<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren zur Aufbereitung von Steinkohle.
EMI1.1
<Desc/Clms Page number 2>
EMI2.1
Kommen los. Hierauf werden diese Schlämme von dem von Schlamm befreiten Gut in geeigneten Apparaten getrennt, d. h. das Gut wird einer Entschlammung unterzogen. Die erste Stufe der Erfindung besteht also in einer Teilung des Aufbereitungsgutes in Schlammtrübe einerseits und in entsehlämmtes
Gut anderseits, indem das Aufbereitungsgut zunächst einer Läuterung und danach einer Entsehlämmung unterzogen wird. Jeder dieser Teile wird nun für sich getrennt und in geeigneten, an sich bekannten Vorrichtungen und Verfahren weiterverarbeitet, um die verlangten Fertigprodukte zu erzeugen.
Hiebei ist es aber im Sinne der Erfindung wesentlich, dass nunmehr die Aufbereitungswasser aus der Weiterbearbeitung der Schlämme von der Benutzung in der Weiterverarbeitung der entschlämmten Stoffe ausgeschlossen bleiben.
Diese scharfe Abtrennung der Schlämme von vornherein verbunden mit der gleichzeitigen Getrennthaltung schlammiger Wasserströme von der Weiterverarbeitung der entschlämmten Stoffe bietet derartige Vorteile, dass das gesamte Arbeiten der Wäsche ganz bedeutend verbessert wird und die Resultate nahe an die theoretische Grenze der Aufbereitung herangebracht werden.
Es sei hier an Hand eines Beispieles die Wirkungsweise des neuen Verfahrens, angewendet auf eine normale Kohlenwäsche des Ruhrgebietes, beschrieben.
Nach Absonderung der Stückkohle in der Sieberei, welche gewöhnlich Stücke über 80 man ausscheidet, gelangt die Waschkohle von 80-0 mm in die Wäsche. Sie wird durch eine Aufgabevorrichtung der Entstaubungsanlage zugeführt, wo der Trockenstaub aus der Waschkohle entfernt wird. Nun gelangt die Rohkohle in eine beliebige, geeignete Läutervorrichtung, z. B. Läutertrommeln, wie sie aus der Erz- aufbereitung bekannt sind od. dgl., wobei die im Wasser löslichen und aufschlämmbaren Stoffe in die Flüssigkeit gehen. Die Abtrennung der entschlämmten Kohle von der Flüssigkeit mit ihren Schlämmen geschieht beispielsweise in geeigneten Siebvorrichtungen, wenn nötig unter Abbrausung. Hier werden die Schlammwasser abgezogen und anschliessend beispielsweise einer Flotation unterworfen.
Die auf den Sieben verbleibende entschlämmte Kohle geht dann, in zwei Kornklassen geteilt, in die Setzwäsche.
Korn 80-10 mm passiert die Grobkornsetzmaschinen. Während früher in diesen Setzmaschinen sich erst die Schlämme bildeten, sind dieselben nach vorliegendem Verfahren bereits der Kohle entzogen und gestatten daher ein sehr reines Setzen in nahezu schlammfreiem Wasser, was einerseits sowohl die
Qualität der Produkte erhöht, als auch anderseits das Mengenausbringen günstiger gestaltet.
Die Flotation trennt den Schlamm auf Reinkohle, Berge und eventuell Mittelprodukte. Die abgehende Bergetrübe, welche fast den gesamten aufschlämmbaren Ton und die Letten der Kohle sowie feine Schwefelkiese, feine Sande und die gelösten Salze enthält, kann für sich abgezogen und der Halde zugeführt werden. Sie kann aber auch einer Klärung und eventuellen Entsalzung unterworfen werden, durch welche ein brauchbares geklärtes Wasser wieder verfügbar wird, das aber nur für die Läuterung oder für die Weiterverarbeitung der Schlämme benutzt werden darf. Mit diesem Kreislauf ist die voll- ständige Abtrennung des Sehlammsystems von dem Waschsystem für die entschlämmte Kohle erreicht.
Selbstverständlich sind auch hier noch andere Kombinationen möglich, deren Beschreibung zu weit führen würde. Die Getrennthaltung des Schlammwasserstromes von dem System der entschlammten
Produkte ist nötig, um die vollkommene Wirkung des Verfahrens gemäss der Erfindung herbeizuführen.
Der zweite Teil der Wäsche, die Verarbeitung des entschlammten Kornes, geht, wie erwähnt, in bekannter Weise und in bekannten Vorrichtungen vor sich, wobei die Wirkung des Verfahrens gemäss der Erfindung noch verstärkt werden kann, wenn diese Teile ebenfalls einen für sich getrennten Wasser- stammbaum erhalten. Die in der Kornwäsche sich bildenden und gebrauchten Wasser werden der üblichen Klärung, z. B. in Spitzkasten, unterzogen. Diese Wasser sind nun durch keine nennenswerten
Mengen von Bergen sowie Ton, Letten u. dgl. verunreinigt, sondern enthalten nur Abriebkohle, die sich in den Spitzen leicht absetzt. Erfahrungsgemäss ist diese Abriebkohle von der Güte der gesetzten Kohle, kann also direkt ohne weitere Verarbeitung der Setzkohle zugemengt werden, ohne diese zu verschlechtern ; sie kann aber auch für sich gewonnen und weiterverarbeitet werden.
Durch die getrennte Entstehung des Setzabtriebes wird vermieden, dass letzterer in den Schlamm gelangt, dadurch wird die Sehlammwäsche entlastet.
Ein weiterer Vorteil dieses Verfahrens besteht darin, dass die Wasser infolge Fehlens von Ton,
Letten, Salzen u. dgl. sich gut und rasch klären. Daraus ergeben sich kleiner Klärvorrichtungen und bedeutend reineres Rückwasser für die Setzwäsche als bisher.
EMI2.2
lauf herauszuziehen und anderweitig zu führen, deren Zusammensetzung die Weiterverwendung in diesem Kreislauf ungeeignet machen. So wird man z. B. als Zusatzwasser für die Entschlämmung gemäss der Erfindung zweckmässig nicht Frischwasser verwenden, sondern dazu jene Teilströme aus dem System des entschlämmten Kornes benutzen, welche in ihrer Zusammensetzung zum Waschen der entschlämmten Kohle am wenigsten geeignet sind und statt dessen das Frischwasser nur dem letzteren System zusetzen.
Im allgemeinen wird man sich an den vorgeschilderten Stammbaum : Entschlämmung des Aufgabegutes im Sinne der Erfindung halten. Jedoch sind natürlich auch alle geeigneten Kombinationen durch-
EMI2.3
<Desc/Clms Page number 3>
früher einsetzt oder umgekehrt die Abscheidung von weiteren Stoffen vor der Entschlämmung in Frage kommt. Der erstere Fall tritt z. B. ein, wenn die Förderkohle schon vor der Ausscheidung der Stückkohle entschlammt wird.
Umgekehrt kann es vorkommen, dass es vorteilhaft ist, die Grobkohle (etwa 80-10 mm) nach altem Verfahren zu waschen, weil man diese Kohle zu gleichem Preise, trotz höherem Aschegehaltes verkaufen kann und daher keine Ursache hat, diese Kohlen reiner zu waschen ; gleichzeitig hat man aber das Bestreben, die Kokskohle, d. i. im allgemeinen die Feinkohle unter 10 mm auf einen niedrigen Aschengehalt herunterzudrucken, um daraus einen wertvolleren Koks zu bekommen. In diesem Falle wird man die Entschlämmung gemäss der Erfindung erst bei dieser Feinkohle einsetzen lassen und von diesem Punkt der Wäsche an die beiden scharf getrennten Produkte, Schlamm und entschlämmtes Gut, erzeugen und weiterverarbeiten.
Im Sinne der Erfindung ist es in diesem Falle zweckmässig, die Abwässer des Grobkornsystems entweder für sich im Kreislauf zu behandeln oder der Entsehlämmung zuzuführen.
Wird als Hauptprodukt der Wäsche Feinkohle gewonnen, so ist es vorteilhaft, die Grobkohle zuerst zu zerkleinern und in dieser Form dann zu entschlämmen.
Werden in einer Anlage Mittelprodukte erzeugt und für Nacharbeitung weiter aufgeschlossen, so hat ihre Läuterung und Entschlämmung zweckmässig erst nach der Vermahlung einzusetzen. Dabei kann das Verfahren in einem gesonderten Kreislauf oder gemeinsam mit einem andern Entschlämmungsgut durchgeführt werden.
In Sonderfällen, wo z. B. sehr reine Produkte verlangt werden, ist es vorteilhaft, die Entschlämmung nicht nur in einem Gange, sondern stufenweise durchzuführen, wobei auch Zwischenzerkleinerung oder eine sonstige geeignete Verarbeitung zwischen die einzelnen Stufen geschaltet werden kann.
Die vorliegende Erfindung ist, wie schon verschiedentlich angedeutet, nicht nur auf die beispielsweise geschilderten Verfahren und Vorrichtungen beschränkt, sondern sie ist auf alle zur Aufbereitung von Steinkohle geeigneten Verfahren und Vorrichtungen anwendbar, sofern sie nass, also unter Verwendung von Flüssigkeiten, arbeiten.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Aufbereitung von Steinkohle, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufbereitungsgut vor seiner nassen Sortierung einer Läuterung und danach einer Entschlämmung unterzogen wird und dass die dabei anfallenden Produkte, das sind Schlämme und entschlämmte Kohle für sich getrennt weiterverarbeitet werden, wobei das Aufbereitungswasser für die Weiterverarbeitung der Schlämme von der Benutzung zur Weitrebehandlung der entschlämmten Kohle ausgeschlossen bleibt.