DE738462C - Verfahren zum Stabilisieren und zur Erhoehung des Dispersitaetsgrades waesseriger Mineraloelemulsionen - Google Patents

Description

• Verfahren zum Stabilisieren und zur Erhöhung des - Dispersitätsgrades wässeriger Mineralölemulsionen Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Stabilisieren und zur Erhöhung des Dispersitätsgrades wässeriger Mineralölemulsionen.
• Es ist bekannt, Mineralölemulsionen unter Verwendung von Seife als- Emulgator in Gegenwart von Phenolen herzustellen. Audh wurde schon vorgeschlagen, Kohlen wasserstoffe oder Öle mittels Rizinusölseife in Gegenwart von Phenolen, Kresolen oder Naphtholen als Lösungsvermittler in wässerige Lösungen überzuführen Die nach den bekannten Verfahren erhaltenen Emulsionen sind gegen chemische Einwirkungen, beispielsweise gegen die Härtebildner des Wassers oder gegen Säuren, nicht besonders. beständig.
• Ertindungsgemäß werden zum Stabilisieren und zur Erhöhung des Dispersitätsgrades wässeriger Mineralölemulsionen, die unter Verwendung von Kondensationsprodukten aus höheren Fettsäuren oder Harzsäuren-mit Ei weißspaltprodukten als Emulgatoren hergestellt sind, Phenole und bzw. oder Halogenphenole verwendet.
• Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen Mineralölemulsionen zeichnen sich gegenüber mit Seife und Phenolen er haltenen Emulsionen durch größere Härte-und Säurebeständigkeit aus. Sie sind ferner, wie Vergleichsversuche ergaben, auch solchen Emulsionen überl.egen, die in Gegenwart von Phenolen als Lösungsvermittler mit den bekannten härtebeständigen Emulgatoren@ z. B.
• Fettalkoholsulfonaten, Oleyltaurid u. dgl., erhalten sind. Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltene Mineralölemulsionen bilden in konzentrierter Form einheitliche, lagerbeständige Produkte und sind in verdünnter Form gegen die Ausflockungswirkung von Elektrolyten stabiler als die mit den vorstehend erwähnten härtebeständigen Emulgatoren in Gegenwart von Phenolen bereiteten Emulsionen.
• -Zur Durchführung des vorliegenden Verfahrens sind kernhydroxylicrte Verbindungen der aromatischen Reihe, wie Phenole, Kresole, Xylenole, Thymo!e, Naphthole und substituierte Naphthole, geeignet. Neben diesen Verbindungen eignen sich für den vorliegen- -den Zweck vor allem auch die halogensubstituierten kernhydroxylierten aromatischen Verbindungen. Diese Lösungsvermittler brauchen nicht in reiner Form angewendet zu werden; vielmehr können technische Produkte, ferner die Gemische der erwähnten Stoffe und auch Mischungen dieser Stoffe mit anderen bekannten Lösungsvermittlern Anwendung finden.
• Im Regelfall erfolgt der Zusatz der als Stabilisator wirkenden Lösungsvermittler zu den hochkonzentrierten Stammemulsionen. Die stabilisiereilde Wirkung zeigt sich aber nicht nur bei den Stammemulsionen, sondern auch bei den dur-ch Verdünnung mit Wasser gewonnienen Produkten, bei denen die Gefahr der Entmischung - besonders groß ist.
• Die Menge der erfindungsgemäß zugesetzten Stabitisatoren kann in weiten Grenzen schwanken. Sie beträgt im Regelfall I bis 200/0 der angewandten Mineralölmenge. In jedem Einzelfall gibt es einen optimalen Wert für die zuzusetzende Menge des Stabilisators, der durch Versuche zu ermitteln ist. Meist zeigt sich die durch den Zusatz der Lösungsvermittler bedingte Verbesserung der Stabilität der Emulsion auch in einer Erhöhung des Dispersitätsgrades. Hierdurch werden die Emulsionen dünnflüssiger. Wird die Menge des zugesetzten Lösungsvermittlers über den optimalen Wert hinaus wergrößert, so tritt wieder eine Verschlechterung des Dispersitätsgrades ein, die leicht beobachtbar ist.
• Die nach dem vorliegenden Verfahren hergestellten stabilisierten Emulsionen sind für die verschiedensten technischen Zwecke ge- -eignet. Sie dienen beispielsweise, um nur einige wenige Anwendungsmöglichkeiten zu nennen, in der Textil- und Lederindustrie als Walköle, Einfettungsöle oder Weichmachungsmittel, ferner in der Metall- und Maschinenindustrie als wasserlösliche Bohröle, Schmieröle oder als Reinigungsmittel. Weiterhin kommt die Verwendung für pharmazeutische und kosmetische Zwecke sowie für Veterinärzwecke, die Schädlingsbekämpfung sowie die Imprägnier- und Anstrichtechnik in Frage.
• Beispiele 1. Bei einer Temperatur von etwa 60 bis 70° werden in 170 Teilen einer 50%igen Lösung von oleoyllysalbinsaurem - Natrium 170 Teile Mineralöl (russisches Weißöl) emulgiert. Die entstehende Emulsion zeigt eine ziemlich grobe Dispersität und eine pastenartige Konsistenz. In diese Emulsion wird in kleinen Anteilen p-Chlor-m-kresol ein gerührt. Man- kann dabei beobachten, daß anfangs mit steigendem Zusatz von Chlorkresol die Emulsion immer dünnflüssiger und feindisperser wird. Bei einem Zusatz von 20 Teilen Chlorkresol ist die Emulsion so dispers, daß sie von einer echten Lösung nicht zu unterscheiden ist, denn sie bildet eine klare, leicht gelblich gefärbte Flüssigkeit. Erhöht man nun den Zusatz von Chlorkresol noch weiter, so verschlechtert man den Dispersitätsgrad der Emulsion wieder. Das aus I70 teilen Emulgator, I70 Teilen Mineralöl, 20 Teilen Lösungsvermittler bestehende Präparat kann Verwendung finden als Fettungs@ mittel für textile Faserstoffe (Spinnschmälze, Spülöl o.-dgl.), als Drücköl,zum Geschmeidigmachen der im Zeugdruck -envendeten stärkehaltigen Druckpasten, als Fettungsmittel für Leder o. dgl. Es zeigt den Vorteil, daß es bei seiner Verwendung das Auftreten von Fäulniserscheinungen verhindert.
• In der obigen Vorschrift kann das Chlorkresol beispielsweise durch Chlorxylenol, Chlorthymol oder Bromnaphthol ersetzt werden. -2. In 100 Teilen einer so%igen Lösung eines Kondensationsproduktes aus höhermolekularen Eiweißspaltprodukten mit Sojafettsäure, die 1 6,5% Sojafettsäure enthält, emulgiert man 500 Teile Petroleum. Es entsteht eine Emulsion, die eine schlechte Dispersität zeigt. Rührt man in diese Emulsion 12,5 Teile eines technischen Chlorxylenolgemisches ein, das im wesentlichen mono- und Dichlorxylenole enthält, so verbessert man die Dispersität derselben so weit, daß sie von einer klaren Lösung nicht zu unterscheiden ist.
• Verwendet man größere oder kleinere Mengen Chlorxylenolgemisch, -so erhält man Emulsionen, die eine schlechtere Dispersität zeigen. Die Präparate werd,en in Form von wässerigen Lösungen als Pflanzenschutzmittel verwendet, denen gegebenenfalls noch andere fungicide oder insecticide Mittel, z. B. Kupfer-, Kalk- oder Arsenverbindungen, zugesetzt werden können.
• 3. In 200 Teilen einer soO/oigen Lösung von oleoyllysabinsaurem Natrium werden bei einer Temperatur von 65 bis 70° langsam 200 Teile Vaselineöl eingerührt. Es entsteht eine grobdisperse Emulsion, die eine pastenförmige Konsistenz zeigt. Rührt man in die Emulsion 23 Teile ß-Naphthol und 100 Teile Wasser ein, so tritt eine erhebliche Verfeinerung der Dispersität und gleichzeitig eine Verflüssigung der Emulsion ein. Nach dem Erkalten bildet das Gemisch ein klares, gelblich gefärbtes öl,' das sich in- Wasser -unter Bildung stabiler Dispersionen -leicht auflösen läßt.

Claims (1)

1. P A T E N T A N S P R U C H : Verfahren zur Herstellung wässeriger Mineralölemulsionen, dadurch gekennzeichnet, daß man als Emulgatoren Kondensationsprodukte aus höheren Fettsäuren oder Harzsäuren und Eiweißspaltprodukten zusammen mit Phenolen und bzw. oder Halogenphenolen verwendet oder diese Phenole den mit den genannten Emul-' gatoren hergestellten wässerigen Emul--sionen zusetzt.