DE811547C

DE811547C - Lenkvorrichtung fuer Kraftfahrzeuge

Info

Publication number: DE811547C
Application number: DESCH261A
Authority: DE
Inventors: Kurt Schroeter
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1949-10-28
Filing date: 1949-10-29
Publication date: 1951-08-20

Description

Die Erfindung bezieht sich auf Lenkvorrichtungen für Kraftfahrzeuge und bezweckt eine Verbesserung der Fahreigenschaften von Kraftfahrzeugen, insbesondere von landwirtschaftlichen Zugmaschinen beim Fahren im Gelände. Es ist bekannt, daß beim Fahren eines Kraftfahrzeuges parallel oder schräg zum Berghang die Vorderräder zum Hang eingeschlagen werden müssen, um die Fahrtrichtung beizubehalten. Dabei ist aber nicht zu vermeiden, daß das Kraftfahrzeug sich infolge seitlichen Abgleitens in einem gewissen Winkel zur Fahrtrichtung einstellt. Diese Schrägstellung erschwert das Fahren und begünstigt das Abrutschen.
Erfindungsgemäß werden diese Nachteile dadurch behoben, daß die auf sämtliche Fahrzeugräder einwirkende Lenkvorrichtung so ausgebildet ist, daß das oder die Vorderräder des Fahrzeuges bei gleichem Drehsinn stärker eingeschlagen werden als die Hinterräder. Dabei kann die Lenkvorrichtung so ausgebildet sein, daß die zur Vorder- und Hinterachse führenden Lenkstangen an einem vom Lenkgetriebe bewegten Lenkhebel in verschiedenen Abständen angreifen. In der Praxis hat sich erwiesen, daß die Angriffspunkte der beiden Lenkstangen am Lenkhebel zweckmäßig so gewählt werden, daß die verschiedene Übersetzung einen Radeinschlag der hinteren Antriebsräder bewirkt, der etwa die Hälfte bis, ein Drittel des Radeinschlages der Vorderräder beträgt.
Bei Anwendung der nach der Erfindung ausgebildeten Lenkvorrichtung vermindert sich der Winkel, um den das Fahrzeug von seiner Fahrtrichtung abweicht. Infolgedessen wird die Gefahr des Abrutschens geringer, das Fahren erleichtert und auch ermöglicht, mit dem Fahrzeug an steileren Hängen zu arbeiten.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß die gewöhnlich hinter der Hinterachse der Zugmaschine angebrachten Anbaugeräte besser geführt werden, weil durch ihre Lage auf dem Berührungspunkt der Fahrzeuglängsachse mit dem Kreisbogen um den nunmehr hinter der Hinterachse liegenden Wendepunkt keine seitlichen Verschiebungen beim Lenken eintreten können.
Ist das Kraftfahrzeug so ausgebildet und mit dem Anhänger gekuppelt, daß die Vorderräder zur Verstärkung des Bodendruckes der Antriebsräder entlastet bzw. angehoben werden können, so gestattet die nach der Erfindung ausgebildete Lenkvorrichtung ohne weiteres, die angetriebenen Hinterräder als Lenkräder zu verwenden.
Bei einer zweckmäßigen Ausführungsform der Erfindung können die Angriffspunkte der Lenkstangen für die Vorder- und Hinterräder am Lenkhebel verstellbar sein, um jedes gewünschte Verhältnis zwischen dem Einschlag der Vorderräder und dem Einschlag der Hinterräder einstellen zu können. Dabei kann der Angriffspunkt der Lenkstange für die Hinterräder bis in die Drehachse des Lenkhebels verstellbar sein, so daß es im Bedarfsfalle auch möglich ist, die Mitlenkung der Hinterräder auszuschalten und die Lenkung ausschließlich auf die Vorderräder zu übertragen.
In der Zeichnung ist die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt.
Fig. i ist die Seitenansicht einer Zugmaschine mit Anhänger; Fig. 2 ist ein Grundriß zu Fig. i.
Die Lenkvorrichtung ist so ausgebildet, daß sie sowohl auf die beiden Hinterräder 5 als auch auf die beiden Vorderräder 6 im gleichen Drehsinn einwirkt. Dabei werden die Vorderräder des Fahrzeuges stärker eingeschlagen als die Hinterräder. Zu diesem Zweck wirkt das Lenkgetriebe i auf einen Lenkhebel 2, an dem die zu den Vorderrädern führende Lenkstange 3 und die zu den Hinterrädern führende Lenkstange 4 in verschiedenen Abständen angreift. Durch diese verschiedene Übersetzung der Lenkung kann beispielsweise erreicht werden, daß die Hinterräder 5 nur etwa die Hälfte oder ein Drittel des Radeinschlages der Vorderräder haben. Die Angriffspunkte der Lenkstangen 3 und 4 an dem Lenkhebel 2 können gegebenenfalls verstellbar sein.
Bei dem gezeichneten Beispiel sind die Vorderräder 6 durch eine in der Zeichnung nicht dargestellte Vorrichtung anhebbar, und die Zugmaschine kann mit dem Anhänger 7 starr gekuppelt werden, so daß in diesem Falle die angetriebenen Hinterräder 5 einen erhöhten Bodendruck ausüben und unmittelbar als Lenkräder verwendbar sind.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Lenkvorrichtung für Kraftfahrzeuge, die auf sämtliche Fahrzeugräder einwirkt, dadurch gekennzeichnet, daß die Lenkvorrichtung das oder die Vorderräder des Fahrzeuges bei gleichem Drehsinn stärker einschlägt als die Hinterräder.
2. Lenkvorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Vorder- und Hinterachse führenden Lenkstangen an einem vom Lenkgetriebe bewegten Lenkhebel in verschiedenen Abständen angreifen.
3. Lenkvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Angriffspunkte der beiden Lenkstangen am Lenkhebel so gewählt sind, daß die verschiedene Übersetzung einen Radeinschlag der Hinterräder bewirkt, der etwa die Hälfte bis ein Drittel des Radeinschlages der Vorderräder beträgt.
4. Lenkvorrichtung nach den Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Angriffspunkte der Lenkstangen am Lenkhebel verstellbar sind.
5. Lenkvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Angriffspunkt der Lenkstange für die Hinterräder bis in die Drehachse des Lenkhebels verstellbar ist.