DE921775C - Verfahren zur Herabsetzung der Oxydationsgeschwindigkeit von vulkanisiertem Kautschuk - Google Patents
Verfahren zur Herabsetzung der Oxydationsgeschwindigkeit von vulkanisiertem KautschukInfo
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Description
(WGBl. S. 175)
AUSGEGEBEN AM 30. DEZEMBER 1954
A 2531 IVc j 39 b
Die Erfindung betrifft die Herabsetzung der normalen Oxydationsgeschwindigkeit von vulkanisierten
Kautschukmassen, ohne daß eine Verfärbung bei Lichteinwirkung eintritt.
Bei der Herstellung verschiedener Produkte ist es häufig erforderlich, Verbindungen beim Fabrikationsgang
einzuarbeiten, die eine nachteilige Beeinflussung durch Sauerstoffeinwirkung herabsetzen.
Ein vortreffliches Beispiel hierfür stellt die Zubereitung und Vulkanisierung von Kautschuk dar. Vulkanisierte
Produkte verändern sich unter der Einwirkung von Sauerstoff sehr schnell. Das Maß der
Wertminderung ist natürlich vom Sauerstoffgehalt der Umgebung, von der Temperatur, dem Druck
und der Anwesenheit oder Abwesenheit von Sonnenlicht abhängig.
Bei der Fabrikation von Kautschuk als vulkanisiertes Produkt wurden bisher als wirksame Antioxydantien
Diarylamine verwendet. Jedoch besitzen diese Verbindungen gewisse Eigenschaften, die sie
trotz ihrer antioxydierenden Wirkung als nicht besonders geeignet erscheinen lassen. Typische derartige
Antioxydantien sind z. B. Phenyl-/?-naphthylamin, heptyliertes Diphenylamin usw. Leider
verfärben diese Diarylamine hellgefärbten Kautschuk im Sonnenlicht. Dies macht sich sehr nachteilig
bemerkbar, da helle oder weiße Vulkanisationsprodukte im Handel besonders gefragt sind.
Früher wurden als Antioxydantien Phenolverbindungen verwendet. Sie besitzen den Vorzug,
keine wesentliche Verfärbung bei der Einwirkung von Sonnenlicht her\rorzurufen. Auf der anderen
Seite lassen ihre antioxydierenden Eigenschaften im Vergleich zu den Diarylaminen sehr zu wünschen
übrig. Zum Beispiel ist ihre Antioxydationswirkung im Vergleich zu /3-Naphthylarnin ziemlich
schwach.
ίο Somit besteht zur Zeit noch ein sehr starker
Bedarf an einem geeigneten Antioxydans vor allem bei der Herstellung von Kautschuk. Von einer derartigen
Verbindung muß verlangt werden, daß sie das Vulkanisationsprodukt vor der Einwirkung
durch Sauerstoff und einer damit verbundenen Wertminderung schützt. Gleichzeitig dürfen derartige
Verbindungen keine unerwünschte Verfärbung des Produktes hervorrufen, wenn es längere
Zeit dem Licht ausgesetzt ist.
Erfindungsgemäß wird ein Verfahren geschaffen,
das die normale Oxydationsgeschwindigkeit von vulkanisierten Kautschukgemischen herabsetzt, ohne
daß die Empfindlichkeit gegenüber der Einwirkung von Sonnenlicht ansteigt und dadurch Verfärbung
eintritt. Dieses Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß dieser Mischung während oder nach ihrer
Herstellung ein 2,2'-Methylen-bis-(4,6-dialkylphenol)
der Formel
R2 OH
OHR2
einverleibt wird, in der R1 einen Alkylrest mit 1 bis
3 Kohlenstoffatomen und R2 einen tertiären Alkylrest mit 4 bis 8 Kohlenstoffatomen darstellt, wobei
das tertiäre Kohlenstoffatom direkt mit dem Phenolring verbunden ist.
Um gute Ergebnisse zu erzielen, ist es nicht nur von Bedeutung, daß R2 einen tertiären Alkylrest
darstellt, sondern daß auch die Bindung zwischen der 6-Stellung im Phenolring und der mit R2 bezeichneten
Gruppe zu einem tertiären Kohlenstoff im R2-ReSt steht. Gleichzeitig unterliegt die Verbindung
gewissen zu fordernden Bedingungen hinsichtlich der Struktur. Zum Beispiel müssen die
Phenolringe durch eine Methylengruppe verbunden sein. Eine Erhöhung dieser Gruppe beeinflußt die
antioxydierenden Eigenschaften nachteilig. Weiterhin muß die 4-Stellung passend besetzt sein. Zum
Beispiel wirkt sich die Anwesenheit eines tertiären Kohlenstoffatoms in Verbindung mit dem Phenolring in dieser Stellung nachteilig aus. Eine derartige
Substitution beschleunigt die Oxydation, statt sie herabzusetzen. Verbindungen mit einer
sekundären Kohlenstoffbindung verhalten sich der Sauer stoff einwirkung gegenüber teils neutral, teils
schwach fördernd, teils schwach verzögernd. Ein primäres Kohlenstoffatom in einem niedrigen Alkylrest,
wie Methyl, Äthyl oder Propyl, ist somit entschieden vorzuziehen. Am günstigsten wirkt sich in
dieser Stellung der Methylrest aus.
Ein Vorzug dieser Erfindung besteht darin, daß diese Antioxydantien aus jederzeit verfügbaren
Stoffen einfach und wirtschaftlich hergestellt werden können. Im allgemeinen wird dies durch Umsetzung
von einem geeigneten alkylierten Kresol mit Formaldehyd durchgeführt. Die erhaltenen Produkte
stellen der Hauptsache nach farblose, kristallinische, feste Stoffe dar. Mit Formaldehyd umgesetzt
ergeben sie die gewünschten Antioxydantien.
Geeignete alkylierte Kresole stehen in den meisten Fällen zur Verfügung; ihre Herstellungsweise ist
bekannt. Sie lassen sich durch Alkylieren von Kresolen
nach bekannten Methoden leicht herstellen. Zum Beispiel läßt sich 4~Methyl-6-tert.-butylphenol
durch Alkylieren von p-Kresol herstellen, um die
tertiäre Butylgruppe in die 2-Stellung einzuführen. Dies kann auf verschiedene Weise geschehen. Eine
vorteilhafte Methode besteht z. B. darin, Isobutylen
in p-Kresol in Gegenwart eines Katalysators wie Schwefelsäure, Borfluoräther oder einer Mischung
von Zinkchlorid und Phosphorsäure einzuleiten. Es müssen ungefähr 5 % Katalysator, bezogen auf das
zu erwartende Gewicht an Älkylat, verwendet werden. Die Reaktion ist gewöhnlich anfangs exotherm,
kann jedoch später zur Vervollständigung schwaches Erhitzen erfordern. In gleicher Weise läßt sich z. B.
2, 4-Ditert-butylphenol aus Phenol und Isobutylen
und 2-Methyl-4-tert.-butylphenol aus o-Kresol und Isobutylen herstellen.
Im folgenden wird ein Beispiel zur Herstellung eines die Oxydation hemmenden Phenols, nämlich
des 2,2'-Methylen-bis-(4,6-dimethylphenol) angegeben.
50 Teile (0,41 Mol) 2, 4-Dimethylphenol
werden mit 40 Teilen konzentrierter Chlorwasserstoffsäure mit einem Gehalt von i4,6Teilen(o,4oMol)
Chlorwasserstoff gemischt. Hierzu werden 33,2 Teile 36%iger wäßriger Formaldehyd zugefügt und die
Reaktionsmischung auf dem Dampfbad 2 Stunden erhitzt. Das Produkt ballt sich zu einer nicht rührbaren
Masse zusammen und muß durch Zugabe von 100 Teilen Toluol verdünnt werden. Die Toluollösung
wird neutral gewaschen und in einem Eisbad gekühlt. 19 Teile (37°/» Ausbeute) kristallisierten
aus der Lösung mit einem Schmelzpunkt von 1440
aus. Umkristallisieren aus Heptan veränderte den Schmelzpunkt nicht.
Ein weiterer Vorzug dieser Erfindung besteht auch darin, daß bei der Verwendung dieser Verbindungen
keine besondere Vorsicht aufgewendet werden muß. Die Antioxydantien und die sie enthaltenden
Stoffe können in üblicher Weise behandelt werden. Sie rufen keine schädliche physiologische
Wirkung auf der Haut hervor; sie können ohne Nachteil überall verwendet werden, wie es bei
vielen Verbindungen der früheren Art nicht möglieh war.
Infolge ihrer hohen Wirksamkeit brauchen diese Antioxydantien nicht in höheren Mengen angewendet
werden. In manchen Fällen können sogar geringere Mengen angewendet werden. Mengen, die
zwischen etwa 0,25 bis etwa 2,5 kg pro 100 kg Kau-
tschuk liegen, ergeben gute Resultate. Die durchschnittliche Menge, die sich für die meisten Zwecke
eignet, liegt etwa zwischen 1,0 und 1,5 kg pro 100 kg Kautschuk.
Die Verwendung der Antioxydantien der vorliegenden Erfindung kann auf verschiedene Weise
erfolgen. Sie können mit den üblichen Stoffen in normaler Weise zu jedem Zeitpunkt zusammengemischt
werden, obwohl es im allgemeinen vorteilhafter ist, sie möglichst zeitig zuzugeben. Außerdem
sind diese Antioxydantien in Kautschuk löslich und für die Verwendung bei gewissen anderen Verfahren
von Vorteil. Die Antioxydantien können in einem Lösungsmittel gelöst und auf den Kautschuk
gespritzt oder aufgestrichen werden. Als Lösungsmittel sollte ein aromatischer Kohlenwasserstoff,
wie Benzol oder Toluol, der in den Kautschuk eindringt und unter Zurücklassung des Antioxydans
verdampft, verwendet werden. Kautschukmassen können auch dadurch imprägniert werden, daß man
das Produkt in eine geeignete Lösung des Antioxydans eintaucht.
Außer natürlichem Kautschuk ist auch die Behandlung von synthetischen kautschukähnlichen
Polymeren durch diese Erfindung möglich. Dies sind z. B. kautschukähnliche Polymere, wie Butadien-i,
3, und Mischpolymerisate von Butadien 1, 3 mit anderen polymerisierbaren Verbindungen. Beispiele
synthetischer kautschukähnlicher Polymere von Butadien-1, 3 oder substituiertem Butadien-1, 3
sind polymerisiertes Butadien-i, 3, Methyl-2-butadien-i,
3 (Isopren), Chlor-2-butadien-i, 3 (Chloropren),
Piperylen und 2, 3-Dimethylbutadien-i, 3. Mischpolymerisate stellen besonders Vereinigungen
von Butadien-1, 3 mit polymerisierbaren Verbindungen dar, die eine olefinische (—CH = CH—)-Gruppe
enthalten, worin mindestens eine der getrennten Valenzen mit einer Gruppe verbunden ist,
die die elektrische Dissymmetrie oder den polaren Charakter des Moleküls wesentlich erhöht. Beispiele
derartiger Verbindungen sind Arylolefme, wie Styrol und Vinylnaphthalin, a-Methylencarbonsäuren,
ihre Ester, Nitrile und Amide wie Acrylsäure, Methacrylsäureester, Methylmethacrylsäureester,
Acrylsäurenitril, Methacrylsäurenitril, Methacrylsäureamid, Isobutylen, Methylvinyläther, Methylvinylketon
und Vinylidenchlorid. Die bekannten, industriell verwendeten synthetischen Kautschuke
der obigen Art sind polymerisiertes Chlor-2-butadien-i,
3, Mischpolymerisate von Butadien-i, 3 und Styrol und Mischpolymerisate von Butadien-i, 3
und Acrylsäurenitril. Der hier gebrauchte Ausdruck Kautschuk bezieht sich auf natürlichen wie künstlichen
Kautschuk.
Die Feststellung der Alterung des Kautschuks ist nicht einfach. Eine Reihe brauchbarer Methoden
wurde bisher verwendet. Ihre Resultate sind jedoch nicht immer identisch. Deshalb wurden bei der hier
vorliegenden Erfindung zwei der gebräuchlichsten Prüfmethoden verwendet. Die erste Methode ist die
modifizierte Ofenprobe nach Geer. Bei der zweiten wurde die Sauerstoffbombenprobe nach Bier er und
Davis verwendet.
Bei der Ofenprobe nach Geer wird die Alterung auf Grund der physikalischen Eigenschaften der
vulkanisierten Verbindung nach einem Aufenthalt während eines gewissen Zeitraums, gewöhnlich
24 bis 168 Stunden oder mehr, in einem heißen Ofen bei einer Temperatur von 70 bis ioo° festgestellt.
Bei der Sauerstoffbombenprobe wird die Alterung auf Grund der physikalischen Eigenschaften
der vulkanisierten Verbindung nach mehreren bestimmten Zeiträumen, gewöhnlich nach einer Mehrzahl
von 24 Stunden, bei einer Bombentemperatur von 70 bis 8o° und einem Sauerstoffdruck von 21 at
festgestellt. Diese beiden Methoden sind den Kautschukchemikern und Technologen gut bekannt.
Zur Erläuterung der Erfindung wurde eine Anzahl von Präparaten hergestellt, deren Unterschied
bei den einzelnen Mustern lediglich im verwendeten Antioxydans besteht. Die Zusammensetzung ist die
folgende:
Heller Kreppkautschuk 100,0
Stearinsäure 1,0
Zinkoxyd 5,0
Fein gefälltes Calciumcarbonat ... 60,0
Titanoxyd 20,0
Schwefel 3,0
Benzothiazyldisulfid 1,0
Antioxydans 1,5
In jedem der folgenden Beispiele, die lediglich der Erläuterung dienen, die Erfindung jedoch nicht
einschränken sollen, wurden vergleichende Kontrollversuche gemacht. Bei Versuch A wurde kein
Antioxydans verwendet. Bei Versuch B wurden 1,5 kg 2, o-Di-tert.-butyl-4-methylphenol, ein im
Handel befindliches Phenol-Antioxydans, pro 100 kg Kautschuk verwendet. Bei Versuch C
wurden 1,5 kg 2, 2'-Äthyliden-bis-(4, 6-dimethylphenol),
ebenfalls ein bekanntes Antioxydans, pro 100 kg Kautschuk verwendet. Wenn nicht anders
angegeben, sind alle Teile als Gewichtsteile zu verstehen. Die Muster wurden bei 141 ° 10,20,30,40
und 50 Minuten vulkanisiert. Eine Zeitdauer von 30 Minuten erwies sich für die obengenannte Zusammensetzung
am vorteilhaftesten. Die Prüfmuster wurden in den folgenden Beispielen nach einer Erhitzungsdauer von 30 Minuten bei 1410
verwendet.
Es wurde eine Partie Kautschuk mit der oben angegebenen Zusammensetzung hergestellt. Bei
jedem Muster wurde das Antioxydans verändert und die Zugfestigkeit vor der Behandlung gemessen.
Die Muster wurden 48 Stunden bei ioo° der Ofenprobe nach Geer unterworfen und die Zugfestigkeit
danach gemessen. Zum Vergleich sind die Zugfestigkeit vor und nach der Behandlung sowie die
Prozente der zurückgebliebenen, ursprünglichen Festigkeit angeführt. Die besten Resultate werden
durch die höchste Zugfestigkeit nach der Behandlung angezeigt. Die Ergebnisse sind in der folgenden
Tabelle angeführt:
Antioxydans
OH
OH
R1
Versuch A
Versuchs
Versuchs
Methyl
Methyl
Methyl
Methyl
tertiäres
Butyl
Ofenprobe
Ursprüngliche Zugfestigkeit
in
kg/qcm
kg/qcm
236,6 232,7
230,2
238,3
Endzugfestigkeit
in kg/qcm
113,2
121,3
121,3
179.3
% der zurückgebliebe nen
ursprünglichen Zugfestigkeit
47,7 52,2
63,5
75,2
Aus den oben angeführten Prüfungen geht die Überlegenheit der 4-Methyl- und der 6-tert.-Butylverbindung
klar hervor. Um dies zu erhärten, werden in dem folgenden Beispiel die in einer Sauerstoffbombe
erhaltenen Prüfungsergebnisse zum Vergleich angeführt.
Mit einer anderen Portion des Kautschukmusters wurde die Verfahrensweise von Beispiel 1 wiederholt,
nur daß das Altern in einer Sauerstoffbombe nach Bier er und Davis ausgeführt und in ihr bei
einem Sauerstoffdruck von 21 at und 700 96 Stunden lang gearbeitet wurde. Die Ergebnisse sind in
der folgenden Tabelle II angegeben.
Antioxydans
OH
OH
R1
Versuch A
Versuch B
Versuch B
Methyl
Methyl
tertiäres
Butyl
tertiäres
Butyl
Methyl
tertiäres
Butyl
tertiäres
Butyl
tertiäres
Butyl
Methyl
tertiäres
Butyl
Methyl
Sauerstoffbombenprobe (30 Minuten bei 1410C)
Ursprüngliche Zugfestigkeit
in
kg/qcm
kg/qcm
236,6 232,7
238,3 230,2
235,5 232,0
Zugfestigkeit nach 96 Stunden in der Bombe bei 700C
179.3
2144 193,3
66,8 107,2
%der zurückgebliebe nen,
ursprünglichen Zugfestigkeit
63,7 77.0
90,0 84,5
28,4 46,2 Die Ergebnisse dieser Tabelle bestätigen die in
der Ofenprobe von Beispiel 1 erhaltenen Resultate und zeigen, daß bei Substituierung eines tertiären
Kohlenstoffrestes in der 4-Stellung die Oxydationsgeschwindigkeit höher ist, als wenn kein Antioxydans
zugegen ist (Versuch A).
Um den Vorzug einer niedrigen, offen verketteten
Alkylgruppe in der 4-Stellung ebensogut wie eine Erhöhung der Länge der Kette in der
6-Steilung darzulegen, wurde bei einem weiteren Kautschukmuster das Beispiel 2 unter Verwendung
von verschiedenen Antioxydantien wiederholt. Die verwendeten Stoffe und die Ergebnisse sind in
Tabelle III angeführt.
Antioxydans
OH
OH
Versuch A
Methyl
Methyl
Äthyl
Isopropyl
Methyl
Äthyl
Isopropyl
tertiäres
Butyl
tertiäres
Octyl
tertiäres
Butyl
tertiäres
Butyl
Sauerstoffbombenprobe (30 Minuten bei 1410C)
Ursprüngliche Zugfestigkeit
in
kg/qcm
kg/qcm
224,7
235,5 247.8
249,6 247,8
Zugfestigkeit nach 96 Stunden in der Bombe bei 700C
156,4
214,4 208,1 198,6
161,7
% der zurückgebliebe nen,
ursprünglichen Zugfestigkeit
69
91 84 80
65
Es ist aus diesen Versuchen leicht zu ersehen, daß die Wirksamkeit des Antioxydans bei Zunahme
der Kettenlänge in der 4-Stellung abnimmt. Die Erhöhung der tertiären KohlenstofEsubstituenten in
der 6-Stellung wirkt sich viel schwächer aus. Ein zweites Kohlenstoffatom in der 4-Stellung bewirkt
in diesem Fall praktisch eine Inaktivierung der Verbindung.
Eine weitere sehr genaue Methode zur Prüfung der relativen Wirkung der Antioxydantien ist die
Hot-Creep-Probe, bei der die Deformation nach einer gewissen Zeit unter Belastung in der Wärme
gemessen wird. Diese Prüfungsart wurde von M. C. Throdahl unter dem Titel »Aging of
Elastomers« im »Industrial and Engineering Chemistry«, Bd. 40, Nr. 11, S. 2180 bis 2184, November 1948, beschrieben. Je geringer die Verformung
ist, um so besser eignet sich das Zusatzmittel für
die Herabsetzung der Alterung. In Tabelle IV wird eine Modifikation dieser Methode zur Prüfung der
Wirksamkeit der Verbindungen gezeigt. Bei dieser Modifikation werden Standard-Hantel-Zugfestigkeitsprüfungen
angewendet.
Um die bei der Hot-Creep-Probe erhaltenen Resultate zu zeigen, wurde die gleiche Kautschukzusammensetzung
wie bei der vorstehenden Sauerstoffbombenprobe verwendet. Wie zu ersehen ist, stimmen die Ergebnisse mit denen der vorhergehenden
Beispiele überein. Außerdem wird ein Vergleich 1 mit einem weiteren Antioxydans (Versuch
C), 2 mit einer Verbindung, die keine Bisstruktur besitzt, und 3 mit Verbindungen, bei denen
größere Gruppen die beiden Phenolgruppen verbinden, angestellt.
Antioxydans | R2-γ | R | R3 | / | R1 | OH | Ri | R2 | 0J0 des Creep nach 48 Stunden bei ioo°C |
OH I |
Versuch A Versuch C |
1 | |||||||
Methylen Methylen Äthyliden Isopropyliden BenzyÜden |
Methyl Methyl Methyl Methyl Methyl |
-R2 | tertiäres Butyl tertiäres Octyl tertiäres Butyl tertiäres Butyl tertiäres Butyl |
||||||
2,4-Dimethyl-6-tertiäres Butylphenol | |||||||||
30,2 22,6 |
|||||||||
ii,3 15,1 23,1 26,4 28,3 |
|||||||||
34,o |
Um die Wirksamkeit der Antioxydantien dieser Erfindung bei der Alterung deutlich zu machen,
wurden Muster der gleichen Zusammensetzung wie in Beispiel 3 hergestellt, vulkanisiert und 5 Monate
gealtert. Die Hot-Creep-Probe wurde wie in Beispiel 4 bei diesem Muster vorgenommen. Tabelle V
zeigt die Ergebnisse.
Antioxydans | OH | R2 | % des Creep nach 48 Stunden bei 100° C |
|
R2- |
OH
/V-CH,- |
|||
R3 | Ri | |||
Versuch A Versuch B Methylen Methylen |
tertiäres Butyl tertiäres Butyl |
132 88 54 14 |
||
tertiäres Butyl Methyl |
||||
Hieraus geht hervor, daß das Antioxydans der vorliegenden Erfindung seine ursprüngliche Wirkung
im wesentlichen behalten hat, wohingegen das Muster ohne Antioxydans (Muster A) bedeutend
schlechtere Ergebnisse zeigt und das Muster mit dem Phenol Antioxydans (Versuch B) wie das
Muster ohne Antioxydans versagt.
Claims (2)
- Patentansprüche:i. Verfahren zur Herabsetzung der Oxydationsgeschwindigkeit von vulkanisiertem Kautschuk, ohne daß sich die Empfindlichkeit gegen Verfärbung im Licht erhöht, dadurch gekennzeichnet, daß in die Kautschukmischung während oder nach der Herstellung ein 2, 2'-Methylen-bis-(4, 6-dialkylphenol) der FormelR, OH OHR.eingearbeitet wird, in der R1 einen Alkylrest mit ι bis 3 Kohlenstoffatomen und R2 einen tertiären Alkylrest mit 4 bis 8 Kohlenstoffatomen darstellen und das tertiäre Kohlenstoffatom direkt mit dem Phenolring verbunden ist.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß 0,25 bis 2,5 Gewichtsprozent von diesen 2, 2'-Methylen-bis-(4, 6-dialkyl- no phenolen) in die Kautschukkomposition eingearbeitet werden.© 9577 12.
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