DE13769C - Neuerungen an flachen Kettenstühlen - Google Patents
Neuerungen an flachen KettenstühlenInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
ACl
'■
Neuerungen an flachen Kettenstiihlen.
Diese Neuerungen beziehen sich auf solche Kettenwirkstühle, in denen die Nadeln vertical
stehen und mit ihrer Nadelbarre auf- und abbeweglich sind; in welchen femer die Kettenmaschine
mit der Presse verbunden ist und mit dieser sich horizontal verschiebt, welche Stühle
schon den Gegenstand des Patentes, No. 10387 bilden. "' ■
Durch die vorliegenden "Verbesserungen soll
die Maschine in ihrer Construction vereinfacht, zu schnellerer Arbeit befähigt und für Herstellung
verschiedener Waarensorten und Muster geeignet gemacht werden.
i. An Stelle des Abzugsapparates (G in Patent No. 10387) mit den elastischen Abstreichfingern
und auch anstatt der Abzugswalzen (HH1 in No. 10387) ist eine geriffelte Abstreichwalze
mit Muldenführung angeordnet worden, wie Fig. ι und 2 der beiliegenden Zeichnungen
veranschaulichen.
Die Nadelbarre B geht auf und ab an den Führungsstäben b^ und ihre Nade}n b gleiten
dabei in Schlitzen der Abschlagschierje C, welche an Gestellarmen befestigt ist. Diese Schiene C
ist auf der Aufsenseite muldenförmig ausgehöhlt, so dafs eine Walze G nahe an diese Seite
herangestellt werden kann. Der Umfang der "Walze G, Fig. 2, ist mit Zähnen versehen, und
ihre Zapfen liegen in Schlitzlagern der Abschlagschiene C. Anstatt der geriffelten und
gezahnten Walze kann auch eine mit Kratzenband belegte Walze angewendet werden. Die
Walze G wird an die Mulde C angedrückt und zwischen beiden die Waare abgeführt, die Angriffskante
liegt dicht an der Nadelreihe b. Der Druck erfolgt durch eine Anzahl längs der
Walze G liegender, geriffelter Rollen Gi, welche
in die Längsrinnen von G eingreifen, paarweise von einer Platte G3 drehbar gehalten werden,
die wiederum mit einem Bolzen in Lagern eines Hebels G1 sich verschiebt und von einer
Feder Gs einen Druck auf die Walze G ausübt.
Dabei legt sich der Hebel G1 gegen einen Vorsprung eines Lagerarmes G 2 der Gestellplatte
A) er kann aber, behufs Entfernung der Druckrollen, leicht unter diesem Vorsprung seitlich
hinweggerückt und dann mit den Druckrollen G1 zurückgelegt werden (wie punktirt in
Fig. 1), worauf G leicht aus seinen Schlitzlagern herauszuheben ist.
Zur Regulirung des Druckes ist nur nöthig, das Lager des Druckbolzens von G3, welches
in das Hebelende G1 eingeschraubt ist, vor- oder rückwärts zu drehen.
Die Drehung der Abstreichwalze G erfolgt durch die Kegelräder g g\ die Welle g"1, das
Schraubenrad G7 und die Schnecke Gs auf der
Triebwelle der Maschine. Das obere Lager g3
der Welle g 2 ist in einem zur Walze G concentrisch
geformten Schlitz verstellbar, damit man verschieden grofse Räder G7 verwenden
und verschiedene Geschwindigkeiten von G erzielen kann, entsprechend der gelieferten
Waarenmenge. Zur leichteren Verstellung ist das untere Lager von g1 um die Axe der
Walze G drehbar. Die Schnecke Ga dreht sich
während einer Reihenbildung einmal herum, ihre Gänge stehen in bekannter Weise auf dem
gröfsten Theil des Umfanges senkrecht zur Axe, und ein kleines Segment mit einem schiefen
Gange ist besonders eingesetzt.
Dieses Segment hat die Form eines gebrochenen Ganges, wie Fig. 3 und 3* zeigt,
so dafs es eine Strecke als links- und die nächste als rechtsgängige Schraube wirkt und die Abstreichwalze
G sowohl vor- als auch rückwärts dreht. Letztere zieht also zuerst die alte
Maschenreihe straff von den Nadeln hinweg und lockert dann die Waare wieder ein wenig,
so dafs die neuen Maschen nicht so lang bleiben als sie erst ausgezogen werden, sondern
von ihrem Faden wieder etwas abgeben für die nächste Reihe, es entsteht dadurch feinere Waare,
als solche gewöhnlich der Nadelstärke entspricht. Je nach dem gewünschten Grade des Abzugs
und Nachlassens wendet man Schneckensegmente von verschiedener Form an, wie z. B. die Fig. 3
und 3 x solche zeigen. Man kann hinter der
Abstreichwalze G noch zwei Prefsrollen JJJJ1
zum Weiterführen der Waare anbringen, welche, wie in Fig. 1, durch Stirnräder getrieben werden.
Bei Maschinen, welche lockere Waaren arbeiten, wendet man den Abstreichapparat G C garnicht
an, dann bringt man die Abzugswalzen UJi1,
wie Fig. 4 zeigt, ganz dicht an die Nadelreihe und treibt sie auch vor- und rückwärts, um
durch sie die Waare straff anzuspannen und wieder nachzulassen. Die Zapfen beider Abzugswalzen H JJ1 liegen in Schlitzen des Gestellarmes
h1, die untere Walze ruht auf Laufrollen h
und auf die obere drücken die glatten Prefsrollen G^. Durch den von der Lagerplatte G3
aufwärts reichenden Druckbolzen ist oben ein Stift gesteckt, damit die Druckrollen mit ihren
Lagern nicht aus dem Hebel G1 herausfallen, wenn derselbe behufs Entfernung der Walze JJ
aufgehoben wird.
Zwischen der Nadelreihe b und den Abzugswalzen hängt noch eine Schiene C1, welche
verhindert, dafs die Waare beim Aufsteigen der Nadeln mit nach oben genommen wird. Die
Bolzen dieser Schiene C1 gehen durch den Hebel G1, werden über denselben von Muttern
gehalten und durch Spiralfedern so stark nach abwärts gedrückt, dafs ein etwaiger Druck der
Waare sie und die Schiene C1 nicht heben kann.
2. Eine weitere Neuerung bezieht sich auf die Anordnung der Nadelbarre. Die Stuhlnadeln
b, Fig. 5, sind einzeln an Führungsbleche b1 befestigt und werden in den Schlitzen
der bedeutend verbreiterten Abschlagschiene C bewegt, während deren Führungsnasen in die
Nuth der · Nadelbarre B eingreifen. Letztere besteht nur aus einer schmalen Schiene, welche
in bisheriger Weise mit Lagern b3 an den Stäben b^ durch Zugstangen B"1, Hebel B* von
Kurbelscheiben auf- und abgeschoben wird.
3. Die ganze Presse ist nicht mehr seitlich verschiebbar, sondern ihr gröfstes Stück liegt
fest auf dem Gestell und zu beiden Seiten desselben sind einzelne bewegliche Prefsstäbchen,
jedes eine Nadeltheilung dick, angebracht, welche einzeln zurückgezogen werden, wenn die Kettenmaschine
von den Randnadeln nach innen zu sich fortbewegt und letztere nicht mehr geprefst
werden sollen, Fig. 7 und 8.
Die festliegende Prefsschiene D hat zu beiden Seiten die einzelnen Prefsstäbchen d, und
ist mit Einschlufs der letzteren so lang wie die Kettenmaschine E und der Gröfse von deren
Seitenverschiebung.
Die Stäbchen d greifen mit Stiften in den Schlitz y yl einer verschiebbaren Schiene Y,
welche in der Mitte ihrer Länge gezahnt ist und von einem Stirnrad K, Fig. 7, bewegt wird.
Rückt diese Schiene Y nach links, so werden die Stifte von d aus dem Schlitz y1 in den
Schlitz y getrieben und die Prefsstäbchen zurückgezogen, von den Stuhlnadeln abgerückt.
Das Rad K wird durch eine Schnecke L von der Triebwelle / entweder nach rechts oder
links gedreht.
Mit der Zahnstange Y ist nun die Kettenmaschine E so verbunden, wie in der früheren
Construction mit der Prefsschiene.
Zu dem Zweck sind . an diese Zahnstange, Fig. 7 links und Fig. 8, zwei Lager für eine
kurze Welle angeschraubt, welche ein breites Stirnrad Y3 und eine Scheibe Y'2 mit schmalem
Rand trägt.
Der Rand der letzteren greift in eine Nuth der Kettenmaschine E und verbindet dadurch Y
mit E. Wird also die Zahnstange Y zur Seite, z. B. nach links geschoben, so' nimmt sie auch
die Kettenmaschine E nach dieser Seite mit, welche ihre Fäden über die folgenden Nadeln
nach links hinlegt; sie rückt aber auch durch die Schlitze y1y die Prefsstäbchen d an der
rechten Seitenach und nach aus, entsprechend dem Fortschreiten der Maschine, so dafs diejenigen
Stuhlnadeln, auf welche keine Fadenlagen kommen, auch nicht mehr geprefst werden.
Die Verbindung zwischen E und Y wird jedoch während jeder Umdrehung der Scheibe Y2
einmal auf kurze Zeit dadurch unterbrochen, dafs aus dem Rande von !F2 ein Stück herausgeschnitten
ist, Fig. 8; während dieses Stück sich an E vorbeidreht, kann die Kettenmaschine
E gegen die Zahnstange Y verschoben werden, was bei jeder Umkehr der seitlichen Legungen im Betrage einer Nadeltheilung
erforderlich ist. , -
Deshalb sind zwei Einschnitte in der Kettenmaschine E, Fig. 7, um eine Nadeltheilung von
einander entfernt angebracht, und der Rand von Y'1 greift nach der Verschiebung von E
in den zweiten Einschnitt.
Die Umdrehung erhält Y2 durch die Räder Y3
bis I1, Fig. 7, von der Triebwelle / der Maschine.
Das Rad Y3 ist so breit wie die gröfste
Seitenverschiebung der Kettenmaschine es erfordert.
Zur selbsttätigen Verschiebung der Kettenmaschine E gegen die Zahnstange Y dient der
Hebel N, welcher an seinen hinteren, gegabelten Enden durch einen verstellbaren Vorsprung der
Schnecke L nach rechts oder links geschoben wird, und dadurch die Maschine E auch seitlich
bewegt.
4. Anstatt der Röhrchen e, Fig. 8, welche in der Kettenmaschine als Fadenführer angewendet
werden, kann man auch Lochnadeln e, Fig. 10 und 11, ähnlich denen des gewöhnlichen
Kettenstuhles benutzen; dieselben gestatten eine feinere Theilung der Maschine. Damit nun die
Fäden zwischen der Waare und den Lochnadeln in richtige Lage gegen die Stuhlnadeln
kommen, ist folgende Anordnung getroffen worden:
Der runde Nadelschaft e, Fig. 11, trägt in
der Mitte ein kleines Stirnrädchen und ist am vorderen Ende flach geschlagen und durchlocht;
er liegt drehbar unter einer Nadelbarre E, Fig. 9 und 10. In die Stirnrädchen i1 aller
Lochnadeln greift eine Zahnstange jy2, Fig. 9,
der verbreiterten Schiene Y. Die Verbreiterung der Schiene Y nach vorn hat eine Aussparung,
Fig. 10, breiter als die Rädchen e1 sind, so
dafs man die Lochnadeln mit Hülfe ihrer Nadelbarre E . voi - und zurückschieben kann. Die
Getriebe e1 liegen ziemlich dicht in einer Aussparung
der Barre E, und letztere wird, wie Fig. 10 angiebt, durch eine Zugstange und eine
Curvenscheibe P von der Welle / vor- und zurückgezogen. Die Verschiebung aller Lochnadeln
e gegen die Nadelreihe b hin ermöglicht ihr Durchschlagen durch letztere und ihr
»Legen« der Fäden hinter die Nadeln b; dabei kann immerhin die ganze Kettenmaschine
sich seitlich verschieben, und so lange dabei Y und E in der angegebenen Weise durch F2
fest mit einander verbunden sind, werden auch die Lochnadeln seitlich mit fortgenommen und
nicht gedreht.
Wenn aber bei 'der Umkehr der seitlichen Legungen die Maschine E gegen die Zahnstange
Y um eine Nadel verrückt wird, so nimmt sie, da sie die Lager für die Lochnadeln
e bildet, diese Nadeln mit fort und deren Rädchen drehen sich auf der Zahnstange
jy2 ein halbes mal herum. Das ändert
vorn bei dem Oehr die Lage des Fadens insofern, als er, wenn er erst von rechts nach links
aus dem Oehr herauskam, er nun von links nach rechts heraushängt, welchen Unterschied
die Fig. 9 und 12 zeigen. Die dort angegebenen Stellungen entsprechen der Verschiebung
der Kettenmaschine in Richtung der in beiden Figuren angezeichneten Pfeile.
5. Soll den Fadenführern in der Kettenmaschine nicht eine Vor- und Rückwärtsbewegung
gegen die Nadelreihe hin ertheilt werden; vielleicht bei Anwendung solcher Führer, welche
man dicht an die Stuhlnadeln bringen kann, so ist die in Fig. 14 bis 17 gezeichnete Vorrich-
;ung anzuwenden:
Die Kettenmaschine E hat hier auf ihrer unteren Seite Einschnitte oder Nuthen, in welchen
die Blechschieber i liegen, deren vordere Kante wie die Nase einer Kulirplatine ausgeschnitten
ist. Mit den hinteren Enden sind die Schieber i an einer Schiene z'1 gelöthet, welche
durch Zugstangen und Curvenscheiben vor- und zurückgeschoben wird. Bei dieser Bewegung
erfassen die Schieber i die Fäden und bringen sie vor an die Nadelreihe, so dafs sie von den
Nadelhaken sicher ergriffen werden.
Die Kettenfäden werden in Schlitzen der
senkrechten Vorderkante der Kettenmaschine E, Fig. 15, und zwischen zwei in diese Kante
eingeschobenen Drähten geführt.
6. Eine weitere Verbesserung an diesen Kettenstühlen ist die Anwendung von Zungennadeln.
Da diese Nadeln keine Presse zum Schliefsen ihrer Haken brauchen, so ist es auch
nicht mehr möglich, bei der weitergehenden Seitwärtslegung der Maschine diejenigen Nadeln
ungeprefst zu lassen, welche keinen Faden erhalten. Deshalb wird hier die Kettenmaschine
um so viele Nadeln breiter als die Stuhlnadelreihe gemacht, wie der gröfste Ausschub der
seitlichen Legung beträgt, so dafs in diesem Fall nie eine Stuhlnadel ohne neuen Faden
bleibt. Fig. 15 zeigt die Zungennadel b und das Fehlen der Presse, und Fig. 18 die relative
Länge der Stuhl- und Maschinennadelreihe b und e, in welch letzterer Zeichnung angenommen
ist, dafs die seitliche Legung der Maschine nur drei Nadeltheilungen beträgt. Der Nutzen
dieser Anordnung ist, das Abfallen der Randmaschen zu verhindern. Da die Presse ganz
fehlt, so mufs eine Zahnstange zur Verschiebung der Kettenmaschine angewendet werden.
7. Bisher ist die Einrichtung immer dafür getroffen worden, dafs seitliche Legungen nur
über eine Nadel gemacht werden können; die Maschine ist aber auch dazu eingerichtet worden,
seitliche Legungen unter einer Nadel fortzuführen, also die Kettenmaschine für jede Reihe
um zwei Nadeltheilungen (unter und über eine, oder für die vorliegende Construction hinter und
vor einer Nadel) seitlich fortzuschieben. Eine Verschiebung erfolgt, während die Nadeln unten
stehen, Fig. 22, und eine andere während sie gehoben sind, Fig. 21. Hierfür ist nichts weiter
als die Schnecke L zu ändern, und zwar dahin, dafs sie nun zwei besonders eingesetzte, '
verstellbare Stücke mit schiefen Gängen /' und P, Fig. 19 und 20, erhält, welche in bekannter
Weise durch Vorreiber / in ihrer Lage gehalten oder durch Drehen der ersteren verstellt werden.
Wenn lx auf das Rad K und die Ketten-
maschine E wirkt, so wird letztere vor den emporgehobenen Nadeln vorbeigeschoben, Fig. 19,
und legt den Faden auf eine Nadel, so dafs er in deren Haken kommt; wirkt aber P,
Fig. 20, so sind die Nadeln gesenkt und die Fadenlagen werden so gehalten, dafs sie hinter
die später emporsteigenden Nadeln gelangen. Diese Fadenlagen hinter den Nadeln verstärken
oder verdicken die Waare.
Das neu hinzukommende Segment /2 hat
nicht einen seitlichen Vorsprung, wirkt also nicht auf den Verstellhebel JV, welcher nur
durch ll bei der Umkehrreihe verschoben wird zur Verrückung der Kettenmaschme E gegen
die Zahnstange Y.
8. Eine fernere Neuerung ermöglicht eine Art Musterwirkerei an der vorliegenden Maschine
insofern, als sie eine ganz beliebige Hin- und Herbewegung der Kettenmaschine auf irgend
welche Gröfse des Ausschubes und selbstthätigen Wechsel bis zu grofsem Umfange der Legungen
gestattet.
Zu dem Zweck ist der Schieber M, Fig. 23 und 24, welcher die Verstellung des Segmentstückes
I1 in der Schnecke L regulirt, bedeutend
vergröfsert und mit Stiften 1, 2, 3 m versehen,
welche abwechselnd in parallele Reihen von
Löchern in beliebiger Entfernung aus einander eingesteckt werden können. M wird dadurch
zu einer Musterplatte, welche die Umkehr der seitlichen Legungen in folgender Weise
regulirt:
Ueber der Musterplatte M liegt ein nach vorn gegabelter Schieber z, dessen beide Arme
die Schnecke umfassen und in gewöhnlicher Weise deren Segmentstück verstellen, wenn sie,
durch einen inneren Zapfen z2, Fig. 24, und einen der Stifte m getrieben, an die eine oder
andere Seite von L herangeschoben werden. Die Verstellung des Segmentstückes in L bedingt
in bekannter Weise auch die Umkehr der seitlichen Verschiebung der Kettenmaschinen.
Reicht diese Verschiebung auf verschieden weite Strecken, so kann der Stellhebel JV, welcher
bei der Umkehr die Kettenmaschine E gegen die Zahnstange Y verrückt, nicht mehr in eine
Klammer von bestimmter Weite auf E eingreifen, sondern mufs an irgend einer Stelle an
die Maschine E anstofsen und sie verrücken können.
Es sind deshalb in E entsprechend der Nadeltheilung Löcher eingebohrt und Bolzen e3
eingesetzt, und an der jedesmaligen Umkehrstelle wird einer dieser Bolzen e3 durch einen
der Hebel JV1 gehoben und von einer Feder im Gestell A gehalten, bis die Umkehr durch
Anstofsen von JV an e3 erfolgt ist. Wie bisher ist der Hebel JV am hinteren Ende gegabelt,
er umfafst die Schnecke L und wird bei der Verstellung des Segments / durch dessen
Vorsprung so verdrängt, dafs sein vorderes Ende die Maschine E um eine Nadeltheilung verschiebt
in der Richtung, nach welcher hin der Wechsel der Seitenbewegung nun eben erfolgen
soll, damit nicht bei der Umkehr jede Nadel von demselben Faden zwei Maschen über
einander erhält. Die hinteren Enden der Hebel JV1 liegen in gleicher Höhe mit den Gabel*
armen des Schiebers Z und dicht neben denselben und sind so abgeschrägt, Fig. 24, dafs
ein Arm von Z den einen Hebel JV1 hebt und der andere den anderen Hebel JV1 senkt, also
vorn umgekehrt den ersteren senkt uud den zweiten hebt. Das gehobene, vordere Hebelende
JV1 hebt einen Bolzen e3 und an diesen stöfst nun der Hebel JV bei der Umkehr in
oben erklärter Weise.
Der gehobene Bolzen wird nun in entgegengesetzter Richtung mit E wieder fortgeführt
und kommt dabei an ein unter der Zahnstange Y liegendes Keilstück e* oder e5, Fig. 24
und 25, welches ihn wieder herabzieht, wobei er seinen Hebel JY1 auch wieder in die normale
Stellung bringt.
Wie nun alle diese Vorgänge durch Einwirkung der Musterplatte M auf den Schieber Z
hervorgebracht werden, soll aus folgendem sich ergeben:
Die Schieberplatte ζ hat einen Querschlitz, welcher einem Schieber z1 zur Führung dient;
von diesem reicht ein Arm z2, Yig. 24, abwärts,
und zu beiden Seiten desselben sind verschiebbare Bolzen zs z4, deren Querschnitt unten
schwalbenschwanzförmig und oben, wo sie z1 durchdringen, rund geformt ist.
Durch einen Hebel z5, Fig. 24 und 26, sind
die Bolzen derart mit einander verbunden, dafs, wenn der eine steigt, er den anderen senkt.
Der Drehbolzen dieses Hebels liegt im festen Arm z2. Die Zähne der Musterplatte M greifen
in den Schneckengang L ll ein, so dafs sie bei jeder Reihe seitlich verschoben wird.
Kommt nun dabei ein Stift, vielleicht 2 von links her gegen die schiefe Seite des hinteren
Stäbchens zi, so drängt es dieses zunächst an
dieser schiefen Fläche nach hinten und stöfst dann an den Arm z2, Fig. 26, und schiebt
durch diesen endlich den Gabelschieber ζ nach rechts, so dafs nun sein linksseitiger Arm an L
heranrückt und die Umsteuerung bewirkt. Nun wird M durch L lx wieder von rechts nach links
verschoben und z1 ist so weit hintergerückt, dafs nachher der Stift 3 von rechts her an die
schiefe Seitenwand des herunterhängenden Bolzens ζ 4, Fig. 26, anstöfst; dadurch wird z* und
der ganze Schieber zl noch weiter zurückgedrängt,
3 stöfst endlich gegen z2 und verschiebt den Schieber Z wieder nach links, welcher nun
die Schnecke wieder nach der anderen Richtung hin umsteuert. So geht das fort, bis alle
Musterstifte m gewirkt haben; dann kommt ein keilförmiges Stück tn? gegen den herabhängen-
den Bolzen zl und hebt' ihn empor, Fig. 24
und 06, senkt also den anderen Bolzen z3.
Nun wirkt dieser letztere; an ihn stöfst zunächst der Musterstift 6, welcher ihn und damit auch zl
wieder nach vorn schiebt, worauf 6 an z2 stöfst
und dadurch Z zum Umsteuern verschiebt. Ferner stöfst dann 5 gegen zz und so fort alle
Musterstifte rückwärts, bis ein Keil m1 endlich
wiederum z3 hebt und z* senkt, der ganze Umfang
also regelmäfsig wiederholt wird.
Von dem Schieber z1, Fig. 24, reicht noch
ein federnder Arm z6 aufwärts und stemmt sich mit seinem Ende in eine der Nuthen eines
festen Gestellarmes. Wird nun z1 zur Seite gedrängt, so rückt ze, indem seine Feder sich
zusammendrückt, in die nächste Nuth, und wenn der Schieber z1 durch seinen Bolzen z3
oder zl nicht um die ganze Gröfse seines Ausschubes
verrückt worden sein sollte, so vollendet 26, indem er in die nächste Nuth eintritt,
den Ausschub bis zur richtigen Stelle, an welcher ein neuer Musterstift m auf z3 oder zi
wirken kann.
Die Fig. 23 zeigt die Stellungen der Umsteuerungsmechanismen in der Weise, dafs die
Kettenmaschine E nach Richtung des Pfeiles auf ihr bewegt wird, und dafs der Musterstift 1
zuletzt gewirkt hat auf den vorderen Bolzen z3, wodurch der Gabelschieber Z in die gezeichnete
Lage gekommen und die Umsteuerung s.o. L K
und E in die Richtung des Pfeiles auf E hervorgebracht worden ist. Vor dieser Umsteuerung
hat der nach links rückende Gabelschieber Z noch durch Hebel N1 den Bolzen 1 (in E)
gehoben, so dafs der Hebel N dann die Kettenmaschine um eine Nadel nach links vorausschieben konnte. Nun kommt der Musterstift 2
auf M in Thätigkeit, wie oben beschrieben wurde.
9. Die letzte Neuerung bezweckt die Her; stellung gröfserer Dichtheit der Waare durch
Einführung von langliegenden Kettenfäden, welche nicht mit Maschen bilden, sondern zwischen
den Maschenstäbchen der Waare abwechselnd unter und über deren Platinenmaschen liegen,
wie Fig. 29 zeigt. Zu dem Zweck ist die bisherige Kettenmaschine E zunächst getheilt in
zwei Maschinen E und E2, Fig. 28, welche durch Arme E1 fest mit einander verbunden
sind. Diese Schienen tragen abwechselnd ihre Führerröhrchen e und i2 und mit diesen die
Fäden, welche Maschen bilden. Dazu ist nun noch eine dritte Kettenmaschine E* angeordnet
worden, welche auf dem- Gestell A festliegt und durch e* die lang und gerade einzulegenden
Kettenfäden liefert. Die Führer e* liegen
zwischen den Führern e und e2, wenn also EE2
mit e ι?2 sich wie bisher seitwärts verschieben,
oder E* mit e* stehen bleibt, so legen erste ihre Fäden je abwechselnd unter und über einen
Langfaden von e* seitlich hin, ehe sie auf den Nadeln die Schleifen bilden. Je nach der
Spannung der lang eingelegten Kettenfäden wird die Waare mehr oder weniger elastisch.
Die Befestigung von E* auf dem Gestell A läfst der Maschine E noch den erforderlichen
Spielraum zu ihrer Seitenbewegung.
Claims (10)
1. In flachen Wirkmaschinen die Anwendung einer Abstreich- und Abschlagwalze, welche
entweder nur vorwärts oder vor- und rückwärts gedreht wird oder dabei die Waare von den Nadeln abschlägt, entsprechend
ihrer Liefermenge.
2. Anstatt der Abschlagwalze die Anwendung zweier Abzugswalzen in Verbindung mit
einer Stange, welche die Waare beim Aufsteigen der Nadeln niederhält.
3. Die Anordnung der Stuhlnadeln mit Führungsblechen, so dafs sie von einer genutheten
Nadelbarre an Vorsprüngen der Blechstücke ergriffen und in Führungen der Abschlagschiene auf- und abbewegt
werden.
4. Die Anwendung einzeln beweglicher Prefsstäbchen an beiden Enden einer Prefsschiene
und die Mittel zur Aus- und Einrückung derselben.
5. In flachen Kettenstühlen die Anwendung einer Zahnstange Y zur Uebermittelung der
Seitenverschiebung auf die Kettenmaschine, wobei letztere zeitweise mit der Zahnstange
fest verbunden und zeitweilig frei ist.
6. Die Anwendung solcher Lochnadeln in der Kettenmaschine, welche um ihre Längsaxe
gedreht werden können, und die Drehung derselben durch diejenige Zahnstange Y,
welche auch die seitliche Bewegung auf die Kettenmaschine überträgt.
7. Die Mittel und das Verfahren zur Bewegung der drehbaren Lochnadeln in ihrer
Längsrichtung gegen die Stuhlnadeln hin und von ihnen zurück.
8. Die Anwendung der Blechschieber i neben den Fadenführern der Kettenmaschine, zum
Zweck der Fadenlegung über die Stuhlnadeln.
9. Die Anwendung einer gröfseren Anzahl Lochnadeln in der Kettenmaschine als
Stuhlnadeln vorhanden sind, zu dem Zweck, um Zungennadeln in dem flachen Kettenstuhl
zu verwenden und ohne die obige Presseneinrichtung doch bei seitlichen Legungen die Maschen von den Randnadeln
nicht abfallen zu lassen.
10. Die Anwendung einer Schnecke mit zwei drehbaren Segmenten, welche die Kettenmaschine
für jede Reihe um zwei Nadeln seitlich verschiebt, wobei, wenn die Stuhlnadeln unten stehen, ein gerade gestreckter
Faden hinter jede Masche auf die Waarenrückseite hingelegt wird.
Die Anwendung der Mustervorrichtung M Z JV1 e3, Fig. 23 und 24, mit allem Zubehör,
wie unter 8. beschrieben, behufs Herstellung von Mustern oder auch von Formen der Waare, speciell die Mittel,
welche es ermöglichen, mit dem Hebel N die Kettenmaschine E bei jeder Umkehr
ihrer Triebstange im voraus nach der neuen Legungsrichtung zu verschieben, in welchen unregelmäfsigen Zwischenräumen
auch immer die Umkehr erfolgen mag.
Die Anwendung von festen Fadenführern in Gemeinschaft mit beweglichen Kettenmaschinen
in dem verbesserten Kettenstuhl, so dafs die ersteren gerade gesteckte
Fadenlagen zwischen die Maschinenstäbchen einlegen, während sie zwischen den beiden
beweglichen Kettenmaschinen liegen.
Hierzu 6 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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DE13769C true DE13769C (de) |
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---|---|---|---|
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---|---|
DE (1) | DE13769C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2626897A1 (de) * | 1988-02-04 | 1989-08-11 | Kutaissky Politekhn Insti | |
US9725426B2 (en) | 2012-07-25 | 2017-08-08 | Sova Pharmaceuticals, Inc. | Cystathionine-γ-lyase (CSE) inhibitors |
-
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- DE DENDAT13769D patent/DE13769C/de active Active
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2626897A1 (de) * | 1988-02-04 | 1989-08-11 | Kutaissky Politekhn Insti | |
US9725426B2 (en) | 2012-07-25 | 2017-08-08 | Sova Pharmaceuticals, Inc. | Cystathionine-γ-lyase (CSE) inhibitors |
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