DE454287C

DE454287C - Verfahren zum Herstellen von Schallplatten

Info

Publication number: DE454287C
Application number: DEF55027D
Authority: DE
Original assignee: MARIE FINKELSTEIN DR
Current assignee: MARIE FINKELSTEIN DR
Priority date: 1923-11-29
Filing date: 1923-11-29
Publication date: 1928-01-04

Description

Verfahren zum Herstellen von Schallplatten. Man hat bereits vorgeschlagen, zum Herstellen von Schallplatten Mischungen von Celluloseestern und Plastizierungsmittel zu verwenden. Auch die Verwendung von -Acetylcellulose für diesen Zweck ist bereits bekannt. Als Plastizierungsmittel werden in der Regel Kampfer oder Kampferersatzmittel verwendet. Aus derartigen Massen hergestellte Platten weisen jedoch gewisse Nachteile auf, weil die Erweichungsmittel langsam zur Verdunstung neigen, wodurch Schrumpfungen eintreten.
Man hat auch bereits vorgeschlagen, Produkte, die durch Kondensation von Formaldehyd mit Phenolen erhalten werden, zur Herstellung von Schallplatten zu benutzen. Aber auch diese Stoffe haben sich meist in der Praxis nicht bewährt.
Das gleiche gilt. auch von der Masse, die aus Estern der Cellulose mit Phenolformaldehydkondensationsprodukten und ihren Äquivalenten sowie aus Derivaten der Cellulose, wie z. B. Viskose mit Phenolformaldehydkondensationsprodukten besteht.
Alle diese bekannten Stoffe erreichen eine völlig homogene und mechanisch feste Masse zum Herstellen von Schallplatten noch nicht, denn die Zusätze neigen entweder zur Kristallbildung oder zu Schrumpfungen, wodurch ihre Lagerfähigkeit und die phonetischen Eigenschaften ungünstig beeinflußt werden.
Es hat sich nun gezeigt, daß eine zum Herstellen von Schallplatten besonders geeignete Masse erhalten werden kann, wenn man unter Verwendung der hierfür bekannten Celluloseester oder anderer Derivate der Gellulose als Plastizierungsmittel harzartige Produkte benutzt, welche durch Einwirkung von gasförmigen Aldehyden oder Acetylen, gegebenenfalls unter Bedingungen, bei denen Acetaldehyd entsteht, aus Kohlenwasserstoffen und deren hydrozylierten Abkömmlingen, wie Phenolen, Phenolhomologen und -analogen, erhalten worden sind. Die Kondensationsprodukte können auch vor der Vermischung mit den Cellulosederivate:l noch einer besonderen Behandlung zum vollständigen oder teilweisen Absättigen ihrer Hydroxylgruppen unterworfen werden. Die in dieser Weise hergestellten Massen lassen sich leicht pressen und walzen. Sie können auch in beliebiger Weise mit Füllstoffen gemischt werden.
Derartige Cellulosemassen können in gleicher Weise wie die bisher zu Schallplatten verarbeiteten Schellackmassen sofort nach ihrer Herstellung gepreßt werden. Sie können auch in an sich bekannter Weise zum Erzeugen der Oberfläche von mit einer Einlage-Schicht, Papp-, Holz-, Metallkern o. dgl., versehenen Schallplatten dienen. Ausführungsbeispiel. 3oo Teile Acetylcellulose und ioo Teile harzartiges Kondensationsprodukt (hergestellt aus Acetaldehyd und Phenolen) werden in Aceton gelöst. Die homogene Quellung wird mit ¢ooog Schwerspat und Ruß gleichmäßig gemischt und die Mischung auf der warmen Walze trocken gewalzt; sie wird dann in zerbrochenem Zustand weiter getrocknet und schließlich in Pulver- oder Plattenform in der hydraulischen Presse bei 13o bis i 5o Atm. Druck gepreßt, wobei die. Presse auf etwa 140' geheizt wird. Es kann auch ohne Anwendung von Lösungsmitteln vorteilhaft gearbeitet werden, indem die Acetylcellulose in das geschmolzene Harz eingerührt wird; es wird von demselben homogen aufgenommen. Die Masse sieht aus wie eine Lösung. Mit dem so hergestellten einheitlichen Mischprodu-kt wird nun genau wie vorher beschrieben die Mischung mit ' den anorganischen usw. Füllmitteln in bekannter Weise auf der Walze hergestellt und schließlich die Mischung verpr eßt.
Die neuen Schallplatten besitzen vorzügliche phonetische Eigenschaften, weil die Kondensationsprodukte nicht verdunsten; es können also keine Schrumpfungserscheinungen auftreten, welche die phonetische Schrift ungünstig beeinflussen.

Claims

PATEN TANSPIZUCt:C: Verfahren zum Herstellen von Schallplatten aus Celluloseestern und anderen Derivaten der Cellulose unter Verwendung eines harzhaltigen Gelatinierungsmittels, dadurch gekennzeichnet, daß als GelatiDierungs- oder Plastizierungsmittel solche Kondensationsprodukte harzartiger Natur verwendet werden, welche durch Einwirkung von gasförmigen Aldehyden oder Acetylen, gegebenenfalls unter Bedingungen, bei denen Acetaldehyd entsteht, auf Kohlenwasserstoffe und deren hydroxylierte Abkömmlinge erhalten worden sind, und daß die Masse alsdann in bekannter Weise, gegebenenfalls unter Zusatz von Füllstoffen, zu Schallplatten oder zu Oberflächen von Schallplatten verarbeitet wird.