DE568709C - Verfahren zur Herstellung von Weich- oder Hartkautschukmischungen unter Verwendung eines Weichmachungsmittels - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Weich- oder Hartkautschukmischungen unter Verwendung eines Weichmachungsmittels

Info

Publication number
DE568709C
DE568709C DES102286D DES0102286D DE568709C DE 568709 C DE568709 C DE 568709C DE S102286 D DES102286 D DE S102286D DE S0102286 D DES0102286 D DE S0102286D DE 568709 C DE568709 C DE 568709C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
rubber
plasticizer
soft
production
mixture
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DES102286D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Pirelli and C SpA
Original Assignee
Pirelli SpA
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Pirelli SpA filed Critical Pirelli SpA
Application granted granted Critical
Publication of DE568709C publication Critical patent/DE568709C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08KUse of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
    • C08K5/00Use of organic ingredients
    • C08K5/0008Organic ingredients according to more than one of the "one dot" groups of C08K5/01 - C08K5/59
    • C08K5/0016Plasticisers

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Compositions Of Macromolecular Compounds (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Weich- oder Hartkautschukmischungen unter Verwendung eines Weichmachungsmittels Bekanntlich wird in der Kautschukindustrie der Plastizität der Kautschukmischungen große Aufmerksamkeit gewidmet. Die gute, genügende Plastizität der Mischungen ist nämlich ausschlaggebend dafür, daß bei den Bearbeitungsvorgängen vor der Vulkanisation, d. h. beim Lösen, Plattenziehen, Spritzen usw., keine Nachteile eintreten können. Diese Notwendigkeit besteht bei den heute üblichen Mischungen, deren Vulkanisation mit organischen Beschleunigern beschleunigt wird, in noch größerem Maße als früher. Bekanntlich bewirken diese Beschleuniger, vor allem die sogenannten Ultrabeschleuniger, eine Erniedrigung der Vulkanisationstemperatur, erschweren aber gleichzeitig die Bearbeitung der Mischungen, da die letzteren während der hauptsächlich mechanischen Bearbeitungsphasen auf den Walzen der Mischmaschine oder des Kalanders, in der Schlauchmaschine usw. eine Erwärmung erfahren, die in umgekehrtem Verhältnis zu der Plastizität der betreffenden Mischung steht. Diese Erwärmung verursacht in manchen Fällen, insbesondere bei der Verarbeitung von höchstbeschleunigten Mischungen, das Anvulkanisieren derselben während der Bearbeitung, so daß die Anwendung gewisser Beschleuniger in vielen Fällen unmöglich wird.
  • Diese Nachteile können nur durch eine erhöhte Plastizität der :Mischung vermieden werden, die außer durch mechanische Mastikation auch durch die Anwendung geeigneter Weichmachungsmittel erreicht werden kann. Weichmachungsmittel für Kautschuk und Kautschukmischungen sind an sich bekannt und gehören den verschiedensten Stoffgebieten an (Öle, Fette, Peche usw.) ; sie stellen aber stets dem Kautschuk fremde Substanzen dar, die die Eigenschaften des Vulkanisats beinahe immer ungünstig verändern. Demgemäß ist es nötig, die Anwendung dieser Substanzen auf niedrige Prozentsätze zu begrenzen, so daß durch ihre Anwendung nicht immer die gewünschten Vorteile erzielt werden können.
  • Es wurde nun gefunden, daß teilweise depolymerisierter Kautschuk, den man durch Erwärmung des Rohkautschuks bis zur Temperatur des Schmelzens erhalten kann, ein vorzügliches Weichmachungsmittel sowohl für Weichals auch für Hartkautschukmischungen darstellt und, wenn man in seiner Anwendung gewisse Grenzen nicht überschreitet, die Eigenschaften des Vulkanisats so gut wie gar nicht verändert.
  • Der Kautschukkohlenwasserstoff besteht bekanntlich aus einer langen Kette von Molekülen und zersetzt sich bei erhöhter Temperatur. Wenn man bei der Erhitzung eine genügend hohe Temperatur erreicht, erfährt dieser Kohlenwasserstoff eine vollständige Zersetzung, wobei sich terpenartige Öle als Zersetzungsprodukte bilden. Die destillierten Zersetzungsprodukte wurden auch in Kautschukmischungen und in einigen Kautschukregenerationsverfahren angewandt. Die Erfindung betrifft die Anwendung eines Kautschuks in den Kautschukmischungen, der durch eine unvollständige Depolymerisation desselben hergestellt wird, ohne daß man es dabei, wie bisher, zu einer vollständigen Zersetzung kommen läßt.
  • Der Kautschuk schmilzt, wenn er erhitzt wird, unter teilweiser Zersetzung und ist bei etwa ?-So' vollständig flüssig. Er verwandelt sich dabei in ein Produkt, das nach der Abkühlung eine pechartige, klebrige, Faden ziehende Masse bildet und nichts mehr von den ursprünglichen Eigenschaften des Kautschuks aufweist.
  • Es wurde schon vorgeschlagen, diese Substanz als Preßmasse anzuwenden, wobei mau sie zuerst mit Schwefel und gegebenenfalls mit kleinen Mengen von Rohkautschuk vermischt. Dagegen hat man jetzt gefunden, daß der geschmolzene Kautschuk, wenn er in verhältnismäßig kleinen Mengen, z. B. 2 bis io%, dem Rohkautschuk zugesetzt wird, diesem eine bedeutende Plastizität verleiht, so daß er mit großen Mengen von Füllmitteln oder sonstigen Substanzen vermischt werden kann, ohne daß, wie gewöhnlich, die Mastikation erforderlich wird. Es wurde z. B. die folgende Mischung hergestellt
    Kautschuk ............. ioo T.
    Weichmachungsmittel ... 5 T.
    Calciumcarbonat ....... ioo T.
    Schwefel .............. 8 T.
    Diese Mischung ergibt, wenn sie 18o Minuten bei 143' in einer Vulkanisierpresse vulkanisiert wird, ein gut ausvulkanisiertes Produkt.
  • Es wurde weiterhin festgestellt, daß man weit größere Mengen des Weichmachungsmittels auch bei verschiedenartig zusammengesetzten Mischungen anwenden kann, ohne daß dabei Nachteile zu befürchten sind. Seine Anwendung ist sehr vorteilhaft bei den Mischungen, die organische Beschleuniger enthalten, da dadurch eine Anvulkanisation während der Bearbeitung vermieden werden kann.
  • Es wurde z. B. eine :Mischung von folgender Zusammensetzung
    Kautschuk ............. 2o T.
    Weichmachungsmittel ... 5 T.
    Zinkoxyd .............. 3 T.
    Calciumcarbonat ....... q.o T.
    Piperidyldithiocarbamat
    des Piperidins ........ 0,3 T.
    Schwefel .............. i T.
    ohne das kleinste Anbrennen aufgearbeitet und dann während io Minuten bei 133° vulkanisiert, wobei sich ein gut ausvulkanisiertes, elastisches Produkt ergab.
  • Die technischen Vorteile der Verwendung des M'eiehmachungsmittels nach der Erfindung hinsichtlich der Bearbeitung der Mischung und des dazu nötigen Zeit- und Energieaufwandes ergeben sich aus den nachstehend angeführten Vergleichsversuchen, die mit der oben angegebenen, stark mit Füll- und Beschleunigungsmitteln versetzten Mischung angestellt wurden.
  • Die Bearbeitung dieser Mischung ohne W eichmachungsmittel hat für das
    Vorbrechen und M_ astizieren
    des Kautschuks ......... 35 Minuten,
    Zumischen von Zinkoxyd und
    Calciumcarbonat ........ 15 -
    Zumischen von Beschleuni-
    ger und Schwefel ....... 5 -
    also insgesamt ... 55 Minuten
    in Anspruch genommen.
    Die Walzentemperatur des Mischwalzwerkes, die dabei anfänglich 35' betrug, hatte sich nach Fertigstellung der Mischung auf 7o° erhöht, während die Mischung selbst eine Temperatur von 8o° aufwies, bei welcher sie schon sehr leicht anbrennt, da der benutzte Ultrabeschleuniger (Piperidyldithiocarbamat des Piperidins) bei 8o° bereits die Vulkanisation in kurzer Zeit herbeiführt.
  • Wenn man dagegen das W eichmachungsmittel nach der vorliegenden Erfindung benutzt, und zwar zu 5 Teilen, die zum Kautschuk während des Vorbrechens zugemischt werden, so sind für die Bearbeitung der gleichen Menge dieser Mischung zum
    Vorbrechen des Kautschuks 5 Minuten,
    Zumischen der Füllmittel... 23 -
    Zumischen von Beschleuniger
    und Schwefel ........... 5 -
    insgesamt also nur ... 33 Minuten. erforderlich.
  • Die Walzentemperatur belief sich in diesem Falle anfänglich auf 35', am Ende des Versuchs auf 55' und die Temperatur der fertigen Mischung auf 6?,' bei sonst gleichen Verhältnissen wie im vorigen Beispiel.
  • Aus der Bestimmung der zur Bearbeitung der Mischung aufgewandten Energie ergab sich, daß der Energieverbrauch im zweiten Falle, d. h. bei Verwendung des Weichmachungsmittels, um 2o0/, geringer ist als ohne Weichmachungsmittel.
  • Die Erfindung beschränkt sich aber nicht nur auf die Anwendung des geschmolzenen Rohkautschuks als Weichmachungsmittel, denn man fand auch, daß sich zu diesem Zwecke auch geschmolzene vulkanisierte Abfälle (z. B. Abfälle von Kautschukfäden, Luftschläuchen usw.) gut eignen, wobei auch das Schmelzen des Roh- und besonders des vulkanisierten Kautschuks durch Anwendung von anderen bekannten Weichmachungsmitteln erleichtert werden kann, wie z. B. Mineral-, Harz-, Teeröl, Stearinsäure und anderen Fettsäuren, Bitumen usw.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Weich-oder Hartkautschukmischungen unter Verwendung eines Weichmachungsmittels in verhältnismäßig kleinen :Mengen, dadurch gekennzeichnet, daß man als solches ein thermisches Abbauprodukt verwendet, das durch Schmelzen von Rohkautschuk oder vulkanisiertem Kautschuk entsteht.
DES102286D 1931-10-17 1931-12-08 Verfahren zur Herstellung von Weich- oder Hartkautschukmischungen unter Verwendung eines Weichmachungsmittels Expired DE568709C (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
IT568709X 1931-10-17

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE568709C true DE568709C (de) 1933-01-25

Family

ID=11288025

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DES102286D Expired DE568709C (de) 1931-10-17 1931-12-08 Verfahren zur Herstellung von Weich- oder Hartkautschukmischungen unter Verwendung eines Weichmachungsmittels

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE568709C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE954552C (de) * 1952-05-30 1956-12-20 Degussa Verfahren zur Herstellung von geformten Vulkanisaten aus natuerlichem oder kuenstlichem Kautschuk oder kautschukartigen Stoffen

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE954552C (de) * 1952-05-30 1956-12-20 Degussa Verfahren zur Herstellung von geformten Vulkanisaten aus natuerlichem oder kuenstlichem Kautschuk oder kautschukartigen Stoffen

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2147973C3 (de) Vulkanisationsmittel auf Basis von unlöslichem Schwefel für ungesättigte Kohlenwasserstoffelastomere
DE861603C (de) Verfahren zum Weichmachen von Kautschuk
DE568709C (de) Verfahren zur Herstellung von Weich- oder Hartkautschukmischungen unter Verwendung eines Weichmachungsmittels
EP0551818A1 (de) Vulkanisierbare Kautschukkompositionen
DE1569470B2 (de) Trennmittel für Kautschuk
DE918163C (de) Verfahren zur Herstellung von Kautschukmischungen
DE959409C (de) Verfahren zur Herstellung von Formkoerpern aus einer thermoplastischen polyurethanhaltigen Kunststoffmasse
AT144372B (de) Verfahren zur Verbesserung von Kautschuk.
DE587397C (de) Verfahren zur Herstellung homogener, pulverfoermiger oder kruemeliger Koagulate aus Kautschukmilch
DE879306C (de) Weichmachungsmittel fuer Kautschuk
DE967329C (de) Verfahren zur Herstellung von Filmen, Platten, UEberzuegen und Formkoerpern aus einem Polyvinylester und Pech
DE862672C (de) Aus Tonerde gewonnene Festigungsfuellung fuer Kautschuk
DE1028332B (de) Verfahren zur Verguetung von Polyaethylen, das nach dem Niederdruckverfahren hergestellt worden ist
DE862671C (de) Verfahren zur Herstellung plastischer Massen aus Olefin-Polysulfid-Polymerisaten
AT134982B (de) Verfahren zur Herstellung von Kunstmassen aus Kautschuk und organischen Füllstoffen.
AT146827B (de) Verfahren zur Herstellung von Weichkautschukmischungen und Weichkautschukwaren.
DE2725506A1 (de) Verfahren zur herstellung eines verbesserten kieselsaeurehaltigen fuellstoffs
AT130245B (de) Hartholz- bzw. hartgummiähnliche Kunstmasse und Verfahren zu ihrer Herstellung.
DE1127073B (de) Verfahren zum Weichmachen von synthetischen Kautschukarten aus konjugierten Diolefinen
DE102021106156A1 (de) Biologisch abbaubare polymermischung
DE486475C (de) Verfahren zur Darstellung von asphaltaehnlichen Stoffen aus Teerprodukten
DE896556C (de) Verfahren zur thermischen Erweichung von Mischpolymerisaten aus Butadien und Acrylsaeurenitril oder Styrol
DE575712C (de) Kautschukmischung
DE616147C (de) Verfahren zur Herstellung von Kautschukmischungen
AT34717B (de) Verfahren zur Herstellung einer vulkanisierbaren Masse.