DE3022542C2 - Farbmischung mit in wäßriger Harzlösung dispergierter Pulverfarbe - Google Patents
Farbmischung mit in wäßriger Harzlösung dispergierter PulverfarbeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Farbmischung in Form einer Aufschlämmung, die eine in einer wäßrigen
Lösung eines wasserlöslichen carboxylgruppenhaltigen Harzes dispergierte Pulverfarbe enthält, wobei die
Pulverfarbe ein aushärtbares Epoxyd-, Polyester- oder Acrylharz und ein Pigment enthält und eine mittlere
Teilchengröße von 1 — 100 μπι aufweist.
Bei wäßrigen Farben mit einer in Wasser dispergierten Pulverfarbe besteht ein äußerst wichtiges technologisches Problem darin, wie auf zufriedenstellende Weise
eine stabile Dispersion der festen Farbpartikel in Wasser erhalten werden kann. Eine der herkömmlichen,
vorherrschenden Maßnahmen besteht darin, die Größe der Farbpartikel äußerst stark, beispielsweise bis auf
etwa 5 μπι, zu reduzieren, bevor die Partikel in Wasser
dispergiert werden. Hierzu wird jedoch viel Zeit benötigt, und die Zerkleinerung bereitet Schwierigkeiten. Selbst wenn extrem feine Farbpartikel verwendet
werden, ist die allmähliche Sedimentierung der an sich in Wasser unlöslichen Farbpartikel unvermeidlich, wenn
die Farbe lange stehengelassen wird, was dazu führt, daß eine anfänglich einheitliche Dispersionsphase sich in
eine sehr verdünnte obere Schicht und eine äußerst festkörperreiche untere Schicht aufteilt. Dies bedeutet,
daß die Farbe praktisch nicht mehr verwendet werden kann.
Eine andere Maßnahme zur Stabilisierung der Dispersion der Farbpartikel in Wasser besteht darin, ein
bestimmtes, die Dispersion unterstützendes Mittel, z. B. einen grenzflächenaktiven Stoff (Tensid), der Farbe
zuzufügen. Diese Maßnahme ist einfach auszuführen und relativ effektiv bei der Realisierung einer
einheitlichen Dispersions-Phase und der Vermeidung
der Sedimentierung von Farbpartikeln. Die Gegenwart
eines grenzflächenaktiven Stoffes in der wäßrigen Farbe bewirkt jedoch, daß unter Verwendung dieser
Farbe gebildete Farbfilme eine deutlich geringere Beständigkeit und eine schlechte Wasserbesländigkeit
besitzen.
In einer Reihe von Industriezweigen, in denen
Pulverfarben verwendet werden, besteht ein weiteres Problem darin, daß die Verwendung von wiedergewon
nener Pulverfarbe schwierig ist Im allgemeinen liegen
die Vorzüge der Verwendung von Pulverfarben darin, daß Verschmutzungsprobleme kaum zu befürchten sind,
und daß eine große Möglichkeit zur Wiedergewinnung und Wiederverwendung der Farben besteht In der
Praxis stellt sich die Wiederverwendung von wiedergewonnenen Pulverfarben oft als undurchführbar heraus.
Wenn die Artikel z. B. mit mehreren Farben angestrichen sind, wie es z. B. bei der Endschicht bei
Kraftfahrzeugen oder bei elektrischen Haushaltsgerä
ten der Fall ist werden die Pulverfarben im Mischfar-
benzustand wiedergewonnen und können daher kaum wiederverwendet werden. Daher werden in solchen
Industriezweigen wiedergewonnene Pulverfarben zur Zeit lediglich als Füll- oder Streckmittel für Kunststoff-
solche Art der Wiederverwendung von Pulverfarben ist
nicht zufriedenstellend, da es sich bei ihnen um relativ
teure Materialien handelt.
rate für Druck- und Lackierfarbensysteme beschrieben, wobei die Pigmentpräparate ein Pigment und ein saures
Harz enthalten, das ein carbonsäuregruppenhaltiges Polyacrylharz enthält. Das Pigmentpräparat enthält
somit ein wasser- und alkohollösliches Polyacrylharz als
■J5 Träger, das sich auflöst, wenn das Pigmentpräparat zur
Herstellung einer Druck- und/oder Lackierfarbe in die in Anspruch 10 der Druckschrift genannten Medien
eingebracht wird. Das Pigmentpräparat zerfällt also bei der Zubereitung der Druck- oder Lackierfarbe in das im
Medium dispergierte Pigment und das im Medium aufgelöste Trägerharz.
In der DE-OS 2152 515 werden Pulverfarben
beschrieben, die auch wasserunlösliche aushärtbare Harze enthalten. Wie man aus diesen Pulverfarben
•>5 haltbare wäßrige Dispersionen herstellen kann, ist
dieser Druckschrift nicht zu entnehmen.
In der DE-OS 22 10 483 und der DE-AS 26 58 843
werden Farbmischungen der eingangs genannten Art beschrieben. Diese Farbmischung^ enthalten eine
dispergierte Pulverfarbe und bilden stabile Dispersionen, auch ohne daß grenzflächenaktive Stoffe zugesetzt
werden. Das Problem der Wiederverwertung von im Mischfarbenzustand wiedergewonnenen Pulverfarben
in Farbmischungen wird in diesen Druckschriften
jedoch nicht gelöst.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, Farbmischungen der eingangs genannten Art zu schaffen, in
denen im Mischfarbenzustand wiedergewonnene Pulverfarben verwendet werden, ohne daß gesprenkelte
oder melierte Farbfilme erhalten werden, und dennoch
die hohe Stabilität der Dispersion aufrechterhalten wird. Diese Aufgabe wird durch die in Patentanspruch 1
angegebene Farbmischung gelöst.
bestimmten Gewichtsverhältnis ermöglicht es, wiedergewonnene Pulverfarben einzusetzen, ohne daß gesprenkelte Farbfilme entstehen, und ohne daß die
Stabilität der Dispersion durch das zugesetzte Pigment
30 22 3 |
beeinträchtigt wird | 5 | 542 4 |
sind. |
Da ein carboxylgruppenhaltig^ Harz zu Pulverfar | Propylenglykol, | Vernetzungsmittel für diese Art von Polyesterharzen | ||
ben eine gute Affinität besitzt, können die Partikel der | Dipropylenglykol, | sind Säureanhydride, z. B. | ||
Pulverfarben ir« der Harzlösung mit sehr hoher Stabilität | Glyzerin, | |||
dispergiert werden und besitzen nicht die Tendenz zur | Trimethylolpropan, | Pyromellithsäureanhydrid, | ||
Sedimentierung, selbst wenn die Farbmischung lange | IO | Pentaerythrit, | Trimellithsäureanhydrid, | |
stehengelassen worden ist, obwohl die Farbmischung | Neopentylglykol und | Phthalsäureanhydrid, | ||
keinen grenzflächenaktiven Stoff enthält Ferner haben | hydriertes Bisphenol A | Hexahydrophthalsäureanhydrid und | ||
die mit den erfindungsgemäßen Farbmischungen | Bernsteinsäureanhydrid, | |||
hergestellten Farbfilme eine gute Wasserbeständigkeit. | Aminoplaste, z. B. | |||
Bei den erfindungsgemäß verwendeten Pulverfarben | 15 | Hexamethoxymethylolmelamin, | ||
handelt es sich um pulverisierte Farben, die sich aus | Trimethylolmelamintrimethyläther, | |||
einem aushärtbaren, als Träger dienenden Epoxid-, | Hexameihyioimeiaminhexamethyiäther, | |||
Polyester- oder Acrylharz, einem Vernetzungsmittel, | Hexamethylolmelamin und | |||
einem Streckmittel oder Füllstoff, einem Farbpigment | Trimethylol-Benzoguanamin und | |||
und einem oder mehreren beliebigen Additiven | 20 | Isozyanate,z. B. | ||
zusammensetzen. Die Partikel der Pulverfarbe können | geblocktes Hexamethylen-Diisozyanat und | |||
dank der Verwendung eines wasserlöslichen carboxyl- | Polymethylen-Polyphenyl-Isozyanat- | |||
gruppenhaltigen Harzes sogar eine mittlere Partikel | ||||
größe über 50 μη> saber nicht über 100 μπι) haben und | Herkömmliche aushärtbare Acrylpulverfarben, die | |||
bilden dennoch eine einheitliche und hochstabile | 25 | herkömmlich für den Deckanstrich verwendet werden. | ||
Dispersions-Phase. | können auch bei der vorliegenden Erfindung verwendet | |||
Herkömmliche Pulverfarben auf Epoxydbasis, die als | werden. Ein aushärtbares Acrylharz, das bei dieser | |||
SpachteN/Vorlackierfarben verbreitet sind, werden bei | Pulverfarbenklasse als Träger dienen soll, wird durch | |||
der vorliegenden Erfindung verwendet. Die Pulverfar | Mischpolymerisation eines funktioneilen Monomers | |||
ben können dabei ein Bisphenol-A »Epoxydharz, ein | 30 | und eines nichtfunktionellen Monomers erhalten, und | ||
Novolak-Epoxydharzoder ein alizyklisches Epoxydharz | durch verschiedenartige Kombination der zwei Mono | |||
enthalten. Als Vernetzungsmittel für die Epoxydharze | mer-Arten wird eine große Vielzahl von Mischpolyme | |||
können beispielsweise Dizyandiamid und seine Deriva | ren erhalten. | |||
te, Säureanhydride, wie z. B. | Beispiele für funktioneile Monomere sind | |||
35 | Acrylsäure, | |||
Phthalsäureanhydrid, | Methacrylsäure, | |||
Trimellithsäureanhydrid, | 2-Hydroxyäthylacrylat, | |||
Pyromellithsäureanhydrid, | 2-Hydroxyäthylmethacrylat, | |||
Hexahydrophthalsäureanhydrid, | 40 | 2-Hydroxypropylacrylat, | ||
Maleinsäureanhydrid und | 2-HydroxypropylmethacryIat, | |||
Succin- bzw. Bernsteinsäureanhydrid, | 3-Hydroxyäthylacrylat, | |||
aromatische Diamine, z. B. Ä thvlpnrlm min |
3-Hydroxypropylmethacrylat, | |||
r^ Il Ij ICI IUIaI 11 Il I1 Metaphenylendiamin, |
Diäthyletiglykolacrylat. | |||
4,4'-DiaminodiphenyImethan, | 45 | Diäthylenglykolmethacrylat, | ||
4,4'-Diaminodiphenylsulfon und | Glycidylacrylat und | |||
4,4'-Diaminodiphenyläther, | Glycidylmethacrylat. | |||
Imidazol und Dihydrazid | ||||
Beispiele für verwendbare nichtfunktionelle Mono | ||||
verwendet werden. | in | mere sind Weichmonomere, wie z. B. | ||
Bei herkömmlichen Pulverfarben auf Polyester-Basis, | ||||
die bei der vorliegenden Erfindung verwendbar sind. | Äthylacrylat, | |||
wird als Träger ein gesättigtes Polyesterharz verwen | n-Propylacrylat, | |||
det. Ein gesättigtes Polyesterharz für diese Farbklasse | Isopropylacrylat, | |||
wird durch eine Kondensationspolymerisationsreaktion | 55 | n-Butylacrylat, | ||
zwischen einer gesättigten mehrbasischen Säure oder | Isobjtylacrylat, | |||
ihrem Anhydrid und einem Polyalkohol erhalten. | sec-Butylacrylat, | |||
Beispiele für zweibasische Säuren und Säureanhydride, | 2-Äthylhexylacrylat, | |||
die für diesen Zweck verwendet werden, sind | 2-Äthylhexylmethacrylat, | |||
60 | Laurylacryiat und | |||
Phthalsäure, | Vinylpropionat und | |||
Phthalsäureanhydrid, | Hartmonomere, z. B. | |||
Isophthalsäure, | Methylmethacrylat, | |||
Terephthalsäure, | Methylacrylal, | |||
Hexahydrophthalsäureanhydrid, | 65 | |||
Tetrachlorphthalsäureanhydrid. | ||||
Pyromellithsäureanhydrid, | ||||
Bernsteinsäure und Adipinsäure, | ||||
während verwendbare Polyole z. B. | ||||
Äthylenglykol, | ||||
f Diäthylenglykol, | ||||
g Triäthylenglykol, | ||||
Äthylmethacrylat,
n-Propylmethacrylat,
lsopropylmethacrylat,
n-Butylmethacrylat,
lsobutyimethacrylat,
Styrol, Acrylnitril,
Methacrylnitril und
Vinylazetat
n-Propylmethacrylat,
lsopropylmethacrylat,
n-Butylmethacrylat,
lsobutyimethacrylat,
Styrol, Acrylnitril,
Methacrylnitril und
Vinylazetat
Bie dieser Pulyerfarbenklasse basiert die Auswahl
eines Vernetzungsmittels auf der Art der funktioneilen Radikale des verwendeten Acrylharzes. Wenn es sich
bei den funktioneilen Radikalen des Harzes um Hydroxyl-Radikale handelt, sind Beispiele für geeignete
Vernetzungsmittel Säureanhydride, Aminoplaste und Ispzyanate, die oben als verwendbar für Polyesterharze
aufgeführt wurden, Alkoxymethylisozyanat und carboxylgrdppenhaltige
Acrylharze. Wenn es sich bei den funktioneilen Radikalen des Harzes um Carboxyl-Radikale
handelt, kann das Vernetzungsmittel unter Di-Epoxid-Verbindungen bzw. -Gemischen, Po'yoxazolinen
und Polydioxanen gewählt werde.i. Wenn es sich bei den funktionellen Radikalen des Harzes um
Glycidyl-Radikale handelt, sind Beispiele für verwendbare Vernetzungsmittel Polycarbonsäuren und ihre
Anhydride, z. B.
Phthalsäure,
Phthalsäureanhydrid,
Trimellithsäureanhydrid und
Pyromellithsäureanhydrid,
Polyphenole,z.B.
!Catechol,
Resorcin,
Hydroquinon,
Phthalsäureanhydrid,
Trimellithsäureanhydrid und
Pyromellithsäureanhydrid,
Polyphenole,z.B.
!Catechol,
Resorcin,
Hydroquinon,
Pyrogallol und Fluoroglumin,
Polyamine, z. B.
Äthylendiamin,
Metaphenylendiamin,
4,4'-Diphenylmethan,
4,4'-Diaminodiphenylsulfon und
4,4'-Diaminodiphenyläther.
Polyamine, z. B.
Äthylendiamin,
Metaphenylendiamin,
4,4'-Diphenylmethan,
4,4'-Diaminodiphenylsulfon und
4,4'-Diaminodiphenyläther.
Das wasserlösliche carboxylgruppenhaltige Harz kann unter carboxylierten maleinsäureanhydridbehandelten
Ölen, carboxylierten Alkydharzen, carboxylierten Epoxydharzen, carboxylierten flüssigen Polybutadien
und carboxylierten Acrylharzen gewählt werden.
Ein wasserlösliches Harz von der Art eines Maleinsäureanhydrid behandelten Öls wird erhalten aus
einem natürlichen Ölfirnis durch Addition von Maleinsäureanhydrid an die Doppelbindungen des Öls,
wodurch Carboxyl-Radikale eingebaut werden. Als natürlicher Ölfirnis können Leinöl, Rizinusöl, Sojaöl
oder Tung- bzw. Holzöl beispielsweise verwendet werden.
Ein wasserlösliches Alkydharz wird z. B. erhalten, indem Carboxyl-Radikale in ein Alkydharz im Stadium
der Polymerisationsreaktion zwischen einer mehrbasischen Säure oder ihrem Anhydrid und einem Polyol
eingebaut werden. Beispiele für verwendbare mehrbasische Säuren und ihre Anhydride sind
Phthalsäure,
Phthalsäureanhydrid,
Isophthalsäure,
Terephthalsäur*,
Adipinsäure,
Bernsteinsäure und
Trimellithsäureanhydrid.
Trimellithsäureanhydrid.
Beispiele für verwendbare Polyoje sind
Äthylenglykol,
Diäthylenglyko!,
Triäthylenglykol,
Propylenglykol,
to Dipropylenglykol,
to Dipropylenglykol,
Glyzerin,
Trimethylolpropan,
Pentrit (PETN),
Neopentylglykol und
is hydriertes Bisphenol A.
is hydriertes Bisphenol A.
. Ein wasserlösliches Epoxydhdrz wird erhalten, indem
Carboxyl-Radikale in ein Epoxydharz eingebaut werden. Dies geschieht beispielsweise, indem zunächst ein
Oxyester hergestellt wird, ind'.^i eine Epoxydverbindung
zur Reaktion mit einer Feiisäure eines Ölfirnisses zum Reagieren gebracht wird, und dann Maleinsäureanhydrid
zu den Fettsäuren dieses Esters addiert wird. Beispielsweise kann für dieses Verfahren Leinöl,
Rizinusöl, Sojaöl oder Tungöl als Ölfirnis verwendet werden.
Ein wasserlösliches Polybutadienharz kann erhalten werden, indem Carboxyl-Radikale in Polybutadien
eingebaut werden. Dies geschieht beispielsweise, indem eine nichtgesättigte Carbonsäure, z. B. ein Maleinsäureanhydrid,
an die Doppelbindungen des Polybutadiens addiert wird. Die Art des Polybutadiens kann sein ein
1,2-Polybutadien, 1,4-Polybutadien oder ein Mischpolymer
von 1,2-und 1,4-Butadienen.
Ein bei der vorliegenden Erfindung verwendetes wasserlösliches Acrylharz ist ein Mischpolymer, welches
freie Carboxyl-Radikale im Molekül enthält, und welches durch Mischpolymerisation eines Acrylsäureester
und einer α- oder ^-ungesättigten Carbonsäure •to beliebig zusammen mit einem bestimmten anderen
Monomer erhalten wird. Beispiele für verwendbare a- oder ^-ungesättigte Carbonsäuren sind
Acrylsäure,
Methacrylsäure,
■*5 Zimtsäure,
Acrylsäure,
Methacrylsäure,
■*5 Zimtsäure,
!Crotonsäure,
Fumarsäure,
Zitrakonsäure und
Maleinsäureanhydrid.
Fumarsäure,
Zitrakonsäure und
Maleinsäureanhydrid.
Beispiele für verwendbare Acrylsäureester sind
Acrylsäuremethylester,
Äthylacrylat,
n-Propyl^-rylat,
Isopropylacrylat,
n-Butylccrylat,
Isobutylacrylat,
sec-Butyldcrylat,
2-ÄthylhexyIacrylat und
Laurylacrylat.
Beispiele für beliebig im Mischpolymer eingebaute Monomere sind
Methylmethacrylat,
Äthylmethacrylat,
Isopropylmethacrylat,
n-Butylmethacrylat,
2-Äthylhexylmethacrylat,
Laurylmethacrylat und Styrol.
Die erfindungsgemäße Farbmischung enthält ge- ^ wohnlich ein Neutralisationsmittel, welches eine basische Verbindung ist, die freie Carboxyl-Radikale
neutralisieren kann, welche im Molekül des wasserlöslichen Harzes enthalten sind.
De,s Neutralisatior.smitiiel kann beispielsweise unter
Aminen ausgewählt werden, z. B.
Monoäthanolamin,
Diäthanolamin,
Diisopropanolamin,
Morpholin,
Piperazin,
Ammoniak und anorganische Salze, z. B. Natriumhydroxyd,
Kaliumhydroxyd und
Lithiumhydroxyd. J>
Die Menge des Neutrsüsatiorssmiitels wird durch
einen pH-Wert bestimmt, den die Farbmischung aufweisen soll. Bei der vorliegenden Erfindung wird der
pH-Wert der Farbmischung auf nicht unter 7 eingestellt, und zieht man Nebenfaktoren, wie z. B. den Geruch der
Farbmischung, in Betracht, ist ein pH-Wert zwischen 7 und 9 vorzuziehen. Ein ausgewähltes Neutralisationsmittel wird in einer Menge verwendet, die geeignet ist,
einen solchen pH-Wert der Farbmischung zu realisieren.
Vorzugsweise wird die wäßrige Harzlösung unter Verwendung von entionisiertem Wasser bereitet, aber
es kann auch Betriebswasser verwendet werden. Die Wassermenge wird unter Berücksichtigung der beabsichtigten Viskositäten der Harzlösung und der
Farbmischung und der erwarteten Dicke der Farbfilme bestimmt, die durch Verwendung dieser Farbmischung
gebildet werden sollen.
Wenn es gewünscht ist, kann ein Teil Wasser in der
Harzlösung durch ein hydrophiles organisches Lösungsmittel bzw. einen Verdünner, wie z. B.
Methanol,
Äthanol,
ersetzt werden. In diesem Fall ist die Menge des organischen Lösungsmittels begrenzt, so daß das
60
65
Gewichtsverhältnis des organischen Lösungsmittels zu den Pulverfarben in der sich ergebenden Farbmischung
nicht größer als 0,5 : I ist.
Das Verhältnis des wasserlöslichen Harzes zur Pulverfarbe in einer erfindungsgemäßen Farbmischung
wird unter Berücksichtigung der Stabilität der Dispersion der Farbpartikel in der wäßrigen Harzlösung und
der Eigenschaften der Farbfilme bestimmt, welche durch Anwendung dieser Farbmischung gebildet werden. Zumindest 1 Gewichtsteil des wasserlöslichen
Harzes wird für 100 Gewichtsteile Pulverfarbe verwendet, da im Falle einer kleineren Menge des wasserlöslichen Harzes die Stabilität der Dispersion der Farbpartikel unzufriedenstellend wird. Zieht man die Eigenschaften der Farbfilme, insbesondere die Rostschutz- und
Wasserbeständigkeitseigenschaften, in Betracht, ist eine obere Grenze für die Menge des wasserlöslichen Harzes
gegeben. In Zahlen gesagt, darf das Gewichtsverhältnis
des wasserlöslichen Kerze» zur Pulverfarbe nicht !0 . i
überschreiten. Die Verwendung einer größeren Harzmenge ist ungünstig, insbesondere für die Wasserbeständigkeit der Farbfilme. So wird das Gewichtsverhältnis der Pulverfarbe zum wasserlöslichen Harz in einer
erfindungsgemäßen Farbmischung zwischen 0,1 : I und 100:1 auf der Feststoffbasis bestimmt, und dieses
Gewichtsverhältnis fällt vorzugsweise in den Bereich zwischen 1 : I und 50 :1.
Die erfiiUangsgemäße Farbmischung enthält auf
100 Gewichtsteile Pulverfarbe in der Mischung 5 bis 20 Gewichtsteile des schwarzen Pigments in feinpulverisierter Form, z. B. Ruß. Dadurch bildet die Farbmischung stets eindeutig schwarze Farbfilme, unabhängig
davon, welche Originalfarben die wiederverwendeten Pulverfarben bzw. Farbpulver besaßen. Die vorliegende
Erfindung ermöglicht es so, effektiv Abfall-Pulverfarben zu verwenden, die in elektrostatischen Anstrich- bzw.
Farbauftrag- oder Fließ- oder Wirbelbeufschich!)-Verfahren gesammelt und wiederverwendet werden, und
trägt so zur Einsparung der Hilfsmittel bei.
Bei der Bereitung einer erfindungsgemäßen Farbmischung können die betreffenden Materialien in jeder
Reihenfolge gemischt werden. Hinsichtlich der Einfachheit des Verrührens und der Vollständigkeit der
Dispersion der Farbpartikel werden vorzugsweise als erstes ein wasserlösliches carboxylgruppenhaltiges
Harz, ein Neutralisationsmittel und Wasser gemischt um eine wäßrige Harzlösung zu bereiten, dann eine
Mischung aus mindestens zwei Arten von Pulverfarben zur Harzlösung zugegeben und schließlich nach
Dispersion der Farbpartikel das schwarze Pigment zur Harzlösung zugefügt
Die Farbmischung kann bereitet werden, indem man eine normalerweise verwendete Misch- und Dispergiervorrichtung verwendet, z.B. eine Kugelmühle, eine
Farbmischmaschine oder einen WalzenmischerAmühle.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele weiter erläutert
Eine wäßrige Harzlösung wunde hergestellt indem 40 g Triäthylamin (Neutralisationsmittel) und 1000 g
Wasser zu 200 g eines mit Maleinsäureanhydrid behandelten Polybutadienharzes zugefügt wurden,
welches ein mittleres Molekulargewicht von 2000 und einen Säuregrad von 80 (mg KOH/g) besitzt und indem
die resultierende Mischung ungefähr 30 min weiter gerührt wurde. Dann wurden 1000 g einer Mischung von
drei Arten (roten, weißen und gelben) Pulverfarben
dieser Harzlösung zugesetzt. Jede dieser Pulverfarben besaß eine mittlere Partikelgröße von etwa 50 μΓΠ und
ein aushärthnres Acrylharz als Träger. Das Gewichtsverhältnis dieser Pulverfarben betrug 3:2:1 (rot zu
weiß zu gelb). Anschließend wurden noch 50 g Ruß der Harzlösung zugefügt. Die farbhaltige Mischung wurde
24 Stunden lang in einer Kugelmühle gemischt, damit ach. die Farbpartikel in der Lösung einheitlich
verteilten. Die resultierende Aufschlämmung wurde durch ein Sieb mit einer lichten Maschenweite von
0,105 mm filtriert, um grobe Partikel zu entfernen, die in
der Aufschlämmung vorhanden sein könnten.
Der pH-Wert dieser Farbmischung war 7,6 und die Konsistenz 45 s (Ford Cup Nr. 4). Diese Farbmischung
wurde zwei Wochen stehengelassen, wobei die einheitliche Dispersionsfarbe erhalten blieb, ohne daß eine
Sedimentierung der Färb- und der Ruß-Partikel auftrat.
Nachdem diese Farbmischung mit Wasser verdünnt wurde, um die Konsistenz auf 28 s herabzusetzen, wurde
ein Farbfilm mit einer Dicke von etwa 30 μιη gebildet,
indem die Farbmischung auf eine entfettete Stahlplatte aufgesprüht wurde. Die farbbeschichtete Stahlplatte
wurde bei Raumtemperatur 15 Minuten lang getrocknet und dann bei 180°C 30 Minuten lang gebacken, um
einen fixierten Farbfilm zu bilden. Vom Aussehen her war dieser Farbfilm einheitlich schwarz ursd im Farbton
ganz zufriedenstellend. Nachdem die Stahlplatte mit dem Farbfilm einem 48stündigen Warmwasser-Eintauchtest
bei 500C unterworfen worden war, zeigten sich bei diesem Farbfilm keine Blasen oder andere
Defekte.
Verglcichsbeispiel I
Dieses Beispiel zeigt, daß bei Verwendung einer übermäßig großen Menge an Pulverfarbe zu dem
wasserlöslichen Harz keine beständigen Dispersionen erhalten werden.
Eine wäßrige Harzlösung wurde bereitet, indem 5 g des in Beispiel 1 verwendeten, mit Maleinsäureanhydrid
behandelten Polybutadienharzes, 13 gTriäthylamin und
700 g Wasser 30 Minuten lang vermischt wurden. Dann wurde eine wäßrige breiige Farbmischung bereitet,
indem dieser Harzlösung 1000 g der in Beispiel 1 verwendeten roten Pulverfarbe mittels des in Beispiel 1
beschriebenen Verfahrens einheitlich dispergiert wurden.
Der pH-Wert dieser Farbmischung betrug 8,6 und die Konsistenz 39 s (Ford Cup Nr. 4). Nachdem diese
Farbmischung zwei Wochen lang stehengelassen worden war, trat eine Sedimentierung eines großen
Teils des Farbpartikel auf, und es war praktisch unmöglich, das Sediment wieder einheitlich in der
flüssigen Phase der getesteten Farbmischung zu dispergieren. Daher wurde diese Farbmischung als
unbrauchbar für praktische Verwendung angesehen.
Vergleichsbeispiei 2
Dieses Beispiel zeigt, daß eine Farbmischung, die keine ausreichende Menge an Pulverfarben enthält,
keine ausreichend beständigen Farbfilme liefert
Die Verfahren zur Herstellung der Harzlösung und der Dispergierung der Pulverfarbe wurden a-f !Λ»πΜ-sche
Weise wiederholt, mit der Ausnahme, daß die Menge der Pulverfarbe von 1000 g in Beispiel I auf nur
16 g herabgesetzt wurde.
So wurde eine wäßrige breiige Farbmischung ί bereitet, die einen pH-Wert von 8,2 und einen
Konsistenz-Wert von 39 s (Ford Cup Nr. 4) aufwies. Diese Farbmischung wurde zwei Wochen lang stehengelassen.
Es blieb eine einheitliche Dispersionsphase erhalten, ohne daß Sedimentierung der Farbpartikel
auftrat. Nach Verdünnung dieser Farbmischung mit Wasser zur Herabsetzung der Konsistenz auf 28 s
wurde ein Farbfilm auf einer entfetteten Stahlplatte mittels der Beschichtungs- und Fixierungsverfahren von
Beispiel 1 gebildet. Als Ergebnis eines Warmwasser-
i1) Eintauchtests von 50°C/48 Stunden wurden sehr kleine
Blasen im getesteten Farbfilm beobachtet, und dieser Farbfilm wurde hinsichtlich der Wasserresistenz bzw.
-bcständigkeit als unzureichend angesehen.
2I) Beispiel 2
Es wurde eine wäßrige Harzlösung, wie in Beispiel 1 beschrieben, hergestellt, indem 40 g Triäthylamin.
1500 g Wasser und 200 g des mit Maleinsäureanhydrid behandelten Polybutadienharzes miteinander gemischt
.'5 wurden. Dann wurden 1000 g der in Beispiel 1
angegebenen Mischung vor. Pulverfarbe^ und 200 g
Ruß zu der wäßrigen Harzlösung gegeben und die Mischung, wie in Beispiel 1 beschrieben, weiter behandelt.
fo Nach Absieben der großen Partikel erhielt man eine
schwarze Farbmischung mit einem pH-Wert von 7,9 und einer Konsistenz von 45 s. Die Farbmischung wurde
zwei Wochen stehengelassen. Man beobachtete eine Sedimentierung einer sehr geringen Menge der
i"» Pulverfarben- und Rußpartikel, die sich jedoch wieder
leicht in der Harzlösung dispergieren ließen, so daß die Farbmischung wie am Anfang eine einheitliche Dispersionsphase
bildete.
Die Farbmischung wurde mit Wasser verdünnt, um
die Konsistenz auf 28 s zu erniedrigen, und die verdünnte Farbmischung wurde, wie in Beispiel 1
beschrieben, auf eine entfettete Stahlplatte gesprüht, getrocknet und erhitzt, wodurch ein 30 μηι dicker
Farbfilm erhalten wurde. Die mit diesem Farbfilm beschichtete Stahlplatte wurde dem in Beispiel 1
beschriebenen Warmwasser-Eintauchtest bei 500C 48 Stunden unterworfen. Der Farbfilm zeigte danach
keinerlei Defekte, war einheitlich schwarz und zufriedenstellend im Farbton.
Vergleichsbeispiel 3
Der Versuch von Beispiel 2 wurde genau wiederholt, wobei jedoch die Menge an Ruß von 200 g auf 500 g
erhöht wurde. Der pH-Wert der erhaltenen Farbmischung betrug 7,7 und die Konsistenz 53 s. Beim
Stehenlassen der Farbmischung zeigte sich, daß bereits nach 5 Tagen eine größere Menge an Färb- und
Rußpartikeln sich abgesetzt hatte. Es wurde versucht, die sedimentierten Teilchen wieder zu dispergieren, was
jedoch nicht möglich war. Die Farbmischung war für
den praktischen Gebrauch daher ungeeignet
Claims (5)
- Patentansprüche:L Farbmischung in Form einer Aufschlämmung, die eine in einer wäßrigen Lösung eines wasserlöslichen carboxylgruppenhaltigen Harzes dispergierte Pulverfarbe enthält, wobei die Pulverfarbe ein aushärtbares Epoxyd-, Polyester- oder Acrylharz und ein Pigment enthält und eine mittlere Teilchengröße von l —100.um aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischung wenigstens 2 Arten von Pulverfarben und ein schwarzes Pigment im Gewichtsverhältnis zu den Pulverfarben von 0.05—02 :1 enthält, und daß das Gewichtsverhältnis zwischen Pulverfarbe und dem wasserlöslichen carboxylgruppenhaltigen Harz zwischen 0,1 —100:1 auf Feststoffbasis liegt.
- 2. Farbmischung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewichtsverhältnis zwischen den Pulverfarben und dem wasserlöslichen carboxylgruppenhaltigen Harz zwischen 1 —50 :1 liegt
- 3. Farbmischung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die wäßrige Lösung Wasser und ein hydrophiles organisches Lösungsmittel enthält, wobei das Gewichtsverhältnis von organischem Lösungsmittel zu den Pulverfarben nicht größer als 03 :1 ist
- 4. Farbmischung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Pulverfarben eine Mischung von wiedergewonnenen Abfallpulverfarben sind.
- 5. Farbmischung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Pigment Ruß ist.
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