DE73970C - Augenblicksausschalter zur Regelung der Umdrehungsgeschwindigkeit elektrischer Treibmaschinen - Google Patents
Augenblicksausschalter zur Regelung der Umdrehungsgeschwindigkeit elektrischer TreibmaschinenInfo
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- H—ELECTRICITY
- H01—ELECTRIC ELEMENTS
- H01H—ELECTRIC SWITCHES; RELAYS; SELECTORS; EMERGENCY PROTECTIVE DEVICES
- H01H5/00—Snap-action arrangements, i.e. in which during a single opening operation or a single closing operation energy is first stored and then released to produce or assist the contact movement
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 21: Elektrische Apparate.
SIGMUND BERGMANN in BERLIN.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 28. Juli 1892 ab.
Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung bezieht sich auf Ausschalter zum Oeffhen und
Schliefsen elektrischer Stromkreise durch eine augenblicklich wirkende Einrichtung, und zwar
beruht das Wesen dieser Erfindung in der Anwendung eines um eine Achse drehbaren
Ausschalters oder Umschalters, der nach rechts oder links aus seiner die Unterbrechung des
Stromes bewirkenden Lage gedreht werden kann und bei welchem in beiden Drehrichtungen
das Oeffhen und Schliefsen sich plötzlich vollzieht.
Auf beiliegender Zeichnung ist:
Fig. ι eine Seitenansicht des Ausschalters unter Entfernung der vorderen Seitenwand des
umgebenden Gehäuses;
Fig. 2 stellt einen Querschnitt nach Linie x-x der Fig. 1, von rechts nach links gesehen,
dar;
Fig. 3 zeigt einen Längsschnitt durch die Mitte der Ausschaltertrommel und Stromschlüsse
nach Linie \-\ der Fig. 5, während
Fig. 4 einen Querschnitt durch diese Trommel veranschaulicht;
Fig. 5 zeigt als Beispiel eine Anordnung der Stromschlufsstücke auf der Trommel, die Oberfläche
derselben zur Ebene abgewickelt darstellend ;
Fig. 6 a, 6 b, 6 c, 6 d und 6 e stellen Seitenansichten der verschiedenen Stromschlufsstücke
dar und
Fig. 7 ist ein Schnitt durch eines dieser Stücke nach Linie jr-y der Fig. 6 a.
Es ist oft von Werth, einen Umschalter zu
haben, der, in einer Richtung bewegt, den Stromkreis schliefst oder umschaltet und in
der anderen Richtung den Stromkreis unterbricht oder die Stromrichtung umkehrt, oder
auch, in verschiedenen Drehrichtungen bewegt, den Stromkreis in verschiedenen Richtungen
schliefst oder umschaltet.
Im vorliegenden Falle ist der Umschalter mit einem Motor in Verbindung gedacht, der
aus mehreren, hier zwei, Wickelungen und einem Feldmagneten besteht und an ein Dreileiter-
oder ein ähnliches Stromzuführungssystem angeschlossen ist.
In der beiliegenden Zeichnung sind in Fig. 1 . mit α der.Umhüllungskasten, mit b die Lager
■ bezeichnet, welche die Achse c tragen, auf der die Trommel d aus Holz oder anderem Isolirstoff
aufgesetzt ist. Auf dem Trommelumfang ist die erforderliche Anzahl von Stromschlufsstücken
angeordnet. Sie bestehen aus gebogenen Metallplatten e, welche mit senkrechten'
Rippen f versehen sind und sich der Form der Trommel anpassen.
Wie in Fig. 5 gezeigt, sind diese Stromschlufsstücke von verschiedener Länge, so dafs
die Stromkreise in der gewünschten Reihenfolge umgeschaltet werden können.
Die Stromschlufsstücke sind in parallelen Kreisen angeordnet. Die Lücken zwischen je
zwei anstofsenden Stücken sind mit Stücken von gleicher Form, aber nichtleitendem Stoff
ausgefüllt. (Dieselben sind in der Zeichnung fortgelassen.) Infolge dessen wird die Wirkungsweise
des Umschalters gleichmäfsiger, da hierdurch die erzeugte Reibung der unter der Trommel angeordneten und sich gegen die
(2. Auflage, ausgegeben am 12. November igoo.)
Rippe f von zwei Seiten legenden Stromschlufsfedern g g1 an allen Stellen die
gleiche ist.
Die Anzahl der Stromschlufsfedern g gl ist
abhängig von der Zahl der zu regelnden Stromkreise. Diese Stromschlufsfedern sind an ihren
unteren Enden, wie in Fig. 2 angedeutet, drehbar gelagert, während sie sich an ihren oberen
Enden gegen die Rippen f legen, so dafs auf diese Weise zwischen den Stromschlufsfedern
und den Rippen elektrische Verbindung hergestellt wird.
Wie aus Fig. 5 ersichtlich, steht die mittlere Reihe der gerippten Stromschlufsstücke weder
unter sich, noch mit den übrigen Stromschlufsstücken des Umschalters in leitender Verbindung,
und zwar zu dem Zweck, den Strom zu unterbrechen, sobald die Stromschlufsfedern g gl mit dieser Reihe von Stromschlufsstücken
in Berührung sind. Die Stromschlufsstücke zu beiden Seiten dieser mittleren Reihe
sind zum Theil durch punktirt dargestellte Drähte unter einander verbunden.
Fig. 4 zeigt die Anordnung dieser· Drähte j im Querschnitt.
Bei i i1, Fig. 2, sind zwei aufrechte Arme
k kl drehbar gelagert, welche zwei etwa aus Holz hergestellte und sich längs sämmtlicher
Strornschlufsfedern g g1 erstreckende· Längsschienen
m ml tragen. Eine Schraubenfeder η verbindet diese beiden drehbaren Arme und
zieht die Schienen m m1, wie Fig. 2 zeigt, mit
einer Kante gegen die Stromschlufsfedern g g1;
bei dieser Stellung werden gleichzeitig die Arme k kl gegen geeignete Anschläge 0 gedrückt,
so dafs die Feder η die Arme nur bis an diese Anschläge ziehen kann. Die Arme
k k[ tragen zwei Lager ρ ρ', in welchen zwei
Sperrhebel q q1 schwingend gelagert sind, deren
Neigung durch Stellschrauben r r1 genau eingestellt werden kann. Die benachbarten ge- ·■
gabelten Enden der beiden Sperrhebel q q1 umfassen an ihrer Stirnseite die gewellte, in
der Mitte der Umschaltungstrommel befindliche Scheibe s. und legen sich nach jeder Schaltung
der Scheibe s gegen einen der aus ihr beiderseitig herausragenden Stifte.
Bei u M1 sind Arme ν ν1 gelagert, welche an
ihren oberen Enden Rollen n> wl tragen; die
letzteren ruhen in den Vertiefungen der gewellten Scheibe s und gleiten über die erhabenen
Stellen derselben hinweg, so dafs auf diese Weise eine Einstellvorrichtung gebildet
ist, durch welche die Umschaltertrommel festgestellt wird.
Die Hebel vvl sind mit Schraubenfedern χ χ1
versehen, welche sie in der durch die Zeichnung veranschaulichten Stellung erhalten.
Der Umschalter wird durch eine Kurbel bewegt, welche eine Vor- oder Nacheilung
gestattet, wie in Fig. 1 des Zeichnung dargestellt. Dieselbe hat eine cylindrische, der
Spindel c, Fig. 1, angepafste Nabe α, deren ausgenuthete Stelle β jedoch erheblich länger
ist als die Breite der auf der Achse c befindlichen Feder y. Nabe α. ist mit Armen γ
und Handgriff d versehen.
Die Wirkungsweise des Umschalters ist nun die folgende:
Wird die auf der Achse c angebrachte Kurbel α in Bewegung gesetzt, z. B. nach
rechts hin, so wird Stift t nach links gedrückt. Dieser dreht den Arm k1 mit der Schiene m)
durch den Hebel q1 und spannt die Feder n.
Die oberen Enden der Stromschlufsfedern g g1
werden dabei durch die Reibung auf den Stromschlufsstücken in der Drehrichtung mitbewegt.
Gleichzeitig werden die Rollen w wl durch
die erhöhten Stellen des Ringes s aus einander gedrückt, wodurch die Federn χ xl gespannt
werden. Sobald sich die Umschaltertrommel eine gewisse Strecke vorwärts bewegt hat,
gleitet Stift t von dem Ende des Sperrhebels ^1
ab, und es zieht sich Feder η zusammen, wodurch Schiene m1 plötzlich zurückschnellt
und gegen die Stromschlufsfedern g gl schlägt, so dafs die letzteren von den Stromschlufsstücken/,
mit welchen sie bisher in Verbindung standen, abgedrückt werden, um plötzlich mit
der nächstfolgenden Reihe bezw. anderen Stellen derselben Stromschlufsstücke in Verbindung
zu treten, wie z. B. in Fig. 5 durch die punktirte Linie »erste Stellung« angedeutet
ist. Dadurch wird ein plötzliches Schliefsen des Stromkreises bewirkt.
Wird die Umschaltertrommel um eine Abtheilung weitergedreht, so wiederholt sich dieselbe
Bewegung, indem die Stromschlufsstücke plötzlich von der ersten Stellung zu der nächstfolgenden
»zweiten Stellung« überspringen u. s. w., bis die Schaltungstrommel wieder in ihre Ruhelage zurückgedreht wird, in welcher
der Strom unterbrochen ist. Der entsprechende Vorgang findet statt, wenn sie nach links gedreht
wird.
Die Theile sind so angeordnet, dafs von den .Rollen n>
wl die Scheitelhöhen der nach aufsen hervortretenden Wellen der Scheibe s
in dem Augenblick überschritten werden, in welchem der Stift t von der Sperrklinke q'
freigegeben ist, wodurch die Federn χ x1 mit
der Feder η zusammenwirken, um die Stromschlufsstücke zurückschnellen zu lassen. Der
Hauptzweck der Rollen J^ w1, sowie der Federn
χ xl ist der, die Umschaltertrommel derart einzustellen, dafs die Stromschlufsstücke mit
den Federn g g1 jedesmal genau in der gewünschten
Weise in Berührung kommen und unbeabsichtigte Zwischenstellungen vermieden
werden.
Die Kurbel α, mit der die Schaltungstrommel
bewegt wird, ist, wie bereits erwähnt, so ein-
gerichtet, dafs sie eine Voreilung der Drehachse gestattet, so dafs die Federn die Umschaltertrommel
unabhängig von der Kurbel voreilen lassen können.
In Fig.. 5 ist im Schema ein Dreileiterstromkreis mit einem elektrischen Motor von zwei
Ankerwickelungen A A1 mit getrennten Stromwendern gezeichnet. Durch M ist ein getrennter
Erregungsmagnet in Parallelschaltung und durch k sind die Stromschlufsvorrichtungen
angedeutet, welche den Stromschlufsfedern g g' in Fig. ι entsprechen. Diese
Stromschlufsvorrichtungen sind bezw. mit dem positiven, negativen und Null - Leiter des
Stromes und mit den Windungen des Elektromotors verbunden.
Verfolgt man den Stromschlufs bei den einzelnen Stellungen des Umschalters, so ist ersichtlich
, dafs nur der Strom des Magneten M geschlossen ist, sobald die Schaltungstrommel
an der ersten Stellung in Verbindung mit den Stromschlufsvorrichtungen k gebracht wird, indem
die Stromschiufsstücke e1 e11 nur die beiden
unteren Stromschlufsvorrichtungen k mit einander verbinden. In der zweiten Stellung des
Umschalters treten die Stromschiufsstücke e' e11 em eIV ev und eVI in Thätigkeit und
bringen die Ankerwindungen in Reihenschaltung mit dem positiven und Null-Leiter, gleichzeitig
den Magnetstromkreis geschlossen haltend.
In der »dritten Stellung« des Umschalters sind die beiden Ankerwindungen in Reihenschaltung
mit dem positiven und negativen Leiter, während in der »vierten Stellung« die Ankerwindungen sich in mehrfacher Parallelschaltung
mit dem positiven und negativen Leiter befinden.
Angenommen, der Umschalter befände sich in seiner Nullstellung und es wäre erwünscht,
den Stromkreis durch die auf der entgegengesetzten Seite liegenden Stromschiufsstücke zu
schliefsen, so ist nur erforderlich, die Kurbel entgegengesetzt zu drehen, wodurch Stift t
nach rechts gedreht wird und einen Druck auf den Hebel q . ausübt, der weiter auf Arm k,
Schiene m und. Feder η wirkt, genau in derselben Weise, wie vorher beschrieben.
Während in der Zeichnung eine einzige Feder η angegeben ist, um die Arme k und k1
mit einander zu verbinden, kann jeder Arm eine besondere Feder besitzen, deren eines
Ende an irgend einem geeigneten Punkt festgelegt sein kann.
Es ist klar, dafs der Umschalter auch ohne die Rollen w wl verwendbar ist, nur dafs die
Wirkungsweise desselben in diesem Falle eine weniger vollkommene sein wird. Die Gruppirung
der Stromschiufsstücke auf der Umschaltertrommel ist nur ein Beispiel, und es
beschränkt sich die vorliegende Erfindung nicht auf diese einzige Anordnung oder auf
eine bestimmte Anzahl von Stromschlufsstücken oder Federn. Auch ist es nicht unbedingt erforderlich,
dafs die Stromschiufsstücke mit senkrechten Rippen versehen sind, gegen welche sich die Stromschlufsfedern g g1 legen.
Claims (1)
- Patent-Ansprüche:i. Augenblicksschalter zur Regelung der Umdrehungsgeschwindigkeit elektrischer Treibmaschinen mit einer aus nichtleitender Masse bestehenden, nach zwei Richtungen drehbaren Trommel (dj, auf deren Umfang in bekannter Weise in parallelen Kreisen angeordnete Stromschiufsstücke (ef) von . verschiedener Länge in entsprechendem Abstand und entsprechender Versetzung von einem Kreis zum anderen sich befinden, gekennzeichnet durch die Anordnung von auf einer gemeinsamen Achse drehbar gelagerten Stromschlufsfedern (g g1), die durch Federkraft in Ruhelage gehalten werden und gegen die Stromschiufsstücke (ef) schleifen, derart, dafs bei einer Drehung der Trommel (d) aus einer Stellung in die nächste diese Stromschlufsfedern durch Reibung auf eine gewisse Strecke mitgenommen, sodann aber durch Federwirkung in ihre Ruhelage zurückgeschnellt werden.2·· Bei dem unter i. gekennzeichneten Augenblicksschalter die Anordnung einer mit Stiften (t) und auf ihrem Umfang mit kreisförmigen Ausschnitten versehenen Scheibe (ty, deren Stifte bei der Schaltung der Trommel (d) nach einander auf einen Hebel (q1 oder q) derart einwirken, dafs der an einem schwingenden Quersteg (m1 oder m) drehbar gelagerte Hebel sammt dem Quersteg so weit mitgenommen wird, bis Stift (t) an dem Hebel vorbeigeht, so dafs letzterer sammt dem Quersteg infolge Federwirkung in seine Ruhelage zurückkehrt und die zwischen den Querstegen (m m1) gelagerten Stromschlufsfedern (g g1) in ihre Ruhelage zurückschnellt.3· Bei dem unter i. gekennzeichneten Augenblicksschalter die Anordnung von Rippen (f) auf den Stromschlufsstücken (e), an welche Rippen die gegabelten Stromschlufsfedern (g g1) sich anlegen und so bei der Drehung der Trommel (d) durch Reibung mitgenommen werden.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE73970C true DE73970C (de) |
Family
ID=347058
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT73970D Expired - Lifetime DE73970C (de) | Augenblicksausschalter zur Regelung der Umdrehungsgeschwindigkeit elektrischer Treibmaschinen |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE73970C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1002056B (de) * | 1955-02-21 | 1957-02-07 | Busch Jaeger Duerener Metall | Sperrwerk fuer Drehschalter |
DE975760C (de) * | 1937-12-20 | 1962-08-30 | Oak Mfg Co | Mehrfachschiebeschalter |
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- DE DENDAT73970D patent/DE73970C/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE975760C (de) * | 1937-12-20 | 1962-08-30 | Oak Mfg Co | Mehrfachschiebeschalter |
DE1002056B (de) * | 1955-02-21 | 1957-02-07 | Busch Jaeger Duerener Metall | Sperrwerk fuer Drehschalter |
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