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Verfahren zum Herstellen eines aus Furnierblättern zusammengesetzten
Preßholzes Bekanntlich werden die gegenwärtig gebräuchlichen gepreßten Hölzer aus
Paketen von Furnierholzblättern zusammengesetzt, die im Block behandelt werden,
wobei die Stabilisierung aller dieser Blätter gleichzeitigerfolgt. Es werden ,also
z. B. zunächst Teilkörper eines Bruchteiles der Gesamtstärke hergestellt. Diese
Teilkörper bestehen bereits aus Furnierblätterpaketen, rund diese Pakete, nicht
also die einzelnen Furnierblätter für sich, werden einer Vorbehandlung (Dämpfen,
Trocknen usw.) unterworfen, wodurch gewisse Schwierigkeiten beseitigt werden sollen,
die bei früheren Verfahren zum Herstellen von Preßgut beträchtlicher Abmessungen
vorliegen. Bei anderen bekannten Verfahren zum Herstellen hochverdichteten Holzes
werden z. B. Bretter, .also Lagen von etwa i cm Dicke, zu einem Block verleimt,
der dann als Ganzes verdichtet wird. Die Lagen dünner Blätter, aus denen die Bretter
zusammengesetzt sind, werden vorher einer sehr weit getriebenen Trocknung unterworfen.
Ein Vorverdichten der einzelnen Blätter oder der aus diesen gebildeten Bretter erfolgt
nicht. Schließlich ist es bei der Herstellung von Sperrholz bekannt, die einzelnen
Lagen ztt trocknen und anschließend mit einer Lösung eines polymerisierbaren Stoffes
zu tränken. Nach dieser Tränkung werden die Blätter getrocknet und mit verschiedenen
Faserrichtungen übereinandergelegt und gemeinsam in einer hydraulischen Presse zu
einem Block verdichtet. Da bei derartigen Verfahren keine Vorverdichtung der einzelnen
Blätter stattfindet, so werden die äußeren Schichten stets stärker verdichtet als
die inneren, und das Enderzeugnis ist wicht in sämtlichen Lagen von derselben Dichte.
Im Interesse der besseren Verarbeitbarkeit und sonstigen Brauchbarkeit der Erzeugnisse
wird nun erfindungsgemäß dem fertigen Erzeugnis in ,allen seinen Schichten eine
gleich hohe mechanische Festigkeit und Gleichartigkeit dadurch erteilt, daß die
vorgetrockneten und anschließend mit einer Lösung eines polymerisierbaren Stoffes
getränkten Furnierblätter zum Verfestigen ihrer Fasern vor ihrer Vereinigung einzeln
einem sehr hohen Druck unterworfen und erst danach unter einem Druck, der geringer
ist als der bei der Vorbehandlung der einzelnen Furnierblätter, vereinigt werden.
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Das nach diesem Verfahren erhaltene Preßholz ist sehr gleichartig;
denn jedes innere Furnierblatt hat vor seinem Einfügen. in ein Platte o.,dgl. eine
Härte, die gleich derjenigen eines Oberflächenblattes ist, und behält diese Härte
.auch nach dem Zusammenfügen. bei. Dabei erfährt diese Härte während des Zusammenfügens
und Zusammenpressens der Ausgangsblätter keine merkliche Veränderung.
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Nachstehend soll eine Ausführungsweise des erfindungsgemäßen Verfahrens
beschrieben werden. Die aufgerollten, zerschnittenen oder zersägten Fuinierblätter
werden zuerst in an sich bekannter Weise unter dem Einfluß
einer
erhöhten Temperatur, die natürlich entsprechend der Art des benutzten Holzes veränderlich
ist, getrocknet. Die obere Grenze dieser Trocknungstemperatur wird durch die Nähe
der beginnenden Verkohlung bestimtn; , Sobald diese Vorbehandlung beendet ist, werden
die Blätter noch vor ihrer Abkühlung in ebenfalls an sich bekannter Weise in ein
Bad aus synthetischem Harz oder in irgendeinen anderen polymerisierbaren Stoff,
beispielsweise an freier Luft, eingebaucht. Nach kurzem Verweilen in diesem Bade
werden. die Furnierblätter gegebenenfalls, je nach der Natur des Impräggnierungsmittels,
einer neuen Trocknung ausgesetzt.
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Darauf wird jedes Furnierblatt zwischen die Heizplatten einer hydraulischen
Presse gelegt und einzeln bei einer Temperatur zusammengepreßt, die ebenfalls von
der Natur des Imprägnierungsmittels ,abhängt.
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Durch diese erste Gruppe von Behandlungen kann man einzeln standfest
gemachte Sperrholzblätter erhalten. Die Härte dieser Blätter ist dabei, namentlich
-weil sie bei hohem Druck durch die hydraulische Presse geführt worden sind, erhöht,
und außerdem haben die Eurnierblätter eine beachtlich größere mechanische Festigkeit
als die natürlichen Sperrholzblätter.
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Ferner weisen diese standfest gemachten Furnierblätter den Vorteil
.auf, daß sie aufbewahrt werden können, ohne -daß die Gefahr einer Wiederaufnahme
von Feuchtigkeit bestünde; letzteres wäre natürlich für die gute Ausführung der
späteren Erzeugnisse von Nachteil.
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Nach der Stabilisierung werden die Furnierblätter auf beiden Seiten
mit Harz überzogen rund paketweise zwischen den Heizplatten einer hydraulischen
Presse aufgestapelt. Der von dieser Presse ,ausgeübte Druck soll dabei lediglich
das vollkommene Aneinanderlegen der mit Harz überzogenen, standfest gemachten Furnierblätter
bewirken. Dieser Druck ist daher kleiner als -derjenige Druck, dem die Furnierblätter
während ihrer Stabilisierungsbehandlung ausgesetzt worden sind. Wenn beispielsweise
ein Druck von der Größen-@4_dnung von 3oo kg/qcm für die Stabilisie-:,@ririg der
Sperrholzblätter wünschenswert ist, "'s# tird zum Verleimen der durch der standfest
gemachten Furnierblätter gebildeten Platte ein Druck von etwa t5o kg/qcm ausreichen.
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Die entsprechend der Natur des benutzten Harzes erforderliche Temperatur
wird während der ganzen Zeitdauer aufrechterhalten, die für eine gute Polymerisation
aller inneren Leimschichten in .der Dicke der zusammengesetzten Platte notwendig
ist.
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Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich, wie eben bemerkt, für das
Herstellen vorn Platten ,anwenden, eignet sich aber auch für das Herstellen von
Formstücken; in letzterem Falle werden die standfest gemachten Furnierblätter .nach
bestimmten Formen ausgeschnitten, dann mit Harz überzogen, darauf in. einer mit
einem Deckel oder Stempel versehenen Metallform aufgestapelt und schließlich wie
im ersteren Falle zusammengepreßt.
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Nach der Polymerisierung und Herausnahme aus der Form erhält man fertige
Werkstücke von beliebigen geeigneten Formen, die zur Verwendung bereit sind.