DE740066C - Verfahren zur Herstellung von Polyamidplatten - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Polyamidplatten

Info

Publication number
DE740066C
DE740066C DED81589D DED0081589D DE740066C DE 740066 C DE740066 C DE 740066C DE D81589 D DED81589 D DE D81589D DE D0081589 D DED0081589 D DE D0081589D DE 740066 C DE740066 C DE 740066C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
polyamide
foils
films
production
temperature
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DED81589D
Other languages
English (en)
Inventor
Dipl-Ing Dr Wilhelm Wehr
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Deutsche Celluloid Fabrik AG
Original Assignee
Deutsche Celluloid Fabrik AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Deutsche Celluloid Fabrik AG filed Critical Deutsche Celluloid Fabrik AG
Priority to DED81589D priority Critical patent/DE740066C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE740066C publication Critical patent/DE740066C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Landscapes

  • Laminated Bodies (AREA)
  • Shaping By String And By Release Of Stress In Plastics And The Like (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Polyarnidplatten Die durch Polykondensation aus bifurnktionellen Verbindungen, z. B. aus arAminocarbonsäuren mit mindestens fünf Kohlenstoffatomen zwischen Amino- und Carboxylgruppen oder deren, amidbildenden Derivaten, oder aus aurDiaminen mit mindestens vier Kohlenstoffatomen zwischen den Aminogruppen und Dicarbonsäuren oder aus funktionellen Derivaten dieser Verbindungen mit Estern, Säurechloriden, Lactämen, Urethanen u. a. erhaltenen Polyamide, ferner die durch Polykondensation von aco-Diaminen mit aw-Dihalogenkohlenwasserstoffen erhaltenen Verbindungen lassen sich sowohl auf trockenem Wege über die Schmelze wie auch über den Umweg der Lösung zu Folien verarbeiten.
  • Jedoch lassen sich Folien über 0,5 mm Dicke aus Lösungen in wirtschaftlicher Weise kaum noch herstellen. Der steile Anstieg der Viscosität-Konzentrationskurven läßt es nicht zu, die Konzentration der olyamidlösungen wesentlich über-2a:°%@zu-erhöhen,@.Demgemäß@ind-schon relativ dickeSchichtenLösung aufzugießen, um nachher einen o,3 bis 0,5 mm starfiten Film zu erhalten. Hierbei geht bereits die Abgabe der Lösungsmittel so langsam vor sich, ,daß eine laufende Herstellung solcher Folien erheblich erschwert ist. Etwas leichter gelingt zwar die Herstellung von Folien der genannten Stärken unter Benutzung des Verfahrens des V erwal@zens einer Schmelze auf kälteren Walzen als dem jeweiligen Schmelzintervall des Polyamids.entspricht.
  • Will man jedoch nach diesem Verfahren Folien von wesentlich mehr als o,5 mm Stärke herstellen, so zeigt sich, daß die Folien zum Spalten neigen und eine völlig ungleichmäßige mechanische Festigkeit aufweisen. Nun ist an sich die Verarbeitung der Polyamide zu Preßplatten wohl möglich, jedoch ist auch hier die ,mechanische Festigkeit uneinheitlich. Dies wirkt sich dahin _ aus, daß auch das Stanzen, Schneiden öder ähnliche Maßnahmen nur unter erschwerenden Bedingungen, beispielsweise in der Wärme, vorgenommen werden kann.
  • Gerade an Folien aus Polyamiden läßt sichsehr sehr charakteristisch der verbessernde Einfluß-' einer Orientierung der Makromoleküle auf die mechanischen Eigenschaften erkennen. Diese meist durch Recken in der Kälte ez'-rungene Orientierung :der ;Makromoleküle ist naturgemäß temperaturempfindlich, d. h. die Orientierung wird durch nachträgliches Erwärmen wieder aufgehoben. Damit scheidet praktisch die Möglichkeit der Herstellung dicker Platten durch das an sich bekannte Kaschieren von mindestens zwei dünnen Folien unter gleichzeitigem Einsatz von. Drück und Wärme aus; denn das Enderzeug= his eines solchen Verfahrens unterscheidet -sich nur wenig von einer durch direkte @Terpressung eines Rohpolyamids erhaltenen Preßplatte und auch die oben bereits genannten Nachteile solcher Platten sind nicht behoben. Auch die Anwendang- besonderer Klebemittel zur -Vereinigufig der Polyamidschichten ist nicht von Vorteil, @da durch die stoffremden Zwischenschichten die Einheitlichkeit Polyamidkörper und' ihre Eigenschaften .gestört werden.
  • Wie nun gefunden wurde" lassen sich aus Polyamiden- Platten von mehr als o,5 mm Stärke herstellen, wenn man von .der Eigenschaft der Polyamide Gebrauch macht, sich in einer Reihe bestimmter Lösungsmittel zum -,Teil .bereits in -der Kälte, zum Teil aber erst bei erhöhter Temperatur aufzulösen, Die .Oberflächen der miteinander zu vereinigenden Polyamidfolien werden mit den Lösungsmitteln bestrichen, worauf die Kaschierung dieser Folien unter Druck und bei Temperature_ri unterhalb des jeweiligen Schmelzintervalls des Polyamids vorgenommen wird.
  • Es empfiehlt sich, die Preßtemperatur mög-, liehst niedrig @zu halten, um jede Möglichkeit der Desorientierung der Moleküle auszuschalten. Irn einzelnen richtet sich die aufzuwendende Preßtemperatur nach den zur Anwendung kommenden-Lösungsmitteln.
  • Durch Einstreichen der Folien mit schwach lösenden Lösungsmitteln, beispielsweise Methanol, Äthänol oder auch Methylglykol, ist es erforderlich, .die Temperatur beim Kaschieren auf etwa 8o bis ioo° einzustellen. Die hierbei jeweils aufzuwendenden Drücke liegen in der Größenordnung von 5 bis ioo kglcmt.
  • Je nachdem ob die untereinander zu kaschierernden Polyamidfolien parallel zu der Qrientierurngsrichtung der Makromoleküle oder in einem von dieser Richtung abweichenden Winkel miteinander kaschiert werden, werden die in vornehmlich auf trockenem Wege !hergestellten Folien vorhandenen Unterschiede in der Festigkeit, der Orientierungsrichtung und der Querrichtung dazu auch in der Platte erhalten oder ausgeglichen. Es ist nicht erforderlich, die durch-Kaschie-`ren herzustellenden stärkeren Polyamidplatten ausschließlich aus ein und demselben Polykondensat oder Mischkondensat herzustellen; vielmehr lassen sich die verschiedensten Polykondensate miteinander kaschieren. Ebenso leicht gelingt es, Folien aus mit Polyamiden verträglichen konstitutionell verschiedenen Filmbildnern zu kaschieren, insbesondere eignen sich hierzu Blätter aus Celluloid, Acetylcellulose 'oder ähnlichen Cellulosederivaten. Ferner ist es möglich, dünne, poröse Flächengebilde, wie Papier, Holz, Textilien, Drahtgewebe und ähnliche, unter Anwendung des- Verfahrens zwischen zwei Polyamidfolien zu kaschieren. So gelingt es leicht, Platten herzustellen, deren mechanische Eigenschaften, wie Druck- und Zugbeanspruchung, Schub- und Schwerfestigkeit, Torsionsfestigkeit, Schlagbiegefestigkeit; ferner Kältebeständigkeit, Verbrennungsgeschwindigkeit, Lichtbeständigkeit o. dgl., dein jeweiligen Verwendungszweck angepaßt werden können.
  • Es ist an sich beim Kaschieren von Celluloid üblich geworden, Lösungsmittel, meist sogar recht stark wirkende, für Nitrocellulose heranzuziehen. Diese aus der wirtschaftlichen Gestaltung des Kaschierprozesses sich ergebende Zweckmäßigkeitsmaßnahme stellt aber, von der Seite der thermoplastischen Eigenschaften des Celluloids her betrachtet, keine Notwendigkeit .dar. Dagegen entspricht es nicht dem konstitutionell begründeten Wesen der Polyamide, diese als thermoplastische Substanzen von der Art des Celluloids aufzufassen. .Außer dem innerhalb weniger Temperaturgrade sich abspielenden Übergang -der Polyamide aus dem festen in den schmelzflüssigen Zustand besteht, wie bisher nicht bekannt war, die Möglichkeit, die Polyamide mittels einer Reihe von Lösungsmitteln bei erhöhter, aber 50° und mehr Grad unterhalb des Schmelzpunktes liegender Temperatur in eine Art Schmelze überzuführen und in diesem Zustand zu verformen.
  • Das Vorliegen eines solchen unteren Temperaturintervalls und die damit verbundene Möglichkeit her Exleichterung der Ver- und Bearbeitungsweise der Polyamidformlinge, wozu auch das Kaschieren zu rechnen ist, ist aus der Chemie der plastischen Massen von der Art des Celluloids nicht ableitbar. Ohne uns hierauf zu beschränken, erläutern wir die Erfindung .an nachstehendem Beispiel: Aus der Schmelze des Mischkondensationsproduktes aus Hexamethylendiamin und Adipinsäure einerseits und Caprolactam andererseits werden' nach an sich bekannten Verfahren Folien von 0,4 mm Stärke durch Verwalzen hergestellt. Diese Folien weisen in der Längsrichtung eine Zugfestigkeit von 9,41 kg jmm° und in .der Querrichtung von 2,52 kg/mm2 auf. Zwei solcher Folien werden mit Alkohol besfrichen und parallel zur Längsrichtung bei 70° und einem Preßdruck von etwa 25 bis 40 kg/cm2 etwa 5 Minuten miteinander kaschiert. Die erhaltene Platte von etwa o,8 mm Stärke läßt sich auch durch Gewalt nicht spalten. Ihre Zugfestigkeit ist in der Längsrichtung 9,8 kglmm@ und in der Querrichtung ,dazu 3,3o kgfmm2. Nimmt man die Kaschierung der Folien so vor, daß die beiden Walzrichtungen senkrecht zueinander liegen,- so erhält man Platten, die nach jeder Ausdehnung hin innerhalb der Fehlergrenzen gleiche Festigkeiten aufweisen. Es wurde gemessen Zugfestigkeit längs 6,2 kg/mm , quer 7,3 leg/mm . In gleicher Weise lassen sich auch mehr als zwei Folien miteinander -kaschieren. Die Folien können selbstverständlich auch Füll-` mittel, Pigmente, Weichmacher und sonstige Zusätze enthalten. Ihre Oberfläche kann gegebenenfalls vor dem Einstreichen aufgerauht werden. Es können auch verschiedenfarbige Folien miteinander kaschiert 'werden. Das Kaschieren braucht nicht ausschließlich diskontinuierlich zu geschehen, sondern kann auch in fortlaufendem Arbeitsgange, z. B. unter Benutzung langsam laufender Walzen, vorgenommen werden. .
  • Die so erhaltenen Platten können im Gegensatz zu Iden aus dem Rohmaterial durch Pressen hergestellten Platten bequem bearbeitet werden. Man kann beispielsweise aus ihnen durch Stanzen Kämme, Zahnbürstenstiele, Brillengestelle, Schirmkrücken und viele andere Gebrauchsgegenstände herstellen. Auch die übrigen Bearbeitungsmethoden, wie Fräsen, Bohren, Schneiden, Drehen, sind diesen Platten zugänglich. Demgemäß können-aus ihnen auch die verschiedenartigsten Bauelemente für den Apparatebau, Möbelhau u. dgl. hergestellt werden. Insbesondere lassen sich Dichtungen, Schrauben, Schraubmuttern, Stopfen und ähnliche geformte Teile aus den Platten herausarbeiten. Ebenso lassen sich die verfahrensgemäß hergestellten Platten dank ihrer recht erheblichen elastischen Dehnung leicht über einen Dorn zu einer Röhre wickeln. Für die Verschließun.g der Stoßkanten bedient man sich darin des gleichen Verfahrens wie bei der Plattenherstellung selbst. Beispielsweise lassen sich so Stäbe beliebigen Querschnitts aus Metall, Holz o. dgl. mit Polyamidfolien umkleiden. Aber auch hohle Gebilde, wie Bleistifthülsen, Zigarrenspitzen, Tabakspfeifen, für welches Anwendungsgebiet der hohe Schmelzpunkt des Polyamids von Vorteil ist, lassen sich auf dieserri Wege herstellen. Ebenso lassen sich die Platten zu Hohlkörpern, z. B. zu einem Trichter, Becher, formen oder zur Auskleidung von Gefäßen aller Art benutzen. Bei den Angaben in ;diesem Abschnitt der Beschreibung handelt es sich nicht um die Offenbarung bestimmter Anwendungsverfahren.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Polyamidplatten von mehr als 0,5 mm Stärke durch Vereinigen von Polyamidfolien in 'beliebigen Winkeln ihrer gegebenenfalls gerichteten Moleküle. unter Druck und Hitze, dadurch gekennzeichnet, -daß man die Folien mit bei gewöhnlicher Temperatur nur schwach lösenden Lösungsmitteln bestreicht und sodann unter Anwendung von Druck bei erhöhter, aber unterhalb des- Schmelzintervalls des Polyamids liegender Temperatur miteinander vereinigt. .
DED81589D 1939-11-24 1939-11-24 Verfahren zur Herstellung von Polyamidplatten Expired DE740066C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DED81589D DE740066C (de) 1939-11-24 1939-11-24 Verfahren zur Herstellung von Polyamidplatten

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DED81589D DE740066C (de) 1939-11-24 1939-11-24 Verfahren zur Herstellung von Polyamidplatten

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE740066C true DE740066C (de) 1943-10-12

Family

ID=7063567

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DED81589D Expired DE740066C (de) 1939-11-24 1939-11-24 Verfahren zur Herstellung von Polyamidplatten

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE740066C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE944937C (de) * 1952-10-07 1956-06-28 Wiederhold Hermann Verfahren zur Auskleidung von Lager- und Transportgefaessen, insbesondere fuer Bier

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE944937C (de) * 1952-10-07 1956-06-28 Wiederhold Hermann Verfahren zur Auskleidung von Lager- und Transportgefaessen, insbesondere fuer Bier

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE1595150C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Polyamiden sowie deren Verwendung für Formkörper
DE1279316C2 (de) Verwendung von mechanisch zerkleinerten Cellulose-Kristallitaggregaten zum Herstellen von stoss- und hitzebestaendigen Formkoerpern
DE740066C (de) Verfahren zur Herstellung von Polyamidplatten
DE3616985A1 (de) Verfahren zur herstellung von wasserbestaendigen spanplatten
DE930830C (de) Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von thermoplastischen Gegenstaenden
AT134628B (de) Verfahren zur Herstellung celluloidartiger Kunstmassen.
DE1779235A1 (de) Schneckenpresse fuer die Herstellung von thermoplastischen Kunststoffolien
DE454287C (de) Verfahren zum Herstellen von Schallplatten
DE409008C (de) Verfahren zur Herstellung von elastischen biegsamen Massen aus Nitrozellulose und nicht fluechtigen Gelatinierungsmitteln
DE643523C (de) Aus einem Holzkoerper und einer Furnierbekleidung bestehendes Moebel
AT118789B (de) Verfahren zum Herstellung von Füllungen für Metalltüren oder -wände und Metalltür oder -wand selbst.
DE862507C (de) Verfahren zur Herstellung mehrschichtiger Formkoerper
DE879014C (de) Verfahren zur Herstellung von Rohlingen durch Verpressen von Polyvinylformaldehydacetal
DE749797C (de) Verfahren zur Herstellung von geformter Gegenstaende aus Polyvinylacetalen
DE516751C (de) Verfahren zur Herstellung von Massen oder Gebilden aus teilweise oder ganz wasserloeslichen Alkylcellulosen
DE620200C (de) Verfahren zur Herstellung von Kaseinkunsthornplatten
DE737952C (de) Weichmacher fuer Superpolyamide
AT222346B (de) Verfahren zur Verbesserung der mechanischen Eigenschaften von Filmen, Bändern od. dgl. aus linearen, kristallisierbaren α- Olefinpolymeren mit hohem Molgewicht
DE646334C (de) Aus mehreren miteinander verbundenen Gewebelagen hergestellter Wagenkasten oder sonstiger Hohlkoerper
DE743317C (de) Verfahren zum Veredeln von Filmen o. dgl. aus Cellulosetriestern
AT22877B (de) Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung geflechtartig aussehender Flächenkörper.
AT37956B (de) Verfahren zur Herstellung von aus Einzelglasplatten zusammengesetzten Glastafeln auf beliebiger Unterlage.
AT133919B (de) Verfahren zur Erhöhung der Schlagbiegefestigkeit von Spritzmassen aus Acetylcellulose.
DE348627C (de) Verfahren zur Herstellung hoelzerner Verzierungsplatten
DE675958C (de) Verfahren zur Herstellung von Kondensationsprodukten