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Verfahren zur Herstellung von Küpenfarbstoffen Es wurde gefunden,
daß man neue wertvolle Küpenfarbstoffe erhält, wenn man Verbindungen der allgemeinen
Zusammensetzung
in der R Wasserstoff oder den Rest eines verküpbaren Amins der Anthrachinonreihe
bedeutet, mit Alkälihydroxyden unter Zusatz indifferenter Lösungsmittel oder mit
Natriumanilid behandelt. Man erhält dabe unter Ringschluß Verbindungen von voraus
sichtlich folgender allgemeiner Zusammen setzung
in der R die gleiche Bedeutung hat, wie vorstehend angegeben.
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Die neuen Farbstoffe liefern auf-Baumwolle wertvolle olive, braune,
blaue bis schwarze Farbtöne von guten Echtheitseigenschaften. Sie übertreffen im
Egalisier- und Durchfärbevermögen die Farbstoffe der Patentschrift ,325945.
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Beispiel i d.; kg i Aniinoantliracliinon-6- bzw. -7-carboyl-i'-aminoantliracliinon
(hergestellt durch Umküpen der entsprechenden Nitroverbindung) werden mit
V kg kg Bz i-Brombenzanthron unter Zusatz von 25 kg Natriumacetat und
2 kg Kupferchlorür durch etwa i2stündiges Kochen in Nitrobenzol kondensiert.
Das Kondensationserzeugnis, das sich in konzentrierter Schwefelsäure mit gelbbrauner
Farbe löst und Baumwolle aus braunvioletter Küpe in nur mäßigechten braunen Tönen
färbt, wird auf die übliche Weise abgetrennt und getrocknet.
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5o kg dieses Kondensationserzeugnisses werden in fein verteilter Form
mit einer Lösung von 5o kg Kaliumhydroxyd in 25o kg Aminoätlianol während 2 Stunden
auf ioo bis i io° erhitzt. Durch Verdünnen der Schmelze mit Wasser und Ausblasen
mit Luft, gegebenenfalls auch durch Ansäuern, wird der entstandene neue Farbstoff
ausgeschieden. Er löst sich in konzentrierter Schwefelsäure mit grüner Farbe und
färbt Baumwolle aus blauschwarzer Küpe in sehr echten gelbstichigolivgrünen Tönen.
Dem Farbstoff kommt wahrscheinlich folgende Zusammensetzung zu:
Die gleiche Verbindung erhält man, wenn man als Kondensationsmittel
Kaliumhydroxyd unter Zusatz von Pyridin oder auch Natriumanilid verwendet.
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Beispiel 2 59 kg i-Aminoanthrachinon-6- bzw. -7-carboyl
- i'-amino-5'-benzoylaminoanthrachinon (hergestellt durch Reduktion der entsprechenden
Nitroverbindung mit Natriumsulfid) werden mit 31 kg Bz i-Brombenzanthron
bei Anwesenheit eines säurebindenden Mittels und eines Kupfersalzes als Katalysator
durch längeres Kochen in Nitrobenzol kondensiert. Das Kondensationserzeugnis löst
sich mit brauner Farbe in konzentrierter Schwefelsäure und zieht auf Baumwolle aus
violettschwarzer Küpe in braunen Tönen auf.
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So kg des Kondensationserzeugnisses werden mit einer Lösung von 6o
kg Kaliumhydroxyd in 300 kg Aminoäthanol 3 Stunden bei iio° gerührt. Der
entstandene Farbstoff, dem vermutlich folgende Zusammensetzung zukommt:
wird nach Verdünnen der Schmelze mit Wasser, wie üblich, abgetrennt. Er löst sich
in konzentrierter Schwefelsäure mit grüner Farbe und zieht auf Baumwolle aus blauschwarzer
Küpe in sehr vollen gelbstichigolivgrünen Tönen auf. Beispiel 3 Dem Beispiel 2 entsprechend
werden 59 kg i-Aminoanthrachinon-6- bzw. 7-carboyli'-amino-d.'-benzoylaminoanthrachinon
(hergestellt durch Reduktion der entsprechenden Nitroverbindung durch Umküpen) mit
3 i kg Bz i-Brombenzanthron kondensiert. Das Kondensationserzeugnis löst sich in
konzentrierter Schwefelsäure mit rotbrauner Farbe und zieht auf Baumwolle aus violettschwarzer
Küpe in braunroten Tönen auf. Es wird nun in der oben beschriebenen Weise mit Kaliumhydroxyd
weiterbehandelt. Dabei wird ein Farbstoff erhalten, der aus blauer Küpe Baumwolle
braunoliv
färbt und sich in konzentrierter Schwefelsäure mit grüner Farbe löst. Der Farbstoff
besitzt vermutlich folgende Zusammensetzung:
Beispiel 2o kg 6-Bz i-Dibrombenzanthron werden mit 48 kg i-Aminoanthrachinon-6-
bzw. -7-ca.rboyl-i'-aminoanthrachinon durch 16stündiges Erhitzen in Nitrobenzof
bei Gegenwart von Natriumcarbonat und Kupferchlorür als Katalysator kondensiert.
Das Kondensationserzeugnis löst sich in konzentrierter Schwefelsäure mit brauner
Farbe und färbt Baumwolle aus violettbrauner Küpe in brauneu Tönen.
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2o kg des Kondensationserzeugnisses werden in fein verteilter Form
mit einer Lösung von 2o kg Kaliumhydroxyd in i 5o kg Aminoäthanol etwa 2 bis 3 Stunden
auf i io° erhitzt. Der entstandene Farbstoff wird durch Zusatz von Wasser und Einblasen
von Luft abgeschieden. Er färbt Baumwolle aus braunschwarzer Küpe in sehr echten
olicen Tönen und löst sich in konzentrierter Schwefelsäure" mit grüner Farbe.
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Beispiel 5 6o kg i-Aminoanthrachinon-6- bzw. -7-carboyl - i'- amino-
5'- benzoylaminoanthrachinon werden in der üblichen Weise mit 2o kg 6-Bz i-Dibrombenzanthron
kondensiert. Das Kondensationserzeugnis _löst sich in konzentrierter Schwefelsäure
mit brauner Farbe und färbt Baumwolle aus dunkelbrauner Küpe braun. Mit Kaliumhydroxyd
und Aminoäthanol nach Angabe von Beispiel 4 behandelt, entsteht ein wertvoller Farbstoff,
der sich in konzentrierter Schwefelsäure mit grüner Farbe löst und Baumwolle aus
schwarzer Küpe in Khakitönen färbt.
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Wird das aus 6-Bz i-Dibrombenzanthron und 2 Mol i-Aminoanthrachinon-6-
bzIv. -7-carboyl -i'- amino- d' - benzoylaminoanthrachinon erhältliche Kondensationserzeugnis
der alkalischen Kondensation unterworfen, so wird ein Farbstoff erhalten, der Baumwolle
aus braunschwarzer Küpe in rötlichbraunen Tönen färbt.
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Beispiel 6 Eine' Mischung von 47 kg i Aminoanthrachinon-6- bzw. -7-carboyl-i'-aminoanthrachinon,
4o kg 6-Bz i-Dibrombenzanthron, 24 kg Natriumacetat, 2 kg Kupferacetat und etwa
iooo kg Nitrobenzol wird etwa :t Stunden auf ungefähr 2oo° erhitzt. Dann werden
bei 120° -24 kg i-Aminoanthrachinon, 15 kg wasserfreies Natriumcarbonat und 2 kg
Kupferchlorid zugegeben. Das Gemisch wird dann nochmals 12 Stunden auf etwa 22o°
erhitzt. Das so entstandene anthrimidartige Kondensationserzeugnis wird mit Kaliumhydroxyd
und Aminoäthanol nach den Angaben der vorhergehenden Beispiele behandelt. Der so
erhaltene Farbstoff löst sich in konzentrierter Schwefelsäure mit grüner Farbe und
färbt pflanzliche Fasern aus braunschwarzer Küpe in sehr echten oliv en Tönen.
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Man kann auch als 3. Komponente bei der obigen Reaktionsfolge an Stelle
von i-Aminoanthrachinon andere Amine von verküpbaren Ringsystemen verwenden. So
erhält man bei, Verwendung von 1 Amino 4-tnethoxyanthrachinon einen ebenfalls in
oliven Tönen färbenden Farbstoff, bei Verwendung von Aminoanthrapyrimidin einen
mehr in blaugrauen Tönen, von Aminodibenzanthron einen schwarz färbenden, von Aminoanthanthron
einen blauschwarz färbenden Farbstoff. Verwendet man eine Diaminoverbindung, wie
zum Beispiel 1, 5-Diaminoanthrachinon, so tritt dieser Rest an die in der allgemeinen
i Formel mit R bezeichnete Stelle des Moleküls, so dali der erhaltene Farbstoff
die kondensierten Reste zweimal an diesen Rest gebunden enthält. Der Farbstoff löst
sich in konzentrierter Schwefelsäure mit grüner Farbe und färbt Baumwolle aus braunschwarzer
Küpe in echten oliv en Tönen.