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Flache Kulierwirkmaschine mit Vorrichtung zur Herstellung von Doppelrändern
Die Erfindung bezieht sich auf eine flache Kulierwirkmaschine mit einer Vorrichtung
zur Herstellung von Doppelrändern an Wirkwaren, insbesondere an Strümpfen, unter
Verwendung eines beim Schließen des Doppelrandes aufkippbaren Abzugrechens, dessen
Nadeln am Ende hakenförmig gebogen sind und in dem auf der Hakenseite liegenden
Schaftteil eine Zasche aufweisen, wobei dem Abzugrechen eine zum Vor-und Zurückziehen
bestimmte Antriebsvorrichtung sowie ein Paar auf und nieder schwenkbare Führungsglieder
zugeordnet sind.
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Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art liegt zur Vereinfächung
der Antriebsbewegungen und der Führung des Abzugrechens der Haken der Abzugnadeln
neben der Längsachse ihrer Zasche. Es müssen also in diesem Fall die Abzugnadeln
der Nadelteilung angepaßt und für jede Nadelteilung besondere Abzugnadeln vorgesehen
und auf Lager gehalten werden, was umständlich ist und leicht zu Irrtümmem führen
kann. Außerdem mußte der Abzugrechen während der Herstellung des den Doppelrand
bildenden Warenstückes eine zusätzliche, von den Stuhlnadeln weg gerichtete Schwenkbewegung
ausführen, um die Anfangsmaschen auf den die Zasche enthaltenden breiteren Teil
des Rechennadelschaftes gelangen zu lassen und dadurch die nachfolgende Rückübertragung
der Anfangsmaschen auf die Stuhlnadeln zu ermöglichen.
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Bei einer anderen Wirkmaschine der oben angegebenen Art ist der Abzugrechen
auf einer auf und nieder schwenkbaren Führungsschiene verschiebbar. Um ihn drehen
zu können, trägt er an seinen Enden Ritzel, die in Zahnstangen eingreifen. Letztere
sind verschiebbar auf der genannten Führungsschiene gelagert. Es sind also drei
verschiedene Antriebsvorrichtungen erforderlich, eine zur Verschiebung des Rechens
auf
der Führungsschiene, eine zweite zum Heben und Senken der letzteren und eine dritte
zur Verschiebung der Zahnstangen. Dies ist umständlich und platzraubend. Außerdem
verbleibt der Abzugrechen stets oberhalb der abzuziehenden Ware, wodurch die Übersichtlichkeit
der Maschine und die Prüfung der Ware beeinträchtigt wird.
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Nach einem weiteren Vorschlag ist der Abzugrechen zur Erzielung ähnlicher
Bewegungen gleichfalls auf Führungsschienen längs verschiebbar, die auf und nieder
schwenkbar sind. Hierbei sind aber diese Schienen hakenförmig gestaltet, um dem
Rechen kraftschlüssig am Außenende der Schienen eine Führung bei seiner Drehung
um die Längsachse zu geben. Zum Vor- und Zurückschieben des Rechens dienen Hebel,
an denen der Rechen angelenkt ist, während ihre Lagerstellen von Hilfshebeln auf
und nieder beweglich getragen werden. Auch in diesem Fall sind drei Antriebsvorrichtungen
erforderlich, was die gleichen Nachteile zeitigt, die oben bereits geltend gemacht
wurden.
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Um den Antrieb des Rechens zu vereinfachen, sind bei einer anderen
Doppelrandvorrichtung ortsfeste Führungen beidseits jeder Fontur vorgesehen, und
zwar eine Wegspur für dieBewegung des Rechens in Richtung auf die Stuhlnadeln hin
und eine zweite für die Rückbewegung, wobei sich beide Wegspuren kreuzen und eine
Doppelschleife ergeben. Zum Antrieb des Rechens dient beidseits der Fontur je ein
an einer Welle befestigter Hebel, der als Führungsstange für ein Gleitlager ausgebildet
ist, an dem der Rechen angelenkt ist. Dieser wird also durch eine Schwenkbewegung
der eben genannten Führungsstange in der einen Wegspur der ortsfesten Führungsbahn
zunächst in den Bereich der Stuhlnadeln gebracht, dann durch eine Aufwärtsbewegung
der letzteren aus der unterenWegspur in die obere gehoben und schließlich durch
Zurückschwingen der Führungsstange in jener Wegspur zurückbewegt. Diese Anordnung
hat den wesentlichen Nachteil, daß der Rechen auf dem wichtigsten Teil seines Weges,
nämlich während der Zeit, wo er unmittelbar mit den Stuhlnadeln zusammenarbeitet,
keine genaue Führung besitzt, sondern lediglich unter dem Einfluß seines Eigengewichtes
in Berührung mit jenen Nadeln bleibt.
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Es ist ferner eine von Hand zu bedienende Doppelrandvorrichtung bekannt,
bei der der Abzugrechen, nachdem er in üblicher Weise bei der Herstellung des den
Doppelrand bildenden Warenstückes längs ortsfester Führungsschienen mit Hilfe der
Abzugsbänder entlang bewegt ist, von Hand um i8o° herumgekippt und dann mit seinen
Enden in die gabelförmig gestalteten Köpfe zweier Stützhebel eingelegt wird, damit
er durch Abwärtsbewegen der letzteren in den Bereich der Stuhlnadelköpfe gelangt
und diesen gegenüber ausgerichtet wird. Wenn dann die Abzugnadeln an die Stuhlnadelköpfe
herangeschwenkt sind, wird der Abzugrechen aus der Stützvorrichtung herausgehoben
und mit der Hand derart in Berührung mit den Nadelköpfen bewegt, daß die Abzugnadeln
die von ihnen gehaltenen Anfangsmaschen des Warenstückes an die Stuhlnadeln zurückgeben
und hiernach aus jenen Maschen ausgehängt werden. Gerade bei diesen wichtigen Vorgängen
besitzt also der Abzugrechen keine Führung, sondern seine Bewegung bleibt der Geschicklichkeit
des Wirkers überlassen.
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Erfindungsgemäß werden die besprochenen Mängel der vorbekannten Doppelrandvorrichtungen
dadurch vermieden, daß im Bereich der Stuhlnadeln und des ihnen zugekehrten Endes
der ortsfesten Führungsbahn des Abzugrechens in die Höhe dieser Führungsbahn einstellbare,
auf und nieder bewegliche Führungsteile mit kreisbogenförmigen Führungsnuten für
den genannten Rechen und an diesem in die Führungsnuten passende Vorsprünge angeordnet
sind sowie daß der Rechen bei seiner maschinenmäßig bewirkten Bewegung von der ortsfesten
Führungsbahn aus ohne weiteres in die genannten Führungsnuten überführbar ist und
bei der Weiterbewegung längs der letzteren zwangsläufig aufgekippt sowie durch Anheben
der genannten Führungsteile in die zur Maschenübertragung auf die Stuhlnadeln erforderliche
Lage gebracht wird.
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Um die kreisbogenförmige Führungsnut klein halten zu können, empfiehlt
es sich, an den beiden Enden des Abzugrechens je einen in der Längsrichtung der
Abzugnadeln sich erstreckenden und weiter als diese vorstehenden Führungsklotz und
an dessen freiem Ende eine in der Längsrichtung des Abzugrechens vorspringende,
annähernd viertelkreisförmige Warze vorzusehen, die in die kreisbogenförmige Führungsnut
des benachbarten, auf und nieder beweglichen Führungsbahnteiles paßt.
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Die Bewegungen des Rechens beim Rückübertragen des Warenanfangs auf
die Stuhlnadeln lassen sich zur Erleichterung seiner Führung in den beweglichen
Führungsteilen dadurch vereinfachen, daß das hakenförmige Ende jeder Abzugnadel
gegenüber dem Schaft der letzteren, insbesondere gegenüber der Längsachse der Zasche
dieser Abzugnadel, nach dem Nadelrücken hin derart abgebogen ist, daß sich eine
Stuhlnadel unbeschadet des genannten Hakens der Abzugnadeln in deren Zasche achsengleich
einlegen läßt.
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Die am besten hakenförmig-entsprechend der kreisbogenförmigen Gestalt
der-Führungsnut -gestalteten Enden der beweglichen Führungsteile für den Abzugrechen
ermöglichen es weiter, an diesen Führungsteilen je ein sichelförmig gebogenes Messer
anzubringen, an das sich der
Anfang eines neu zu verwirkenden Fadens
nach dem, Festklemmen seines Endes anlegt, um bei der Bewegung des betr. Führungsteiles
abgeschnitten zu werden.
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Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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Abb. i ist die Seitenansicht des freien Endes eines zusätzlichen Führungsgliedes
des Abzugrechens.
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Abb. 2 veranschaulicht die Lage und Wirkungsweise des Führungsgliedes
beim Abschneiden eines neu zu legenden Fadens.
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Abb. 3 zeigt in Seitenansicht bzw. Schnitt die Ruhestellung-und Antriebsvorrichtung
des Abzugrechens; Abb. q. stellt teils in Seitenansicht, teils im Schnitt die Stellung
der verschiedenen zusammenwirkenden Teile beim Aufnehmen der ersten Henkelreihe
eines Warenstückes seitens des Abzugrechens dar; Abb. 5 veranschaulicht die Stellung
her verschiedenen Teile der Doppelrandvorrichtung beim Einlegen des Doppelrandstabes;
Abb. 6 zeigt die gleichen Teile wie Abb. 5 in dem Augenblick, in dem der Doppelrandstab
den Warenabzug übernommen hat und der Rechen angehoben ist; Abb. 7 zeigt die Stellung
des Abzugrechens zu den Wirkwerkzeugen bei der Rückübertragung der Anfangsmaschenreihe
des Doppelrandes auf die Stuhlnadeln.
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Die Abzugnadeln i haben die aus Abb. 7 ersichtliche Gestalt. Ihr Hakenende
2 ist derart aus der Längsrichtung des Schaftes abgebogen, daß die Achse der im
Nadelschaft vorgesehenen Zasche, in die sich beim Rückübertragen des Warenanfanges
der Kopf der Stuhlnadeln 3 einlegt, an dem Kopf 2 der Abzugnadeln vorbeigeht und
das Einlegen der Stuhlnadeln 3 in die Zasche der Abzugnadeln nicht beeinträchtigt
ist.
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Die letzteren sind derart in der Barre q. des Abzugrechens befestigt,
daß die Stuhlnadeln 3 in den Zaschen der Abzugnadeln 1 entlang bewegt werden können,
ohne durch die Halteschiene 5 des Abzugrechens behindert zu sein. Aus diesem Grunde
ist der Fuß derAbzugnadeln i zweistufig abgesetzt, indem zwischen dem Nadelschaft
und dem rechtwinklig dazu liegenden Fußteil 6, der in eine entsprechende Durchlochung
der Barre q. einzustecken ist, ein schräges Stück 7 des Nadelschaftes und ein parallel
zum letzteren angeordnetes Zwischenstück 8 eingeschaltet ist. Hierdurch wird zuverlässig
verhindert, daß die Nadeln i aus der richtigen Lage herausschwenken. ' Dank der
eben angegebenen, besonderen an sich bekannten Gestalt des Fußteiles der Abzugnadeln
i kann die Halteschiene 5 des Abzugrechens ohne die sonst übliche Pappzwischenlage
die genannten Nadeln x sicher festhalten und außerdem derart in der rinnenartig
gestalteten Barre 4 des Abzugrechens angeordnet werden, daß sie nicht über die rückwärtige
Verlängerung der Zasche der Abzugnadeln vorsteht.
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An den beiden Seitenenden der Barre q: ist, fest mit dieser verbunden
bzw. aus einem Stück mit ihr hergestellt, je ein Führungsklotz g vorgesehen, der
in der Richtung des Schaftes der Abzugnadeln i weiter als die Nadeln i über die
Vorderkante der Barre q. vorspringt und an diesem vorspringenden Teil seitlich vorstehende,
annähernd viertelkreisförmige Warzen io besitzt.
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An den Klötzen g ist gemäß Abb. 3 die Antriebsstange ii angelenkt,
deren anderes Ende bei 12 an dem Antriebshebel 13 gelagert ist. Letzterer wird von
einer auf der Exzenterwelle sitzenden Kurvenscheibe in an sich bekannter Weise hin
und her bewegt. Eine an der Antriebsstange ii vorgesehene Anschlagnase 35 hält die
Führungsklötze g in einer solchen Lage zu der Stange ii, daß diese Teile bei ihrem
Verbindungsbolzen kniehebelartig nach oben ausweichen, wenn die Führungsklötze g
beim Vorwärtsdrücken auf einen Widerstand auftreffen.
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Bei Nichtgebrauch wird der Abzugrechen q. bis io in die rinnenartige
Vertiefung des Maschinentisches 15 durch den Hebel 13 und die Stange ii zurückgezogen,
so daß er im Gegensatz zu bekannten Anordnungen unter der Ware liegt und die Übersicht
nicht beeinträchtigt. Beim Arbeiten des Doppelrandes wird dagegen der Hebel 13 derart
bewegt, daß die Stange ii den Abzugrechen in Richtung nach den Wirkwerkzeugen hin
bewegt. Hierbei gleiten die Klötze g zunächst auf dem schrägen rückwärtigen Ende
der Schienen 16 aufwärts und dann auf den letzteren entlang, wobei die genannten
Schienen nicht nur die Führung, sondern auch die Abstützung des Abzugrechens übernehmen.
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Wenn dieser so weit vorgeschoben ist, daß die freien Enden der Abzugnadeln
i in den Bereich der Stuhlnadeln gelangen, ist es notwendig, den Abzugrechen quer
zu seiner Verschiebungsrichtung gegenüber den Stuhlnadeln auszurichten. Diese Aufgabe
ist besonderen Führungshebeln 17 zugewiesen, die neben den beiden Seitenenden des
Abzugrechens auf der Welle 18 befestigt sind.
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Das freie Ende der Hebel 17 ist kreisbogenförmig aufwärts gebogen.
Es bildet dabei ein kreisbogenförmiges Ringstück ig. In diesem Ringstück ist auf
der dem Abzugrechen zugekehrten Seite eine Nut 2o vorgesehen, in die die Warze io
des Abzugrechens hineinpaßt, so daß dieser beim Hochkippen mittels seiner Warze
io in der kreisbogenförmigen Nut 2o des Führungshebels 17 eine zuverlässige Führung
erhält.
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An derjenigen Seitenfläche des Führungshebelkopfes ig, die den Wirkwerkzeugen
zugekehrt ist, ist ein sichelförmiges Messer 21 angebracht, dessen freies Ende neben
demjenigen des Ringstückes ig liegt, aber von diesem ein wenig absteht, damit der
von der Klemme 22
gehaltene Faden 23 bei Beginn eines Warenstückes,
wenn der Fadenführer 24 von seiner unwirksamen Stellung 2q.' aus an den Stuhlnadeln
entlang bewegt wird, gemäß Abb. 2 über den Bereich des genannten Messers 21 gelangt,
dann durch die Aufwärtsbewegung des Hebels 17 eingefangen und bei dessen folgendem
Abwärtsgang durchgeschnitten wird.
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Die freien Enden der Ringstücke ig der beiden zu einem Abzugrechen
gehörigen Führungshebel 17 sind im übrigen derart gestaltet, daß sie zwischen sich
den Abzugrechen möglichst spielfrei fassen und dabei gegenüber den Stuhlnadeln ausrichten,
wobei die Abzugnädeln während der Übernahme der ersten Henkelreihe eines Warenstückes
bekanntlich genau auf Lücke zu den Stuhlnadeln 3, aber bei dem Rückübertragen des
Warenanfanges jeweils gemäß Abb. 7 genau hinter die Stuhlnadeln eingestellt werden
müssen, damit letztere in die Zaschen der Abzugnadeln eintrteen können. Diese unterschiedliche
Einstellung des Abzugrechens wird durch eine schraubengangähnliche, abgeschrägte
oder abgestufte Gestalt der betreffenden Seitenflächen der freien Enden derFührungshebel
i7 oder durch seitliches Verschieben der die Hebel 17 tragenden Welle 18 erreicht.
Wenn die erste Henkelreihe eines Warenstückes von den Abzugnadeln zu übernehmen
ist, so werden die Hebel 17 nur wenig angehoben, wie es in Abb. q. zu erkennen ist.
Die oberen Ecken ihrer freien Enden sind dann in Berührung mit den Warzen io, wodurch
der Rechen q. so eingestellt wird, daß die Abzugnadeln auf Lücke zu den Stuhlnadeln
stehen und zwischen die letzteren beim weiteren Vorwärtsschieben des Rechens q.
gemäß Abb. q. eintreten. Wenn hiernach die hakenförmigen Köpfe der Abzugnadeln die
neu kulierten Schleifen des Warenanfanges erfaßt haben, senken sich die Hebel 17
und geben die Führung frei. Nun beginnt der Rechen q. mit dem Warenabzug, während
die Ware Maschenreihe um Maschenreihe in an sich bekannter Weise gearbeitet wird.
Es sei hierbei darauf hingewiesen, daß von den Abzugnadeln alle Anfangsschleifen
der Ware übernommen werden können, da sich alle Anfangsschleifen unschwer zurückübertragen
lassen, wie das an sich bekannt ist.
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Sobald ein hinreichend großes Stück des Doppelrandes fertiggestellt
ist, wird auf dieses gemäß Abb. 5 der Doppelrandstab 25 von Hand oder mittels einer
an sich bekannten Vorrichtung aufgelegt. Hiernach wird die Antriebsvorrichtung des
Rechens q. stillgesetzt und der Warenabzug von dem Stab 25 übernommen. Wenn dieser
an der Unterkante der Ware io angekommen ist, wird der inzwischen gesenkte Hebel
17 gemäß ,IM. 6 derart angehoben, daß die untere Führungswulst 26, auf die
sich die Warze io beim Hochkippen des Abzugrechens auflegt, den Abzugrechen q. gemäß
Abb. 6 so viel anhebt, daß der Stab 25 ungehindert unter dem Rechen q. v orbeibewegt
werden kann.
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Wenn das Doppelrandstück die gewünschte Länge erreicht hat und die
Warenanfangsmaschen auf den Abzugnadeln x zurückgeschoben sind, wird der Abzugrechen
q. durch den Hebel 13 und die Antriebsstange ii in der Richtung nach den Stuhlnadeln
3 hin weiter vorgeschoben, wobei sich an jedem Rechenende die Warze io in die Führungsnut
2o des entsprechend eingestellten Führungshebels 17 einschiebt und dann zwischen
der Wulst 26 und der äußeren Führungswulst 27 des betr. Hebels 17 eine Führung findet.
Durch weiteren Druck des Hebels 13 und der Triebstange ii wird demzufolge der Rechen
q. hochgekippt. Dieser gelangt dadurch in die aus Abb. 7 ersichtliche Stellung.
Hierbei wird der Rechen durch die Seitenflächen der beiden ihm zugeordneten Führungshebel
17 seitlich derart verstellt, daß sich die Abzugnadeln i an die Rückenseite der
zugehörigen Stuhlnadeln 3 anlegen, also letztere in die Zaschen der Abzugnadeln
i gelangen und danach durch die auf diesen befindlichen Anfangshenkel des betr.
`Warenstückes hindurchdringen, um diese Henkel bei ihrer Abwärtsbewegung von den
Abzugnadeln i abzunehmen und dann die Ware in bekannter Weise weiterzuarbeiten.
Bei dem Hochkippen des Rechens verbleiben die Anfangshenkel der Ware gemäß Abb.
7 im Bereich der vorderen Kante der Barre q., also an derjenigen Stelle, an die
sie nach dem Einlegen des Doppelrandstabes 25 durch dessen Zug und Abzugbewegung
gelangt sind.
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Wenn der Doppelrand nur sehr schmal ausfallen soll, so kommt der Doppelrandstab
25 bei der oben geschilderten Rückübertragung der Anfangsmaschen auf die Stuhlnadeln
in den offenen Ringteil ig zu liegen. Die Gestalt und die Abmessungen dieses Ringteiles
sind so gewählt, daß der Doppelrandstab 25 auf die eben geschilderte Weise so weit
den Stuhlnadeln 3 genähert werden kann, wie es zur Erzielung eines schmalen Doppelrandes
erforderlich ist.
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Die beschriebenen Führungshebel 17 sind im übrigen auch dann mit Vorteil
zu verwenden, wenn nicht die oben beschriebenen Abzugnadeln i, sondern diejenigen
verwendet werden, bei denen nach einem bekannten Vorschlag die Zaschen seitlich
zur Ebene der Nadelhaken versetzt oder auf der dem Haken abgekehrten Seite des Nadelschaftes
angeordnet sind.
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Statt der Führungshebel 17 können auch senkrecht oder schräg verstellbare
Schieber verwendet werden, die einen ringförmigen Kopfteil ig besitzen.
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Wird auf die Herstellung schmaler Doppelränder kein Wert gelegt, so
kann der Teil ig statt der Ringform eine- .Scheibenform erhalten.
Um
dis genaue Einstellung der Hebel 17 zu sichern, sind an ihnen Vorsprünge angebracht,
in denen die Anschlagschrauben 3o und 31 einen Halt finden. Die Anschlagschraube
3o legt sich in der höchsten Stellung der Hebel 17 an die Unterseite der
Schiene 16 an und verhindert dadurch ein zu weites Anheben der genannten Hebel,
während die Anschlagschraube 31 eine Abstützung an der von der Welle 32 getragenen
Kurvenscheibe 33 bzw. an der Außenfläche der gegebenenfalls mit einer profilierten
Längsnut versehenen Welle 32 findet, so daß durch Drehen der letzteren die Hebel
17 in verschiedenen Stellungen eine Abstützung finden. Wenn die Hebel 17 mittels
der Welle 18 in an sich bekannter Weise von der Exzenterwelle aus mehr oder weniger
weit angehoben sind, dreht sich die Welle 32 mit den Kurvenscheiben 33 so weit,
als es der jeweils gewünschten Einstellung des Hebels 17 entspricht und verhindert
dann beim Weiterlaufen des die Hubbewegung vermittelnden Exzenters ein Absinken
der Hebel 17. Dies ist insbesondere vom Einlegen des Stabes 25 ab bis zur Fertigstellung
des Doppelrandes und bei kurzen Doppelrändern sogar solange von -Bedeutung, bis
der Stab 25 aus dem Bereich des ringförmigen Kopfes der Hebel 17 gekommen ist.
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Die Wirkungsweise der beschriebenen Vorrichtung ergibt sich zusammenfassend
aus folgendem Wenn die Fadenlegung für die Anfangsreihe eines neuen Warenstückes
beginnt, werden die Hebel 17 -in ihre höchste Stellung geschwenkt, wobei jeweils
einer von jedem Hebelpaar den zur Klemme 22 reichenden Faden einfängt. Bei dem sich
dann anschließenden Abwärtsgehen der Hebel 17 wird der Faden mittels des Messers
21 abgeschnitten. Die Hebel 17 senken sich jedoch nur bis zu der aus Abb. q. ersichtlichen
Stellung, um dem inzwischen vorwärts bewegten Abzugrechen q. eine Führung zu geben
und ihn so einzustellen, daß die Abzugnadeln auf Lücke zu den Stuhlnadeln eingestellt
werden. Wenn die Abzugnadeln zwischen die Stuhlnadeln eingetreten sind, senken sich
die Hebel 17 weiter, so daß sich dann der Abzugrechen klemmungsfrei den jeweiligen
Erfordernissen entsprechend einstellen kann. Wenn er die Anfangsschleifen des herzustellenden
Warenstückes übernommen hat, wird das den Doppelrand bildende Warenstück gearbeitet.
Sobald dieses eine solche Länge erlangt hat, daß der Doppelrandstab 25 eingelegt
werden kann, wird der Antrieb des Rechens abgeschaltet, und der Stab 25 übernimmt
dann den weiteren Abzug der Ware. Hierbei gleitet der Stab 25 zunächst an der vorderen
schrägen Kante des Klotzes g nach unten und unter die Warze io. Wenn der Stab 25
am hinteren Ende dieser Warze angekommen ist, werden die Hebel 17 in die aus Abb.
6 ersichtlichen Stellung während der Herstellung der folgenden Maschenreihen, wobei
die Hebel 17 durch die Kurvenscheiben 32 eine Abstützung finden. Hierbei sind die
Abzugrechen q., g so hoch gehoben, daß die Doppelrandstäbe 25 unter ihnen widerstandslos
entlang bewegt werden können.
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Wenn das Doppelrandstück die gewünschte Länge erhalten hat, wird der
Rechen q., g mittels des Hebels 13 und der Stange ii in Richtung nach den Stuhlnadeln
3 hin bewegt und dabei in der oben geschilderten Weise hochgekippt, wobei sich die
Abzugnadeln an die Rückenseite der Stuhlnadeln 3 anlegen, ohne nochmals zwischen
den Stuhlnadeln hindurchzugehen. Hiernach erfolgt die Rückübertragung der von den
Abzugnadeln gehaltenen Anfangsmaschen auf die Stuhlnadeln, wobei die Abzugnadeln
frei werden, so daß dann der Abzugrechen in seine Ruhestellung gemäß Abb. 3 zurückbewegt
und beim Weiterarbeiten die Ware über ihn hinweg abgezogen werden kann.