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Verfahren zum Färben der tierischen Faser mit komplexen Metallverbindungen
von beizenziehenden Azofarbstoffen. aus schwefelsaurem Bade Es ist eine Reihe von
Dispergiermitteln bekannt, die mindestens ein basisches Stickstäffatoin und außerdem
mindestens einen aliphatischen oder cycloaliphatischen Rest mit wenigstens $ Kohlenstoffatomen
gebunden an ein basisches Stickstoffatom enthalten und mit Sulfonsäuregruppen enthaltenden
Farbstoffen schwerlösliche Salze bilden.
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Derartige Verbindungen sind z. B. das Trimethylammoniumsülfomethylat
des i-Stearoylamino-4-aminobenzols, das Trimethylammoniumsulfomethy lat des i-Oleylamino-4.-aminohenzols,
das Trimethylammoniumsulfomethylat des Monostearoyläthylendiamins, das Trimethylammoniumsulfoinethylat
des Mo:nooleyläthylendiamins, ferner das Chlorhydrat des Diäthylcetylamins, das
Diniethyloctodecylaminohydrochlo,rid, das Sulfomethylat des Octodecyltrimethylammoniuins,
das Chlorhydrat des Pentadecyldihyd'roimida,zols, ferner die zum Teil neuen unsulfonierten
cyclischen Amidine, die durch teilweises oder erschöpfendes Alkvlieren von Benzimidazolen,
die am ic-Kohlensto:ffatom durch aliphatische oder cycloaliphatische Reste, bestehend
aus wenigstens ä Kohlenstoffa,to nen, substituiert sind (vgl. dazu die französische
Patentschrift 7546:26), erhalten werden.
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Es kommen auch Verbindungen in Betracht, in denen der stickstoffhaltige
und der aliphatische Rest, der mindestens 8 Kohlenstoffatome enthält, ester- oder
ätherartig aneinander gebunden sind. Derartige Verbindungen sind z. B. die gemischten
Äther des Cetylalkohols und '.\'-Oxymethylpyrid'iniumchiorids, der Ester aus Stearinsäure
und Dimethylamino- oder Diäthylaminoäthanol, das Stearylcholinchlorid und die entsprechende
Benzylverbindung, der -Palmitinsäureester des i- Oxy phenyl - 3 - trimethv la.mmoniumchlorids,
der Stearinsäureester des Oxyäthylpyridiniumchlorids, das Hydrochlorid des Diäthylaminoäthyloctodecylcarbonats,
der Stearinsäureester des Additionsproduktes von Glycerinmonochlorhydrin oder
a, a'-Glycerindichlorhydrin
an Pyridin. In allen diesen
Verbindungen können die Stearin- und Pala titinsä urereste durch andere Säurereste
ersetzt werden, z. B. durch die Reste der Ölsäure, der Caprinsäure, der Laurinsäure,
der lIvristinsäure oder der Rizinusölsäure. Ferner können die alkoholischen Reste,
z. B. der Rest des Cetvlalkohols, durch die Reste der Alkohole, welche den euengenannten
Säuren entsprechen, wie Oleylalkohol, ersetzt werden. Es können schließlich auch
Abkömmlinge von verzweigten mehrwertigen Aminen verwendet werden, z. B. Derivate
des Diäthrlentriamins, des Triätlivlentetrainins.
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Diese Verbindungen leisten beim Färben der koinple-ten Metallverbindungen
von Azofarbsto@ffen, insbesondere der Chromverbindungen, vorzügliche Dienste. Wendet
man diese Verbindungen nun in solchen Meilen an, wie sie für Textilhilfsstoffe üblich
sind, d. h. z_. B. in Mengen von i bis io°/n der zu färbenden Ware, so erhält man
unbrauchbare Ergebnisse. Wendet man sie jedoch in ,vesentlich geringerer Menge als
bisher bei solchen Hilfsstoffen üblich an, so bewirken sie ein besseres Ziehen der
Farbstoffe, indem z. B. lebhaftere bzw. vollere Töne als ohne den Hilfsstoff erzielt
«-erden. Dies ist ganz besonders der Fall, wenn sie unter Zusatz von weniger Säure
als üblich gefärbt werden, was in gewissen Fällen eine wichtige Schonring des Färbegutes
und der Färbevorrichtungen bedeutet.
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In manchen Fällen kann die Färbedauer auch durch derartige Zusätze
gekürzt werden. Das Verfahren wird zweckmäßig in Gier Weise durchgeführt, daß die
als besonders vorteilhaft in jedem Einzelfall ermittelten geringen Mengen der oben
gekennzeichneten Dispergiermittel mit den Farbstoffen zu Präparaten vereinigt und
den sauren Färbebädern in dieser Form zugegeben werden. Man erhält dieselben Ergebnisse
wie mit sorgsam angesetzten Färbebädern, zu denen man den Hilfsstoff für sich gegeben
hat.
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Unter den in Frage kommenden Farbstoffen können ganz allgemein die
Chrom-und Kupferverbindungen von chromierbaren Azofarbstoffen genannt werden, die
aus vielen Patenten ihrer Zusammensetzung nach und aus sonstigen Veröffentlichungen
als p eolanfarbstoffe bekannt sind; z. B. aus den Patenten 416 379, 338
086, 411 384, 407 003, 374041 441 533, 448 141 473 527, 480 225, 55o 93o
und 564 695.
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Das nach vorliegendem Verfahren erzielte Ergebnis ist vollständig
überraschend und ließ sich insbesondere nicht aus den britischen Patentschriften
294890 und 380851 sowie aus den Angaben der französischen Patentschrift 747043 voraussehen.
In diesen Veröffentlichungen wird entweder die hi. r ausschlielälich empfohlene
Farbstoffklasse (Metallverbindungen von Azofarbstoffen ) nicht erwähnt (britische
Patentschrift 294890), oder es werden größere 'Mengen Hilfsstoffe empfohlen, die
übrigens mit denjenigen des vorliegenden Verfahrens nicht vergleichbar sind und
in den hier beanspruchten 'Mengen praktisch wirkungslos sind. Beispiel i In ein
Färbebad, bestehend aus 2ooo Teilen Wasser, o,i bis o,.2 Teilen des Kondensationsproduktes
aus Stearinsäurechlorid und asvinmetrischem 1@-Diäthvläthvlendianiin, 5 Teilen Schwefelsäure
und 2,5 Teilen der Chromverbindung des Farbstoffes aus diazotierter i-Amino-a-oxvnaphthalin-4-sulfonsä.ure
und i-Pheiivi-3-methvl-5-pvrazoloff, geht man mit foo Teilen Wolle bei 6o bis ;o°
C ein, bringt im Verlaufe 1!.= Stunde zum pochen, kocht dann noch etwa i bis 1'j4
Stunden, spült und trocknet. Die erzielte rote Färbung zeichnet sich durch ihre
Ausgiebigkeit und Reinheit aus. Beispiel Zu einem Färbebade, Ix-telien<1 att@
2000 Teilen Wasser, 5 Teilen Scliwefrls-Ii!ire, 3 Teilen der Chromverbindung des
Farbstoffs aus dianotierter 1-Oxv-2-aniino-t@-nitrobenzol-4-sulfonsäure und 2-Oxvnaplitlialin
(vgl. Patent 473 527), setzt inan 0,1 ,3 "'.'eile des Kondensationsproduktes
aus Ölsäurechlorid und asyminetrischein N-Diäthvläthvlendiamin hinzu, geht mit ioo
'feilcti Wolle bei 6o° C ein, steigert im Verlaufe 1;4 Stunde zum Kochen, kocht
noch i bis 11J4 Stunden, spült und trocknet. Die so erhaltene schwarze Färbung ist
durch ihre Ausgiebigkeit und Reinheit ausgezeichnet.
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Beispiel 3 io Teile `Volle werden in einem Färbebade, testehend aus
40o Teilen Wasser, c',15 Teilen der Chromverbindung des Azofarbstoffs aus dianotierter
2-Amino-5-chlorbenzol-i-carlk-)nsäure und i-(2', 5'-Dichlor-4'-sulfoplienvl)-3-inethvl-5-pvrazolon,
o,5 'Feilen Schw@felsiiure, o,oi Teilen des Gemisches der \'-Oxviitlivliinidazole,
das erhalten wird durch Erhitzen von 336 Teilen eines am a-Kohlenstoffatom höher
alkvlierten Ben@imidaznlgemisches, das selbst erhalten worden ist durch Erhitzen
von o-Phenvlendiainin finit lwdriertem Fischtran, mit go Teilen Äthylenehlorlivdrin
unter Luftabschluß während 8 Stunden auf 125 bis 130°, gefärbt, indem man bei 6o°
C in das Färbebad eingeht, innerhalb 1l= Stunde zum Kochen treibt und weiter 1l1_
Stunden kocht. Man kann auch
gewünschtenfalls die Kochdauer abkürzen.
Man erhält eine bedeutend tiefere, gleichinäßigere, gelbe Färbung als ohne Zusatz
des Imidazolderivates.
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Arbeitet man ohne Zusatz dieser Verbindung, so muß mehr Säure verwendet
werden. Beispiel 5o Teile der Chromverbindung des Azofarbstoffs aus der Diazoverbindung
aus nitrierter i-Amino-2-oxynaphthalin-4-sulfonsäure und 2-Oxynaphthalin (vgl. Patent
564695) werden in ioo Teilen heißem Wasser gelöst. Diese. Farbstofflösung
wird unter lebhaftem Rühren bei einer Temperatur von 6o° C allmählich mit 7,5 Teilen
einer ioprozentigen Lösung des Gemisches der Hydrochloride der N-Dioxypropylimidazole
versetzt, das durch Behandeln des am y-Kohlenstoffatom hochalkylierten Benzimidazolgemisches,
erhältlich durch Erwärmen von i, 2-Diaminobenzol mit einem Fettgemisch aus hy driertern
Fischtran, Koko-söl und Olivenöl, mit Glycerinchlorhydrin unter Luftabschluß bei
170 bis i75° hergestellt wird. Dann wird die Lösung des Gemisches im Vakuum
zur Trockne verdampft, und der zurückbleibende Farbstoff wird gepulvert.
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Das so erhaltene Farbstoffpräpaxat zeichnet sich vor dem Ausgangsstoff
dadurch aus, daß es mit Erfolg mit weniger Schwefelsäure gefärbt werden kann und
dann wesentlich tiefere Färbungen gibt.
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Ma.n kann die Herstellung des Präparates und die des chromhaltigen
Ampfarbstoffes in einem Arbeitsgange vereinigen.
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Ähnliche Ergebnisse erhält man mit weiteren Chromverbindungen, z.
B. mit der Chromverbindung des Farbstoffs aus diazotierter 4- Chlor -2- amino-i-oxy
benzol-4-sulfonsätire und 2, 4-Dioxychinolin, des Farbstoffs aus dianotierter 4.-h'Iethyl-2-amino-i-oxybenzol-6-sulfonsäure
und 2-Oxynaplith.alin, des Farbstoffs aus dianotiertem a-Amino-4, 6-dinitroi-oxybenzol
und i-Aminonaphth,alin-4-sulfonsäure, des Farbstoffs aus dianotierter 'z -A.mino-4-nitroi--i
-oxybenzo@l-6-sulfonsäure und 2-Oxynaphthalin, des Farbstoffs aus dianotierter 2-Amino-i-oxyna'plithalin-4,
8-disulfansäure und 2-Oxynaphthalin, des Farbstoffs aus der Diazoverbindung aus
nitrierter i-Ainino-2-oxynapli.tlialin-4-sulfonsäure und 2-Oxynaphthalin (vgl. Patent
564695) usw.
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Die Verwendung der quartären Ammoniumverbindungen, die erhalten werden
können durch Behandeln der N-alkylierten bzw. N-aralkylierten Benzimidazole, deren
,ct-Kolilenstoffatom durch einen wenigstens aus 8 Kohlenstoffatomen bestehenden
aliphatisehen Rest substituiert ist, mit Alkylierungs-bzw. Aralkylierungsmitteln
im Färbebade wird hier nicht beansprucht.