DE4322904C1 - Beschichtungsmittel auf wäßriger Dispersionsbasis als Unterbodenschutz von Kraftfahrzeugen - Google Patents
Beschichtungsmittel auf wäßriger Dispersionsbasis als Unterbodenschutz von KraftfahrzeugenInfo
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- C09D133/04—Homopolymers or copolymers of esters
- C09D133/06—Homopolymers or copolymers of esters of esters containing only carbon, hydrogen and oxygen, the oxygen atom being present only as part of the carboxyl radical
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Description
Die Erfindung betrifft ein Beschichtungsmittel auf wäßriger Dispersionsbasis
zum Aufbringen auf den Unterboden von Kraftfahrzeugen, um als Unterboden
schutz zu dienen.
Aus der deutschen Offenlegungsschrift Nr. 4.006.376 ist die Herstellung von
Nummernschildern für Kraftfahrzeuge ohne nennenswerte Geruchsbelästigung und
ohne Gesundheits- und Feuergefährdung mit Hilfe eines Beschichtungsmittels
bekannt, das sowohl gute Hafteigenschaften als auch eine hohe Konturen
schärfe aufweist; zugleich zeichnet es sich durch eine Licht-, Witterungs-,
Temperatur- und Spritzflüssigkeits-Beständigkeit, insbesondere durch eine
Kraftstoffbeständigkeit aus, die mit einer hohen Schlag-, Biege- und Abrieb
festigkeit vereint sind. Zur Lackierung der erhabenen Stellen der Nummern
schilder wird ein wäßriger Dispersionslack verwendet, der, bezogen auf die
Lieferform, 40 bis 70 Teile Vinyl-Acrylsäureester-Copolymer als Bindemittel,
6 bis 15 Teile Farbpigment und 10 bis 21 Teile Füllstoff enthält, wobei die
Verdünnung so dimensioniert ist, daß sich insgesamt ein Festkörperanteil von
etwa 50% ergibt. Diesem Beschichtungsmittel können 1 bis 4 Teile Lösungs
mittel und gegebenenfalls Netzmittel, Konservierungsmittel, Verdicker und
Entschäumer hinzugesetzt werden.
Wie in "Römpps Chemie-Lexikon" von Dr. Otto-Albrecht Neumüller, 7. Auflage,
herausgegeben von der Franckh′schen Verlagsbuchhandlung (Stuttgart 1972),
Band 1, Seite 686, unter dem Stichwort "Copolymerisation" zu lesen ist, ha
ben Copolymerisate im allgemeinen gegenüber Homopolymerisaten verbesserte
Eigenschaften.
Bei der Herstellung von Schildern nach der deutschen Offenlegungsschrift Nr.
40 06 376 finden industriell gefertigte Rohlinge Verwendung, die aus vorge
preßten Blechtafeln bestehen und bereits mit der als Untergrund vorgeschrie
benen Reflexionsfolie beschichtet sind. Folglich gelangen auf die Rohlinge
zwei Beschichtungsmittel, nämlich die spiegelglatte Reflexionsfolie und das
Copolymerisat, dessen verbesserte Eigenschaften zur Bindung an die Reflexi
onsfolie benötigt werden.
In dem zuvor genannten "Römpps Chemie-Lexikon", Band 2, Seite 938, sind un
ter dem Stichwort "Einbrennlacke" Lacke auf der Basis von Acryl-, Epoxid-,
Phenol-, Melamin-, Harnstoff- und Polyurethanharzen genannt, die allein oder
in Kombination bei höherer Temperatur (bis ca. 250°C) gehärtet werden. Die
Härtung erfolgt aufgrund von Vernetzungsreaktionen lediglich durch die Ak
tivierung der in den Molekülen dieser Verbindungen vorhandenen Doppelbindun
gen. Die Einbrennlacke besitzen große Härte und gute Dehnbarkeit; sie sind
kratzfest, unempfindlich gegenüber chemischen Einflüssen und wetterbestän
dig. Einbrennlacke werden z. B. als Schutzlackierungen, in der Automobil
industrie, für dekorative Zwecke usw. verwendet.
Derartige auf den Unterboden von Kraftfahrzeugen aufgebrachte Schutzlackie
rungen erweisen sich aber unzureichend, wenn bei hohen Fahrgeschwindigkei
ten von den Reifen weggeschleuderte Steine, Splitte und ähnliche Gegenstände
auf die Lackbeschichtung schlagen und diese trotz der großen Härte und guten
Dehnbarkeit lokal bis zu dem Unterboden aus Eisen durchdringen. Diese oft
nur winzigen Schlagstellen sind Ansatzpunkte für Rost, der sich im Laufe der
Zeit sogar unterhalb der Lackbeschichtung ausdehnt und weiterfrißt.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Beschichtungsmittel für
den Unterboden von Kraftfahrzeugen in Form einer wäßrigen Dispersion anzu
geben, die nach dem Austreiben des Wassers und der Vernetzung dem Unterboden
die notwendigen mechanischen und chemischen Schutzfunktionen in einem Tempe
raturbereich von -40° bis +80°C (in Ausnahmefällen bis +120°C) verleiht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die wäßrige Dispersi
on einen 60 bis 80%igen Festkörperanteil aus einem irreversibel zu einer
kautschukartigen, in einer möglichst geringen Schichtdicke steinschlagfesten
Konsistenz vernetzbaren Acrylsäureester, sowie Kieselsäure und Calciumcarbo
nat als Füllstoffe plus ein Benetzungsmittel, einen Haftvermittler, einen
Entschäumer und ein Färbemittel aus Titandioxid und Ruß als Additive enthält.
Zur optimalen Erfüllung der Schutzfunkionen können die Anteile von Acryl
säureester zu Füllstoffen plus Additiven angenähert 80 : 20 betragen.
Nunmehr sei die Erfindung in Verbindung mit einem Ausführungsbeispiel näher
erläutert. Die Wiedergabe einer Figur entfällt, da das Aufsprühen von Be
schichtungsmitteln in Form wäßriger Dispersionen auf ebene, gesäuberte Flä
chen den Fachleuten allgemein geläufig ist.
Wie bereits erwähnt, liegt das Beschichtungsmittel für den Unterboden von
Kraftfahrzeugen als wäßrige Dispersion mit etwa 60 bis 80% Festbestandtei
len vor. Der Grundstoff dieser Festbestandteile wird von einem Acrylsäure
ester bebildet.
Der vorgenannten wäßrigen Dispersion werden mindestens zwei Füllstoffe, näm
lich Kieselsäure und Calciumcarbonat in Form von Talkum, Dolomit oder Krei
de zugegeben. Zusätzlich zu den Füllstoffen müssen ein Benetzungsmittel, ein
Haftvermittler und ein Entschäumer als Additive in einer Menge jeweils um
einen Prozent zugesetzt werden, deren Funktion bei dem Auftrag auf der Flä
che des normalerweise aus Eisenblech bestehenden Unterbodens, der mit Kata
phorese-Tauchlack beschichtet ist, dem Fachmann geläufig ist.
Die Ent
schäumer bestehen normalerweise aus einer Kombination von flüssigen Kohlen
wasserstoffen, hydrophober Kieselsäure, synthetischen Copolymeren und nicht
ionogenen Emulgatoren. Das Benetzungsmittel ist ein polymeres Ammoniumsalz
der Acrylsäure, und der Haftvermittler ist Alkoxysilan. Schließlich werden
die Additive noch durch Titandioxid und Ruß ergänzt.
In einem praktischen Ausführungsbeispiel besteht das Beschichtungsmittel aus
84,4% wäßriger Dispersion mit dem Acrylsäureester,
1,0% Entschäumer,
1,1% Benetzungsmittel,
1,1% Haftvermittler,
2,2% Titandioxid,
0,2 Ruß und
10% Füllstoffen.
84,4% wäßriger Dispersion mit dem Acrylsäureester,
1,0% Entschäumer,
1,1% Benetzungsmittel,
1,1% Haftvermittler,
2,2% Titandioxid,
0,2 Ruß und
10% Füllstoffen.
Das zuvor genannte Gemisch kann in einer möglichst gleichförmigen Dicke zwi
schen 0,6 und 1 mm auf der nahezu ebenen Fläche des Unterbodens aufgespritzt
werden, und die so behandelten Unterböden werden anschließend in einen Ofen
eingebracht, in dem das Beschichtungsmittel bei einer Temperatur zwischen
120°C und 180°C getrocknet wird, wobei sich seine Dicke auf etwa die Hälf
te vermindert. Die Verweildauer innerhalb des Ofens beträgt vorzugsweise
eine halbe Stunde, also eine Zeitspanne, die zum Austreiben allen Wassers
und für eine zumindest teilweise irreversible Vernetzung der aliphatischen
Molekülketten mehr als ausreichend erscheint. Da für die Massenfertigung
die Verweildauer von einer halben Stunde noch ziemlich lang erscheint, wer
den Versuche unternommen, durch geringe Abänderungen der Rezeptur zu kürze
ren Verweilzeiten im Ofen zu gelangen.
Die fertige Beschichtung des Unterbodens bis zu einer Dicke von 0,5 mm hat
eine eigenartige Konsistenz. Beispielsweise bleiben die Rillen eines Finger
abdruckes einige Minuten lang gut sichtbar. Danach verschwinden sie, und es
läßt sich nur noch in einer Fläche, die durch den Umriß der Fingerkuppe be
grenzt ist, eine Störung gegenüber der umgebenden Oberfläche der Beschich
tung mit dem bloßen Auge erkennen. Nach einer oder mehreren Stunden ist
auch diese Störung verschwunden; es hat sich also ein Zustand der Oberfläche
rückgebildet, wie er vor dem Fingerabdruck bestand.
Demgegenüber wurde die fertige Beschichtung stundenlang mit Splitt beschos
sen, ohne daß ein Aufreißen der fertigen Beschichtung, d. h., ein Freilegen
des zum Unterboden gehörenden Metalls gelang.
Schließlich sei erwähnt, daß sich die fertige Beschichtung klebrig anfühlt,
ohne daß am Finger tatsächlich eine geringe bzw. winzige Menge der Beschich
tung zurückbleibt. Diese Klebrigkeit erlaubt es, die fertige Beschichtung
mit Staub- oder Farbteilchen zu überziehen und bietet für diese einen aus
reichenden Haftgrund. Auf diese Weise läßt sich auch in gewissen Bereichen
z. B. an dem Schweller Lack oder Anstreichfarbe aufbringen.
Ein weiterer Vorteil der fertigen Beschichtung liegt darin, daß infolge ih
rer chemischen Zusammensetzung bei einem Brand nur Wasserdampf und Kohlendi
oxid entstehen, die praktisch frei von umweltgefährdenden Stoffen sind.
Claims (3)
1. Beschichtungsmittel auf wäßriger Dispersionsbasis als Unterbodenschutz
für Kraftfahrzeuge, dadurch gekennzeichnet, daß die wäßrige Dispersion einen
60 bis 80%igen Festkörperanteil aus einem irreversibel zu einer kautschuk
artigen, steinschlagfesten Konsi
stenz vernetzbaren Acrylsäureester, sowie Kieselsäure und Calciumcarbonat
als Füllstoffe plus ein Benetzungsmittel, einen Haftvermittler, einen Ent
schäumer und ein Färbemittel aus Titandioxid und Ruß als Additive enthält.
2. Beschichtungsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Anteile von Acrylsäureester-Dispersion zu Füllstoffen plus Additiven ange
nähert 80 : 20 betragen.
3. Beschichtungsmittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
es 84,4% einer wäßrigen Dispersion mit dem Acrylsäureester, 1% Entschäu
mer, 1,1% Benetzungsmittel, 1,1% Haftvermittler, 2,2% Titandioxid, 0,2%
Ruß und 10% Füllstoffe enthält.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4322904A DE4322904C1 (de) | 1993-03-06 | 1993-07-09 | Beschichtungsmittel auf wäßriger Dispersionsbasis als Unterbodenschutz von Kraftfahrzeugen |
FR9402694A FR2702217A1 (fr) | 1993-03-06 | 1994-03-04 | Enduit à base de dispersion aqueuse comme protection de bas de caisse pour des véhicules automobiles. |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE9303285U DE9303285U1 (de) | 1993-03-06 | 1993-03-06 | Unterbodenschutz auf Dispersionsbasis |
DE4322904A DE4322904C1 (de) | 1993-03-06 | 1993-07-09 | Beschichtungsmittel auf wäßriger Dispersionsbasis als Unterbodenschutz von Kraftfahrzeugen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4322904C1 true DE4322904C1 (de) | 1994-09-22 |
Family
ID=6890275
Family Applications (2)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE9303285U Expired - Lifetime DE9303285U1 (de) | 1993-03-06 | 1993-03-06 | Unterbodenschutz auf Dispersionsbasis |
DE4322904A Expired - Lifetime DE4322904C1 (de) | 1993-03-06 | 1993-07-09 | Beschichtungsmittel auf wäßriger Dispersionsbasis als Unterbodenschutz von Kraftfahrzeugen |
Family Applications Before (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE9303285U Expired - Lifetime DE9303285U1 (de) | 1993-03-06 | 1993-03-06 | Unterbodenschutz auf Dispersionsbasis |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (2) | DE9303285U1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2702217A1 (fr) * | 1993-03-06 | 1994-09-09 | Ziemer Siegfried | Enduit à base de dispersion aqueuse comme protection de bas de caisse pour des véhicules automobiles. |
DE19824468B4 (de) * | 1997-06-06 | 2007-04-12 | Volkswagen Ag | Verfahren zum Beschichten einer Kraftfahrzeugkarosserie und Kraftfahrzeugkarosserie |
CN103146274A (zh) * | 2013-02-04 | 2013-06-12 | 常熟市方塔涂料化工有限公司 | 一种水性单组分丙烯酸防腐涂料及其生产工艺 |
-
1993
- 1993-03-06 DE DE9303285U patent/DE9303285U1/de not_active Expired - Lifetime
- 1993-07-09 DE DE4322904A patent/DE4322904C1/de not_active Expired - Lifetime
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
Technisches Merkblatt zu "WorlEeacryl 7123", 2/92 der Fa. WorlEe-Chemie GmbH * |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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CN103146274A (zh) * | 2013-02-04 | 2013-06-12 | 常熟市方塔涂料化工有限公司 | 一种水性单组分丙烯酸防腐涂料及其生产工艺 |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE9303285U1 (de) | 1993-07-08 |
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