DE818121C - Verfahren zur Herstellung eines Reaktionsproduktes aus einer makromolekularen, mehrfach ungesaettigten Verbindung und Schwefeldioxyd - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines Reaktionsproduktes aus einer makromolekularen, mehrfach ungesaettigten Verbindung und SchwefeldioxydInfo
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- DE818121C DE818121C DEN598A DEN0000598A DE818121C DE 818121 C DE818121 C DE 818121C DE N598 A DEN598 A DE N598A DE N0000598 A DEN0000598 A DE N0000598A DE 818121 C DE818121 C DE 818121C
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08C—TREATMENT OR CHEMICAL MODIFICATION OF RUBBERS
- C08C19/00—Chemical modification of rubber
- C08C19/20—Incorporating sulfur atoms into the molecule
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Description
Es ist ein Verfahren bekannt, gemäß welchem makromolekulare, mehrfach ungesättigte Verbind
düngen mit Schwefeldioxyd umgesetzt werden, wobei die Reaktionsgeschwindigkeit erhöht wird
durch Anwendung eines Katalysators oder Aktivators. Unter den bisher bekannten Katalysatoren
und Aktivatoren haben die Hydroperoxyde die stärkste Wirkung.
Es ist nun gefunden worden, daß die Umsetzung von makromolekularen, mehrfach ungesättigten
Verbindungen mit Schwefeldioxyd auch durch die
aktivierende Wirkung von Chloroxyden stark erhöht werden kann.
Die makromolekularen, mehrfach ungesättigten Verbindungen können definiert werden als Stoffe,
welche aus Molekülen mit langen Ketten' von Kohlenstoffatomen bestehen und eine Anzahl ungesättigter
Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindungen enthalten. Da,s Molgewicht dieser Verbindungen, ist
mindestens 5000. Polymere und Kopolymere ao (Mischpolymere) von konjugierten Dienen haben
besondere Bedeutung.
Beispiele makromolekularer, mehrfach ungesättigter Verbindungen sind: Naturkautschuk, Balata,
Guttapercha, Polymere von Butadien und Butadien- as
derivaten, wie Methylbutadien und Chloropren, Kopolymere der genannten Monomere untereinander
und Kopolymere dieser Monomeren mit anderen
Verbindungen, welche eine ungesättigte Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindung
enthalten, wie Olefine, z. B. Isobutylen, Styrol und Vinylchlorid, und Polymere von Acetylen.
Zusätzlich zu den makromolekularen, mehrfach ungesättigten Verbindungen können gewünschtenr
falls auch ungesättigte Verbindungen; von niedrigem Molgewicht an der Reaktion mit Schwefeldioxyd
teilnehmen. Beispiele derartiger Verbindungen sind:
ίο Diene, wie Butadien und i, 5-Hexadien, Allylverbindungen,
wie Diallylphthalat.
Unter den Chloroxyden sind Chlorperoxyd, ClO2,
und Chlorheptoxyd, Cl2O7, besonders wichtig. Sie
werden vorzugsweise in Form einer Lösung zugesetzt. Als Lösungsmittel für die Chloroxyde sind
halogenierte Kohlenwasserstoffe besonders geeignet. Erfindungsgemäß können die Reaktionsprodukte
aus makromolekularen, mehrfach ungesättigten; Verbindungen und Schwefeldioxyd sowohl in amorphem
Zustand als auch in der Form von Fäden, Fasern, Bändern und ähnlicher Gegenstände erhalten
werden.
Die amorphen Produkte können hergestellt werden
durch Zusetzen einer kleinen Menge Chloroxyd,
vorzugsweise gelöst in einem chlorierten Kohlenwasserstoff zu einer Lösung der makromolekularen,
mehrfach ungesättigten Verbindung in einem geeigneten Lösungsmittel, worauf das Gemisch
eingegossen wird in eine Lösung von Schwefeldioxyd in einem Lösungsmittel, welches
mischbar ist mit dem Lösungsmittel, in dem die makromolekulare, mehrfach ungesättigte Verbindung
gelöst worden war.
Fäden, Fasern, Bändchen und ähnliche Gegenstände können erhalten werden, indem man zu einer
Lösung der makromolekularen, mehrfach ungesättigten Verbindung Chloroxyd, vorzugsweise in
Form einer Lösung in einem chlorierten Kohlenwasserstoff, zusetzt und das Gemisch durch eine
öffnung, deren Form dem Querschnitt des gewünschten Fadens, der Faser oder des Bändehens
entspricht, in eine Lösung von Schwefeldioxyd auspreßt. Bei dieser Ausführungsform kann das die
makromolekulare, mehrfach ungesättigte Verbindung enthaltende Lösungsmittel mit dem für das
Schwefeldioxyd verwendeten Lösungsmittel mischbar sein oder nicht.
Auf jeden Fall ist es, wenn das Chloroxyd in Form einer Lösung zugesetzt wird, erwünscht, daß
dieses in einer Flüssigkeit gelöst wird, die mischbar ist mit dem Lösungsmittel, in welchem die
makromolekulare, mehrfach ungesättigte Verbindung aufgelöst worden war.
DieChloroxyde sindsehr wirksameOxydationsmittel. Wenn die makromolekularen, mehrfach ungesättigten Verbindungen leicht oxydierbare Mischungsbestandteile enthalten, können die Chloroxyde zu einer Verkohlung dieser Beimischungen führen. Um diesen Nachteil auszuschalten, kann der Zugabe des Chloroxyds eine Behandlung mit einem weniger starken Oxydationsmittel, wie Wasserstoffperoxyd oder unterchlorige Säure, vorangehen. Diese letzterwähnte Behandlung kann in wirksamer Weise durchgeführt werden, wenn die makromolekulare, mehrfach ungesättigte Verbindung in Wasser dispergiert ist.
DieChloroxyde sindsehr wirksameOxydationsmittel. Wenn die makromolekularen, mehrfach ungesättigten Verbindungen leicht oxydierbare Mischungsbestandteile enthalten, können die Chloroxyde zu einer Verkohlung dieser Beimischungen führen. Um diesen Nachteil auszuschalten, kann der Zugabe des Chloroxyds eine Behandlung mit einem weniger starken Oxydationsmittel, wie Wasserstoffperoxyd oder unterchlorige Säure, vorangehen. Diese letzterwähnte Behandlung kann in wirksamer Weise durchgeführt werden, wenn die makromolekulare, mehrfach ungesättigte Verbindung in Wasser dispergiert ist.
Eine Lösung von 2 g Casein, in 30 g io%igem
Ammoniak wurde zugesetzt zu 200 g eines 55°/oigen Kautschuklatex. Das Gemisch wurde dann gerührt,
und zwecks möglichst rascher Entfernung des Ammoniaks wurde Luft durch den Latex geleitet.
Darauf wurden 19 ecm einer Wasserstoffsuperoxydlösung
zugesetzt, die erhalten worden war durch Verdünnen von 7,5 g einer 3o°/oigen Lösung auf
ein Volumen von 38 ecm. Das Gemisch wurde unter Erhitzen auf einem Wasserbad gerührt, bis nach
20 bis 30 Minuten das heftige Schäumen! nachzulassen
begann. Das Gemisch wurde dann abgekühlt, wiederum vermischt mit 19 ecm der
verdünnten Wasserstoffsuperoxydlösung, dann 3 Stunden bei Zimmertemperatur gerührt und anschließend
noch ι Stunde bei 40 bis 500. Schließlich wurde der Latex mit Essigsäure koaguliert.
Das Koagulat wurde mit Wasser gewaschen, getrocknet und durch Walzen plastiziert.
Es wurde eine 6,5%>ige Lösung des plastizierten Kautschuks in einem Gemisch aus gleichen Raumteilen
Benzol und Toluol hergestellt. Die in der nachstehenden1 Tabelle angegebenen Mengen Chlorperoxyd
oder Chlorheptoxyd wurden in Form einer i°/oigen Lösung in Tetrachlorkohlenstoff zu Anteilen
von 10 g der vorbeschriebenen Lösung zugesetzt. Jeder dieser Anteile wurde dann vermischt
mit 30 ecm Benzol, welches mit Schwefeldioxyd gesättigt war. Unmittelbar nach dem Vermischen
wurden Koagulate erhalten, welche abfiltriert, mit Benzol gewaschen und getrocknet wurden, worauf
der Schwefelgehalt bestimmt wurde. Dieser Schwefelgehalt ist ebenfalls in der nachstehenden
Tabelle angegeben.
Aktivator | Menge | I | Schwefelgehalt | |
des Aktivators, | 0,25 | des Koagulats | ||
Anteil | berechnet auf | 0,125 | ||
ClO2 | Kautschukgewicht | Gewichtsprozent | ||
Cl2O7 | e/b | 7.0 | ||
I | Cl2O7 | 6,6 | ||
2 | 6,2 | |||
3 | ||||
Claims (3)
- PATENTANSPRÜCHE:ι. Verfahren zur Herstellung eines Reaktionsproduktes aus einer makromolekularen, mehrfach ungesättigten Verbindung und Schwefeldioxyd, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung in Anwesenheit eines Chloroxyds als Aktivator erfolgt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die makromolekulare, mehr- 12$ fach ungesättigte Verbindung, bevor sie mitdem Chloroxyd in Berührung gebracht wird, der Einwirkung eines weniger starken Oxydationsmittels, wie Wasserstoffsuperoxyd oder unterchlorige Säure, unterworfen wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei welchem das gewünschte Reaktionsprodukt in der Form von Fäden, Fasern, Bändern und ähnlicher Gegenstände erhalten wird, dadurch gekennzeichnet, daß eine Lösung einer makromolekularen, mehrfach ungesättigten Verbindung, welcher ein Chloroxyd zugesetzt ist, durch eine enge öffnung, deren Form dem Querschnitt des gewünschten Gegenstands entspricht, in eine Lösung von Schwefeldioxyd ausgepreßt wird.6 1925 ιό. si
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
NL671499X | 1949-03-24 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE818121C true DE818121C (de) | 1951-10-22 |
Family
ID=19801636
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEN598A Expired DE818121C (de) | 1949-03-24 | 1950-03-10 | Verfahren zur Herstellung eines Reaktionsproduktes aus einer makromolekularen, mehrfach ungesaettigten Verbindung und Schwefeldioxyd |
Country Status (6)
Country | Link |
---|---|
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GB (1) | GB671499A (de) |
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US3194678A (en) * | 1960-12-20 | 1965-07-13 | Eastman Kodak Co | Polymers cross-linked with sulfur dioxide, fabrics coated therewith, and coating method |
Family Cites Families (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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US2469847A (en) * | 1941-12-23 | 1949-05-10 | Shell Dev | Process for producing filamentary reaction products of rubbery polymers with sulfur dioxide |
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0
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-
1950
- 1950-03-10 DE DEN598A patent/DE818121C/de not_active Expired
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Also Published As
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