DE617318C - Verfahren zum Vulkanisieren von Kautschuk - Google Patents

Verfahren zum Vulkanisieren von Kautschuk

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DE617318C
DE617318C DEN32562D DEN0032562D DE617318C DE 617318 C DE617318 C DE 617318C DE N32562 D DEN32562 D DE N32562D DE N0032562 D DEN0032562 D DE N0032562D DE 617318 C DE617318 C DE 617318C
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vulcanization
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Uniroyal Inc
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08KUse of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
    • C08K5/00Use of organic ingredients
    • C08K5/0008Organic ingredients according to more than one of the "one dot" groups of C08K5/01 - C08K5/59
    • C08K5/0025Crosslinking or vulcanising agents; including accelerators

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Description

  • Verfahren zum Vulkanisieren von Kautschuk Bekanntlich reagieren einige der bisher als Vulkanisationsbeschleuniger verwendeten Substanzen beim Vulkanisieren von Kautschuk äußerst energisch und verursachen eine Vorvulkanisation oder ein Verbrennen der Rohstoffe auf der Mischmaschine. Diese schwerwiegenden Nachteile haften besonders solchen Beschleunigern an, die die Fähigkeit besitzen, Kautschuk bei Zimmertemperatur oder bei Temperaturen erheblich unter deri beim Heißvulkanisieren gebräuchlichen, also erheblich unter etwa ioo° zu vulkanisieren. Als Beispiel für derartig kräftig wirkende Vulkanisationsbeschleuniger seien dithiocarbaminsaure Metallverbindungen, Metallsalze anderer Thiosäuren und Mercaptothiazole genannt.
  • Gemäß vorliegender Erfindung werden die sehr störenden Gefahren einer Vorvulkanisation völlig vermieden. Die Kautschukrohstoffe können bei Verwendung der untengenannten Beschleuniger auf der Mischmaschine praktisch ohne Gefahr einer solchen Vorvulkanisation und ohne Schädigung der erwünschten beschleunigenden Wirkung miteinander vermengt werden. Verschiedene dieser Beschleuniger können auf der Mischmaschine' völlig sicher unter Beobachtung der weiter unten angegebenen Bedingungen mit dem Kautschuk vermischt werden, andere müssen dagegen vorsichtig vermengt werden, wobei gewisse Vorsichtsmaßregeln hinsichtlich .der Temperatur .der Mischmaschine u. d!gl. zu beob4chten sind. Ein weiterer Vorteil der gemäß der Erfindung verwendeten Beschleuniger liegt darin, daß sie im allgemeinen gegenüber anderen Verfahren die Anwendung eines weiteren Vulkanisierbereichs ermöglichen, ohne daß die Dehnungsfestigkeiten wesentlich sinken.
  • Gemäß der Erfindung erfolgt .das Vulkanisieren von Kautschuk in Gegenwart eines Esters' einer Carbosulfhyd'rilverbindung aus der Dithiocarbamat- und Mercaptothiazolgruppe derart, daß man solche Verbindungen verwendet, in denen die Estergruppe eine di-oder trisubstituierte Methylgruppe ist, deren Methylkohlenstoffatom unmittelbar mit einer aliphatischen oder aromatischen Kohlenwasserstoffgruppe verbunden ist, und daß nur solche Substanzen der genannten Art verwendet werden, die an der Bindung der Estergruppe mit dem Thiolschwefelatom in wässerigem Alkohol in Gegenwart von Natriumhydroxyd mindestens mit derselben Geschwindigkeit verseift werden, wie Diphenylmethyldimethyldithiocarbamat.
  • Gemäß der Erfindung erfolgt die Behandlung von Kautschuk z. B. mit einem Phenylmethylenbisthiolderivat eines Alkyldithiocarbamats oder mit einem Phenylmethylenbisdimethvldithiocarbamat (CH"), : 1V # CS # S1 z : CHCO H,, (F. i8o bis i82°).
  • Als Beispiele für di- oder trisubstituierte Gruppen, die den Wasserstoff der SH-Gruppe ersetzen- und somit als Estergruppen bezeichnet werden. können, seien folgende genannt: Diphenylrhehyl, Triphen:#Imethyl, Phenylmethylen (Bemal), Trimethylmethyl (tertiäres Butyl), Phenylchlormethylen, Allyl, Mai! stellt .die genannten Vulkanisationsbesehleuniger nach dem gleichen allgemeinen Verfahren her, nämlich durch Behandlung einer Salzlösung (vorzugsweise Natriumsalzlösung) der Dithiocarbaminsäure öder es Thiazals mit einer Lösung eines Halogenderivates der obergenannten Estergrupperi. Beispielsweise kann eine Lösung von Natriumdimethyldithiocarbamat mit einer Lösung von Benzalchlorid behandelt werden.
  • Die -genannte Verbindung, beispielsweise das Phenylmethylenbisdimethyldithiocarbamat reagiert mindestens so rasch mit Natriumhydroxyd beim Kochen in wässerigem Alkohol, wie Diphenylmethyldimethyldithiocarbamat unter den gleichen Bedingungen reagiert. Alle diese Verbindungen, die diese Bedingung - erfüllen, beschleunigen die Vulkanisation in Gegenwart eines Metalloxydes, beispielsweise von Zinkoxyd oder einer entsprechenden Metallverbindung. Zinkoxyd kann als gutes Beispiel für die Verwendung eines Metalh Oxydes im vorliegenden Falle :dienen. An Stelle von Zink können auch andere im folgenden genannte Elemente in gebundener Form gegebenenfalls Verwendung finden, vorzugsweise solche von etwas basischem Charakter, die gleichzeitig in Kautschuk in gewissem Grade löslich sind; Quecksilber, vorzugsweise als Mercuriverbinrung, Blei., vorzugsweise als Plumboverbindung, ferner Cadmium, Arsen, vorzugsweise in dreiwertigem Zustand. Vor allem werden derartige Metallverbindungen angewandt, bei denen das metallische Element während der Vulkanisation leicht frei wird. Oxyde, Stearate und Carbonate seien als Beispiel für derartige gut - verwendbare Metallverbindungen angeführt.
  • Gemäß einer Ausführungsform, mischt man loo Teile hellen Kreppkautschuk mit io Teilen Zinkoxyd, 3 Teilen Schwefel und o,2 Teilen Pheüylmethylenbisdimethyldithiocarbamat auf. der Mischmaschine in- üblicher Weise. Die Masse verbrennt nicht ,auf der Mischmaschine und kann in einer Form innerhalb 6o Minuten unter einem Dampfdruck voxz etwa 2,8 Atm. Dampfdruck gut vulkanisiert werden. Die genannte- Verbindung verleiht der Kautschukmasse keinerlei Färbung. Sie kann vorteilhaft bei Luftvulkanisation Verwendung finden.
  • Gemäß einem weiteren Beispiel mischt man roo Teile .hellen Kreppkautschuk, ro Teile Zinkoxyd, 3 Teile Schwefel und o,4 Teile Triph,enyhuethyldiäthyldithiocarbamat auf der Mischmaschine in üblicher Weise: Die Masse läßt sich in einer Form innerhalb 6o Minuten unter einem Dampfdruck von etwa 2,8 Atm. gut vulkanisieren.
  • Bei Verwendung von Phenylmethylenbisdimethyldithiocarbamat ergeben sieh Zugfestigkeiten von. 215, 218 und 2o4 kgjqcm während 15, 30 und 6o Minuten Vulkatnisation bei 141'.
  • Die entsprechenden Werte sind bei Verwendung von Triphenylmethyldiäthyldithiocar#bamrat als Beschleuniger 225, 21g und 1g2 kg/qcm.
  • Da die Erfindung die Verwendung von Beschleunigern vorsieht, die geringere Neigung haben, im Walzwerk usw. zu verbrennen, werden die nachstehenden Ergebnisse von V@ergleichsversüehen, die mit üblichen Zusatzmengen bekannter Beschleuniger (Mercaptobenzothiazol, Tetramethylthiuramdisulfid) einerseits und anderseits mit Phenylmethylenbisdimethyldithiocarbamat ausgeführt sind, :geeignet sein, ein Bild von dem auf Grund der Erfindung erzielten wichtigen Fortschritt zu geben.
  • Die Versuche wurden als Vulkanisation in der Formbei etwa 3,5 kgiqcm und 1o8° auszeführt.
    Gewichtsteile
    Heller Krepp......... Zoo 100 loo
    Zinkoxyd ............ io 1o 1o
    Schwefel............. 3 3 3
    Phenylmethylenbisdi-
    methyldithiocarbamat 0,2 - -
    Tetramethylthiuramdi-
    sulfid .. ........... - 0,1 -
    Mercaptobenzothiazol.. - - o,75
    Zugfestigkeit in kg/qcm
    Vulkanisation 6o Minu-
    ten bei 1o8° ........ 12,9 185,5 223
    Es wurde weiter gefunden, daß die Wirkung der erwähnten Verbindungen durch Gegenwart einer geringen Menge eines basischen Stoffes beschleunigt wird. Hierzu können beispielsweise Natriumhydroxyd, Trinatriumphosphat, Dicyandiamid, Piperidin, Anilin, Dibenzylamin, Piperezinhydrat, Triäthanolamifi u.,dgl. dienen.
  • Da die basischen Stoffe die Wirkung des Beschleunigers steigern und, die Temperatur, bei der die Wirkung auftritt, erniedrigen, vergrößern- sie auch die Gefahr einer Verbrennung der Masse auf :der Mischmaschine. je größer der Gehalt .der Masse an basischen Stoffen, um so größer ist,die Gefahr, daß die Mischung auf der Mischmaschine verbrennt. Infolgedessen beschleunigen besonders Kautschuksorten von basischem Charakter die Wirkung der genannten Verbindungen. Das Verbrennen ,auf der Mischmaschine stellt eine Form der sogenannten vorzeitigen Vulkanisation dar. Der letztere Ausdruck umfaßt auch das Verbrennen, Heißwerden oder Festsetzen der Masse in der Mischmaschine, am Kalander, in der Spritzmaschine als auch jede Vorvulkan.isation, die vor der eigentlichen beabsichtigten Vulkanisation eintritt oder beginnt.
  • Da die Gegenwart saurer Stoffe die Wirkung der ob@enerwähnten Verbindungen verzögert, so steigern sie die Widerstandsfähigkeit, der Masse gegen Verbrennen. Mischungen, die an sich schwach sauer sind infolge Anwesenheit von Ruß oder Holzteer, widerstehen einem Verbrennen auf der Mischmaschine außergewöhnlich gut. Die Vulkanisation von Kautschuksorten oder -mischungen, die von Natur sauer sind oder merkliche Mengen von Säure oder sauren Stoffen enthalten, läßt sich durch die obenerwähnten Verbindungen nicht so gut beschleunigen, außer wenn die saure Reaktion zunächst beispielsweise durch Neutralisieren beseitigt wird. -Andererseits zeigen Kautschuksorten oder -mischungen, die von Natur aus merklich basisch sind oder basische Stoffe enthalten, eine bemerkenswert häufige unerwünschte Neigung zu einer vorzeitigen Vulkanisation. Diese basischen Kautschukmischungen werden daher mit sauren Stoffen behandelt, um die Neigung zu vorzeitiger Vulkanisation zu beseitigen oder einzudämmen und in den erwünschten Grenzen zu halten. Infolgedessen gelingt es, durch Verwendung von basischen oder sauren Stoffen in den erforderlichen geeigneten Mengen jedem Kautschuk oder jeder Kautschukmischung eine vorher bestimmbare Vulkanisationsgeschwindigkeit au verleihen.
  • Anstatt die basischen Stoffe, die zur Aktivierung der Beschleuniger oder zur Beschleunigung ihrer Wirkung bestimmt sind, .auf der Mischwalze zuzusetzen, kann man sie auch in den Kautschuk hineindiffundieren lassen. Wenn beispielsweise die Masse, die oben für eine Luftvulkanisatiön als Beispiel angegeben ist, in ammoniakhaltiger Luft vulkanisiert wird, so wird die Vulkanisation wesentlich beschleunigt, die Oberfläche der Masse wird bemerkenswert hart und geigen Beschädigung widerstandsfähig. Die Einführung des basischen Stoffes kann auf der Mischmaschine durch Diffusion aus einer Flüssigkeit, einer Lösung oder einem Gas erfolgen oder aus anliegendem Kautschuk oder mit der Kautschukmischung verbundenen Geweben.
  • An Stelle von gasförmigem Ammoniak kann auch wässeriges Ammoniak, eine wässerige Lösung von Diäthylamin, von -Aniln oder von Dimethylamin oder es können auch Anilindämpfe verwendet werden. Der basische Stoff (Ammoniak usw.) kann aus dem umgebenden Medium, beispielsweise aus der Luft, oder aus dem Wasser zum Neutralisieren der Säure oder zur Aktivierung des Beschleunigers oder gegebenenfalls für beide Zwecke in die Masse eingeführt werden. Der basische Stoff kann in irgendeiner,gewünschten Weise und zu irgendeiner Zeit vor Beendigung der Vulkanisation eingeführt werden. Er kann auch auf die Masse aufgestrichen oder in die Masse nach Art des Zementmischverfahrens eingemischt werden, oder die Masse kann in den basischen Stoff eingetaucht werden, bevor sie vulkanisiert wird. Die Masse kann auch in einer Lösung oder einer Suspensiön des basischen Stoffes vulkanisiert werden. Er kann während der Vulkanisation als Gas oder in Dampfform eingeführt werden, und die vulkanisierende Wirkung des Beschleunigers kann vergrößert werden, wenn man das basische; .gasförmige Medium unter entsprechendem Druck in die Vulkanisiermischung während der Vulkanisation :des Kautschukartikels hineindiffundieren läßt. Hierdurch sind besonders gute Ergebnisse erzielt worden.
  • Besonders gute Resultate werden erzielt, wenn man basisches Gas in ein geschlossenes Vulkanisiergefäß, das ,das zu vulkanisierende Material enthält, bis zu einem bestimmten Druck einleitet und hierauf das Vulkanisiergefäß bis zu -der gewünschten Temperatur erhitzt, worauf die Vulkanisation zu Ende geführt werden kann. Während der Erwärmung .des Vulkanisiergefässes kann Luft in den Vulkanisator unter Druck eingeleitet werden, um den Druck des basischen Gases gewünschtenfalls zu vergrößern.
  • Andere Stoffe, wie Füllmittel, Weichmachungs.mittel, wie sie in der Technik gebräuchlich sind, können der Vulkanisiermschung vor der Vulkanisation gewünschtenfalls zugesetzt werden.
  • Diese Ausführungsform des neuen Verfahrens bietet folgende Vorteile: z. Es ist lediglich .die Anwendung einer verhältnismäßig geringen Menge des Beschleunigers in- -der zu vulkanisierenden Masse erforderlich.
  • 2. Die Masse verbrennt nicht in der Mischmaschine und setzt sich nicht vorzeitig fest. 3. Es kann eine weitgehend zusammengesetzte und .infolged essen billige Masse verwendet werden.
  • q.. Die Vulkani:sation kann bei verhältnismäßig geringer Temperatur durchgeführt werden.
  • 5. Die Vulkanisation kann in verhältnismäßig kurzer Zeit zu Ende geführt werden. 6. Die Masse weist überragende physikalische Eigenschaften auf. Sie ist roo °l, biegsamer als eine entsprechende, mit Bleiglätte an Stelle-des von der Erfinderin verwendeten Beschleunigers hergestellte Masse. Sie hält Kniclmngen besser aus' als die entsprechende, mit Bleiglätte hergestellte Masse und widersteht Beschädigungen besser als diese.
  • 7. Die frisch vulkanisierte Masse besitzt eine besonders harte Oberfläche und wird in heißem Zustande nicht so leicht beschädigt.
  • Die folgenden Beispiele mögen die Verwendung eines basischen Gases erläutern. Beispiel i DieVulkani.sation einer Kautschukm:ischung aus ioo Teilen Kautschuk, zo Teilen Zinkoxyd, i Teil Schwefel und o;3 Teilen eines der gemäß der Erfindung anzuwendenden Beschleunigers geschieht in einem dicht geschlossenen Stahlvulkandsator bei iio°. In den Heizkessel wird vor dem Anheizen Ammonial,#gas aus einer Vorratsflasche eingeleitet, bis ein Druck von etwa o,4a Atm. erreicht ist. Die Zeit, innerhalb deren das Gefäß auf iio° erhitzt wird, soll etwa i Stunde betragen. Die angegebene Maximaltemperatur wird 2 Stunden lang aufrechterhalten. Während dieser Erhitzung steigt der Druck auf etwa 0,55 Atm. Dieser Druck wird während der ganzen Vulkanisation aufrechterhalten. Nach Beendigung der Vulkanisierung wird ein Ventilator, der an der Entleerungsöffnung ,des Vulkanisators angebracht ist, in Bewegung gesetzt und ,der Verschluß um einen kleinen Spalt geöffnet, so daß das Ammoniak im Verlaufe von io Minuten entfernt wird.
  • Beispiel 2 Bei dem Vulkanisieren von Stiefeln unter Verwendung der beschriebenen Beschleuniger findet die Vul'kanisierung wie folgt statt.
  • Man leitet Ammoniak bis zu einem Druck von o,28 Atm. in den Vulkanisierraum ein, wobei ein ebensolches Heizgefäß wie in Beispiel i verwendet wird. Die Temperatur wird allmählich im Verlaufe i Stunde auf 1i5° gesteigert. Hierauf wird so viel Luft eingepreßt, daß ein Überdruck von i Atm. vorhanden ist. Sobald. dies der Fall ist, wird die Temperatur im Verlaufe von i 5 Minuten auf i2o° gesteigert; diese Temperatur wird 2 Stunden aufrechterhalten. Die Erfindung läßt sich für die Vulkanisation aller Artikel anwenden, die zur Zeit in gasförmigen Medien vulkanisiert werden, wie z. B. von schwarzem, rotem, weißem oder sonstwie gefärbtem Schuhwerk, Tauchartikeln, ebenso zur Vulkanisation von Kleidern, Isolierdraht und Luftreifen.
  • Die genannten Agenzien, Basen, Säuren und Beschleuniger können wie beim Zementmischverfahren zusammengebracht werden. So -wird beispielsweise eine Grundmischung, die den - Beschleuniger enthält, mit einer zweiten Mischung, die die Base enthält, zusammengebracht. Die erhaltene Gesamtmischung ist sogleich gebrauchsfertig. Die den Beschleuniger enthaltende Mischung wird bei Zimmertemperatur nicht merklich vulkanisiert, wenn keine Base zugegen ist. Infolgedessen kann eine einen Beschleuniger enthaltende Mischung in urvulkanisiertem Zustand lange Zeit bei Zusatz von Säure aufbewahrt werden, und zwar entweder als solche oder in Lösung oder auch in Mischung. Wenn die Vulkanisation stattfinden soll, wird eine Base als solche in Lösung oder in Mischung zugesetzt, so .daß die Vulkanisation eintritt.
  • Im folgenden seien noch einige weitere Beschleuniger genannt: Allylbenzothiazylsulfid (Kp. 145 bis i48°), Diphenylmethylbenzothiazylsulfid (F. io8°), Phenylmethylenbisbenzothiazylsulfid (F. ii4°), Phenylchlormethylenbisdiäthyldithiocarbamat (F. 176 bis i77°), P.henylchlormethylenbisdimethyldithiocarbamat (F. iii°), Phenylmethylenbisdiäthyldithiocarbamat (F. iio°), Triphenylmethyl,diäthyldithiocarbamat (F. 150 bis i55°), Diphenylmethyldiäthyldithiocarbamat (F. 85°), Triphenylmethyld:iisoamyldithiocarbamat (F. 89 bis 9o°), Triphenylmethyldin-propyldithiocarbamat (F. 96,5 bis 97°), Allyldiäthyl,dithiocarbam;at (Kp. i io bis i i i °), Trimethylmethyldiäthyldithiocarbamat.
  • Alle ,die obererwähnten Verbindungen. sind Vulkanisationsbeschleuniger. Einige von ihnen geben Vulkanisate mit hoher Reißfestigkeit und anderen wertvollen physikalischen Eigenschaften, beispielsweise verbesserter Widerstandsfähigkeit gegen Abscheuern und gegen Altern.
  • Der Kautschuk kann in festem, gelöstem oder dispergiertem Zustande vorliegen. Auch kann ein Schutzmittel gegen Oxydation oder ein anderer Stoff, der die physikalischen Eigenschaften des Kautschuks verbessert,_gewünschtenfa.lls zugegen sein. Selbstverstän:dlieh besitzen nicht alle genannten Stoffe unter gleichen Vulkanisierbedingungen und bei Anwendung gleicher Mengenverhältnisse die bleiche beschleunigende Wirkung: Diphenylmethyl,dimethyldithiocarbamat, Diphenylmethyl.diäthyldithiocarbamat, Diphenylmethylbenzothiazylsulfid, Allyld!iäthyldithiozarbamat, Allylbenzothiazylsulfid wirken sämtlich als Beschleuniger, aber die beschleunigende Wirkung ist recht gering und gegenwärtig offenbar nicht von technischer Bedeu-:ung.
  • Die Beschleuniger werden im allgemeinen n Mengen. von 1/1o bis z Teile auf ioo Teile Kautschuk angewandt. Die Menge schwankt natürlich je nach Art der Mischung. Die angegebenen Mengenverhältnisse sollen aber keine Grenzangaben darstellen, da auch gewünschtenfalls größere Mengen angewandt werden können.
  • Es ist anzunehmen, daß im allgemeinen die erforderliche Vulkanisationstemp.eratur um so höher ist, je höher das Molekulargewicht der an den Stickstoff gebundenen Gruppe ist, wenn äquimolekulare Mengen der Beschleuniger miteinander verglichen werden. Mit dem Molekulargewicht wächst auch die Widerstandsfähigkeit der Verbindungen gegen eine vorzeitige Vulkanisation und ihre Reaktionsfähigkeit mit Bleiglätte unabhängig von der An- oder Abwesenheit von Zinkoxyd.
  • Die Umsetzung der Verbindung mit Natriumhydroxyd beim Kochen mit wässerigere Alkohol läßt sich wie folgt analytisch bestimmen.
  • o,ooi25 Mol der Verbindung werden in einen 5o ccm fassenden Erlenmeyerkolben eingewogen. Hierzu gibt man 25 ccm 96%igen Alkohol und o,ooi25 Mol Natriumhydroxyd in Form einer annähernd normalen Lösung. Die Lösung wird so schnell wie möglich zum Sieden gebracht und genau 30 Minuten auf Siedetemperatur gehalten. Dann wird die Lösung rasch abgekühlt und mit etwa 1%1o normaler Säure titriert unter Verwendung von Phenolphthalein als Indikator. Die Verwendung von kohlensäurefreiem Wasser ist durchgängig erforderlich.
  • Gleichzeitig wird ein Blindversuch durchgeführt, um die zur Neutralisation der Natriumhydroxydmenge erforderliche Säure festzustellen, wenn keine Verbindung zugegen ist. Die Verringerung des Hydroxylionengehalts während. des Koohens gibt ein Maß für die Umsetzung der Verbindung mit dem Natriumhydroxyd.
  • Die beschriebene Arbeitsweise bildet ein Verfahren, mittels .dessen die relative Hydrolysiergeschwindigkeit irgendeiner gegebenen Verbindung der bezeichneten Art mit derjenigen von Diphenylmethyldimethyldithiocarbamat verglichen werden kann.
  • Das Diphenylmethyldimethyldithiocarbamat kann nach dem allgemeinen, vorstehend beschriebenen Verfahren hergestellt werden. Inbesondere werden 20,3 9 (o,i Mol) Diphenylchlormethan mit o,2 Mol Natriumdimethylditbiocarbamat behandelt, indem man die reagierenden Stoffe in verdünntem Alkohol löst und 2o Minuten lang erhitzt. Aus der Mischung scheidet sich ein t51 ab. Das erstarrte C)1 schmilzt nach dem Umkristallisieren, aus Alkohol bei 96,5 bis 970.
  • Es ist bekannt, daß der Grad der hydrolytischen Spaltung organischer Verbindungen oder genauer die Reaktion solcher Verbindungen mit Basen, wie Natriumhydroxyd, von den Substituenten der organischen Verbindungen abhängig ist. Diese Verschiedenheit wird bei Durchführung des neuen Verfahrens technisch nutzbar gemacht.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Vulkanisieren von Kautschuk in Gegenwart von Dithiocarbamaten oder Mexcaptothiazolen, 'bei denen der Wasserstoff der SH-Gruppe durch einen organischen Rest ersetzt ist, dadurch gekennzeichnet; daß man -solche Dithiocarbamate oder Mercaptothiazole verwendet; bei denen der Wasserstoff der SH-Gruppe durch eine di- oder trisubstituierte Methylgruppe ersetzt ist, die unmittelbar mit einem aliphatischen oder aromatischen Kohlenwasserstoffrest verbunden ist, und daßnur solche Dithiocarbamate oder Mercaptothiazole der genannten Konstitution als Vulkanisationsbeschleuniger verwendet werden, die mit Natronlauge in wässerigerri Alkohol zeit der gleichen Geschwindigkeit verseift werden wie Diphenylmethyld,imethyldithiocarbamat.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß .man die Wirkung des Vulkanisationsbeschleunigers durch Zusatz eines basischen Stoffes, wie Ammoniak, erhöht oder durch Zusatz eines sauren Stoffes vermindert.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kautschukmischung in ein Vulkanisations-gefäß gebracht und der basische Stoff in Gasform eingeführt wird, wobei der Überdruck bei der Vulkanisation durch das basische Gas mit oder ohne zusätzliche Preßluft oder durch Steigern der Temperatur hergestellt wird.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3078273A (en) * 1959-08-10 1963-02-19 Monsanto Chemicals Cyclohexenyl dithiocarbamates

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