können Polymerisate aus Vinylchlorid oder Vinylacetat verwendet werden; ferner Vinylmischpolymerisate, z. B. die Mischpolymerisate des Vinylchlorids oder Vinylacetats; weiterhin modifizierte Vinylharze, wie z. B. maleinmodifizierte Vinylchlorid-Vinylacetat-Polymerisate usw. Typische derartige Massen sind thermoplastische Harze. Als Muster für spezielle Harze, die angewendet werden können, seien genannt: Bakelit, aus maleinmodifiziertem Vinylchlorid-Vinylacetat-Mischpolymerisat; Bakelit, aus einem Vinylchlorid - Vinylacetat - Mischpolymerisat usw. Andere gleichwertige Harze können ebenfalls Anwendung finden.
Eine bevorzugt zu verwendende erste Komponente kann als Vinylharz 50 bis 95, beispielsweise 50 Teile eines Mischpolymerisates aus Vinylchlorid—Vinylacetat auf je 5 bis 50, beispielsweise 50 Teile eines maleinmodifizierten Vinylchlorid -Vinylacetat - Mischpolymerisates enthalten.
Das erste Lösungsmittel, wie es in der ersten Kom-
45 ponente verwendet wird, soll so beschaffen sein, daß das Vinylharz leicht in ihm löslich ist. Bevorzugt liegen in der ersten Komponente 15 bis 25, beispielsweise 22 Gewichtsteile des Harzes auf je 75 bis 86, beispielsweise 78 Teile des Lösungsmittels vor.
Typische Lösungsmittel, wie sie in der ersten Komponente im Rahmen der praktischen Durchführung der Erfindung verwendet werden können, sind — allein oder im Gemisch — die folgenden: Ketone, wie z. B. Methylisobutylketon, Methylethylketon,Cyclohexanon usw.; Ester, wie z.B. Äthylacetat, Butylacetat usw., sowie aromatische Kohlenwasserstoffe, wie z. B. Xylol, Benzol oder Toluol. Wenn Lösungsmittel vom KohlenwasserstofFtyp angewendet werden, liegen diese vorzugsweise im Gemisch mit Ketonen oder Estern vor, wobei die Menge der letztgenannten Stoffe ausreichend sein soll, um Löslichkeit des Vinylharzes zu gewährleisten. Diese Lösungsmittel lösen das bevorzugte Vinylchlorid-Vinylacetat-Mischpolymerisatharz, das in der ersten Komponente vorliegen kann, leicht auf. In einer bevorzugten Ausführungsform kann ein Gemisch aus Methyhsobutylketon und Xylol verwendet werden.
Bei der praktischen Durchführung einer Ausführungsform der Erfindung kann mindestens einer der Bestandteile in dem Lösungsmittelsystem der ersten Komponenten ein langsam verdampfendes Lösungsmittel, wie z. B. Cyclohexanon, Diacetonalkohol, Isophoron usw., sein. Ein langsam verdampfendes Lösungsmittel besitzt eine niedrige Verdampfungsgeschwindigkeit bei der Prüfung an Hand des Bent-Wik-Testes, wie er in Ind. Eng. Chem., 28, S. 316 (1936), beschrieben wird. Vorzugsweise werden solche langsam verdampfenden Lösungsmittel verwendet, die einen Bent-Wik-Index von weniger als etwa 40 aufweisen.
Die erste Komponente kann auch vorzugsweise einen Harzstabilisator für das Vinylharz, im allgemeinen das Polymerisat aus Bisphenol A und Epichlorhydrin oder Dibutylzinndi-2-äthylhexoat, Dibutylzinndichlorid oder Dibutylzinnmalat enthalten. Der Harzstabilisator kann in einer Menge von 0,03 bis 0,05, beispielsweise 0,04 Teilen pro Teil Vinylharz vorliegen.
Gemäß der bevorzugten Ausführungsform enthält die erste Komponente ein Pigment, im allgemeinen Titandioxyd, Eisenoxyd, Phthalocyaningrün oder Ruß. Das Pigment soll vorzugsweise in einer Menge von 0,1 bis 5%> beispielsweise 2%» bezogen auf das Gewicht der ersten Komponente, vorliegen.
Bei der praktischen Durchführung der Erfindung kann die erste Komponente die folgenden Bestandteile in den bevorzugten Bereichen, wie nachstehend aufgeführt, enthalten:
Bestandteil
Vinylharz
Gesamtes Lösungsmittel
(davon langsam verdampfendes Lösungsmittel — slow
solvent —
Vinylharzstabilisator
Pigment
Minimum
15
75
10
0,005
0,1
Maximum
25
86
40
0,01
5
Eine typische bevorzugte erste Komponente enthält z. B. die folgenden Bestandteile:
Harz Gewichtsteile
Maleinmodifiziertes Vinylchlorid -Vinylacetat-Mischpolymerisat vom Lösungs-
typ 11,0
Vinylchlorid-Vinylacetat-Mischpolymerisat 11,0
Erstes Lösungsmittel
Methylisobutylketon 39,0
Xylol 27,0
Cyclohexanon (langsam wirkendes Lösungsmittel) 11,0
Harzstabilisator
Epichlorhydrin-Bisphenol A Polymerisat 0,8
Propylenoxyd 0,2
100,0
Die erste Komponente wird mit dem Lösungsmittel, z. B. mit Methylisobutylketon, verdünnt, um die Viskosität auf einen Wert zu vermindern, der für die Aufbringung, z.B. durch Sprühen, geeignet ist. Die bevorzugte Viskosität beträgt 130 bis 150, beispielsweise 14OcP bei 2O0C.
Die zweite Komponente des dekorativen Oberflächenlacks enthält ein Harz vom Epoxytyp. Charakteristische Epoxyharze, wie sie verwendet werden, sind jene Harze, die sich bei der Reaktionspolymerisation zwischen Epichlorhydrin und Bisphenol A bilden.
Ein bevorzugtes Epoxyharz, das bei der praktischen Anwendung der Erfindung Verwendung findet, ist das Harz, das bei der Reaktion zwischen Epichlorhydrin und Bisphenol A entsteht.
Andere gleichwertige Harze können ebenfalls Verwendung finden. Vorzugsweise enthält die zweite Komponente des dekorativen Oberflächenlacks ferner ein Aminoplastharz, z. B. ein Harnstoff-Formaldehyd-Harz.
Das Epoxyharz soll in einer Menge von 60 bis 90, beispielsweise 75 Teilen je 10 bis 40, beispielsweise 25 Teile Harnstoff-Formaldehyd-Harz vorliegen.
Das zweite Lösungsmittel, das in der zweiten Komponente des Oberflächenlacks verwendet wird, ist eines, in dem die Harze, d. h. das Epoxyharz und das Harnstoff-Formaldehyd-Aminoplast-Harz leicht löslich sind. In 55 bis 80, beispielsweise 60 Teilen Lösungsmittel sollen vorzugsweise 20 bis 45, beispielsweise 40 Teile Harz enthalten sein.
Typische Lösungsmittel, die bei der praktischen Durchführung der Erfindung Verwendung finden, sind — einzeln oder im Gemisch — die folgenden: Ketone, z. B. Methylisobutylketon, Methyläthylketon, Cyclohexanon usw.; Ester, z. B. Äthylacetat, Butylacetat usw., sowie aromatische Kohlenwasserstoffe, z. B. Xylol, Benzol und Toluol. Bei der Verwendung von Kohlenwasserstoffen als Lösungsmittel liegen sie im Gemisch mit Ketonen oder Estern in einer Menge vor, die ausreichend ist, um die Lösbarkeit der Harze zu sichern. Diese Lösungsmittel lösen das bevorzugte Harz, das in der zweiten Komponente vorliegt, leicht auf. Das Lösungsmittel der zweiten Komponente ist weitgehend und vorzugsweise vollständig mischbar mit dem Lösungsmittel der ersten Komponente. Gemäß der bevorzugten Ausführungsform enthält das zweite Lösungsmittel die gleichen Bestandteile wie das erste Lösungsmittel (obwohl nicht unbedingt in dem gleichen Mengenverhältnis).
Ein Merkmal der Erfindung besteht darin, daß das Vinylharz der ersten Komponente im zweiten Lösungsmittel löslich ist und das bevorzugte Gemisch aus Epoxyharz und Harnstoff-Formaldehyd-Aminoplast-Harz der zweiten Komponente im ersten Lösungsmittel löslich ist.
Gemäß der bevorzugten Ausführungsform enthält die zweite Komponente ein Pigment, im allgemeinen Titandioxyd, Eisenoxyd, Phthalocyaningrün oder Ruß. ίο Das Pigment liegt vorzugsweise in einer Menge von 0,1 bis 5°/0, beispielsweise 2%, bezogen auf das Gewicht des Gemisches der zweiten Komponente, vor.
Bei der praktischen Durchführung der Erfindung enthält die zweite Komponente die folgenden Bestandteile in den bevorzugten Gewichtsteilen, wie nachstehend aufgeführt:
Bestandteil Minimum Maximum
20
Epoxyharz
Aminoplast
Lösungsmittel
Pigment
10
1
12
0,1
40
27
68
5
Ein charakteristisches bevorzugtes Gemisch der zweiten Komponente enthält die folgenden Bestandteile:
Harz Gewichtsteile
Epoxyharz 23,6
50°/oige Lösung von butyliertem Harnstoff-Formaldehyd-Harz in Xylol—Butanol 16,4
Zweites Lösungsmittel
Methylisobutylketon 22,0
Xylol 32,6
Celluloseacetat 5,4
100,0
Die zweite Komponente kann mit dem Lösungsmittel, z. B. Methylisobutylketon, verdünnt werden, um die Viskosität auf einen Wert zu vermindern, der für die Aufbringung, z. B. durch Sprühen, geeignet ist. Die bevorzugte Viskosität beträgt 135 bis 145, beispielsweise 14OcP bei 20°C. Ein kleineres Muster, d. h. eine feinere sichtbare Kornstruktur, erzielt man, indem man die erste und die zweite Komponente so weit verdünnt, daß der Viskositätswert in den unteren Teil des angegebenen Bereichs fällt.
Das Verfahren zur Aufbringung der ersten und der zweiten Komponente zur Bildung des neuartigen gemusterten Oberflächenlacks gemäß der Erfindung umfaßt nacheinander das Aufbringen der ersten Komponente auf die zu überziehende Oberfläche und, bevor die erste Komponente trocken ist, das Aufbringen der zweiten Komponente auf die zu überziehende Oberfläche. Gemäß einer Ausführungsform des Verfahrens der Erfindung wird die erste Komponente auf die Oberfläche gesprüht, um dort eine Schicht von im allgemeinen 0,025 bis 0,038 mm, beispielsweise 0,025 mm, Stärke zu bilden. Im allgemeinen trocknet diese Schicht durch die Berührung mit der umgebenden Luft in 2 bis 10, beispielsweise 5 Minuten zu einem klebrigen Überzug; vollständiges Trocknen wird im allgemeinen nach 20 bis 30, beispielsweise 25 Minuten erzielt. Die erste Komponente wird als zusammen-
hängender Überzug aufgebracht, der den gesamten Bereich der zu überziehenden Oberfläche bedeckt.
Die zweite Komponente des neuartigen gemusterten Oberflächenlacks der Erfindung wird auf die erste Komponente nach einer Zeit aufgebracht, die weniger als etwa 5 bis 50 °/o> beispielsweise 5 % der Zeit, nach der die erste Komponente klebrig geworden ist, beträgt. Wenn auch die zweite Komponente 15 bis 120, beispielsweise 15 Sekunden, nach der Auftragung der ersten Komponente aufgebracht werden kann, so wird es doch bevorzugt, sie sofort danach, d. h. weniger als 5 bis 10 Sekunden danach, aufzubringen. Die zweite Komponente wird vorzugsweise in einer Menge aufgebracht, die ausreichend ist, einen Film von praktisch der gleichen Stärke zu bilden, wie sie bei der ersten Komponente vorliegt.
Ein Merkmal der Erfindung besteht darin, daß die erste und die zweite Komponente gleichzeitig aufgebracht werden können, z. B. durch Versprühen jeder Komponente durch eine besondere Düse einer Sprühpistole oder durch Versprühen eines innigen Gemisches der beiden Komponenten durch eine einzige Düse einer Sprühpistole. Wo die Oberfläche, auf die der Überzug aufgebracht werden soll, praktisch horizontal ist, ist die Anwendung der Zweischichttechnik vorzuziehen, bei der zunächst die erste Komponente und danach die zweite Komponente aufgetragen wird. Wo die zu überziehende Oberfläche aber vertikal verläuft, sollte die Einschichttechnik angewendet werden, bei der die •beiden Komponenten gleichzeitig aufgesprüht werden.
Auf Grund der Eigenschaften der ersten Komponente und der zweiten Komponente, insbesondere ihrer Anziehungskraft gegenüber der Basisfläche, auf die sie aufgebracht werden, ihrer abstoßenden Kraft untereinander und der Fähigkeit einer Komponente, einen Film der anderen zu durchdringen, bilden die sich vereinigenden Filme mehr oder weniger kleine und scharf abgegrenzte Zonen jeder Komponente über die gesamte Ausdehnung der Grundoberfläche hin und über kleinere Bezirke auf derselben und rufen ein geflammtes Muster auf der Oberfläche hervor.
Die sichtbare Kornstruktur, d. h. die Feinheit oder die Rauheit des Musters, wird durch die Länge der Zeit bestimmt, während der die Komponenten in flüssigem Zustand bleiben, bevor sie klebrig oder trocken werden. Im einzelnen wird dies durch Steuerung der Viskosität und/oder der Oberflächenspannung der Komponenten geregelt. Dies wird wiederum geregelt durch die verwendeten speziellen Lösungsmittel, die Menge an Lösungsmittel, die Natur der Lösungsmittel, die Temperatur der Fläche, auf die der Überzug aufgebracht wird, die Temperaturen der Komponenten während des Aufbringens und die Geschwindigkeit, die Zeit und die Temperatur des Trocknungsvorganges.
Auf Grund der wechselseitigen Mischbarkeit der Lösungsmittel der beiden Komponenten durchdringt die zuletzt aufgebrachte Komponente, im allgemeinen die Epoxykomponente, während oder nach der Ausbildung der Tropfeninseln von unregelmäßiger Form die Vinylphase und stellt den Kontakt mit der Oberfläche her, auf der der Überzug aufgebracht ist. So erscheint der aufgetragene Überzug, wenn er z. B. auf einer durchsichtigen Fläche aufgetragen ist, im wesentlichen gleich, ob man ihn von »oben« oder von »unten« betrachtet.
Der so auf die Oberfläche aufgetragene Überzug wird, vorzugsweise in Berührung mit der umgebenden Luft, bei 20 bis 30°C, beispielsweise 25 0C getrocknet, und zwar 15 bis 30 Minuten, beispielsweise 30 Minuten lang, während welcher Zeit praktisch das gesamte Lösungsmittel verdunstet. Es können höhere Temperaturen, beispielsweise bis zu 1000C, angewandt werden, unter gleichzeitiger Herabsetzung der Trocknungszeit. Während dieses Verdunstungsvorgangs wird das sogenannte vielfarbige Muster in seiner endgültigen Form fixiert.
Der getrocknete Überzug, auf welchem sich das
ίο vielfarbige Muster gebildet hat, wird dann vorzugsweise durch Brennen gehärtet oder fixiert. Das Einbrennen wird vorzugsweise 10 bis 20 Minuten, beispielsweise 15 Minuten lang bei 160 bis 1800C, beispielsweise 17O0C, durchgeführt. Während des Brennens werden die letzten Spuren an Lösungsmittel entfernt, das Epoxyharz durch die Reaktion mit dem Aminoplastharz, dem Harnstoff-Formaldehyd-Harz, wie es vorzugsweise vorliegt, fixiert oder gehärtet, und die Vinylzonen gelangen durch Misch- oder Schmelz-
ao vorgänge an die Ränder der Epoxyzonen, jedoch nicht in einer Menge, die ausreichend ist, um die scharfen Konturen, die das Muster charakterisieren, zu verwischen. Das Fixieren des Epoxyharzes kann auch durch andere Arbeitsweisen, wie katalytische Verfahren, erzielt werden, die dem Fachmann bekannt sind.
Erfindungsgemäß enthält der neuartige geflammte
oder zweifarbige dekorative Oberflächenlack auf einer Oberfläche ein mit der Oberfläche verbundenes Vinylharz und ein mit der Oberfläche verbundenes Epoxyharz, wobei jedes der beiden Harze in scharf abgegrenzten Zonen über die gesamte Ausdehnung der erwähnten Oberfläche und über kleinere Bezirke davon vorliegt und die erwähnten Harze entlang ihrer scharf abgegrenzten Berührungslinien untereinander verbunden sind.
Bei der praktischen Durchführung einer Ausführungsform der Erfindung sind die Vinylharzphase und die Epoxyharzphase im wesentlichen kontinuierliche Phasen auf der Oberfläche. Gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung ist eine der Phasen im wesentlichen kontinuierlich und die andere im wesentlichen diskontinuierlich, gekennzeichnet durch die Ausbildung abgesonderter Einzelflächen. Der Grad der Kontinuität der Phasen ist veränderlich in Abhängigkeit von der Viskosität, der Oberflächenspannung, dem Lösungsmittel, der Harzzusammensetzung usw.
Ein Merkmal des neuartigen Oberflächenlacks der Erfindung besteht darin, daß jede der beiden Harzphasen, ob kontinuierlich oder diskontinuierlich, ob aus der ersten Komponente oder der zweiten Komponente oder in einstufiger Arbeitsweise gleichzeitig gebildet, die Oberfläche, auf der der gemusterte Oberflächenlack gebildet wird, unmittelbar berühren. Das führt zur Ausbildung einer festen Bindung, _ die das Abblättern oder anderweitiges Ablösen des Überzugs von der Oberfläche verringert.
Der hohe Grad von Geschlossenheit der Oberfläche dieses vielfarbigen gemusterten Oberflächenlacks kann zumindest teilweise auf den Schmelzvorgang zurückgeführt werden, der an den Grenzlinien zwischen Vinylharzphase und Epoxyharzphase stattfindet, wobei die beiden Phasen fest miteinander verbunden werden. Diese Bindung trägt sehr zu der Geschlossenheit der Oberfläche bei und damit zu einer langen Lebensdauer unter ungünstigen Bedingungen. Es ist ebenfalls ein Merkmal der Erfindung, daß dieser hohe Grad von Bindung im wesentlichen mit nur geringem oder gar
keinem Verlust an gegenseitiger Abgrenzung verbunden ist, d. h. jede der beiden Phasen, die in der bevorzugten Ausführungsform von verschiedener Farbe sind, behält seine Farbe ohne wesentliches Überlappen oder Vermischen der Phasen. Die F i g. 1 und 2 zeigen schematisch die Ausbildung der Oberflächenmuster.
Die praktische Durchführung der Erfindung gemäß bestimmter Ausführungsformen ist in den folgenden Beispielen erläutert.
Beispiel 1
Gemäß diesem Beispiel wurde die charakteristische bevorzugte erste Komponente, die bereits oben erwähnt wurde, mit Methylisobutylenketon bis zu einer Viskosität von 14OcP bei 200C verdünnt, auf eine ebene Metallplatte aufgesprüht. Das Material war vor der Verdünnung mit 1 Gewichtsprozent Ruß pigmentiert worden. Praktisch sofort danach, d. h. nach etwa 15 Sekunden, wurde die charakteristische bevorzugte, oben bereits erwähnte zweite Komponente, die mit 2 Gewichtsprozent Titandioxyd pigmentiert und mit Methylisobutylketon auf eine Viskosität von 140 cP bei 20 0C verdünnt wurde, auf die erste Komponente aufgesprüht. Die zweite Komponete schien die erste zunächst vollständig zu verdecken. Nach etwa 30 bis 60 Sekunden bildete die Epoxyharzkomponente offensichtlich eine diskontinuierliche Phase auf der praktisch kontinuierlichen Vinylphase. aus..
Der Überzug wurde 30 Minuten lang bei 25 0C luftgetrocknet, während welcher Zeit das Lösungsmittel verdunstete. Der vielfarbige Überzug wurde dann 15 Minuten lang bei 170°C gebrannt und bildete das in F i g. 1 gezeigte fertige Produkt.
Beispiel 2
Gemäß diesem Beispiel wurden die charakteristischen bevorzugten, im Beispiel 1 erwähnten Komponenten aus einer Spritzpistole gleichzeitig aufgesprüht. Der Druck auf die in der Spritzpistole geführten Flüssigkeiten betrug 0,84 bis 1,05 kg/cm2 und der Zerstäubungsluftdruck 3,50 bis 4,20 kg/cm2. Praktisch sofort, d. h. nach etwa 5 Sekunden, waren die Phasen offerisichtlich getrennt und darauf das Muster schnell ausgebildet. Der einschichtige Überzug wurde 30 Minuten lang bei 250C luftgetrocknet und 15 Minuten lang bei 1700C gebrannt. Der Überzug, der sich auf diese Weise gebildet hat, ist in F i g. 2 gezeigt. Es scheint, daß die Epoxykomponente als im wesentlichen kontinuierliche Phase und die Vinylkomponente als nicht kontinuierliche Phase vorliegt. Beide Phasen sind unmittelbar an die Oberfläche gebunden.

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Verfahren zum Überziehen von Werkstücken mit Muster bildenden Lacküberzügen auf Basis von Vinyl- bzw. Epoxyharzen, dadurch gekennzeichnet, daß man auf das Werkstück eine Lösung des Vinylharzes aufbringt und noch vor dem Trocknen des Überzugs eine Lösung eines Epoxyharzes in einem mit dem des Vinylharzes im wesentlichen mischbaren Lösungsmittel aufträgt, wobei das Lösungsmittel der einen Komponente auch die andere Komponente lösen soll, worauf getrocknet und eingebrannt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dahin abgeändert, daß die Vinylharz- und die Epoxyharzkomponente gleichzeitig aus zwei Düsen aufgespritzt werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
909517/526
DENDAT1293658D 1961-08-28 Verfahren zum überziehen von Werkstücken mit Muster bildenden Lacküberzügen auf Basis von Vinyl- bzw. Epoxyharzen Pending DE1293658B (de)

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