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Form für $rikettstrangpressen Die Erfindung betrifft eine Form für
Brikettstrangpressen. Der Vorgang der Herstellung von Braunkohlenbriketts usw. in
Strangpressen ist bekannt.
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Nach der Zeichnung (Skizze r) gliedern sich die Einlagestücke oder
Formen in diesen Pressen, auch Schwalbungen genannt, in kurze Arbeitsstücke a, auf
denen die Braunkohle den ersten Druck erhält, und lange Arbeitsstücke b, welche
die sog. Steigung c enthalten, durch die das vorgebildete Brikett den.letzten Druck
und die endgültige Form erhält. Das Stückd ist die sog. Vorlage, welche als Führung
des Stempels st dient. Diese Formstücke werden in dem Formhaken/ festgeschraubt.
Je ein oberer und ein unterer Formhaken mit den Formstücken wird dann in die Presse
als formgebendes `'Werkzeug eingeschoben.
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Die Schwalbungen sind Stahlstücke von etwa 2o bis 6o k g Gewicht und
aus verschleißfestem hochwertigem Stahl geschmiedet und auf die Schablone des zu
pressenden Briketts zurechtgeschliffen. Dieser verschleißfeste Baustoff der Schwalbungen
ist wegen seines hohen Chrom-, Mangan- und Nickelgehaltes usw. sehr teuer, und vor
allen Dingen benötigt man zur Beschaffung der seltenen Legierungsmetalle Devisen.
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Dadurch die Preßarbeit die Stücke a und b abgenutzt werden, so ist
eine Herabsetzung diescr Abnutzung nicht nur eine günstige, betriebswirtschaftliche
Maßnahme, sondern hilft vor allen Dingen Devisensparen.
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Die Größe der Abnutzung der Formen a und b zeigt sich nach längerem
Gebrauch in der Presse in einem unsauberen Brikett. Die Formstücke werden deshalb
ausgebaut und zum Nachschleifen in die Werkstatt gegeben.
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An Stelle der ausgebauten Stücke kommen schablonenmäßig genau geschliffene
andere Formen wieder in die Presse. Durch das Nachschleifen verlieren die Formen
naturgemäß immer mehr an Stärke und Gewicht. Bei Erreichung einer gewissen Mindeststärke
ist das einzelne Formstück aufgebraucht und muh.. in den Schrott wandern.
Da
die einbaufähie Mindeststärke. ein. Fort-. Werfen von 2o bis' 3ot?'o des Schwällsungs
materials zur Folge hat. so ist es erklärlich. daß sich Ersparnisse an diesem hochwertigen
Material machen lassen, wenn es l;e linst, auch diese restlichen 2o bis 30(),'0
de!
Foren dein Preßvorgang nutzbar zu machen.
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Als Sparmaßnahme war es bisher üblich, die Formen, die an der Abnutzungsgrenze
angelangt waren, auf eine gewöhnliche Stahlplatte aufzuschweißen. Diese Stahlplatte
wurde lediglich als Unterlagsplatte zum Auf -schweifien der fast abgenutzten Form
verwendet. War das aufgeschweißte Restformstück bis etwa iotnm Stärke aufgebraucht,
so wurde die Schweißverbindung gelöst. und die Stahlplatte als Unterlage für ein
weiteres Reststück verwandt. Es wurden also immer noch 15 bis 2oo,'o des Schwalbungsbaustofcs
in den Schrott geworfen. Das Richten und Aufarbeiten der Unterlagsplatte erforderte
nebenbei auch zusätzliche Arbeit.
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Nach der Erfindung ist die Form so aufgebaut, daßeine Restschwalbung
durch Löten auf einer Platte von gleicher oder ähnlicher Zusammensetzung befestigt
ist und bis zum vollständigen Verschleiß auf der Platte verbleibt.
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Bei dem allmählichen Herutiterarbeiten der Restschwalbung durch Nachschleifen
wird schließlich der Fall eintreten, daß von der Restschwalbung nur noch die Scliii-all3urigskanten
übrig sind und die Stirnfläche des Briketts bereits auf der neuen Platte ähnlichen
Baustoffs gepreßt wird.
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Durch 'Nachschleifen werden allmählich auch die Schwalbungskanten
der aufgelöteten RestschWalbung verschwinden und sich selbsttätig eine neue Schwalbung
in der angelöteten Platte bilden. Auch diese Schivalbung wird bis zum Grenzpunkt
in der Stärke zum Pressen verwandt, dann auf eine neue Platte derselben oder ähnlichen
Zusammensetzung aufgelötet usw. -Die vorgenommene Lötung hält überraschenderweise
die eintretenden Beanspruchungen aus, selbst wenn nur noch von der Restschwalbung
_ die Schwalbungskanten übrig sind.
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Es ist an sich bekannt, bei Schwalbungen mit Zusammenlötung mehrerer
Teile zu arbeiten. Hierbei wird der Mittelteil der Schwalbung aus hartem Stahl mit
Randteilen der Schwalbung aus einem weicheren zähen Stahl verbunden; es handelt
sich also nicht um das Verbinden von Restschwaibungen mit einer Unterlage. Bei dem
bekannten Vorschlag sind daher die Lötfugen nicht denselben Beanspruchungen ausgesetzt
wie die. Lötfugen nach dem Vorschlag der Erfindung. Außerdem lag dem bekannten Vorschlag
eine ganz andere Aufgabe zugrunde. Es handelte sich nicht därum, eine Form zu einer
endlosen oder Dauerform zu machen, wie dies bei der I:rfitidung der Fall ist. Die
Baustoftvrsparnisse, die auf diese Weise dem Vierjahresplan zugut° kommen, lassen
sich nicht nur errechnen aus dem restlosen nutzbringenden Verbrauch von bisher wertlos
4ewordeneni Baustoff, sondern auch daraus, dal:) durch das angeführte Verfahren
die immerhin sclni-iet-ige Neuanfertigung von Schwaibungen überhaupt entfällt. Denn
das Einschmieden, Linarbeiten und Ausschleifen des Schwalbungsholilr@;umes erfordert
ebenfalls BatistolF-aufwendung und Baustoffverlust.
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Nach dem neuen Verfahren Werden mir noch plan geschliffene Platten
gebraucht. Ein Nalitschweif.,en, sei es tnit Gas oder elektrisch, ist gen der einseitigen,
hohen Erhitzung in diesem Falle nicht zweckentsprechend. cla Spannungen im Baustoff
erzeugt werden. Diese Spannungen werden sich beim Grenzpunkt des Verschleißes. d.li.
wenn vom alten Stück nur noch die Schivalbungskanten stehen und die obere Fläche
der Ersatzplatte zum Vorschein kommt, he
merkbar machen. Auch elektrische
Stumpfschweißung würde wegen der zti grolen zu schweißenden Flächen kaum wirtschaftlich
sein. Im Wege eines der hochwertigen Metallkittverfahren ließe sich gleichfalls
eine haltbare Ganzflächenhaftung erzielen. Dieses Verfahren hätte den Vorteil einer
nicht zu großen vorhergehenden oder folgenden Erhitzung der Teile für sich.
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Am betriebssichersten aber erreichbar ist das Ziel der beabsichtigten
Flächenbefestigung von Restschwalbung und ähnlicher Platte -nur durch ein Lot, das
in geringer Menge, ohne zu große Erhitzung beider Teile den geringen Zwischenraum
zwischen ihnen ausfüllen und sie fest genug und vor allen Dingen porenfrei für den
Preßprozeß miteinander verbinden kann. Das bekannte Bestreben des flüssigen Lotes,
kapillare Räume auszufüllen, würde in diesem Falle auch einer gebrochenen oder gesprungenen
Schwalbung zugute kommen. Auch diese sind durch den Lötprozeß zu retten und wieder
brauchbar -zu machen.
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Daß sich für die Lötung am besten naturharte Schwalbungsstähle eignen,
liegt auf der Hand: Denn der die Lötung vornehmende Werkstattbetrieb wird kaum in
der Lage sein, eine nachträgliche Wiedervergütung des aufgelöteten Baustoffes im
ununterbrochenen Preßbetriebe vorzunehmen.
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Da das Löten der langen Stücke wegen der über dreimal so großen Fläche
immerhin schwierig sein dürfte, soll weiter, wie bereits
bekannt
ist, die Steigung vom langen Stück abgetrennt und als selbständiges Form-. stück
eingesetzt werden. Der Rest des langen Stückes, der kaum dem Verschleiß unterworfen
ist, kann auch verkürzt werden, so daß die Auflätung mit drei Stücken in handlichem
Format vor sich gehen kann, statt mit zwei Stücken, von denen eins unhandlidlie
Maße hat (vgl. Zeichnung Skizze--).
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Das Steigungsstück, als selbständiges Formstück angenommen, hat nun
nach obenstehendem denselben Erneuerungsvorgang durch Anlöten einer Platte gleichw=ertigen
Baustoffs bei Erreichung des Grenzmaßes durchzumachen.
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Verfolgt man aber den Preßvorgang, so erkennt man, daß bei eintretendem
Restverschleiß der Fall eintritt, daß das zu bildende Brikett bei Erreichung der
Lötlinie gegen diese Lötlinie und gegen ein Minimum des Ursprungsbaustoffes zu arbeiten
hat, und zwar die ganze Länge der Steigung entlang. Dort wird ein Punkt geringsten
Widerstandes auftreten, der zu überschnellem Verschleiß und Löcherbildung Veranlassung
gibt und das Auflötverfahren schließlich entwertet, gleich, ob das Steigungsstück
selbständig ist oder im langen Stück liegt (vgl. Zeichnung Skizze 3).
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Aus diesem Grund wird erfinduiigsgeinäf;, die Steigung nicht in das
Formstück selbst eingeschliffen, sondern durch eine keilförmige Unterlage unter
das Steigungsstück gebildet.
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Diese Unterlage kann lose sein oder auch auf den Formhaken befestigt
werden oder im Formhaken selbst herausgearbeitet sein.
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Die notwendige Abdachung der Kopfflächen der Steigungschwalbung ist
entsprechend der nur einige Millimeter betragender Steigung ganz gering. jedenfalls
arbeitet jetzt die Kohle immer parallel der aufgelöteten Fläche, so daß letzten
Endes jedes kurze Stück ohne großen Baustoffverlust als Steigungsstück zu verwenden
ist (vgl. Zeichnung Skizze 4).
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Zusammengefaßt ergibt sich erfindungsgemäß aus obiger Beschreibung
eine Spar-oder Dauerform, die erstens restlosen Verbrauch von hochwertigem Baustoff
gewährleistet, zweitens gesprungene oder gebrochene Stücke wieder brauchbar macht,
drittens die Steigung leicht auswechselbar und zweckentsprechender gestaltet, viertens
die langen Stücke kürzer und handlicher macht.