DE443065C - Vulkanisationsverfahren - Google Patents

Description

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Durch die Vulkanisation werden die Eigenschaften des Gummis unter dem Einfluß der physikalischen und chemischen Einwirkung der zugesetzten Stoffe tiefgreifend verändert. Der Gummi verliert seine Löslichkeit und erlangt Elastizität, Festigkeit, »Nerv« und sogar Härte nach Maßgabe der zugesetzten Schwefelmenge.

In den letzten Jahren wurde festgestellt, daß der Vulkanisationsvorgang· durch die Anwesenheit gewisser organischer Substanzen bedingt ist, die in dem Rohgummi enthalten sind. Auf Grund dieser Beobachtung hat man versucht, die Vulkanisation durch künstliehen Zusatz organischer Substanzen zu verbessern und hat im Verlauf dieser Versuche tatsächlich feststellen können, daß gewisse Substanzen die Vulkanisation erheblich beschleunigen und verbessern.

Die bekanntesten Beschleuniger sind bisher: Dimethylanilin, Piperidin, Anthrachinon, Diphenylharnstoff, Paranitrosodimethylanüin, Paraphenylendiamin, Formanilid, Naphthylamin, Antipyrin u.a.

Die Erfinderin hat nun gefunden, daß das Furfuramid, im Handel Vulkazol genannt, die wertvolle Eigenschaft besitzt, die Vulkanisationsbedingungen und die Eigenschaften des vulkanisierten Gummis erheblich zu verbes-

sern.

Ein Zusatz von 0,5 bis 2 Prozent Vulkazol, berechnet auf die Menge des ^-im Gemisch enthaltenen Rohgummis vermindert die Vulkanisationsdauer, wirkt also als Beschleuniger.

Der hauptsächliche technische Fortschritt, der durch die Verwendung des Furfuramids gegenüber den bisher bekannten Beschleunigern erzielt wird, besteht aber darin, daß diese Substanz dem Endprodukt der Vulkanisation keinerlei Geruch erteilt. Weiter wird die Farbe des Gummis nicht verändert. Man kann also vollkommen weiße Vulkanisate erhalten. Endlich sind die mit Furfuramid behandelten Produkte gesundheitlich unschädlieh und üben besonders keinen Reiz auf die Schleimhäute aus.

Die Verwendung von Vulkazol als Beschleuniger ermöglicht auch einen weiten Spielraum in der Zusatzmenge, d.h. es. kann in erheblichem Überschuß zugesetzt werden, ohne die Vulkanisation ungünstig· zu beeinflussen. Auch kann die Vulkanisationsdauer erhöht werden, ohne daß ein merklicher Einfluß auf die Eigenschaften des Erzeugnisses eintritt.

Aus den folgenden Beispielen sind die guten Eigenschaften des Furfuramids ersichtlich.

Beispiel i.

Ein Gemisch aus. 100 Teilen rohem ParaKautschuk und 10 Teilen Schwefel wird in der üblichen Weise bei 3 Atm. Druck zwei

Eigenschaften

des

Stunden lang vulkanisiert.
Endprodukts:

Zugversuch bis. zum. Bruch: Belastung in kg/qcm 130, Dehnung in Prozenten 946. Elastizität in Prozenten nach Brinell-Martens 53,8.

Beispiel 2.

Das gleiche Gemisch wie' in Beispiel 1 bei 4 Atm. Druck eine Stunde vulkanisiert, hat folgende mechanische Eigenschaften: Zugversuch bis zum Bruch: Belastung in kg/qcm 97,3, Dehnung in Prozenten 967. Elastizität in Prozenten nach Brinell-Martens 55,4.

Chemische Prüfung: gebundener Schwefel 1,50 Prozent, Harz 3,76 Prozent.

Beispiel 3.

Bei Vulkanisation des, gleichen Gemischs wie in den Beispielen 1 und 2 unter Zusatz von 2 Prozent Furfuramid bei 4 Atm. während 20 Minuten wird ein Produkt von den—-folgenden Eigenschaften erhalten:

Zugversuch bis zum Bruch: Belastung in kg/qcm 77,9, Dehnung in Prozenten -900. Elastizität in Prozenten nach Brinell- -"" Martens 55,4. '

- Chemische Prüfung: gebundener Schwefel 1,17 Prozent, Harz 4,66 Prozent.

Beispiel 4.

Bei Behandlung der gleichen Mischung wie in Beispiel 3 unter demselben Druck während'25 Minuten wird folgendes Ergebnis erhalten:

Zugversuch bis. zum Bruch: Belastung in kg/qcm 91,7, Dehnung in Prozenten 900.

Elastizität in Prozenten nach Brinell-Martens 50.

Chemische Prüfung: gebundener Schwefel 1,39 Prozent, Harz 4,06 Prozent.

Beispiel 5.

Wenn man ein Gemisch aus 100- Teilen

rohem Para-Kautschuk, 10 Teilen Schwefel, 100 Teilen Zinnöxyd, 2 Teilen Furfuramid bei 4 Atm. Druck während 10 Minuten vulkanisiert, erhält man ein Produkt von,folgenden Eigenschaften:

Zugversuch bis zum Bruch: Belastung in · kg/qcm 156, Dehnung in Prozenten 701.

Elastizität in Prozenten nach Brinell-M ar tens 50,6.

Chemische Prüfung: gebundener Schwefel 1,04'Prozent, Harz 6,40 Prozent.

Beispiel 6.

Die Mischung von Beispiel 5 zeigt nach 20 Minuten langer Vulkanisation beim gleichen Druck folgende Eigenschaften: Zugversuch bis zum Bruch: Belastung in kg/qcm 197, Dehnung in Prozenten 650. Elastizität " in Prozenten nach Brinell Martens 55,9.

Chemische Prüfung: gebundener Schwefel 2,50 Prozent, Harz 3,48 Prozent.

Beispiel 7.

Die Mischung von Beispiel 5 ergibt nach 2 5 . Minuten langer 'Vulkanisation unter gleichem Druck:

Zugversuch bis, zum Bruch: Belastung in kg/qcm 130, Dehnung in Prozenten 535.

Elastizität in Prozenten nach Brinell- - ■ Martens 58,9." " " ;

Chemische Prüfung: gebundener Schwefel 3,84 Prozent, Harz 3,28 Prozent.

Die Beispiele 3 bis, 7 zeigen deutlich, die beschleunigende Wirkung des Fuirfuramids gegenüber den Beispielen 1 und 2.

Die Beispiele 5, 6 und 7 beweisen, daß ' die Vulkanisationsdauer in weiten Grenzen verändert werden kann (in den genannten Fällen zwischen 10 und 25 Minuten), ohne daß die Eigenschaften des !Erzeugnisses nennenswert verändert werden.

Die nach den Beispielen 3 bis, 7 hergestellten Erzeugnisse' haben keinerlei Geruch. Die nach den Beispielen 3 bis, 5 hergestellten Erzeugnisse sind vollkommen weiß.

Claims (1)

1. Patentanspruch :

   Vulkanisationsverfahren, dadurch gekennzeichnet, daß man dem Vulkanisationsgemisch Ideine Mengen Furfuramid -...-(im Handel Vulkazol genannt; zusetzt.