-
Brennwagen für Tunnelöfen Die Erfindung betrifft eine neue Brennwagenkonstruktion
für Tunnelöfen und bezweckt, eine bequemere Handhabung der Brennwagen und damit
des ganzen Tunnelofenbetriebes zu erzielen.
-
Die Brennwagen bekannter Bauart bestehen aus einem Untergestell, in
der Regel aus Schmiedeeisen, welches auf vorzugsweise fliegend angeordneten Rädern
gelagert ist und einer auf die eiserne Plattform der Wagen aufgebrachten Schicht
von Schamottesteinen von etwa 40 cm Stärke, welche ihrerseits den Besatz trägt.
Diese Schamotteschicht macht gewichtsmäßig ebenso wie massenmäßig den wesentlichsten
Bestandteil des ganzen Brennwagens aus. Sie muß sehr dick gehalten werden, weil
sie sonst keinen genügenden Schutz für die eiserne Plattform der Brennwagen ergibt
und ferner nicht in der Lage wäre, in ihren oberen Schichten in genügendem Maße
als Wärmespeicher zu wirken. Dieser Schamottebelag wird auf den Wagen unter Belassung
von Dehnungsfugen aufgemauert. Die Brennwagen, welche stetig durch den Ofenkanal
wandern und hierbei den vielfältigsten Beanspruchungen ausgesetzt sind, müssen in
bezug auf ihre Brauchbarkeit häufig überprüft werden, weil eine auf Unbrauchbarwerden
eines Brennwagens während der Ofenreise zurückzuführende Betriebsstörung von außerordentlich
nachteiligen Wirkungen auf den ganzen Betrieb ist und in der Regel eine Stillegung
desselben zur Folge hat.
-
Bei den Brennwagen bekannter Konstruktionen erfolgte diese Überprüfung,
insbesondere des Rahmens, der Radsätze, Lager usw. von einer Instandsetzungs- und
Prüfgrube aus, über die die Wagen gefahren werden.
-
Die Ausführung der Prüfarbeiten und der Instandsetzungen ist hierbei
naturgemäß schwierig und nur unvollkommen möglich.
-
Durch die Erfindung wird dieser Übelstand beseitigt, und es werden
darüber hinaus weitere Vorteile erzielt, welche im einzelnen aus.der folgenden Beschreibung
hervorgehen.
Die Erfindung baut auf dem Grundgedanken auf, den Schamottebelag
nicht unmittelbar auf den Brennwagen selbst bzw. mit diesem verbunden aufzumauern,
sondern Schamottebelag und Fahrgestell voneinander trennbar auszubilden.
-
Ein solche Ausbildung der Brennwagen ist an sich bekannt. Bei der
bekannten Anordnung sind die Teile jedoch nicht leicht lösbar, sondern durch eine
Vielzahl von Schrauben miteinander verbunden, d. h. in einer Weise, die weder ermöglicht
noch bezweckt, die Teile leicht voneinander entfernbar und, insbesondere zwecks
bequemer überprüfung der Fahrgestelle und um eine Gegeneinanderauswechselung der
Teile voneinander zu ermöglichen, weitgehend voneinander unabhängig zu machen.
-
Dieser Erfolg wird gemäß der Erfindung neben anderen Vorteilen, die
«-eiter unten noch beschrieben werden, dadurch erzielt, daß die Plattform ohne jede
feste und überhaupt ein Lösen erfordernde .Verbindung mit dem Fahrgestell von diesem
abhebbar auf zwei das Fahrgestell bildenden, durch Querbalken miteinander verbundenen,
ihrerseits die Radsätze tragenden Längsschienen aufruht, gegen den hinteren, die
Längsschienen verbindenden Querbalken des Fahrgestelles anliegt und so gegen rückwärtige
Verschiebung gesichert ist.
-
Der rückwärtige Querbalken ist zweckmäßig mit auf die Plattform hin
gerichteten Vorsprüngen versehen, auf welchen die Plattform seitlich aufruht und
so gegen Kippen gesichert ist.
-
Es ist ohne weiteres ersichtlich, daß diese Ausbildung den Zusammenbau
und die Instandsetzung der Brennwagen auf denkbar einfache Weise ermöglicht, in
dem zu diesem Zwecke die Plattform mit dem darauf ruhenden schweren Schamottebelag
lediglich um wenige Zentimeter angehoben und nunmehr das jetzt freie Wagengestell
darunter hervorgezogen wird, das dann in beliebiger Lage, vorzugsweise auf dem Rücken
liegend, untersucht und instand gesetzt werden kann.
-
Die neuartige Konstruktion der Brennwagen ermöglicht es auch, in vorteilhafter
Weise die Querdichtung von Wagen zu Wagen zu bewirken, indem der rückwärtige Querbalken
des Fahrgestells mit einer Längsrille versehen wird, welche den Dichtungsstoff,
beispielsweise Asbest o. dgl., aufnimmt, während der vordere Querbalken der abnehmbaren
Plattform eine entsprechend vorspringende Leiste aufweist, die in die Aussparung
in rückwärtigen Fahrgestellquerbalken des folgenden Wagens eingreift.
-
Zweckmäßig erweist es sich ferner, die eiserne Brennwagenplattform
in mehrere, beispielsweise 3 Abteile zu unterteilen, die durch Querrippen voneinander
getrennt sind, und in denen der, Schamottebelag auf beispielsweise lose eingelegten
Blechen aufruht. Diese Unterteilung und damit voneinander unabh<illgige Auswechselbarkeit
der Tragflächen verringert weiterhin in wünschenswerter Weise den Verbrauch an für
die Instandhaltung erforderlichem Werkstoff.
-
In der Zeichnung ist eine grundsätzliche Ausführungsform des neuen
Brennwagens beispielsweise dargestellt, und zwar zeigt: Abb. i einen Seitenriß,
teilweise im Schnitt, des Brennwagens in zusammengesetztem Zustande, Abb. 2 die
einzelnen Teile in voneinander abgehobenem Zustande, Abb. 3 ist eine Aufsicht auf
einen zusammengesetzten Brennwagen, jedoch ohne Schamottebelag.
-
In den Abbildungen sind mit a1 und a., die beiden Radsätze bezeichnet,
welche bei 1)1 und b. gelagert sind und den durch die Längs-U-Eisen cl und c, sowie
den rückwärtigen Querbalken d, welcher gleichzeitig der Querdichtung dient, sowie
das an der anderen Seite angeordnete erbindungseisen e gebildeten Rahmen tragen.
-
Das Quereisen d besitzt . vorzugsweise U-förmigen Querschnitt, wobei
der innere Teil des U nach außen zu liegt, und trägt an seinen unteren Flansch angenietete
Greifteile f, welche unter den dem Eisen d anliegenden vorderen Querbalken =l der
eisernen Plattform zu liegen kommen und diese dadurch zusätzlich gegen etwaige seitliche
Verschwenkungen sichern.
-
Die Plattform ihrerseits besteht bei den beispielsweise in den Abbildungen
dargestellten Ausführungsformen aus den 4. Querstegen g1, n2, g3 und g4, welche
die beiden Längsstege f1 und f.2 miteinander verbinden, «-elche ihrerseits gleichzeitig
als Sandrillenbleche ausgebildet sind bzw. an denen die Sandrillenbleche befestigt
sind.
-
Die Quer- und Längsbalken bestehen zweckmäßig aus Winkeleisen, so
daß in den in der beschriebenen Weise gebildeten Abteilen Auflager für die zweckmäßig
lose einzulegenden Tragebleche 1a1, h2 und 1a3 für den Schamottebelag gebildet werden.
Die Sandrillenbleche, die entweder durch T-förmige Gestaltung der Längsprofileisen
gebildet oder an diesen angenietet sind, reichen in der üblichen Weise nach unten
bis zu der der Höhenlage der Sandrillen, mit welchen zusammen sie die Abdichtung
bewirken sollen, entsprechenden Höhe.
-
Der vorwärtige der Querbalken g4 trägt eine Längsrippe, welche mit
der entsprechenden Aussparung in den Querbalken d des Fahrgestells zusammenwirkt,
in welcher ein geeignetes Dichtungsmittel untergebracht ist.
Die
drei kastenförmigen Behälter il, i2 und i, dienen zur Aufnahme und zum Aufbau des
Schamottebelages k in der üblichen Weise.
-
Es ist ohne weiteres ersichtlich, daß bei der beschriebenen Anordnung
die ganze Wagenplattform mit dem Schamottebelag sowohl auf den Längsträgern des
Fahrgestells frei nach vorwärts verschieblich wie ebenso nach oben abhebbar ist.
-
Die Erfindung ist nicht auf die vorstehend im einzelnen beschriebenen
und in den Abbildungen veranschaulichten Ausführungsformen beschränkt, sondern kann
in verschiedener Weise abgeändert werden, ohne von ihrem Grundgedanken abzuweichen.