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Stromlinienförmige Verkleidung für einspurige Kraftfahrzeuge (Motorräder)
Die Erfindung bezieht sich auf ,eine stromlinienförmige Verkleidung für einspurige
Kraftfahrzeuge (Motorräder), bei denen der Fahrersitz unterhalb der Achsmitten zwischen
den Rädern angebracht ist.
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Es: hat sich gezeigt, daß derartig verkleidete Fahrzeuge starken S-eitenluftkräften
unterliegen, welche die Fahrstabilität herabsetzen und damit die Erreichung hoher
Geschwindigkeit in Frage stellen. Diese Seitenluftkräfte haben das Bestreben, das
Fahrzeug um eine durch den Schwerpunkt gehende senkrechte Achse quer zu stellen,
das Fahr-zeug nach der dem Wind abgekehrten Seite abzutreiben und weiter
ein Kippmoment auszuüben. Ferner unterliegt das Fahrzeug je nach der Form der Verkleidung
:einer Auftrieb. Alle diese Kräfte :erschweren das Lenken von schnell fahrenden
Motorrädern, und es ist bisher noch kein Mittel gefunden, um alle diese Kräfte zusammen
wirkungsvoll auf ein ungefährliches Maß herabzusetzen. Bekannt sind zwar Verkleidungen
in Form von rotationssymmetrischen spindelförmigen Luftschiffkörpern (Rotationskörpern)
kleinsten Luftwiderstandes. Diese unterliegen kleinen Tangentialkräften, kleinen
Seitenluftkräften und geringem Auftrieb. Dagegen liegt bei ihnen der Angriffspunkt
der Luftkräfte sehr weit vorn, jedenfalls weit vor dem Schwerpunkt des Fahrzeugs.
Diese Fahrzeuge sind daher labil. Außerdem sind Verkleidungen bekannt, die einen
elliptischen Querschnitt haben, also einen Querschnitt, der eine im Verhältnis zur
Breite große Höhe aufweist. Bei diesen Verkleidungen läuft das hintere Ende (Heck
i in eine senkrechte Stabilisierungsfläche aus. Diese Fahrzeuge sind zwar stabiler,
dafür wirken aber auf sie größere Seitenkräfte, und die Abtrift und das Kippmoment
können eine gefährliche Höhe annehmen.
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Die Erfindung beseitigt diese Machteile durch eine Vereinigung an
sich bekannter
Merkmale. Sie sieht eine Verkleidung für einspurige
Kraftfahrzeuge (Motorräder) vor, bei denen in bekannter Weise zur Verminderung des
Querschnitts und damit auch der Höhe der Verkleidung sowie zur Erreichung einer
tiefen Schwerpunktlage der Fahrersitz unterhalb der Achsmitten möglichst tief zwischen
den Rädern angebracht ist, wobei zur Verminderung des Radstandes die Fußrasten zweckmäßigerweise
zu beiden Seiten des Vorderrades angeordnet sind. Sie sieht ferner eine Verkleidung
in Form eines rotationssymmetrischen oder annähernd rotationssymmetrischen spindelförmigen
Luftscluffkörp@ers geringsten Luftwiderstandes vor und ist dadurch gekennzeichnet,
daß diese Verkleidung in an sich bei Kraftfahrzeugen bekannter Weise am Heck des
Fahrzeugs der Stabilisierung um eine senkrecht stehende Achse dienende Flächen aufweist,
die ganz oder teilweise beweglich sein können und gegebenenfalls teilweise zum Verkleiden
des hinteren Rades mit herangezogen sind.
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Die Verkleidung umschließt das gesamte Fahrzeug und den Fahrer bis
auf die nötigen Ausschnitte, wie z. B. für die Räder, für Kühlluft- und Auspuffkanäle
und für einziehbare Stützräder. Um die Verkleidung bei aerodynamisch günstigem Schlankheitsgrad
möglichst kurz bauen oder um zwecks Minderung des Auftriebs der Verkleidung einen
negativen Anstellwinkel geben zu können, kann z. B. im Bereich des Hinterrades der
Querschnitt der Verkleidung schon so klein werden, daß ein größerer Teil des Rades
aus ihr heraussieht. Dies vergrößert den Lufturiderstand, und es ist daher gemäß
der Erfindung vorgesehen, die Stabilisierungsflächen gleichzeitig zum Verkleiden
des hinteren Rades heranzuziehen.
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Es hat sich 'gezeigt, daß dem Fahrer in einem völlig verkleideten
Motorrad durch das Gefühl einer Beengung das Gleichgewichtgefühl in gewissem Maße
abhanden kommt, d. h. er ist nicht imstande, die !erforderlichen Lenkbewegungen
mit der nötigen Genauigkeit auszuführen. Aus diesem Grunde ist es günstig, den Kopf
des Fahrers nicht völlig in die Verkleidung mit :einzuschließen. Es ist daher in,
der Verkleidung des Motorrades eine Öffnung vorgesehen, durch die der Kopf ganz
oder teilweise heraussieht. Der Fahrer fühlt sich nun völlig frei, ohne daß dabei
der Lufttviderstand wesentlich vermehrt wird. Zum Schutze des Fahrers können Windhauben
und -schutzscheiben in bekannter Weise angebracht werden.
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Während die bisherigen Stromlinienverkleidungen nur nach der einen
oder anderen Seite eine Verbesserung gebracht haben, wird durch die Vereinigung
von verschiedenen an sich bekannten Merkmalen das angestrebte Ziel erreicht, eine
Motorradverkleidung für hohe Geschwindigkeiten zu schaffen, bei der die auf das
Fahrzeug einwirkenden Luftkräfte klein gehalten werden. Ferner ist eine gute Fahrstabilität
(kleines Kippmoment, kleines Mpment um die durch den Schwerpunkt gehende senkrechte
Achse und geringe Abtrift) und damit Fahrsicherheit gewährleistet, und zwar ohne
Zuhilfenahme von mechanischen oder selbsttätigen Zusatzvorrichtungen.
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Die Fig. i, 2, 3 und q. zeigen schematisch Ausführungsbeispiele eines
Motorrades nach der Erfindung.
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In Fig. i ist ein verkleidetes Motorrad in Seitenansicht dargestellt.
i ist der Fahrersitz, welcher möglichst tief unterhalb der Achsmitten zwischen den
Rädern angebracht ist. 2 ist der Fahrer, der seine Füße auf Fußrasten 3 abstützt,
welche beiderseitig des Vorderrades angebracht sind. q. ist das Antriebsaggregat,
5 die Verkleidung, die am Heck Stabilisierungsflächen 6 und 7 trägt. ä ist die Öffnung
für den Kopf des Fahrers, 9 der Windabfluß hinter dem Kopf.
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Die Fig. 2 und 3 zeigen je eine Hälfte des Motorrades nach Fig. i
in Draufsicht und Querschnitt., In Fig. 4. verjüngt sich die Verkleidung 5 des Motorrades
schon vor dem Hinterrad so stark, daß ein größerer Teil desselben unverkleidet bleiben
würde, wodurch der Luftwiderstand erhöht würde. Die Stabilisierungsfläche 6 dient
daher gleichzeitig als Verkleidung des Hinterrades.