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Flache Kulierwirkmaschine mit vor der Stuhlnadelreihe gelagerten Abschlagplatinen
Gemäß dem Anspruch 2 des Hauptpatents 722 568 werden zum Breitziehen von Maschen
auf einer flachen Kulierwirkmaschine, deren Abschlagplätinen vor der Stuhlnadelreihe
gelagert und vor- und r ückstellbar sind, hinter den Stuhlnadeln seitlich versetzbare
Hilfsnadeln angeordnet, deren obere zugespitze Enden schräg aufwärts nach den Stuhlnadeln
hin gerichtet sind und außerdem einen von der Stuhlnadel weggerichteten Vorsprung
unmittelbar unterhalb ihrer Spitze besitzen.
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Wird der Schaft der genannten Hilfsnadeln ähnlich dem der Stuhlnadeln
und nach dem Vorbild bekannter Hilfsnadeln anderer Art geradlinig ausgeführt und
demgemäß die Tragbarre der Hilfsnadeln erheblich tiefer als die Abschlagplatinen
gelagert, z. B. in der Höhe der Stuhlnadelbarre, so besteht die Gefahr, daß die
Hilfsnadeln durch den Zug der von ihnen ,erfaßten und seitwärts verzogenen Maschen
verbogen werden und danach: nicht mehr einwandfrei mit den Stuhlnadeln zusammenarbeiten
oder gar die @erfaßten Maschen abgleiten, wodurch Warenfehler und Schäden an den
Wirk@verkzeugen entstehen.
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Um diese Nachteile zu vermeiden, werden erfindungsgemäß die Hilfsnadeln
hakenförmig gestaltet, wobei sie um eine unter dem Platinenkopf vorgesehene heb-
und senkbare sowie vor- und zurückbewegliche Achse schwenkbar gelagert sind und
ihr vorderster, winklig zum Hilfsnadelschaft stehender Teil annähernd kreisbogenförmig
um einen oberhalb der Schwenkachse liegenden Punkt gekrümmt gestaltet oder gemäß
der Sehne eines solchen Kreisbogenstückes geneigt zum Hilfsnadelschaft angeordnet
ist.
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Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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Die -Abb. i bis 5 zeigen verschiedene Arbeitsfolgen des Breitziehvorganges;
Abb. 6 ist ein Grundriß zu Abb. 5; Abb.7 stellt die Hilfsnadel in vergrößertem Maßstab
dar; die Abb. 8 bis i i stellen in schematischer Weise die Getriebe zur Erzielung
der verschiedenen Bewegungsarten der Hilfsnadelbarre dar.
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Während des Kulierens eines neu gelegten Fadens io werden die Hilfsnadeln
5 gemäß Abb. i abwärts geschwenkt und mit ihren Spitzen zwischen die freien Enden
der gleichfalls etwas gesenkten Abschlagplatinen 4. eingestellt sowie an die hochstehenden
Stuhlnadeln i heranbewegt. Diese besitzen an denjenigen
Stellen,
die sich in diesem Augenblick im Bereich der Hilfsnadelspitzen befinden, je eine
Zasche, in die sich die betreffende Hilfsnadelspitze 6 einlegt. Die freien Enden
der Abschlagplatinen 4. bilden einen nadelartig dünnen, nach oben offenen Haken
12, dessen Spitze annähernd nach dem Schaft der Abschlagplatinen hin gerichtet ist,
damit sich auf diesen Hakenteil in dem eben besprochenen Augenblick die fertige
Ware 13 auflegen kann. Die dem Haken 12 gegenüberliegende Kante 1.4 des Schaftes
der Abschlagplatine .l dient- als Abschlagsfelle.
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Wenn die Hilfsnadeln 5 von der vorerwähnten Stellung aus gemäß Abb.2
eine aufwärts gerichtete Schwenkbewegung ausführen, so treten ihre Spitzen 6 durch
die auf den Stuhlnadelschäften befindlichen fertigen Maschen hindurch und stellen
sich derart zu diesen ein, daß die erfaßten Maschen nicht abgleiten können, indem
die freien Enden der Hilfsnadeln 5 von den Stuhlnadeln i etwas abstehen und ein
tiefer liegender Punkt der Hilfsnadeln 5 näher an die Stuhlnadeln i heranreicht.
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Sobald die Hilfsnadeln 5 die auf den Nadelschäften befindlichen fertigen
Maschen erfaßt haben, beginnt die Abwärtsbewegung der Stuhlnadeln, wobei die neu
hulertei@ Fadenhenkel eingeschlossen und die alten von den Hilfsnadeln 5 gehaltenen
:Maschen aufgetragen .werden f Abb. 3i. Ferner werden die Hilfsnadeln 5 seitlich
um eine oder melirere Nadeln versetzt, wobei sie erforderlichenfalls so weit ,gesenkt
und nach hinten bewegt «-erden, daß sie aus dem Bereich der ihnen beim Seitenversatz
etwa im Wege stehenden 1Iaschinenteile, z. B. der Abschlag- oder Kulier- und Verteilplatinen,
gelangen, falls diese leine entsprechenden Aussparungen besitzen.
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Der Abschlag der bis dahin von den Stuhlnadeln gehaltenen Maschen
.erfolgt gemäh Abb..l in den von den Haken 12 gebildeten Aussparungen der Abschlagplatinen
.l an der Abschlagstelle 1:1..
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Wenn dies geschehen ist, werden die Hilfsnadeln 5 wieder aufwärts
bewegt, wobei ihre Spitzen 6 zwischen die Kulier- und j t-erteilplatinen 2 gelangen
und sich gewürischtenfalls an die Preßkante 3 anlesen, damit die erfaßten Maschen
nicht von den Hilfsnadeln 5 abgleiten können, wenn bei dem nun folgenden Aufwärtsgehen
der Stuhlnadeln i deren Köpfe gemäß den Abb. 5 und 6 in die von den Hilfsnadeln
gehaltenen und seitlich verzogenen 'laschen eintreten.
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Hiernach kann sich der besprochene Arbeitsvorgang, der jeweils ein
Breitziehen bestimmter Maschen während des Ausarbeitens einer neuen Maschenreihe
ermöglicht, I beliebig oft wiederholen, ohne hierfür eine besondere Hebe- und Senkbetvegung
der i Stuhlnadeln erforderlich zu machen. Dabei werden die jeweils von den Hilfsnadeln
aufgenommenen haschen erst in der folgenden Reihe an die Stuhlnadeln zurückgegeben.
Diese Maschen werden beim darauf folgenden Arbeitsgang mit abgeschlagen.
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Um das Obertragen der Mascben von den Hilfsnadeln auf die Stuhlnadeln
ztt erleichtern, besitzen die ersteren an ihrer den Stuhlnadeln zugekehrten Seite
eine Zasche, in der der Stuhlnadelkopf beim Einstechen in die betreffende Masche
eine Führung findet.
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Die Hilfsnadeln 5 sind in einer Barre i 5 befestigt, bei deren Lagerung
auf die erforderliche Bewegungsfreiheit I#',ücksicbt gei nommen ist. An den beiden
Enden der harre 15 ist je ein Hebelarm 16 befestigt. Das frei Ende eines jeden der
letzteren ist geinäb Abb. 8 auf der Welle 17 derart abgestützt, daß sie nicht nur
um' diese Welle schwenkbar, sondern auch längs derselben verschiei,-bar sind. Die
Enden der Welle 17 sind fest mit den beiden Laschen 18 verbunden, an denen
je ein bei i9 am Maschinengestell gelagerter Hebel 2o gelenkig angreift. Dieser
trägt eine Rolle 2 i, die unter dem Einfuß einer am Hebel2o angreifenden Feder aii
eine auf der Eizenterwelle 22 sitzende Kurvenscheibe 23 angedrückt wird. Dank der
beidseitigen Abstützung der Barre 15 mittels der beiden Hebelarme 16 wird die erstere
stets parallel zu sich selbst verstellt. trotzdem die Getriebe, durch die die Barre
15 senkrecht und waagerecht hin und her b ewegt wird, nur einseitig, nämlich: gein.il:,
Abb. 9 bei dem Bolzen 24., an ihr angreifen.
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Die senkrechte Verstellung der Barre 1 5 erfolgt gemäß Abb.; mittels
der an ihrem seitlich vorstehenden Bolzen 24. angreifenden Lasche 25 und des Hebels
26, der bei 2-am Maschinengestell gelagert ist und mittels eines abwärts gerichteten
Armes die Rolle 2S tragt. Diese nimmt in an sich bekannter Weise die Stellbevegungen
von der auf der Exzenterwelle 22 sitzenden Kurvenscheibe 29 ab.
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In ähnlicher `'eise werden die waagerechten Stellbevegungen der Barre
15 gerrli@.1 Abb. S mittels der gleichfalls am holzen 21 angelenkten Lasche 3o und
des bei 31 am Maschinengestell gelagerten Hebels 32 sowie der am letzteren gelagerten
Rolle 3; voir der auf der Eszenterivelle 22 hef estigten Kurvenscheibe 34. abgeleitet.
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Zur Seitwärtsverstellung der Barre 15 dient ein Bolzen 35, der in
der Längsrichtung der Barre 15 in dem Maschinengestellbock36 verschiebbar ist. Durch
eine an der Barre i 5 angreifende Feder 37 wird diese Barre mit
ihrer
einen Endfläche an den Bolzen 35 und dadurch zugleich letzterer an 'de Spiegelscheibe
38 angedrückt, die auf der Exzenterwelle z2 sitzt oder von dieser ihren Antrieb
erhält. Entsprechend der Kurvenbahn der Spiegelscheibe 38 wird bei deren Umlauf
die Barre 15 in ihrer Längsrichtung hin und her bewegt.