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Vorrichtung zum Zerkleinern, Entstauben und Sichten von Altpapier,
Lumpen und ähnlichen Abfallstoffen Es sind Vorrichtungen zum Entstauben von Altpapier,
Lumpen und ähnlichen Abfallstoffen für die Zwecke der Papierherstellung bekannt,
bei welchen eine in einem Gehäuse umlaufende Schleudersiebtrominel Verwendung findet,
die mit meist auf einer Schraubenlinie angeordneten Schlagstiften versehen ist.
Der während des Entstaubungsvorganges aufgewirbelte Staub wird abgesaugt, während
größere Unreinigkeiten durch ein unter der Schleudersiebtrommel angeordnetes Sieb
fallen. Die entstaubte Ware wird am Ende der Schleudersiebtrommel aus dein Gehäuse
herausgeschleudert. Weiter ist es auch nicht mehr neu, bei Einrichtungen ähnlicher
Art eine Zerkleinerungseinrichtung mit einer Sortier- und Reinigungseinrichtung
zu verbinden.
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Von den bekannten Einrichtungen unterscheidet sich die Vorrichtung
nach der Erfindung dadurch, daß sowohl die Zerkleinerung als auch die Entstaubung
und die Sichtung des Gutes regelbar sind, so daß dasselbe ohne weiteres den Weiterbearbeitungsmaschinen
zugeführt werden kann. Die hierdurch geschaffenen wirtschaftlichen Vorteile sind
insbesondere die folgenden: geringerRaumbedarf für die Lagerung des zu verarbeitenden
Gutes, Vermeidung von Rohstoffverlusten, Ersparnis an Arbeitskräften, Beseitigung
der bisher ständigen Feuersgefahr und vor allen Dingen Schonung der Neben- und Papiermaschinen,
weil diesen nur einwandfrei gereinigtes Material zugeführt wird, was wiederum die
Erzeugung reinerer Papierqualitäten begründet.
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Erfindungsgemäß ist der an sich bekannten, oben beschriebenen Schleudersiebtrommel
achsenglcich, von einem gemeinsamen Gehäuse eingeschlossen, eine Zerreißvorrichtung
für das aufgegebene Gut vorgeschaltet. Zur Sicherung des zerkleinerten und entstaubten
Materials dient eine Abzugsvorrichtung, deren einstellbare Saugkraft in bekannter
Weise auf das gegen eine etwa senkrecht stehende Wand geschleuderte und von dieser
abfallende Gut wirkt.
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Die achsengleiche Anordnung der Zerreiß-und der Reinigungseinrichtung
bietet den großen Vorteil, daß das von den Schlägern der Zerreißvorrichtung gegen
die gemeinsame Gehäusewand geschleuderte Gut in der gleichbleibenden Fortbewegungsrichtung
aus der Zerreißvorrichtung der Reinigungseinrichtung zugeführt wird.
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Auf der Zeichnung ist eine Vorrichtung zum Zerkleinern, Entstauben
und Sichten von Altpapier, Lumpen und ähnlichen Abfallstoffen nach der Erfindung
in einem Ausführungsbeispiel dargestellt, und zwar in Abb. z in der Seitenansicht,
während Abb. a eine Draufsicht nach abgenommenem Abdeckmantel veranschaulicht.
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In einem zylindrischen Gehäuse a, dessen Mantel auf der Unterseite
durch ein weitniaschiges Sieb b gebildet wird, sind unter
der Aufgabeöffnung
c für das zu zerkleinernde und zu entstaubende Gut, welches beispielsweise durch
einen Bandförderer d zugeführt wird, auf der angetriebenen Welle e, Zwischenräume
f frei lassend, eine beliebige Anzahl von Scheiben g befestigt. Die Zwischenräume
f dienen zur Aufnahme frei schwingender Stahlschläger k, welche in den Scheiben
g gelagert sind und beim Umlaufen der Scheiben durch die Wirkung der Zentrifugalkraft
radial ausschwingen und über den Rand derselben hinaustreten, andererseits aber
auch beim Auftreffen auf unnachgiebige Hindernisse ausweichen und hierbei in die
Zwischenräume f einschwingen und eine volle Kreisbewegung um ihre Tragzapfen ausführen
können; ebenso kann auch die Kreisbewegung der umlaufenden Schläger eine zwangläufige
sein. Den Stahlschlägern le, gegenüberstehend sind in einer kräftigen Seitenstuhlung
i des Gehäuses a verstellbare Gegenmesser k angeordnet.
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An die beschriebene Einrichtung x, welche zur Vorzerkleinerung des
aufgegebenen Gutes dient, schließt sich die Entstaubungseinrichtung an, welche so
durchgebildet ist, daß eine gleichzeitige Weiterzerkleinerung des Gutes erfolgt.
Diese Vorrichtung besteht aus der ebenfalls auf der Welle e befestigten Schleudersiebtrommel
1, welche zylindrisch oder konisch ausgebildet sein kann und auf ihrem Umfange auf
einer Schraubenlinie angeordnete, feststehende oder frei ausschwingende Stahlschläger
in trägt. Mit diesen Stahlschlägern in. wirken in den Schleuderraum hineinragende
Gegenmesser za zusammen, welche in der Seitenstuhlung i gelagert und längsverstellbar
sind.
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Die Staubabsaugung erfolgt in bekannter Weise durch den Sauger o,
dessen Saugleitung p bei q in die Stirnwand des Gehäuses einmündet.
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Am Ende der Schleudersiebtrommel ist der Auswurf für das zerkleinerte
und entstaubte .Gut vorgesehen. Dieser besteht in bekannter Weise aus einem kappenförmigen,
unten offenen Gehäuse s, welches eine etwa senkrecht stehende Auftreffwand s für
das herausgeschleuderte Gut und eine Bodenöffnung t besitzt. Unterhalb der Bodenöffnung
t befindet sich der Absaugetrichter zc, dessen Abstand zu dem abfallendem Gut, also
zu der Auswurföffnung t, zwecks Regelung der Wirkung des Saugstromes veränderbar
ist; .außerdem kann die Stärke des Saugstromes im Saugrohr v selbst durch
einen Schieber w geregelt werden.
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Die Arbeitsweise der beschriebenen Vorrichtung ist die folgende: Das
durch die Aufgabeöffnung c einfallende Gut wird von den umlaufenden; frei schwingenden
Stahlschlägern h erfaßt, gegen die Gegenmesser 7z geschleudert und zerkleinert.
Treffen hierbei die Stahlschläger auf Fremdkörper, wie Eisen, Knochen u. dgl., auf,
so können sie, da sie frei schwingend. gelagert sind, ausweichen. Nach der Vorzerkleinerung
gelangt das Gut in den Schleuderraum, d. h. zwischen die Gehäusewandung a und die
Schleudersiebtrommel Z. Es wird hier von den Stahlschlägern in erfaßt, gegen die
festen Gegenmesser n geschleudert, gründlich ausgeklopft, von Sand und Schmutz gereinigt,
weiterzerkleinert und dabei nach dem Trommelende zu befördert. Da die Gegenmesser
k und n längsverstellbar sind, so ist sowohl das Maß der Zerkleinerung des Gutes
als auch das Maß seiner Reinigung selbst während des Betriebes regelbar. Der während
des Arbeitsganges erzeugte Staub wird durch die Saugwirkung des Saugers ö abgesaugt,
während die gröberen Unreinigkeiten durch das Sieb h fallen.
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Ist das gehörig zerkleinerte und gereinigte Gut an das Ende der Schleudersiebtrommel
1 angelangt, dann wird es in folgender, an sich bekannter Weise gesichtet: Das Gut
wird durch eine Öffnung in der Wandung des Gehäuses a; in das sich anschließende
kappenförmige Gehäuses geschleudert und von der etwa senkrecht stehenden Wand s
aufgefangen; es fällt durch die Öffnung t und gelangt so vor den Absaugetrichter
u der Saugleitung v. Da der Abstand des Trichters zs zum abfallenden Gut, d. h.
zur Öffnung t, veränderbar ist, so ist dadurch die Saugwirkung entsprechend der
Beschaffenheit und Schwere des abfallenden Gutes genau regelbar, außerdem aber auch
durch die Einstellung des in der Saugleitung v vorgesehenen Schiebers
w,
um zu erreichen, daß die noch mitgeführten Unreinigkeiten, wie schwere
Sandkörner, Steine, Kohlen, Holz, Glassplitter, Metallteile u. dgl., nicht ausgesaugt
werden, sondern zu Boden fallen und mithin nur einwandfrei gereinigtes Gut in die
weiterverarbeitenden Maschinen, wie Zerfaserer, Kollergänge, Holländer, bzw. in
die Vorratsräume gelangt.
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Die beschriebene Vorrichtung bietet den großen Vorteil, daß sie trotz
ihrer geringen Größe eine gehörige Zerkleinerung, gründliche Reinigung und einwandfreie
Sichtung des Rohmaterials erreicht, womit gleichzeitig die eingangs betonten wirtschaftlichen
Vorteile herbeigeführt werden.