DE2658839B2 - Verfahren zum Herstellen eines zwei- oder mehrschichtigen Überzugs auf einem Substrat - Google Patents
Verfahren zum Herstellen eines zwei- oder mehrschichtigen Überzugs auf einem SubstratInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen e;nes zwei- oder mehrschichtigen Überzugs auf einem
Substrat gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Aus der DE-OS 25 10 823 ist ein Verfahren zur Bildung eines mehrschichtigen Überzuges mit großer
Stärke auf kleinem Stückgut bekannt, bei dem die Überzugsmaterialien in flüssigem oder suspendiertem
Zustand in zwei oder mehreren Schichten aufgetragen werden und nur ein Einbrennvorgang benötigt wird.
Nachteilig bei dieser Verfahrensweise ist insbesondere, daß nach dem teilweisen Trocknen einer Überzugsschicht eine Sperrschicht vor der nächsten Überzugs
schicht aufgetragen werden muß. Neben dieser zeitraubenden Vorgehensweise beruhen weitere Nachteile
des Verfahrens auf der Verwendung lösungsmittelhaltiger Anstrichstoffe, was bei der Verwendung von
5 organischem Lösungsmittel zu einer Umweltbelastung und bei der Verwendung einer wäßrigen, harzenthaltenden
Lösung zu Schwierigkeiten be;m Brennvorgang führt. Auch wird mit diesem Verfahren keine glatte und
ansprechende, sowie Umwelteinflüssen ausreichend ίο widerstandsfähige Überzugsschicht erreicht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Herstellen eines mehrschichtigen
Überzuges zu schaffen, das zeitsparend, mit möglichst wenig separaten Einzelbehandlungen, umweltfreundlich
und mit möglichst geringem Rohstoffverbrauch verbunden sowie energiesparend durchführbar ist, und einen
qualitativ hochwertigen sowie ästhetisch -...sprechenden
Überzug liefert.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs erwähnten Gattung in Verbindung mit den
Merkmalen des Kennzeichens des Anspruches i gelöst Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen enthalten.
Das erfindungsgemäße Verfahren weist beispielsweise folgende Vorteile auf:
a) In dem Dispersions-Anstrichstoff besteht der flüchtige Anteil vollständig oder zum größten Teil
aus Wasser. Bei Verwendung dieses Dispersions-Anstrichstoffes zur Bildung der Deckschicht wird
daher die untere Schicht nicht gelöst und nicht zum Quellen oder Heben veranlaßt. Ferner können in
unteren Schichten enthaltene Lösungsmittel beim Ofentrocknen durch Zwischenräume zwischen
Teilchen der von dem Dispersions-Anstrichstoff gebildeten, oberen Überzugsschicht hindurch verdampfen,
ehe diese Harzteilchen schmelzen und eine glatte Überzugsfläche bilden. Daher können
Mängel, wie die Bildung von Blasen und Löchern, vermieden werden.
b) Da der Dispersions-Anstrichstoff keine organischen Lösungsmittel, flüchtigen basischen Substanzen
oder flüchtigen Tenside enthält, ist er umweltfreundlich und ermöglicht er eine Einsparung
von Rohstoffen. Ferner ermöglicht er die Herstellung von Überzügen, die hinsichtlich der
Wasserfestigkeit, der Chemikalienbeständigkeit und in anderer Hinsicht ausgezeichnete Eigenschaften
haben.
c) Bei einem Feststoffgehalt vo-3 etwa 40 bis
60 Gew.% kann man in einem einzigen Überzugsvorgang eine dicke Überzugsschicht herstellen.
d) Zum Auftragen des Dispersions-Anstrichstoffes kann man eine für lösungsmittelhaltige Anstrichstoffe
übliche Beschickungsvorrichtung ohne be-
>5 sondere Abänderung verwenden. Infolgedessen kann man übliche Beschichtungsverfahren und
-geräte verwenden und den Überzug mit geringem Aufwand herstellen.
Manche Dispersions-Anstrichstoffe haben jedoch den bo Nachteil, daß in einem wäßrigen Dispersionsmittel
dispergierte Harzteilchen sich bei der Lagerung leicht absetzen und agglomerieren und daß beim Ofcntrockncn
des aufgetragenen Überzuges leicht eine Rißbildung auftritt.
b5 Um diese Mängel abzuschwächen oder ganz zu
beseitigen, verwendet man im Rahmen der Erfindung vorzugsweise einen Dispersions-Anstrichstoff, der ein
gewöhnliches wasserlösliches Harz und/oder ein ge-
wohnliches emulgierbares Harz in einer Feststoffmenge
von bis zu 30 Gew.%, insbesondere bis zu 10 Gew.% und speziell bis zu 5 Gew.% des Gesamtgehalts an
Harzfeststoffteilchen beträgt
Der im Rahmen der Erfindung verwendete Dispersions-Anstrichstoff
kann ferner geeignete Mengen weiterer Zusatzstoffe enthalten, beispielsweise ein
Verlaufmittel, ein Tensid, ein Netzmittel für die zu überziehende Fläche, ein Verdickungsmittel, ein Mattierungsmittel
und ein Rostschutzmittel.
Je nach Bedarf kann man in dem im Rahmen der Erfindung verwendeten Dispersions-Anstrichstoff auch
anorganische und organische Pigmente als Färb- und Streckmittel verwenden. Diese Pigmente werden in den
Harzteilchen und/oder dem wäßrigen Dispersionsmittel dispergiert und mit ihm verknetet Einen metallischen
oder stark glänzenden Überzug kann man aus einem Dispersions-Anstrichstoff herstellen, in dem ein flockiges
Aluminiumpigment oder ein flockiges feinkristailines
Pigment in einer Menge von 0,05 bis 30 Gew.% der Harzteiichen dispergiert ist
Im Hinblick auf die Glätte des Überzuges, die Verarbeitbarkeit der Anstrichmasse zu einem Überzug
und ihre Lagerbeständigkeit dürfen in dem zur Bildung des im Rahmen der Erfindung verwendeten Dispersions-Anstrichstoff
nur Kunstharziiilchen mit einer Korngröße unter 80 μπι verwendet werden. Um ein
Trocknen des Überzuges an seiner Oberfläche und ein Laufen in dem Überzug zu verhindern, muß die
Korngröße über 04 μπι betragen. Vorzugsweise verwendet
man Kunsiharzteilchen mit einer Korngröße
von 4 bis 30 μπι.
Um ein Agglomerieren und eine Kohäsion von Harzteilchen zu verhindern, muß der Erweichungspunkt
der Harzteilchen über 5°C liegen. Damit die Harzteilchen
bei einer Temperatur von 80 bis 240° C schmelzen und einen Film bilden, darf ihr Erweichungspunkt nicht
über 120°C liegen.
Besonders bevorzugt werden Harzteilchen mit einem Erweichungspunkt über 500C, weil diese beim Ofentrocknen
so gasdurchlässig bleiben, daß in unteren Überzugsschichten vorhandene Lösungsmittel gut verdampfen
können, ehe die Harzteilchen des Dispersions-Anstrichstoffes zur Bildung eines glatten Films schmelzen.
Die im Rahmen der Erfindung verwendeten Harzteilchen können beispielsweise aus Epoxidharzen, aminmodifizierten
Harzen, Phenolharzen, Harnstoffharzen, gesättigten Polyesterharzen, Polyätherharzen, ungesättigten
Polyesterharzen, blockierten Isocyanatharzen, Melaminharzen, Acrylharzen, Alkydharzen sowie Derivaten
und Gemischen derselben bestehen. Das in dem Dispersions-Anstrichstoff verwendbare, wasserlösliche
oder emulgierbare Harz kann beispielsweise aus einem Alkydharz, Vinylacetatharz oder Äthylen-Vinylacetat-Copolymerisat,
einem Copolymerisat von Vinylacetat- und Acrylmonomeren, einem Melaminharz, Styrol-Butadien-Copolymerisat,
Polyvinylbutyralharz, Epoxidharz, Polybu'adienharz, Phenolharz oder einem Derivat
oder Gemisch derselben bestehen. &o
Im Rahmen der Erfindung wird als »Harzzusammensetzung«'entweder
ein feinteiliges Grundharz oder eine Zusammensetzung bezeichnet, die aus dem feinteiligen
Grundharz und einem wasserlöslichen oder emulgierbaren Harz besteht.
Die Harzzusammensetzung kann thermoplastisch oder duroplastisch sein.
Wenn sowohl das wasscrverdiinnbare Harz als auch das feinteilige Harz thermoplastisch sind und die
Harzzusammensetzung nicht zwei oder mehrere funktioneile Gruppen enthält, die miteinander reagieren
können, dann ist die Harzzusammensetzung thermoplastisch. Wenn die Harzzusammensetzung mindestens
zwei funktionell Gruppen enthält, die miteinander reagieren können, wie dies beispielsweise bei Kombinationen
von Phenolharz und Epoxidharz, Epoxidharz und Melaminharz, Acrylharz und blockiertem Isocyanatharz,
Acrylharz und Melaminharz, Polyesterharz und Melaminharz, Polyesterharz und blockiertem Isocyanatharz,
Alkydharz und Aminoharz, Alkydharz und Phenolharz, Epoxidharz und aminmodifiziertem Harz,
Epoxidharz und Härtemittel und Acrylharz und Haltemittel der Fall ist, dann ist die Harzzusammensetzung
duroplastisch.
Wenn die Harzzusammensetzung mindestens zwei funktioneile Gruppen enthält, die miteinander reagieren
können, kann die Härtereaktion in zwei oder mehreren Arten von Harzteiichen, in zwei oder mehreren Arten
von wasserverdünnbaren Harzen oder zwischen den
Harzteilchen und dem wasserverdünnbaren Harz oder können zwei oder mehrere dieser Reaktionsarten in
Kombination auftreten. In einer derartigen Harzmasse kann man auch Herzteilchen oder ein wasserverdünnbares
Harz verwenden, das keine funktioneüen Gruppen enthält, die an der Härtereaktion teilnehmen können.
Das Mischungsverhältnis der an der Härtert:aktion
teilnehmenden Harze kann entsprechend gewählt werden. Wenn beispielsweise ein duroplastisches
wasserverdünnbares Harz verwendet wird, wird vorzugsweise ein wasserlösliches Aminoplastharz in einer
Menge von 10 bis 70 Gewichtsteilen mit 100 Gewichtsteilen eines Acrylharzes und/oder Alkydharzes
mit einer Säurezahl von 30 bis 80 kombiniert In diesem Fall können die Harzteilchen thermoplastisch
oder duroplastisch sein.
In einer duroplastischen Harzzusammensetzung, die
ein wasserverdünnbares Harz und ein i'einteiliges Harz enthält, die miteinander reagieren können, wird als
wasserverdünnbares Harz vorzugsweise ein wasserlösliches Aminoplastharz und als feinteiliges Harz ein
Acrylharz mit einer Hydroxylzahl von 0,05 bis 100, einer
Säurezahl von 5 bis 30 und einem zahlendurchschnittlichen Molekulargewicht von etwa 3000 bis 35 000
verwendet, wobei das Aminoplastharz in einer Menge von 0,5 bis 100 Gew.%, insbesondere 1 bis 30 Gew.%,
der Harzteilchen verwendet wird. In diesem Fall bestehen die Harzteilchen vorzugsweise in einer Menge
von mindestens 30 Gew.% aus dem Acrylharz.
Wenn die Harzteiichen duroplastisch sind, kann jedes Hameilchen mindestens zwei Harze enthalten, die
miteinander reagieren können, oder ein duroplastisches Harz und ein Härtemittel, oder kann das Harz aus einem
Gemisch von Teilchen zwei verschiedener Arten bestehen. In diesem Fall kann das wasserverdünnbare
Harz thermoplastisch oder duroplastisch sein.
Nachstehend werden im Rahmen der Erfindung bevorzugt verwendbare härtbare Harzzusammenseizungen
angegeben:
I) Eine Zusammensetzung, die ein Acrylharz mit einer Hydroxylzahl von 20 bis 120 und einem
zahlendurchschnittlichen Molekulargewicht von 3000 bis 35 000 und ein blockiertes Isocyanatharz in
einem Gewichtsverhältnis von 100 : 5 bis 100 : 100, vorzugsweise von 100:10 bis 100:50 enthält,
wobei insbesondere das blockierte Isocyanatharz ein Isocyanatäquivalent von 100 bis 2000 hat und
das Mischungsverhältnis von Acrylharz zu blokkiertem
Isocyanatharz derart ist, daß das Verhältnis der Anzahl der Isocyanatgruppen zu der Anzahl
der Hydroxylgruppen 0,4 bis 1,2 ist.
2) Eine Zusammensetzung, die ein im Molekül Glycidylgruppen enthaltendes a^-äthylenisch ungesättigte
Monomersegmente in einer Menge von 0,5 bis 30 Gew.°/o enthaltendes Acryl- Copolymerisat
und mindestens eine Verbindung der aus den zweibasischen und mehrbasischen Säuren und
Säureanhydriden bestehenden Klasse in einem Gewichtsverhältnis von 100:3 bis 100:30, vorzugsweise
100 :5 bis 100 : 20 enthält.
3) Eine Zusammensetzung, die ein im Molekül blockierte Isocyanatgruppen enthaltendes, ot,ßäthylenisch
ungesättigte Monomersegmente in einer Menge von 0,5 bis 30Gew.% enthaltendes
Acryl-Copolymerisat und eine Hydroxylgruppen enthaltende, mehrwertige alkoholische Verbindung
enthält, in einem Gewichtsverhältnis von 100 :5 bis 100 :100, insbesondere eine derartige Zusammensetzung,
in der das blockierte Iso-.yanaigruppen
enthaltende Copolymerisat ein Isocyanatäquivalent von 100 bis 2000 besitzt und das Mischungsverhältnis
von Copolymerisat zu Hydroxylgruppen enthaltender, mehrwertiger Alkoholverbindung derart ist,
daß das Verhältnis der Anzahl der Isocyanatgruppen zu der Anzahl der Hydroxylgruppen 0,4 bis 1,2
ist.
4) Eine Zusammensetzung, die ein Epoxidharz mit einem Epoxiäquivalent von 400 bis 5000 und einem
Erweichungspunkt von 40 bis 1200C und mindestens eine Verbindung der Klasse enthält, die aus
den Aminen, mehrbasischen Säuren, Aminoplastharzen, Imidazolen, Säureanhydriden, blockierten
Isocyanaten, Triazolen und dem Dicyandiamin besteht, in einem Gewichtsverhältnis von 100 :0,5
bis 100:30.
5) Eine Zusammensetzung, die ein Polyesterharz mit eine- Hydroxylzahl von 30 bis 100 und einem
Erweichungspunkt von 20 bis 1200C und mindestens
eine Verbindung der Klasse enthält, die aus den Säureanhydriden und den blockierten Isocyanaten
besteht, in einem Gewichtsverhältnis von 100:5 bis 100:80, wobei insbesondere ein
blockiertes Isocyanatharz mit einem Isocyanatäquivalent von 100 bis 2000 mit dem Polyesterharz in
einem solchen Mischungsverhältnis gemischt ist, daß das Verhältnis der Anzahl der Isocyanatgruppen
zu der Anz.'hl der Hydroxylgruppen 0,4 bis 1,2 ist.
6) E'ne Zusammensstzung, die ein Acrylharz mit
einer Hydroxylzahl von 0,05 bis 100, einer Säurezahl von 5 bis 30 und einem zahlendurchschnittliclien
Molekulargewicht von 3000 bis 35 000 und ein Aminoplastharz enthält, das vorzugsweise
ein Methylotationsprodukt von Harnstoff, Benzoguanamin
oder Melamin oder ein Methylverätherungs- oder Butylverätherungspiodukt des genannten
Methylolationsproduktes oder ein Gemisch von zwei oder mehreren dieser Kondensationsprodukte
ist, wobei das Gewichtsverhällis von Acrylharz zu Aminoplastharz 100 : 10 bis 100 : 100, vorzugsweise
90 : 10 bis 50 : 50, beträgt.
In der vorliegenden Beschreibung und den Patentanprüchen
wird durch den Ausdruck »nicht vollständig rockener Überzug ;m nichtfließfähigen Zustand« der
jrad der Trocknung des Überzuges bezeichnet, z. B. ein
Überzug, der durch gewöhnliches Aufsprühen cder Aufspritzen, Tauchen, elektrostatisches Auftragen oder
Aufwalzen eines bekannten wasserlöslichen Anstrichstoffes, eines Emulsions-Anstrichstoffes, eines lösungsmittelhaltigen
Anstrichstoffes oder Dispersions-Anstrichstoffes oder durch elektrophoretisches Auftragen
eines Elektrophorese- oder Dispersions-Anstrichstofies gebildet und durch Härten oder Vorwärmen in einen
nichtfließfähigen Zustand gebracht worden, aber nicht
ίο vollständig trocken ist, sondern sich in einem Zustand
vor dem vollständigen Trocknen und der Bildung eines trockenen Films befindet, oder ein aus einem Pulver-Anstrichstoff
elektrostatisch hergestellter Überzug gemeint, der noch nicht zur Filmbildung erhitzt worden ist.
Der genannte Ausdruck bezeichnet somit einen Überzug, der sich in einem solchen Zustand befindet,
daß er unter der Wirkung dr;s Druckes, der beim Auftragen des Dispersions-Anstrichsioffes auf seine
Oberfläche ausgeübt wird, nicht fließt Dieser Druck ht
beim Aufsprühen ein Luftdruck und beim Aufwalzen eine Scherkraft Die untere Grerze des zur Beschreibung
der Erfindung verwendeten Ausdruckes »nichtfließfähiger Zustand« ist daher von dem Verfahren
abhängig, nach dem der Dispersions-Anstrichstoff zur Bildung der oberen Schicht aufgetragen wird. Im
allgemeinen soll die untere Schicht mindestens staubtrocken sein.
Wenn der zur Bildung einer unteren Schicht verwendete Anstrichstoff ein organisches Lösungsmittel
enthält, wird ein Abstoßen des zur Bildung der oberen Schicht verwendeten Dispersions-Anstrichstoffes
von der unteren Überzugsschicht vorzugsweise dadurch verhindert, daß sich die untere Überzugsschicht
beim Auftragen des Dispersions-Anstrichstoffes in einem solchen Zustand befindet, daß sie nur noch
weniger als 5 Gew.% des organischen Lösungsmittels enthält.
Wenn zur Bildung der unteren Überzugsschicht ein wasserlöslicher Anstrichstoff, ein Harzemulsions-An-Strichstoff
oder ein Dispersions-Anstrichstoff verwendet worden ist und die untere Überzugsschicht eine
geeignete Wassermenge enthält, haftet der zur Bildung der oberen Schicht aufgetragene Dispersions-Anstrichstoff
leicht an der unteren Überzugsschicht an.
Vorzugsweise soll der flüchtige Resigehalt tier unteren
Überzugsschicht in diesem Fall 3 bis 30 Gew.% betragen.
In einer Ausführungsform der Erfindung kann man die Anzahl der Schichten des Überzuges vergrößern,
indem man in einem Zeitpunkt, in dem sich ein auf eine untere Überzugsschicht aufgetragener Dispersions-Anstrichstoff
in einem nichtfließfähigen Zustand befindet, das Auftragen des Dispersions-Anstrichstoffes mehrmals
wiederholt.
Der in der genannten Weise erhaltene Überzug wird knapp nach der Bildung des Überzuges oder nach einem
durch Abbinden oder Vorwärmen bewirkten Vortrocknen der oberen Schicht auf eine Temperatur erhitzt, die
über der FiimHldungstemperatur des Überzuges liegt.
Dabei wird als Filmbildungstemperatur des Überzuges die höchste Fiimbildungstemperatur der Schichten des
Überzuges bezeichnet.
1) Bei der Herstellung eines mehrschichtigen Überzuges
mit mindestens zwei Überzugsschichten kann
h5 die Filmbik'iing dprch eine einzige Ofentrocknung
bewirkt werden. Infolgedessen kann der Beschichtungsvorgang
vereinfacht und mit geringerem Geräteaufwand durchgeführt werden und werden
der Energieaufwand zum Einbrennen und allgemein die Kosten der Herstellung des Überzuges
herabgesetzt.
2) In dem üblichen Verfahren zum Herstellen von mehrschichtigen Überzügen muß man zur Erzielung
einer genügend festen Haftung zwischen der erhitzten und gehärteten Schicht und der darauf
aufzutragenden Schicht eine Zwischenbehandlung vornehmen, beispielsweise die Oberfläche der
gehärteten Überzugsschicht mit Sand oder Sandpapier schleifen. In dem erfindungsgemäOcn
Verfahren werden zwei oder mehrere Schichten gleichzeitig erhitzt und gehärtet, so daß ohne einen
Schleifvorgang eine genügend feste Haftung zwischen einander benachbarten Schichten erzielt
wird.
Nachstehend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben. Dabei sind Angaben von Mengen in
Teilen und Prozenten auf Gewichtsbasis angegeben, soweit nichts anderes gesagt wird.
Die in diesen Ausführungsbeispielen verwendeten Anstrichstoffe wurden wie folgt hergestellt:
Herstellung des Elektrophorese-Anstrichstoffes A
Zum Erzeugen eines Epoxidesterharzes mit der Säurezahl 10 wurden 40 Teile eines Epoxidharzes und
100 Teile Linolsäure in einem Stickstoffstrom 3 Stunden lang auf 2300C erhitzt und bewegt. Diesem Epoxidesterharz
wurden 20 Teile Maleinsäureanhydrid beigemischt. Zur Bildung eines maleinisiciten Epoxidesterharzes mit
der Säurezahl 140 wurde das Gemisch 4 Stunden lang unter Bewegung auf I8O"C erhitzt. Das so erhaltene
Harz wurde in 100 Teilen Isopropylalkohol gelöst und die Lösung mit 38 Teilen Diethanolamin teilweise
neutralisiert. Durch den Zusatz von 102 Teilen Wasser wurde eine wasserdispergierbare Harzzusammensetzung
mit dem pH-Wert 7,8 und einem nichtflüchtigen Harzgehalt von 40% erhalten. Zur Bildung des
Elektrophorese-Anstrichstoffes A wurden 100 Teile dieser wasserdispergierbaren Harzzusammensetzung
mit 6 Teilen Titandioxid. 2 Teilen Eisenoxidrot, 2 Teilen Kaolin. 0.4 Teil Ruß und 1,2 Teilen Strontiummolybdat
vermischt und geknetet.
Herstellung des Dispersions-Anstrichstoffes B
Zur Herstellung eines Copolymerisats mit einem Erweichungspunkt von etwa 400C und einem zahlendurchschnittlichen
Molekulargewicht von etwa 5500 wurde ein Gemisch von 20 Teilen Äthylacrylat. 10 Teilen
Laurylmethacrylat, 55 Teilen Styrol und 15 Teilen Glycidylacrylat nach einem üblichen Verfahren polymerisiert.
94 Teile dieses Copolymerisats wurden zusammen mit 6 Teilen Trimellitinsäure, 18 Teilen Titandioxid
und 2 Teilen Phthalocyaninblau erhitzt, geschmolzen und geknetet. Das so erhaltene Gemisch wurde
mechanisch zu einem Harzpulver mit einer Korngröße unter 200 mesh pulverisiert. 120 Teile dieses Harzpulvers
wurden zu einer Lösung zugesetzt, zu deren Bildung 0,2 Teil eines nichtionischen Tensids in 120
Teilen Wasser homogen gelöst worden waren. Das Gemisch wurde genügend bewegt, und zwar derart, daß
keine Blasen gebildet wurden. In einer Kugelmühle wurden die Harzteilchen dann auf eine Korngröße unter
10 μΐη weiter zerkleinert. Zur Herstellung des Dispersions-Anstrichstoffes
B mit einer für das Aufspritzen geeigneten Viskosität wurden der Harzzusammensetzung
dann 0,8 Teil eines Verdickungsmittels und 45 Teile Wasser zugesetzt.
Herstellung des wasserlöslichen Anstrichstoffes C
456 Teile Tallölfettsäure, 264 Teile Isophthalsäure. 87
Teile Trimellitinanhydrid, 277 Teile Trimethylolpropan
"> und 40 Teile Xylol wurden 6 Stunden lang bei 240° C
unter Rückfluß kondensiert. Wenn die Reaktion zur Abspaltung von 84 Teilen Wasser geführt und das
erhaltene Harz die Säurezahl 58,5 hatte, wurden 40 Teile Xylol abdestilliert. Die Temperatur wurde auf 1800C
in gesenkt. Nach dem Zusetzen von 95 Teilen Trimethylolamin
und 248 Teilen Äthylenglykolmonomcthylätheracetat zu dem Rückstand wurde das Gemisch von 90" C
abgekühlt. Dann wurden dem Gemisch 270 Teile Wasser zugesetzt und wurde das erhaltene Gemisch
genügend bewegt. Zur Bildung des wasserlöslichen Anstrichstoffes C mit einem nichtflüchtigen Gehalt von
64% und dem pH-Wert 7,8 wurden dann zu 100 Teilen der erhaltenen wäßrigen Harzlösung 0.2 Teil eines
Oberflächenbeeinflussungsmittels zugesetzt.
Herstellung des Dispersions-Anstrichstoffes D
Ein Gemisch von 83 Teilen eines Epoxidharzes mit einem Epoxidäquivalent von 450 bis 535 und einem Erweichungspunkt
von 64 bis 76°C, I Teil 2-Phenylimid-
r> azol, 13 Teile Tetrahydrophthalsäureanhydrid. 20 Teile
Titandioxid und 2 Teile Phthalocyaninblau wurden geschmolzen und homogenisierend geknetet. Zur
Bildung euics Harzpulvers mit einer Korngröße unter
120 mesh wurde das erhaltene Gemisch mechanisch
in pulverisiert. Zu 50 Teilen dieses Epoxidharzpulvers
wurde eine wäßrige Lösung zugesetzt, die den pH-Wert
7 und eine Viskosität von 600OcP hatte und zu deren Herstellung 0.1 Teil einer Polyacrylsäure als Verdikkungsmittel
in einer Lösung von 0.2 Teil Triethylamin in
π 50 Teilen Wasser gelöst worden war. Zur Bildung des
Dispersions-Ans'richstoffes D wurde das Harzpulver in der wäßrigen Lösung homogenisierend dispergiert.
Herstellung des Emulsions-Anstrichstoffes E
4i) 128 Teile einer Carboxylgruppen enthaltenden
Acrylesterpolymerisatemulsion mit einem nicht flüchtigen Gehalt von 50%. einer Viskosität von 3500 cP. dem
pH-Wert 2.0 und der niedrigsten Filmbildungstemperatur von 50=C wurden mit 1.5 Teilen Dimethyloläthanol-
4", amin neutralisiert. Zur Bildung des weißen Emulsions-Anstrichstoffes
E mit dem pH-Wert 8,5 wurde die neutralisierte Emulsion mit 20 Teilen eines wasserlöslichen
Melaminharzes. 20 Teilen Wasser. 20 Teilen Titandioxid und 8.7 Teilen eines die Filmbildung
in unterstützenden Mittels homogenisierend gemischt u"d
geknetet.
Herstellung des Dispersions-Anstrichstoffes F
In einem Lösungsmittelgemisch von 30 Teilen
ϊ5 Äthylenglykolmonobutyiäther und 30 Teilen Isopropylalkohol
wurde ein Gemisch von 30 Teilen Isobutylmethacrylat,
30 Teilen 2-Äthylhexyimethacrylat und 40
Teilen Styrol der Suspensionspolymerisation nach einem üblichen Verfahren unterworfen. Man erhielt eine
j0 Lösung, die ein Harz mit einem Erweichungspunkt von
etwa 500C enthielt. 10 Teile dieser Harzlösung wurden
zu 8000 Teile schnell bewegtem Wasser zugetropft, so
daß das Lösungsmittel der Harzlösung in das Wasser eintrat und Harzteilchen mit einer durchschnittlichen
;5 Korngröße von etwa 60 μπι gebildet wurden. Die
Harzteilchen wurden wiederholt abfiltriert und mit Wasser gewaschen. Man erhielt ein Harzpulver mit
einem Feststoffgehalt von 65%. Zur Bildung einer
homogenen Harzpulverdispersion wurden zu 100 Teilen dieses Harzpulvers 30 Teile Wasser und 0,2 Teil eines
anionischen Tensids zugesetzt. Getrennt davon wurde
eine Pigmentdispersion hergestellt, indem 50 Teile Wasser und 0,5 Teil eines anionischen Tensids zu 50
Teilen eines flockigen Aluminiumpigments zugesetzt winden. Zur Bildung des Dispersions-Anstrichstoffes F
wurden 10 Teile dieser Pigmentdispersion zu 100 Teilen
der Harzpulverdispersion zugesetzt und homogenisierend vermischt.
Herstellung der Dispersions-Anstrichstoffe G und H
Zur Herstellung des Dispersions-Anstrichstoffes G bzw. H wurden zu 100 Teilen des vorgenannten
Dispersions-Anstrichstoffes B 37 Teile bzw. 4,2 Teile jenes wasserdispergierbaren Harzes zugesetzt, das
einen nichtflüchtigen Gehalt von 40% hatte und zur Herstellung des vorgenannten Elektrophorese Anstrichstoffes
A verwendet wurde.
Herstellung der Dispersions-Anstrichstoffe I und )
Zur Herstellung des Dispersions-Anstrichstoffes I bzw. ] wurden zu 100 Teilen des vorgenannten
Dispersions-Anstrichstoffcs D 37 Teile bzw. 3 Teile des
vorgenannten wasserlöslichen Anstrichstoffs C und 9 Teile bzw. I Teil Wasser zugesetzt und homogenisierend
bewegt.
Herstellung des Pulver-Anstrichstoffes K
Zur Herstellung des Pulver-Anstrichstoffes K mit einer Korngröße unter 18 mesh wurde das zur
Herstellung des vorgenannten Dispersions-Anstrichstoffes A verwendete Epoxidharzpulver erneut mechanisch
pulverisiert und klassiert.
Zu 100 Teilen des Elektrophorese-Anstrichstoffes A wurden zur Einstellung auf eine für das Beschichten
geeignete Viskosität 100 Teile Wasser zugesetzt, das Gemisch wurde homogenisierend bewegt. In den so
erhaltenen Anstrichstoff wurde eine mit Zinkphosphat behandelte Weichstahlplatte (eine derartige Platte wird
nachstehend als »Weichstahlplatte« bezeichnet) getaucht und an diese 3 min lang bei 300C eine Spannung
von 70 V angelegt, so daß durch Elektrophorese ein Überzug gebildet wurde. Dieser wurde unmittelbar nach
der Elektrophorese mit Wasser gewaschen und im ruhigen Zustand abbinden gelassen. Der Vergleich des
Gewichts des so erhaltenen Überzuges mit dem Gewicht eines Überzuges, der unter denselben Bedingungen
gebildet, aber vollständig getrocknet worden war, ergab, daß der Überzug einen flüchtigen Gehalt
von 10% hatte. Es wurde ferner festgestellt, daß der trockene Film eine Dicke von 20 μίτι hatte. Auf diesen
Überzug wurde der Dispersions-Anstrichstoff B aufgespritzt. Zur Bildung eines fertigen zweischichtigen
I Iberzuges mit einer Dicke von 65 μιη wurde der aus zwei Schichten bestehende Überzug 10 min lang auf
800C vorgewärmt und dann 30 min lang bei 1600C
eingebrannt
Zu 100 Teilen des wasserlöslichen Anstrichstoffes C wurden 20 Teile eines wasserlöslichen Melaminharzes
und 15 Teiie Wasser zugesetzt Das Gemisch wurde durch homogenisierendes Bewegen und Mischen auf
eine geeignete Viskosität eingestellt Zur Herstellung eines staubtrockenen Überzuges wurde der so erhaltene
Anstrichstoff auf ein 0,3 mm dickes Weißblech aufgewalzt und 30 see lang auf 1200C vorgewärmt.
In der im Beispiel I beschriebenen Weise wurde
bestätigt, daß der Überzug einen flüchtigen Gehalt von
-, 13% und der trockene Film eine Dicke von 15 μιη hatte.
Zum Einstellen der Viskosität wurden 11 Teile
Wasser zu 100 Teilen des Dispersions-Anstrichstoffes D zugesetzt, mit dem das mit dem staubtrockenen
Überzug versehene Weißblech dann tauchüberzogen
ίο wurde. Das überzogene Weißblech wurde zum Abtropfen
10 min lang stehengelassen und dann zur Bildung eines fertigen zweischichtigen Überzuges mit einer
Dicke von 27 um 5 min lang auf einer Vorwärmtemperatur
von 900C und 10 min lang auf einer Einbrenntem-
I--, peratur von I8O°Cgehalten.
Zu 100 Teilen des Emulsions-Anstrichstoffes E
wurden zum Einstellen der Viskosität 34 Teile Wasser
jo zugesetzt. Dann wurde zur Bildung eines staubtrockenen
Überzuges der Anstrichstoff auf eine Weichstahlplatte aufgespritzt und die Platte 15 min lang stehengelassen.
In der im Beispiel 1 beschriebenen Weise wurde
j-, bestätigt, daß der Überzug einen flüchtigen Anteil von
8% hatte und der trockene Überzug eine Dicke von 15 μιτι hatte.
Zu 100 Teilen des Dispersions-Anstrichstoffes F wurden zum Einstellen der Viskosität 5 Teile Wasser
κι zugesetzt. Dann wurde der Anstrichstoff auf den
staubtrockenen Überzug aufgespritzt. Die überzogene Platte wurde 3 min lang stehengelassen und dadurch der
Überzug auf einen nichtfließfähigen Zustand getrocknet. In der im Beispiel 1 angegebenen Weise wurde
Γι durch Bestimmung der Gewichtsdifferenz bestätigt, daß
dieser nichtfließfähige Überzug einen flüchtigen Gehalt von 30% hatte. Zu 100 Teilen des Dispersions-Anstrichstoffes
J wurden zum Einstellen der Viskosität 8 Teile Wasser zugesetzt. Zur Bildung eines dreischichtigen
Überzuges, der eine metallische Oberfläche und e Vie
Dicke von 50 μιη besaß, wurde dieser Anstrichstoff auf
den vorgenannten, nichtfließfähigen Überzug aufgespritzt und wurde der Überzug 20 min lang bei 150°C
eingebrannt.
Be ispiel 4
Der Pulver-Anstrichstoff K wurde in einer Menge von 60 g/m2 auf eine Weichstahlplatte aufgetragen.
Dann wurde auf den so erhaltenen Überzug der
-,o Dispersions-Anstrichstoff durch Vorhangbeschichtung
aufgetragen. Zur Bildung eines staubtrockenen Überzuges wurde die Platte 15 min lang stehengelassen. Zur
Bildung eines fertigen zweischichtigen Überzuges mit einer Dicke von 70 μπι wurde der Überzug 10 min lang
bei 900C vorgewärmt und 25 min lang bei 1700C
eingebrannt
Zu 100 Teilen eines Melamin-Alkydharz-Anstrichbo
stoffes wurden zum Einstellen seiner Viskosität 30 Teile eines Lösungsmittelgemisches von 80% eines aromatischen
Lösungsmittels und 20% eines polaren Lösungsmittels zugesetzt Der Anstrichstoff wurde dann auf eine
Weichstahlplatte aufgespritzt und die Platte 15 min lang stehengelassen, so daß er staub;·ecken war. !n der im
Beispiel 1 beschriebenen Weise wu'de bestätigt, daß dieser Überzug einen flüchtigen Gehai' von 4% und der
trockene Film eine Dicke von 17 μπι h Ute. Zur Bildung
eines fertigen zweischichtigen Überzuges mit einer Dicke von 37 μιτι wurde der Dispersions-Anstrichstoff J
auf den staubtrockenen Überzug aufgewalzt und 25 min lang bei 1700C eingebrannt.
Kontrollbeispiel I
Der im Beispiel 5 nach Einstellen seiner Viskosität verwendete Melamin-Alkydharz-Anstrichstoff wurde
auf den Überzug aufgespritzt, der unter den im Beispiel I beschriebenen Bedingungen aus dem Elektrophorese-Anstrichstoff
gebildet worden war. Zur Bildung eines fertigen zweischichtigen Überzuges mit einer Dicke von
37 μπι wurde der Überzug 60 see lang bei 11O0C
vorgewärmt und 20 min lang bei 170° C eingebrannt.
Kontroiibeispiei 2
Auf den in der im Beispiel 2 beschriebenen Weise aus dem wasserlöslichen Anstrichstoff C gebildeten, staubtrockenen
Überzug wurde durch Vorhangbeschichten ein Anstrichstoff aufgetragen, der durch homogenisierendes
Mischen von 100 Teilen des Dispersions-Anstrichstoffes G und 25 Teilen Wasser gebildet worden
war. Zum Abtropfen und zur Bildung eines staubtrockenen Überzuges wurde das Weißblech IO min lang
stehengelassen. Dann wurde zur Bildung eines fertigen zweischichtigen Überzuges mit einer Dicke von 27 μιη
dieser Überzug 5 min lang auf 900C vorgewärmt und 10 min lang bei 1800C eingebrannt.
Kontrollbeispiel 3
Auf einen staubtrockenen Überzug, der in der im Beispiel 3 beschriebenen Weise aus dem Emulsions-Anstrichstoff
E gebildet worden war, wurde ein Anstrich
stoff aufgespritzt, der durch homogenisierendes Mischen von 100 Teilen des wasserlöslichen Anstrichstoffes
C und 25 Teilen Wasser hergestellt worden war. Die Platte wurde zum Abtropfen 10 min lang stehengelassen
und dann zur Bildung eines fertigen zweischichtigen Überzuges mit einer Dicke von 30 μηι 20 min lang auf
einer Einbrenntemperatur von 1500C gehalten.
Kontrollbeispiel 4
Auf einen staubtrockenen Überzug, der in der im Beispiel 5 beschriebenen Weise aus einem Melamin-Al
kydharz-Anstrichstoff gebildet worden war, wurde ein Anstrichstoff aufgewalzt, der durch homogenisierendes
Mischen von 100 Teilen des Emulsions-Anstrichstoffes E und 7 Teilen Wasser gebildet worden war. Zur Bildung
eines fertigen zweischichtigen Uber/.uge!» mii einei
Dicke von 25 μίτι wurde der Überzug 25 min lang bei
170°Ceingebrannt.
Kontrollbeispiel 5
Eine Weichstahlplatte mit einem in der im Beispiel 1 beschriebenen Weise aus dem Elektrophorese-Anstrichstoff
A hergestellten Überzug wurde in den Dispersions-Anstrichstoff I getaucht und dann zum
Abtropfen 10 min lang stehengelassen. Zur Bildung eines fertigen zweischichtigen Überzuges mit einer
Dicke von 35 μιη wurde der Überzug dann 30 min lang bei 160°C eingebrannt.
Die Verarbeitbarkeit der Anstrichstoffe zu einem Überzug gemäß den vorstehenden Beispielen und
Kontrollbeispielen und die Eigenschaften der dabei erhaltenen, fertigen mehrschichtigen Überzüge sind in
der nachsiehenden Tabelle angegeben.
Teil A | Zustand der | Teil B | Haft | Überzuges | Feuchtigkeits | Salzsprühnebel- | |
Verarbeit | Oberfläche des | festig keit") |
beständigkeit6) | Beständigkeit1) | |||
barkeit zu | Überzuges2) | Eigenschaften des | Wasserfestig- | ||||
einem | keit5) | ||||||
Überzug1) | Glanz | 100/100 | unverändert | unverändert | |||
Beispiel | 3) | 100/100 | unverändert | unverändert | |||
Nr. | unverändert | 100/100 | unverändert | unverändert | unverändert | ||
1 | gut | unverändert | 100/100 | unverändert | unverändert | unverändert | |
2 | gut | unverändert | 91 | 100/100 | unverändert | unverändert | unverändert |
3 | gut | unverändert | 90 | unverändert | |||
4 | gut | unverändert | 87 | unverändert | |||
5 | gut | 92 | |||||
Kontroll | 90 | 95/100 | teilweise | rostet infolge | |||
beispiel | gequollen | von Blasen | |||||
Nr. | blasig, nicht | teilweise | bildung | ||||
1 | blasig | genügend glatt | 92/10C | gequollen | blasig | Rostflecken | |
68 | |||||||
teilweise blasig | 65/100 | blasig | gequollen | Rostflecken | |||
2 | gut | und mit Löchern | und erweicht | ||||
blasig | 91 | gequollen | |||||
3 | hebt sich ab | und erweicht | |||||
90 | |||||||
Fortsetzung
Teil Λ
Verarbeitbarkeit zu
einem Überzug1)
Kontroll-
bcispipl
blasig
13
Zustand der Oberfläche des Überzuges·')
Teil B
Eigenschaften des Überzuges
14
Glan/ Hilf'.·
i) festig
keil4)
Wasscrfcstinkeit')
Feuchtigkeit'-beständigkeit*1)
Salzsprühnebel-Bcständiglieit7)
blasig
teilweise blasig
80/100 teilweise gequollen
90/100 blasig
teilweise
gequollen
gequollen
blasig
rostet infolge von Blasenbildung
Rostflecke.i
Rostflecke.i
Anmerkungen:
-') Eine Bildung von Blasen und Löchern wurde mit dem bloßen Auge festgestellt.
') Spie'ilglanz 60"/60°.
4) Querschneid-Haftfestigkeilsprüfung (In den Überzug wurden in der Längs- und Querrichtung in Abständen von 2 mm
voneinander je elf parallele Einschnitte bis zum Substrat eingebracht, so daß die Einschnitte 100 Quadrate begrenzten.
Dann wurde in diesem Bereich ein Klebstreifen angebracht und am einen Ende kräftig abgezogen. Es wurde festgestellt,
wieviele der Quadrate an dem Substrat verblieben).
5) Zustand der Oberfläche des Überzuges nach 72stündigem Eintauchen in Wasser.
h) Die Salzsprühnebelprüfung wurde nach dem Verfahren gemäß der japanischen Norm |1S K-5400. 7.8 120 Stunden lang
durchgeführt.
Claims (7)
1. Verfahren zum Herstellen eines zwei- oder mehrschichtigen Oberzugs auf einem Substrat, bei
dem eine erste Schicht aufgetragen, bis zu einem nicht fließfähigen, aber nicht vollständig trockenen
Zustand getrocknet wird, die weitere{n) Schicht(en) aufgetragen wird (werden) und der gesamte
Überzug eingebrannt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß auf die erste Schicht wenigstens eine Schicht aus Dispersions-Anstrichstoff aufgetragen
wird, wobei dieser 10—70 Gew.% in hauptsächlich Wasser dispergierte Harzteilchen enthält,
welche eine mittlere Teilchengröße von 0,5 bis 80 μπι und einen Erweichungspunkt von 5 bis 120° C
haben, und daß die aufgetragenen Überzugsschichten gemeinsam bei einer Temperatur eingebrannt
werden, die höher als die Filmbildungstemperatur der Überzugsschicht mit der höchsten Filmbildungstemperatur
ist.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß ein Dispersions-Anstrichstoff verwendet
wird, der 20 bis 60 Gew.% in hauptsächlich Wasser dispergierte Harzteilchen mit einer mittleren
Teilchengröße von 3 bis 30 μπι und einem Erweichungspunkt von 50 bis 120° C enthält.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die aus einem ein organisches
Lösungsmittel enthaltenden Anstrichstoff hergestellte erste Schicht bis zu einem Restgehalt von 5%
an flüchtigen Bestandteilen getrocknet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die aus wasserlöslichen und/oder
Emulsions- und/oder Dispersions-Anstrichstoffen hergestellte erste Schicht bis zu einem Restgehalt
von 3 bis 30 Gew.% an flüchtigen Bestandteilen getrocknet wird.
5. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die aus einem Elektrophorese-Anstrichstoff
hergestellte erste Schicht bis zu einem Restgehalt von 3 bis 30 Gew.% an flüchtigen
Bestandteilen getrocknet wird.
6. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß ein Dispersions-Anstrichstoff verwendet
wird, der mindestens ein Emulsionsharz und/ oder mindestens ein wasserlösliches Harz in einer
Menge von bis zu 30 Gew.% der Harzteilchen enthält.
7. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß ein Dispersions-Anstrichstoff verwendet
wird, der 0,05 bis 30 Gew.% eines flockigen Aluminiumpigments enthält.
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