DE734138C - Verfahren zur Herstellung eines faktisartigen Kautschukfuellstoffes - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines faktisartigen Kautschukfuellstoffes

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DE734138C
DE734138C DED75740D DED0075740D DE734138C DE 734138 C DE734138 C DE 734138C DE D75740 D DED75740 D DE D75740D DE D0075740 D DED0075740 D DE D0075740D DE 734138 C DE734138 C DE 734138C
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DE
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rubber
sulfur
chlorosulfur
factious
production
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DED75740D
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English (en)
Inventor
Dr Ferdinand Kirchhof
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Rhein Chemie Rheinau GmbH
Rhein Chemie GmbH
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Rhein Chemie Rheinau GmbH
Rhein Chemie GmbH
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  • Compositions Of Macromolecular Compounds (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung eines faktisartigen Kautschukfüllstoffes Faktis (ölkautschuk) wird in vielen Kautschukgegenständen als unentbehrlicher Füll-und Zusatzstoff verwendet. Er wird bekanntlich aus pflanzlichen ölen, z. B. Rüböl, bzw. tierischen ölen, z. B. Tranen, durch Schwefel-oder Chlorschwefelbehandlung hergestellt (brauner bzw. weißer Faktis). -. Die vorliegende Erfindung hat nun die Herstellung eines Austauschstoffes zum Gegenstand, der auf synthetischem Wege erzeugt werden kann und der den aus pflanzlicher. oder tierischen ölen hergestellten Faktisersetzen soll.
  • Es ist bereits bekannt, daß Kautschuk-Kohlenwasserstoffe mit Chlorschwefel Additionsprodukte von elastischer bis hornartiger Beschaffenheit liefern. Von ersterer Tatsache macht man bei der sog. Kaltvulkanisation des Kautschuks Gebrauch. Das hornartige Erzeugnis, welches die gesättigte Chlorschwefelverbindung des Kautschuks darstellt, hat bisher in der Technik keine Verwendung gefunden. Es ist ferner bekannt, daß auch synthetische Kautschuke Chlorschwefeladditionsverbindungen ergeben. Die gew :onnenen Erzeugnisse waren aber kristallhart und fanden daher wenig technisches Interesse.
  • Die Erfinderin hat nun gefunden, daß man ganz anders geartete, sehr wertvolle Erzeugnisse aus Lösungen von Butadienkautschuk und Chlorschwefel herstellen kann, wenn man ` im Gegensatz zu dem bekannten, mit etwa o, 5 % Chlorschwefel arbeitenden Verfähren erfindungsgemäß 15 bis 25% Chlorschwefel anwendet und, ohne auf i8o bis 25o° zu erhitzen, wie es bei den früheren Verfahren geschah, einfach das Lösungsmittel, z. B. Benzin, abdunsten läßt. Man erhält dann reine Chlorschwefeladditionsverbindungen,. welche weiche krümelige Erzeugnisse von faktisartiger Beschaffenheit darstellen * und als Ersatz für weißen oder braunen Faktis in Kautschuk-
    mischengen für Heiß- und Kaltvulkanisation
    verwendet werden können.
    Die mechanischen Eigenschaften einer 50o o
    des synthetischen Faktisersatzes enthaltenden
    Kautschukmischung sind etwa die gleichen «-:e
    bei chlorschwefelfreien Faktissorten. So ergab
    die nachstehende \Iiscbung
    ioo Teile Crepekautschuk,
    50 - Faktisersatz gemäß Erfindung,
    5 - Zinkoxyd,
    5 - Magnesia usta,
    3 - Metallschwefel (eine handels-
    übliche Schwefelqualität für
    die Kautschukindustrie mit
    5oo)'o freiem Schwefel, ent-
    spricht daher der halben,Menge
    von raffiniertem Schwefel)-,
    01,8 - o-Tolylbigtianid,
    0,.1 - Hexamethyl:entetramin.
    Vulkanisate mit folgenden Festigkeitseigen-
    schaften
    201 Minuten bei i-151 vulkanisiert:
    122 l,-g. cmz' Bruchfestigkeit bei
    6oo@o Bruchdehnung,
    301 Minuten bei 1451 vulkanisiert:
    i 2o kg,'cm@ Bruchfestigkeit bei
    58001"t) Bruchdehnung.
    Eine andere Mischung mit folgender Zu-
    sammensetzung
    ioo Teile Crepekautschuk,
    601 - Faktisersatz geni-il;) Erfindung,
    301 - Kreide,
    6 - Zinkoxyd.
    3 - Schwefel raff.,
    1 - - Mercaptobenzothiazoldistilfid,
    01,q. - Diphenylguaniditi
    lieferte Vulkanisate mit einer Bruchfestigkeit
    von So lcg/cm" und einer Bruchdehnung von
    -15 0
    Vergleichsfaktismischung I
    i 01o Teile Crepekautschuk,
    501 - chlorschwefelfreier Faktis
    (nach Patent 630 126 her-
    _ gestellt ),
    5 - Zinkoxyd,
    5 - \lagiiesia tista,
    3 - Scbivefel raff. (,mit der -]ei-
    chen Menge Metallsclniefel
    erfolgt praktisch keine Vul-
    kanisation),
    01,8 - o-Tolylbiguanid,
    01,:l - Hexamethylentetrainin.
    Die obige Faktismischung ergibt nach
    c>01 Minuten bii 145- vulkanisiert eine Bruch-
    festigkeit von 8 lkg cm= bei einer Bruch-
    dehnung von 530!1.Ö und bei So -Minuten Vul-
    kanisation i o kg cni" Bruchfestigkeit l)ci 5o7 01 o
    Bruchdehnung.
    Vergleichsfaktismischung 1I
    i 01o Teile Crepekautschuk,
    601 - chlorschwefelfreier, heller
    Schwefelfaktis iliergestellt
    nach dem Verfahren der
    französischen . 1'at: ntschrift
    S7 c8 i0 t,
    301 - Kreide,
    6 - Zinkoxyd.
    3 - Schwefel raff.,
    1 - Mercaptobenzothiazol,
    01,q. - Diphenylgtianidin.
    Diese Mischung lieferte bei einer Vulkani-
    sation von 301 Minuten bei 3 atü Vulkanisate
    mit einer Bruchfestigkeit von 4.6 kg, cm= bei
    3570,'o Bruchdehnung.
    Hieraus geht hervor, daß man den bisher
    aus pflanzlichen oder tierischen ölen liergc-
    stellten ,Faktis vollwertig durch das oben be-
    schriebene Erzeugnis aus synthetischem Bu-
    tadienkautschuk ersetzen kann. Da Chlor-
    schwefel auch verhältnismäßig billig ist, stellt
    die 201 bis 250'o betragende Gewichtszunahme
    gleichzeitig eine Verbilligung des syntheti-
    schen Erzeugnisses im Vergleich zu Reinbuta-
    dienkautschek dar. Durch Kochen mit schwach
    basischen Stoffen, z. B. mit Magnesiaauf-
    schlämmung, kann das Erzeugnis von Spuren
    anhaftender SalzsäurL befreit und geruchlos
    gemacht werden.
    Als ganz besonderer Vorteil gegenüber dein
    mit Hilfe von Chlorschwefel erhaltenen sog.
    Weißfaktis ist hervorzuheben. daly der syn-
    tlietisclie Faktisersatz die Heißvulkanisation in
    Gegenwart organischer Beschleuniger nicht
    verzögert, sondern ini Gegenteil diese sogar
    etwas beschleunigt. Man kann sogar eine
    schwache Vulkanisation der Mischungen ganz
    ohne freien Scliii-efel damit erzielen. An Stelle
    von Naturkautschuk kann man den Faktis-
    ersatz auch in Mischengen mit synthetischem
    Kautschuk verwenden. Der synthetische Falk-
    tisersatz verleiht den damit hergestellten Vul-
    kanisaten die gleiche Geschmeidigkeit und die
    gleiche Griffigkeit wie Faktisse aus pflanz-
    lichen oder tierischen- ölen. huch die _lLlte-
    rungseigenschaften solcher Mischungen sind
    als durchaus normal zti bezeichnen.
    Es ist bereits vorgeschlagen worden. kaut-
    schukähnliche Produkte, welche durch Pol\--
    merisation anfallen, mit größeren Mengen von
    Chlorschwefel zu versetzen und die Mischung in Alkohol einzugießen. Man erhält auf diese Weise eine flockige Fällung, die nach Abtrennung der Hauptmenge der Fällungsflüssigkeit und nach dem Trocknen eine gummiartige Masse ergibt. Die Prüfung zeigt aber, daß nur ein ganz kleiner Teil des Butadienkautschttks bei dieser Arbeitsweise ausgefällt wird. Die Hauptmenge bleibt in Lösung und gibt nach dem Eindampfen des Alkohols eine stark klebrige, depölymerisierte Masse. Im Gegensatz dazu erhält man nach dem Verfahren der Erfindung ein faktisälmliches Produkt. Die Ursache zu diesem verschiedenen Ergebnis, nämlich auf der einen Seite .ein schwach vulkanisiertes, auf der anderen Seite dagegen ein Weißfaktiserzeugnis, liegt im wesentlichen in der Verdünnung begründet, welche beim Eingießen des Gemisches in Alkohol erfolgt. Dadurch wird die Einwirkungsdauer des Chlorschwefels auf i bis 2 Minuten herabgesetzt, und das Fällungsmittel zersetzt den Chlorschwefel und hebt seine Wirkung auf. Im Gegensatz dazu bleibt beim Verfahren des Erfindungsgegenstandes die Konzentration des Chlorschwefels während der ganzen Reaktionsdauer verhältnismäßig hoch. Sie beträgt etwa 2o mal so viel wie die Konzentration des Chlorschwefels nach dem Eingießen in Alkohol. Ferner ist die Reaktionsdauer etwa 6o mal so groß als bei dem bekannten Verfahren.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung eines faktisähnlichen Kautschukfüllstoffes durch Einwirkung von Chlorschwefel in größeren Mengen auf gelösten Butadienkautschuk, dadurch gekennzeichnet, daß man den Chlorschwefel in einer Menge von 15 bis 250!o der Butadienkautschukmenge einwirken läßt, worauf man das Lösungsmittel durch Abdunsten entfernt und gegebenenfalls das Umsetzungserzeugnis mit schwach basischen Stoffen nachbehandelt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß als Lösungsmittel Benzin verwendet wird.
DED75740D 1937-07-15 1937-07-15 Verfahren zur Herstellung eines faktisartigen Kautschukfuellstoffes Expired DE734138C (de)

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