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Verfahren zur Herstellung von Färbungen auf tierischen Fasern.
Es ist eine Reihe von Dispersionsmitteln bekannt, die einerseits dadurch charakterisiert sind, dass sie im gleichen Molekül mindestens ein basisches Stickstoffatom und mindestens einen aliphatischen oder cycloaliphatischen Rest, bestehend aus wenigstens 8 Kohlenstoffatomen, enthalten, und die anderseits die Fähigkeit besitzen, sich mit sulfogruppenhaltigen Farbstoffen zu verbinden.
Solche Produkte sind z. B. das Trimethyl-ammoniumsulfomethylat des Mono-stearyl-p-phenylen- diamins, das Trimethylammoniumsulfomethylat des Mono-oleyl-p-phenylendiamins, das Trimethylammoniumsulfomethylat des Mono-stearyläthylendiamins, das Trimethylammoniumsulfomethylat des Mono-oleyläthylendiamins, ferner das Chlorhydrat des Diäthyleetylamins, das Dimethyloctodecylaminchlorhydrat, das Sulfomethylat des Octodecyltrimethylammoniums ; ferner die zum Teil neuen unsulfierten cyclischen Amidine, die in der deutschen Patentschrift Nr. 605687 beschrieben sind. Es kommen auch Verbindungen in Betracht, in welchen der stickstoffhaltige und der aliphatische Rest, bestehend aus mindestens acht Kohlenstoffatomen, ester-oder ätherartig aneinander gebunden sind. Solche Produkte sind z.
B. die gemischten Äther des Cetylalkohols und N-Oxymethylpyridiniumchlorids, der Ester aus Stearinsäure und Dimethyl-oder Diäthylaminoäthanol, das Stearylcholin- chlorhydrat und die entsprechende Benzylverbindung, der Palmitinsäureester des 1-0xyphenyl-3-tri- methylammoniumchlorids, der Stearinsäureester des Oxyäthylpyridiniumehlorids, das Chlorhydrat des Diäthylaminoäthyloctodecylcarbonats, der Stearinsäureester des Additionsproduktes des Glycerin-, 7.- monochlorhydrins oder des symm. Glycerindichlorhydrins an das Pyridin usw. In allen diesen Verbindungen können die Stearin-und Palmitinsäurereste durch andere Säurereste ersetzt werden, wie z.
B. die Reste der Ölsäure, der Caprinsäure, der Laurinsäure, der Myristinsäure oder der Ricinolsäure.
Ferner können die alkoholischen Reste, wie diejenigen des Cetylalkohols, durch die Reste der Alkohole, welche den eben genannten Säuren entsprechen, wie den Oleinalkoholen usw., ersetzt werden. Es können schliesslich auch Derivate von komplizierten Aminen verwendet weraen, wie Derivate des Diäthylentriamins, des Triäthylentetramins usw.
Diese Produkte leisten beim Färben der schwefelsauer färbbaren Metallverbindungen, insbesondere der Chromverbindungen, vorzügliche Dienste. Wendet man aber diese Produkte in solchen Mengen an, wie sie für Textilhilfsstoffe üblich sind, d. h. z. B. in Mengen von 1 bis 10% der zu färbenden Ware, so liefern sie unbrauchbare, gegebenenfalls direkt schädliche Resultate. Wendet man sie jedoch in wesentlich geringerer Menge, als bisher bei solchen Hilfsstoffen üblich, an, so bewirken sie ein besseres Ziehen der Farbstoffe, indem z. B. lebhaftere bzw. vollere Töne als ohne den Hilfsstoff erzielt werden.
Dies ist ganz besonders der Fall, wenn sie unter Zusatz von weniger Säure als üblich gefärbt werden, was in gewissen Fällen eine wichtige Schonung des zu färbenden Materials und der Färbeapparatur bedeutet. Es kann auch durch solche Zusätze in manchen Fällen die Färbedauer gekürzt werden.
Das Verfahren kann auch in der Weise durchgeführt werden, dass geringe Mengen der oben gekennzeichneten Dispersionsmittel geeigneten Farbstoffen zugefügt werden. Die so erhaltenen Farbstoffpräparate geben, in sauren Färbebädern angewendet, dieselben Effekte wie die Färbebäder, zu denen man den Hilfsstoff gegeben hat. Ähnliche Effekte lassen sich auch im Druck erzielen.
Unter den in Frage kommenden Farbstoffen können ganz allgemein die Chrom-und Kupferverbindungen von chromierbaren Azofarbstoffen genannt werden, wie solche in vielen Patenten und sonstigen Veröffentlichungen beschrieben sind. Unter solchen Patenten können genannt werden :
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Österr. Patentschrift Nr. 75024, Nr. 101005, Nr. 102944, Nr. 102950, Nr. 106015, Nr. 128340,
Nr. 132003 und D. R. P. Nr. 338086 und Nr. 374041. Solche Farbstoffe sind in der Literatur unter dem Namen Neolanfarbstoffe bekanntgeworden.
Beispiell : In ein Färbebad, bestehend aus 2000 Teilen Wasser, 0'lbis 0'2 Teilen des Kondensa- tionsproduktes aus Stearinsäurechlorid und asymmetrischem N-Diäthyläthylendiamin, 5 Teilen
Schwefelsäure und 2'5 Teilen der Chromverbindung des Farbstoffes aus diazotierter 1-Amino-2-oxy- naphthalinsulfonsäure- (4) und 1-Phenyl-3-methyl-5-pyrazolon geht man mit 100 Teilen Wolle bei 60-70 C ein, steigert die Temperatur im Verlaufe einer halben Stunde zum Kochen, kocht dann noch etwa 1-1* Stunden, spült und trocknet. Die erzielte rote Nuance zeichnet sich durch ihre Ausgiebigkeit und Reinheit aus.
Beispiel 2 : Zu einem Färbebade, bestehend aus 2000 Teilen Wasser, 5 Teilen Schwefelsäure,
3 Teilen der Chromverbindung des Farbstoffes aus diazotierter 1-0xy-2-amino-6-nitrobenzolsulfon- säure-4 und ss-Naphthol (cf. D. R. P. Nr. 473527) setzt man 0'15 Teile des Kondensationsproduktes aus Olsäurechlorid und asymmetrischem N-Diäthyl-äthylendiamin hinzu, geht mit 100 Teilen Wolle bei 60 C ein, steigert die Temperatur im Verlaufe einer Viertelstunde zum Kochen, kocht noch 1 bis 1 Stunden, spült und trocknet. Die erzielte schwarze Nuance ist durch ihre Ausgiebigkeit und Rein- heit ausgezeichnet.
Ähnliche Ergebnisse erhält man mit weiteren Chromverbindungen, wie z. B. der Chromverbindung des Farbstoffes aus diazotierter 4-Chlor-2-amino-1-oxybenzol-4-sulfonsäure- (4) und 2. 4-Dioxychinolin,
EMI2.1
(cf. D. R. P. Nr. 564695) usw.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Färbungen auf tierischen Fasern mit Hilfe von Metallver- bindungen von beizenziehenden Azofarbstoffen, dadurch gekennzeichnet, dass dem Färbebade geringe
Mengen solcher Dispersionsmittel zugegeben werden, die einerseits dadurch charakterisiert sind, dass sie im gleichen Molekül mindestens ein basisches Stickstoffatom und mindestens einen aliphatischen oder cycloaliphatischen Rest, bestehend aus wenigstens acht Kohlenstoffatomen, enthalten, und die anderseits die Fähigkeit besitzen, sich mit sulfogruppenhaltigen Farbstoffen zu verbinden.