DE740233C

DE740233C - Verfahren zur Aufbereitung von ueberfeuchter Rohbraunkohle

Info

Publication number: DE740233C
Application number: DEG93208D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1936-07-01
Filing date: 1936-07-01
Publication date: 1943-10-15

Description

Verfahren zur Aufbereitung von überfeuchter Rohbraunkohle Bei dem den Zwecken der Briketterzeugung dienenden Abbau von Braunkohlenlagern werden gelegentlich Flözteile mit Kohle von erhöhtem Wasser- oder Bitumengehält angetroffen. Derartige Kohle kann infolge ihrer weichen und feuchten Beschaffenheit der Aufbereitung der geförderten Kohle im Naßdienst der Brikettfabriken Schwierigkeiten bieten, sobald sie nämlich bei der mit wiederholtem Absieben verbundenen Grob- und Feinzerkleinerung zum Schmieren und Haften neigt. Hierdurch wird die Leistung der Brecher, der Zahn- oder Stachelwalzen ebenso ungünstig beeinflußt, wie die Leistung der der Feinzerkleinerung dienenden Glattwalzwerke oder Mühleis. Andererseits werden bei der Aufbereitung von Kohle der eingangs genannten Art auch die Siebvorrichtungen in ihrer Wirkung herabgesetzt und an die mechanische Reinigung der Rüttelsiebe, Rollenroste oder ähnlichen Anlagen übermäßige Ansprüche gestellt.
Zweck und Ziel der Erfindung ist die .Beseitigung der erwähnten Schwierigkeiten auf eine ebenso :einfache wie 'wirksame Weise. Es wurde nämlich gefunden, daß schon geringe Mengen von trockenem Braunkohlenstaub, der zum Verschmieren neigenden Rohkohle zugesetzt, genügen, um der Rohkohle diese unangenehme Eigenschaft zu nehmen und ihre nasse Aufbereitung störungslos verlaufen zu lassen. Dabei hat sich gezeigt, daß die Störung des Betriebes mit um so geringeren Mengen von Trockenstaub verhindert werden kann, je trockner und feiner der Staub ist.
Beispielsweise hat sich der Zusatz von 2 bis 3 % Staubkohle von Korngrößen bis zu o, 5 mm und 5 bis 7% Restfeuchtigkeit als .ausreichend erwiesen, um eine sonst im Naßdienst schwierig aufzubereitende Braunkohle aus einem mitteldeutschen Tagebau anstandslos in den üblichen Zerkleinerungs- und Siebvorrichtungen aufbereiten zu können.
Der zur Ausführung des Verfahrens benötigte Braunkohlenstaub kann dem Trockendienst der Brikettfabrik vorteilhaft im noch warmen Zustand entnommen und gegebenenfalls .auch im gekühlten Zustand verwendet werden, nachdem er etwa in oder hinter den Trocknern von der Trockenkohle abgesiebt worden ist. Ebenso kann der in den Entstaubungseinrichtungen der Brikettfabrik, z. B. durch trockene Innenentstaubung der Förderwege und Pressen, mit besonderem Vorteil auch der elektrostatisch aus den Brüden der Dampftrockner äbgeschiedene Staub erfindungsgemäße Anwendung finden. .
Eine besonders günstige Ausführungsform der Erfindung ist die, daß der Trockenstaub zusammen mit dem überfall von der mit zweckmäßig vorklassierter Rohkohle beschickten Siebvorrichtung ständig der Zerkleinerungsanlage zugeführt wird, wobei mit Vorteil für die Siebung Rollenroste, für die Zerkleinerung Hammermühlen verwendet werden. Die über den Rost gelaufene Grobkohle wird nach Zusatz von wenigen Hundertstel Trockenstaub von der Hammermühle anstandslos zerkleinert. Das hierbei entstehende innige Gemisch von zerkleinerter Rohkohle und Trockenstaub wird zum Rost zurückgeführt und zusammen mit der dort frisch aufgegebenen Rohkohle in Grobes und Feines geschieden. Während die abgesiebte Feinkohle unter dem Rost zum Trockendienst der Brikettfabrik abgezogen wird, gelangt der grobe Siebüberfall wieder zur Mühle, in der er nach bzw. unter Zusatz von Trockenstaub zerkleinert und so im Kreislauf wieder zum Rollenrost zurückgeführt wird.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Aufbereitung von überfeuchter Rohbraunkohle im Naßdienst der Brikettfabriken, dadurch gekennzeichnet, daß der Rohkohle unmittelbar vor der Zerkleinerung einige Hundertstel von trockenem Braunkohlenstaub aus dem Trockendienst zugesetzt werden.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die zweckmäßig vorzerkleinerte Förderkohle unter Zusatz des noch warmen Braunkohlenstaubes über eine Siebvorrichtung durch eine Zerkleinerungsvorrichtung geschickt und aus dieser zur Siebvorrichtung zurückgeführt wird, wobei der Siebdurchfall zum Trockendienst der Brikettfabrik, der- überfall wieder in die Zerkleinerungsverrichtung gebracht wird. Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren in Betracht gezogen worden: deutsche Patentschrift Nr. 266 014, 424 791, 426698, 5o6317, 529802, 585418; amerikanische Patentschrift Nr. 1 673 89i; »Glückauf« 1925, S. 504, 5o7.