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Mit einer Feuerbuchse oder feuerbuchsartigen Brennkammer versehener
stehender oder liegender Dampferzeuger Die Erfindung betrifft einen stehenden oder
liegenden Feuerbuchskegsel mit einem lotrechten Rauehgasabzugstutzen und einem diesen
fortsetzenden, zur Aufnahme des Speisewasisers dienenden dampfdichten Ringbehälter,
der zwecks Kesselspeisung mittels statischen Druckes durch Diatupf- und Wasserausgleichxohre
mit dem Kesselrumpf verbunden ist.
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Der Erfindung liegt .die Aufgabe zugrunde, einen Dampferzeuger dieser
Art zu schaffen, der, wenn per auf Arbeitsplätzen im Freien benutzt wird, auch bei
winterlichen Temperaturen leicht *in Betrieb gesetzt und gehalten werden kann. Zu
diesem Zweck muß er für die Verwendung eines im festen Aggregatzustande befindlichen
Speisemittels, wie Schnee oder Eis, sowie für nasse Brennstoffe geeignet sein. Gemäß
der Erfindung wird die Aufgabe durch die Vereinigung verschiedener Merkmale gelöst,
und zwar ist der vorzugsweise abnehmbar angeordnete Ringbehälter oberhalb seiner
dampfdichten Decke, beispielsweise durch Verlängerung seiner zylindrischen Wände,
als offener Vorratsbehälter für ein Speisemittel, wie Wasser, Schnee oder Eis, ausgebildet,
und dieser Vorratsraum ist durch ein absperrbares Abflußrohr mit dem Wasserverbindungsrohr
zwischen dem Speic,ewasserraum und dem Kessel verbunden; ferner weist der Wasser-
und Dampfraum des Kessels eine rasch bedienbare Beschikkungstür auf, und an den
freien Seitenflachem. des Kesselkörpers sind Brennstoffbehälter vorgesehen, in .
denen der Brennstoff der Strahlvngswärxne des Kessels unmittelbar ausgesetzt ist.
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Während des Betriebes des. neuen Dampferzeugers werden Schnee oder
Eis oder beides in den offenen Vorratsbehälter eingefüllt und dort mittels der durch
den Behälterboden (Decke des Speisewasserbehälters) und den Rauchgasabzug hinzutretenden
Wärme geschmolzen. Wenn der dampfdichte Speisewasserbehälter in den Kessel hinein
entleert ist, wird das Schmelzwasser aus dem Vorratsbehälter in den Speisebehälter
abgelassen. Der dabei .aus letzterem durch das Wasserabflußrohr entweichende Restdampf
wird im Schmelzwasser niedergeschlagen und so voll
nutzbar gemacht.
Der entleerte Vorratsbehälter wird wieder mit Schnee oder Eis gefüllt.
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Die geräumige Beschickungstür des Wasser- und Dampfraumes des Kessels
wird für das Anheizen benutzt. Wollte man dem noch leeren Kessel das erste Speisewasser
über den Vorratsbehälter und den Speisebehälter zuführen, so bestände die Gefahr
des Ausglühens der Feuerbuchse, weil der Kessel sich zu langsam mit Wasser füllen
würde. Durch die Beschickungstür läßt sich jedoch eine ausreichende Menge Schnee
und Eis unmittelbar in den Kessel einfüllen und dadurch auch während des Anheizens
für eine ausreichende Kühlung der Feuerbuchse sorgen. Der Dampferzeuger nach der
Erfindung kann auch bei besonders niedrigen Außentemperaturen, wie z. B. - 2o bis
- 5o° C, ohne Schwierigkeiten betrieben werden.
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Bei einem bekannten, mit Leuchtgas beheizten Kessel der angegebenen
Art ist der auf den Kessel aufgesetzte dampfdichte Ringbehälter mit einer absperrbaren
Rohrleitung verbunden, deren Absperrventil man öffnet, um das Wasser in den Ringbehälter
einlaufen zu lassen. Der bekannte Dampferzeuger kann mithin nur unter Arbeitsbedingungen
betrieben werden, bei denen einerseits Speisewasser im flüssigen Aggregatzustande
und mit einem für den Zulauf ausreichenden Druck sowie andererseits ein ohne weiteres
verwendbarer Brennstoff zur Verfügung stehen.
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Es ist auch an sich bekannt, daß man an der Kesselwand Brennstoffvorratsbehälter
anbringt, deren Inhalt der Strahlungswärme ausgesetzt ist. Ebenso sind auf stehenden
Kesseln abnehmbar angebrachte Ringbehälter nicht neu, die von den Kesselabgasen
durchzogen werden und als Vorwärmer dienen.
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Gemäß der Erfindung können die Brennstoffbehälter bei stehendem Kessel
als abnehmbare und weitm:a.schige Körbe o. dgl. ausgebildet sein. und bei liegendem
Kessel in Taschen bestehen, deren Rückwand der Kesselmantel bildet.
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Im Falle der Verwendung des Kessels kann nach der Erfindung zur Erzeugung
von Niederdruckdaxnpf-der offene Schmelzbehälter als Auffanggefäß für das vorzugsweise
- an den Kesselmantel angeschweißte Sicherheitsstandrohr ausgebildet sein. Bei etwaigem
überkochen des Standrohres wird damit auch die Wärme des Überlaufwassers nutzbar
gemacht, nämlich dem Eis oder Schnee oder Schmelzwasser zugeführt, und das an den
Kesselmantel geschweißte Standrohr ist vor dem bei kleinen Rohrdurchmessern sonst
möglichen Einfrieren geschützt.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise durch zwei leicht
beförderbare Kleinkessel mit möglichst geringem Gewicht veranschaulicht, umfaßt
aber auch ortsfeste Dampferzeuger. Es zeigen Abb. i bis 3 einen stehenden Kessel
in zwei lotrechten Schnitten und einem Grundriß, Abb. q. und 5 einen liegenden Kessel
in einem Querschnitt und einem Längsschnitt. Der in Abb. i bis 3 dargestellte Kessel
i mit Mantel i", Decke ib, Feuerbuchsmantel i" Schürtür 2" Brennstofftür 2" Feuerbuchsdecke
id und Rauchgasabzug i" st°ht auf dem Untersatz 2" mit Planrost 2b und Aschentür
2d. Eine möglichst gute Ausnutzung der Verbrenmrngswärme kann durch die Wassertasche
3 gesichert werden, die ein sofortiges Durchschlagen der Flamme zum Abzug i, verhindert
und den Wasserumlauf begünstigt. Ein Dampftrockner q. kann in den Abzug i, eingebaut
sein.
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Über der Kesseldecke ib steht der geschlossene Speisebehälter 5 mit
Decke 5" und Boden 5b, der vorzugsweise auf Konsolen 5, abnehmbar befestigt ist
und sich nach oben als offener Schmelzbehälter 6 fortsetzt. Die Behälter 5 und 6
umschließen das den Rauchgasabzug i, fortsetzende Rohr 7.
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In dem Kesselmantel i", beispielsweise über der Brennstofftür 2e,
ist eine Beschickungsöffnung i f für den Wasser- und Dampfraum des Kessels angebracht,
die mittels Klappschraubenverschlußdeckels rasch geöffnet und geschlossen werden
kann. Durch diese Tür wird der Kessel i für das Anheizen mit Schnee oder Eis oder
beidem gefüllt, und zwar so hoch wie möglich über den angedeuteten Wasserstand hinaus.
Dann wird die Tür i; geschlossen und Feuer gemacht, außerdem aber auch der offene
Schmelzbehälter 6 sofort mit Schnee oder Eis gefüllt, um tunlichst schon vor der
Druckbildung nachspeisen zu können.
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Der tiefste Punkt des Behälters 6 ist durch das einen Absperrhahn
8 o. dgl. enthaltende Rohr 8"-8b mit dem tiefsten Punkt des Speisebehälters 5 verbunden.
An das Rohrstück 8b schließt sich die eine Absperrvorrichtung 9 enthaltende Rohrverbindung
9"-9b zum Kessel i an. dessen Dampfraum durch eine dritte absperrbare Verbindung
io"-I0-10b an den Dampfraum des Speisebehälters 5 angeschlossen ist. Nach jeder
seiner betriebsmäßigen Entleerungen wird der Speisebehälter 5 durch Schließen der
Hähne 9 und i o vom Kessel i getrennt. Dann öffnet man den Hahn 8 und läßt das Schmelzwasser
aus dem Behälter 6 über S"-S-Sb in den Behälter 5 abfließen, um darauf nach Abschluß
des Hahnes 8 durch öffnen des Hahnes io zwischen den beiden Dampfräumen Druckausgleich
herbeizuführen. Bei diesem Zustande wird nach Bedarf der
Hahn 9
ganz oder teilweise geöffnet, um den Kessel zu speisen.
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Zum Trocknen des Brennstoffes dienen drei besonders weitmaschige ringstückförmige
Körbe 11"" 1 Ib, I I, (Abb. 3), die den Kesselumfang bis auf den die
B!edienungstüxen i t, 2e, 2e, 2d enthaltenden Mantelstreifen bedekken. Die
Körbe hängen an je einem Griff 12, dessen Stege 12" oben bei I 2b hakenförmig ausgebildet
sind (Abb. 2). Die Griffstege 12a sind im- Beispiel (Kleinkessel) im ganzen konsolartig
sowie auch unten bei 12e hakenförmig ausgebildet, um in. sie Tragstangen 14 zum
Befördern des Kessels einlegen zu können. Der Doppelbehälter 5, 6 ist ebenfalls
mit Traggriffen 15 versehen (Abb, i). Ein Hahn 13 dient zum Entleeren des Kessels
i nach Beendigung des Betriebes.
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Der Kessel wird mit frostsicheren Ausrüstungsteilen, Plattenfedermanometer,
Federsicherheitsventil, in der Kesselwand liegendem Schauglas als Wasserstand usw.,
versehen. Leicht einfrierende Pumpen sind nicht vorhanden. Der Kesselmantel i" und
der Doppelbehälter 5, 6 bleiben ohne Wärmeschutzkleid, doch kann man gewünschtenfalls
die Rohrverbindungen zwischen dem Kessel und den Behältern mit Wärmeschutz versehen.
Bei Niederdruckkesseln wird das Sicherheitsstandrohr mit seinen Rohrschleifen an
den Kesselmantel .angeschweißt und der offene Behälter 6 als Standrohrauffanggefäß
ausgebildet.
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Die in Abb. 4 und 5 mit gleichen Bezugszeichen versehenen Teile des
liegenden Feuerbuchskesselsentsprechen den betreffenden Teilren des stehenden Kessels.
Nach Abb.4 bat der liegende Kessel in, seinem Untersatz 16 einen Treppenrost 16"
mit anschließendem Planrost 16b. Die Brennkammer 17 steht mit dem Feuerraum F durch
zwei Schlitze 17" in Verbindung und hat einen düsenförmigen Rauchgasabzug 17b, auf
den . Doppelbehälter 5, 6 mit dem Schornstein 7 aufgesteckt ist. Über dem Treppenrostvorbau
befindet sich zum Trocknen des Brennstoffes eine Tasche 18. Sie kann kleiner als
die Körbe des stehenden Kessels sein, da dem Treppenrost feuchterer Brennstoff zugeführt
werden kann. Der Doppelhehälter 5, 6 überragt den Kessel i in der Längsrichtung.
Für die Ausrüstungsteile, Manometer i9, Sicherheitsventil 2o, Wasserstand 21, Dampfentnahmeanschluß,
2z, sind in dem Behältermantel Einbuchtungen angebracht. Der liegende Kessel hat
eine geringere Höhe als der stehende Kessel; jener läßt sich daher leichter mit
Schnee und Eis beschicken und gegebenenfalls besonders bequem, namentlich auch auf
einem Fahrgestell oder auf Schneekufen, befördern.