DE733692C - Verfahren zur Herstellung von Chlorolefinen aus Olefinen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Chlorolefinen aus Olefinen

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DE733692C
DE733692C DED72391D DED0072391D DE733692C DE 733692 C DE733692 C DE 733692C DE D72391 D DED72391 D DE D72391D DE D0072391 D DED0072391 D DE D0072391D DE 733692 C DE733692 C DE 733692C
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sulfuryl chloride
olefins
chloride
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Expired
Application number
DED72391D
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Inventor
Dr Erik Schirm
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Deutsche Hydrierwerke AG
Original Assignee
Deutsche Hydrierwerke AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C17/00Preparation of halogenated hydrocarbons
    • C07C17/093Preparation of halogenated hydrocarbons by replacement by halogens
    • C07C17/10Preparation of halogenated hydrocarbons by replacement by halogens of hydrogen atoms

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Chlorolefinen aus Olefinen In der Patentschrift 251 100 ist ein Verfahren zur Herstellung von Alkylendichloriden beschrieben, welches darin besteht, daß man auf Alkylene Sulfurylchlond einwirken läßt. Letzteres zerfällt bei dieser Reaktion in Schwefeldioxyd und Chlor, das sich an die Doppelbindung des Olefins anlagert. In der genannten Patentschrift werden als Ausgangsstoffe in bestimmter Weise Olefine mit bis zu sechs Kohlesstoffatomen genannt.
  • Es wurde nun die überraschende Beobachtung gemacht, daß höhermolekulaxe Alkylene von sieben Kohlenstoffatomen an aufwärts und ebenso alle Cycloolefine, also auch die niedrigmolekularen, wie Cyclopenten oder Cyclohexen, mit Sulfurylchlorid in ganz anderer Weise reagieren als die niedrigmolekularen Alkylene. Bei den ersteren wird nämlich nicht Chlor an die Doppelbindung angelagert, sondern es wird Wasserstoff durch Chlor substituiert unter Bildung von Chloroiefinen. Läßt man annähernd I Mol Sulfurylchlorid auf 1 Mol Olefln einwirken, so Werden in sehr guter bis quantitativer Ausbeute Monochlorolefine gebildet, bei welchen sehr wahrscheinlich das Chloratom an einem der durch die Doppelbindung miteinander verbundenen Kohlenstoffatome sitzt, da Paraffine unter denselben Bedingungen nicht mit Sulfurylehlorid reagieren. Bei der Einwirkung von überschüssigem Sulfurylchlorid auf Olefine der oben näher gekennzeichneten Art werden neben den Monochlorolefinen höher chlorierte Erzeugnisse erhalten. Im Gegensatz zu der beständigen Monochlorolefinen zersetzen sich aber diese höher chlorhaltigen Verbindungen beim Erhitzen leicht unter Chlonvasserstoffabspaltung. Die besonders reaktionsfähigen, Cycloolefine ergeben auch mit molekularen Mengen Sulfurylchlorid leicht höher chlorierte Produkte, doch kann man durch geeignete Wahl der Reaktionsbedingungen auch hier die Monochlorolefine in guter Ausbeute erhalten. Sehr energisch reagieren mit Sulfurylchlorid Kohlenwasserstoffe mit mehreren Doppelbindungen und solche enthaltende Gemische, beispielsweise Krackbenzine.
  • Die nach vorliegendem Verfahren erhältlichen Chlorolefine waren bisher nur nach umständlichen und wenig ergiebigen Methoden darstellbar und sind nunmehr leicht zugänglich geworden. Beispiel I 112 Gewichtsteile n-Octen, das durch Dehydratisierung von n-Octylalkohol mittels sirupöser Phosphorsäure .erhalten worden ist, werden auf 5o° erwärmt, und es werden unter ständigem Rühren und gelegentlichem Kühlen 148 Gewichtsteile Sulfurylchlorid langsam innerhalb von 2 Stunden bei 5o bis 6o- zugegeben. Die Umsetzung geht unter lebhafter Wärmeentwicklung uild Entweichen von Schwefeldioxyd und Chlorwasserstoff vor sich. Nach beendeter Zugabe des Sulfurylchlorids wird die Reaktionsmischung auf 6o erwärmt und noch so lange gerührt, bis die Gasentwicklung praktisch aufgehört hat. Dann gießt man die- Flüssigkeit in kaltes Wasser, trennt die ölschicht ab, wäscht sie mit verdünnter Sodalösung oder Natronlauge, dann wieder mit Wasser oder verdünnter Kochsalzlösung, trocknet und destilliert. Unter 65 mm Hg-Druck gehen nach einem ganz geringen Vorlauf 1,46 Gewichtsteile einer schwach gelblichen, leicht beweglichen Flüssigkeit in den Siedegrenzen 1"8 bis toi" (unkor r.; Haltepunkt bei 197 bis 2010) über, deren Chlorgehalt nahe mit dem für die Formel C8 Hl.; Cl berechneten übereinstimmt. Beispiel 2 168 Gewichtsteile n-Dodecen, wie es durch Destillation von n-Dodecylalkohol mit Zinkchlorid unter Atmosphärendruck erhalten wird, werden in einem mit Rückflußkühler versehenen Gefäß bei 6o bis 65° gerührt und i48 Gewichtsteile Sulfurylchlorid innerhalb von etwa 2 Stunden bei der genannten Temperatur allmählich zugegeben. Unter lebhafter Wärmeentwicklung, welche Außenkühlung des Reaktionsgefäßes erforderlichmacht, und unter Entweichen von SO., und H Cl geht die Umsetzung vor sich. Man rührt bei der angegebenen Temperatur noch etwa i Stunde nach, bis die Gasentwicklung sehr träge geworden ist, gießt die klare, nur schwach gelbliche Reaktionsmischung in kaltes Wasser, wäscht die ölschicht mit verdünnter Kochsalzlösung bis zur neutralen Reaktion, trocknet sie und destilliert unter vermindertem Druck. Fast das gesamte Erzeugnis geht unter c )mm Hg-Druck bei 131 bis 137g in Form einer dünnen, wasserhellen Flüssigkeit über, die einen Chlorgehalt von i S, i 0,'o zeigt (berechnet für Cl " H=3 Cl 17,49°'o) # KP" 132' (unkorr. ). Ausbeute 201 Gewichtsteile = 99,20`o der Theorie, berechnet auf das angewandte Dodecen.
  • Wendet man im vorstehenden Beispiel statt 148 Gewichtsteile Sulfurylchlorid die doppelte Menge an,. so erhält man bei der Destillation neben 15_3 Gewichtsteilen Monochlordodecen einen auch unter stark vermindertem Drück nicht unäersetzt siedenden Rückstand, dessen Chlorgehalt nach dem Neutralwaschen und Trocknen 26,6r o beträgt, mithin dem für die Formel eines Dichlordodecens berechneten (Cis H' 2 C1 : 29, 9 t;'o Cl) nahekommt. Beispiel 3 252 Gewichtsteile n-Octadecen, das durch Destillation eines Gemisches von n-Octadecylalkoliol mit sirupöser Phosphorsäure unter vermindertem Druck hergestellt worden ist, «>erden mit 5o Gewichtsteilen Sulfurylchlorid vermischt. Die Mischung wird in einem mit Rückflußkühler versehenen Gefäß bis zum Beginn der Reaktion (etwa 6o- i erwärmt, die sich dann unter Aufsieden und starker Gasentwicklung in kurzer Zeit von selbst vollzieht. Nach dem abkühlen fügt man wiederum 5o Gewichtsteile Sulfttrylchlorid hinzu, erwärmt wieder bis zum Reaktionsbeginn und wiederholt die Operationen noch ein drittes Mal, so daß insgesamt i 5o Gewichtsteile Sulfurylchlorid verbraucht werden. Man gießt die erhaltene klare, bräunliche Reaktionsflüssigkeit in kaltes Wasser, fügt zwecks besserer Schichtentrennung iooP\-aumteile Benzol hinzu, wäscht mit dünnem Salzwasser neutral, trocknet und fraktioniert. Nach dem Abdestillieren des Benzols geht unter io mm Hg-Druck bei 17o bis 2o8° (in der Hauptsache bei 2o4 bis 2o6') eine gelbliche Flüssigkeit über, die ihrem Chlorgehalt von ii,So=o zufolge ein Monochloroctadecen ist (berechnet für C1sH95e1: 12,360,'o Cl) # Kpl0 2o4 bis 2o6° (unkorr.). Die Ausbeute beträgt 258 Gewichtsteile oder 9o0;0 der Theorie auf Grund des angewandten Octadecens. Beispiel 4 In einem mit Rührwerk und Rückflußküliler versehenen Gefäß werden 82 Gewichtsteile Cyclohezen auf 40° erwärmt. Hierauf werden innerhalb 2 Stunden 1.18 Gewichtsteile Sulfurylchlorid bei 4o bis 45° unter Kühlung eingerührt, und es i;#ird noch etwa i@_ Stunde nachgerührt, um die Umsetzung zu vollenden. Die dunkel gewordene Reaktionsmischung wird nach Zusatz. von etwas kaltem Wasser mit Wasserdampf behandelt, bis kein 0l mehr übergeht. Im Destillationsrückstand verbleiben nicht unerhebliche Mengen dunkel gefärbter Kondensationsprodukte. Das mit den Wasserdämpfen übergegangene Öl wird in Petroläther aufgenommen, die Lösung bis zur Neutralität mit schwacher Salzlösung gewaschen, mit Calciumchlorid getrocknet und destilliert. Nach der Vertreibung des Petroläthers gehen unter 34 mm Hg-Druck 64,6 Gewichtsteile einer gelben Flüssigkeit bei 76 bis 13o° (in der Hauptsache bei 89 bis 92°) über, während etwa 12 Gewichtsteile eines dunklen Rückstandes hinterbleiben. Das Destillat hat einen Chlorgehalt von 3430,10 (statt 30,4% für C6 H9 C1). Bei Wiederholung der Destillation (gegebenenfalls nach nochmaligem Neutralwaschen und Trocknen) wird das Destillat farblos erhalten und siedet dann unter 33 mm Hg-Druck bei 68 bis 84'.
  • Beispiel 5 136 Gewichtsteile Octahydronaphthaliil, wie es durch Destillation von Perhydro-2-naphthol mit Zinkchlorid unter Atmosphärendruck erhalten wird. iver den in einem mit Rückflußkühler versehenen Gefäß bei 40' gerührt und 148 Gewichtsteile Sulfurylchlorid innerhalb von etwa 2 Stunden bei 4o bis .45° allmählich zugegeben. Darauf rührt man noch etwa i Stunde bei 5o' nach, gießt das Reaktionsprodukt , das eine klare, dunkelgelbe Flüssigkeit darstellt, in Wasser, verdünnt zwecks besserer Schichtentrennung mit 8 5 Raumteilen Petroläther oder niedrig siedendem Benzin, wäscht mit Salzwasser neutral, -trocknet und destilliert zunächst das Verdünnungsmittel ab. Bei der darauffolgenden fraktionierten Destillation unter i o mm HB-Druck wurden folgende Fraktionen erhalten
    I. 66 bis 8o° = 16,5 Gewichtsteile zurückgewonnenes Octahydronaphthalin
    IL 80 - 93° - 14,7 - ; Cl-Gehalt 3,80°/0
    III. 93 - 113' = 17,9 - - 13.56 °l`o
    IV. 113 - 141° = 91,2 - - 20,1o°/0 (Theorie für C1oHI,,C1-2o,79°/0)
    Rückstand _-_ 12,8 - ; schwarzer Teer
    153,1 Gewichtsteile.
    Beispiel 6 343 Gewichtsteile einer nvischen i30 und i 4o"' siedenden Crackbenzinfraktion von der Jodzahl 74 werden unter Rühren und Kühlen innerhalb etwa il;: Stunde mit 148 Gewichtsteilen Sulfurylchlorid versetzt, wobei man die entweichenden Gase durch einen gut wirkenden Rückflußkühler streichen läßt. Während des. Zulaufs des Sulfurylchlorids hält man die Temperatur der Reaktionsmischung auf 15 bis 2o°, entfernt dann das Kühlmittel und erwärmt, sobald die Mischung keine Wärme mehr entwickelt, noch so lange auf 6o bis 65°, bis die Gasentwicklung träge wird (etwa 3 Stunden). Das mit Wasser versetzte Umsetzungserzeugnis wird durch Filtration von einer geringen Menge fester, kohleartiger Bestandteile befreit, das Filtrat mit Salzwasser neutral gewaschen, getrocknet und der fraktionierten Destillation unterworfen. Unter 64 mm HB-Druck geht bis 85° ein Vorlauf (194 Gewichtsteile) über, der eine Jodzahl von nur 2,8 besitzt, also fast ausschließlich aus gesättigten Kohlenwasserstoffan besteht. Dann folgt von 85- bis i i9° (der Druck wurde inzwischen auf 37 mm erniedrigt 1) das Reaktionsprodukt in Gestalt einer grünlichen, etwas freien Chlorwasserstoff enthaltenden dünnen Flüssigkeit in einer Ausbeute von 88,5 Gewichtsteilen. Nach Neutralwaschen und Trocknen mit Calciumchlorid ist das Produkt gelb und enthält 2 i % Chlor.

Claims (1)

  1. hATEVT_1NSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Chlorolefinen aus Olefinen, dadurch gekennzeichnet, daß man Sulfurylchlorid auf Olefine mit einer offenen Kette von mehr als sechs Kohlenstoffatomen oder auf Cvcloolefine oder solche enthaltende Kohlenwasserstoffgemische einwirken läßt.
DED72391D 1936-03-25 1936-03-25 Verfahren zur Herstellung von Chlorolefinen aus Olefinen Expired DE733692C (de)

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