DE267205C - - Google Patents

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DE267205C
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chlorohydrins
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C29/00Preparation of compounds having hydroxy or O-metal groups bound to a carbon atom not belonging to a six-membered aromatic ring
    • C07C29/64Preparation of compounds having hydroxy or O-metal groups bound to a carbon atom not belonging to a six-membered aromatic ring by simultaneous introduction of -OH groups and halogens
    • C07C29/66Preparation of compounds having hydroxy or O-metal groups bound to a carbon atom not belonging to a six-membered aromatic ring by simultaneous introduction of -OH groups and halogens by addition of hypohalogenous acids, which may be formed in situ, to carbon-to-carbon unsaturated bonds

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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Den 'Gegenstand vorliegender Erfindung bildet ein Verfahren zur Herstellung von Chlorhydrinen, bei welchem als Ausgangsmaterial die sogenannte Gasnaphta zur Verwendung gelangt. Unter Gasnaphta ist das Nebenprodukt der gewöhnlichen Destillation von Petroleum zu verstehen. Die Gasnaphta enthält ungefähr 40 Prozent Olefine und ungefähr 60 Prozent Paraffine. Wahrscheinlich besitzen die Olefine der Gasnaphta 5 bis 8 Kohlenstoff-' atome und haben primäre Struktur. Das Olefin mit 6 Kohlenstoffatomen wird beispielsweise durch die folgende Formel dargestellt:
CH^ CHo1 CH 2 CHo1 CH = CHo1
Auf diese olefinreichen flüssigen Fraktionen läßt man gemäß der Erfindung ein Gemisch von Alkalibikarbonat und Alkalihypochloritlösung einwirken, wobei Chlorhydrine gebildet werden.
Zur Ausführung dieses Verfahrens wird die Gasnaphta zunächst in ein Gefäß gebracht, welches mit geeigneten Vorrichtungen zum Rühren und Abkühlen seines Inhaltes versehen ist. In ein anderes geeignetes Gefäß wird eine wäßrige Lösung eines geeigneten Hypochlorits, beispielsweise Natriumhypochlorit, gebracht. Es ist zweckmäßig, ein besonderes Gefäß zu verwenden, jedoch nicht unbedingt erforderlich, da die Gasnaphta, das Hypochlorit und das Natriumbikarbonat alle drei zusammengemischt werden können und so in ein und demselben Gefäß aufeinander einwirken. Eine Hypochloritlösung von 15 bis 25 Prozent NaOCl besitzt eine geeignete Stärke. Zu dieser wird eine hinreichende Menge eines löslichen Alkalibikarbonats, zweckmäßig Natriumbikarbonat, hinzugesetzt, wobei sich unterchlorige Säure bildet. Ein geeignetes Mengenverhältnis besteht aus etwa 75 Teilen Natriumhypochlorit (NaOCl) und 85 Teilen Natriumbikarbonat NaHCO3. Das Bikarbonat kann in Form einer gesättigten wäßrigen Lösung zugesetzt werden oder vermischt mit einer zur Lösung nicht ausreichenden Menge Wasser oder in trockener Form. Es bildet sich hierbei kein freies Chlor. Das Gemisch von Hypochlorit und Natriumbikarbonat, in welchem die unterchlorige Säure gebildet wird, wird dann in den Behälter, der die Gasnaphta o. dgl. enthält, gebracht und der Inhalt wird umgerührt und gekühlt. Die Reaktion findet 'bei gewöhnlicher Temperatur ohne Kühlung statt, es werden jedoch die besten Resultate erhalten, wenn man einer Steigerung der durch die Reaktion hervorgerufenen Temperatur vorbeugt und die Temperatur bei oder unter 15 ° C. hält. Die Dauer der Reaktion beträgt ungefähr vier Stunden. Nach Ablauf dieser Zeit wird der ölige Teil der Flüssigkeit, welcher die Chlorhydrine enthält, von dem wäßrigen Teil der Flüssigkeit abgeschieden, der letztere abgezogen und fortgegossen. Der ölige Teil wird dann mit einer geringen Menge Wasser gewaschen, um etwa zurückgebliebenes ' Hypochlorit zu entfernen und wird dann entwässert. Will man diese Entwässerung schnell durchführen, so kann man hierzu Calciumchlorid anwenden. Spielt die Zeit keine Rolle, so kann man das Wasser sich durch seine Schwere abscheiden lassen. Die Paraffine oder die als Rückstand ver-
bleibenden Kohlenwasserstoffe, welche mit den Chlorhydrinen vermischt sind, .,werden sodann entfernt. Dies geschieht durch Destillation bei einer geeigneten, unterhalb des Siedepunktes der Chlorhydrine liegenden Temperatur, die etwa 1700 beträgt. Eine derart geeignete Temperatur ist etwa 140 °. Natürlich muß die Temperatur während dieser Stufe des Verfahrens niedriger sein als die Temperatur, bei welcher die Chlorhydrine übergehen. Nach dieser Destillation besteht die verbleibende Flüssigkeit aus den Chlorhydrinen, die man zu erhalten wünscht.
Die Reaktionen, die wahrscheinlich auftreten, wenn man ein Olefin mit sechs Kohlenstoffatomen anwendet, sind die folgenden:
(1) NaOCl + NaHCOz = Na2CO3
(2)
HOCl,
C6H
12
HOCl = C6H12-OHCl.
Für die Ausführung des oben beschriebenen Verfahrens ist es zweckmäßig, zunächst den Prozentgehalt an Olefinen in dem zu verwendenden Material festzustellen, indem man die Menge des absorbierten Broms bestimmt, wobei man sich zu diesem Zwecke der bekannten Methoden bedient. Hieraus ergibt sich die erforderliche Menge von unterchloriger Säure auf Grund der vorstehenden Gleichung 2, wobei man einen geringen Überschuß an Säure verwendet, um eine möglichst vollständige Umwandlung der Olefine zu gewährleisten. Das Chlorhydringemisch ist eine gelbliche Flüssigkeit, die einen charakteristischen kampferähnlichen Geruch besitzt. Sie ist unlöslich in Wasser, mischbar mit organischen Lösungsmitteln, wie Alkohol, Äther oder Benzin, besitzt ein spezifisches Gewicht von ungefähr 1,015 bis ungefähr 1,045 bei 15°, hat beim Destillieren die Neigung, dunkler zu werden (offenbar infolge der Zersetzung der höheren Chlorhydrine in dem Gemische) und besitzt die charakteristische chemische Eigenschaft, durch kaustisches Alkali unter Entfernung von Salzsäure und Bildung von Olefinoxyden zerzetzt zu werden. Diese Olefinoxyde und infolgedessen auch die Chlorhydrine, von welchen sie durch Zersetzung mit kaustischem Alkali herstammen, besitzen primäre Struktur. Die Bedeutung des vorliegenden Verfahrens liegt darin, daß es mit ihm gelingt, die bei der Petroleumdestillation abfallende Gasnaphta mit guter Ausbeute in Produkte überzuführen, die zu verschiedenen technischen Zwecken anwendbar sind.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Herstellung von Chlorhydrinen, dadurch gekennzeichnet, daß man die bei der Petroleumdestillation abfallenden olefinreichen flüssigen Fraktionen, wie die sogenannte Gasnaphta, mit einem Gemisch von Alkalibikarbonat und Alkalihypochloritlösung behandelt.
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