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Telautographensystern mit beim Sender vorgesehenen Generatoren zur
Erzeugung zweier Wechselströme Die Erfindung bezieht sich auf Anlagen für Nachrichtenübermittlung
über Leitungen und insbesondere auf Telegraphenanlagen, in denen die Bewegungen
eines Schreibstiftes der Sendeseite bei dem fernen Empfänger aufgenommen werden.
Dabei werden die Bewegungen eines Schreibstiftes auf der Sendeseite in zwei Bewegungskomponenten
aufgeteilt, die die Charakteristik zweier Wechselströme unabhängig von der Amplitude
ändern, und diese Ströme werden dazu benutzt, entsprechende Bewegutigen des Schreibstiftes
des Empfängers hervorzurufen.
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Zwei Kennzeichen, die von der Amplitude unabhängig sind, sind Frequenz
und Phase. Die Bewegungen des Schreibstiftes in zwei Koordinaten werden dazu benutzt,
entweder die Frequenz oder die Phase von zwei konstant erzeugten Wechselströmen
zu ändern. Für die Veränderung dieser Kennzeichen können verschiedene Wege benutzt
werden, und diese Kennzeichen können auch nach verschiedenen Methoden dazu benutzt
werden, die Bewegungen des -Schreibstiftes der Sendestation zu reproduzieren.
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Bisher hat man solche Frequenzänderungen in der Weise durchgeführt,
daß jeweils verschiedene Generatoren oder zumindest verschiedene'frequenzbestimmende
Elemente eingeschaltet wurden. Erfindungsgemäß wird jeder der beiden Wechselströme
in einem einzigen Generator erzeugt und durch eine räumliche Verschiebung der wirksamen
Teile des Generators gegeneinander werden ohne Auswechselung der Generatoren oder
von Teilen der Generatoren kontinuierliche Veränderungen der Charakteristik (Frequenz
oder Phase) des Wechselstromes erzeugt. Das bedeutet einen wesentlichen Vorteil,
weil die kontinuierliche Frequenzänderung eine wesentlich genauere Einstellungsmöglichkeit
ergibt als die auf eine Anzahl von Stufen beschränkte Frequenzänderung, wie sie
durch Einschalten verschiedener Generatoren oder verschiedener frequenzbestimmender
Elemente bewirkt wird.
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Eine bevorzugte Ausführtingsform, bei der durch den Sendestift die
Frequenzen von zwei Wechselströmengeändert werden können, besteht in der Benutzung
von Sprechmaschinennadeln als Schreibstifte, die sich über eine rotierende Schallplatte
bewegen, in der die erforderlichen Frequenzen in kreisförmigen Rillen aufgenommen
sind. Die beiden Frequenzgruppen
für die Bewegungen in den beiden
Koordinaten können auf der gleichen Schallplatte aufgenommen sein.
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An der Empfangsstation werden die überiragenen Frequenzen aufgeteilt
und jede mit einer örtlichen Frequenz moduliert, die entweder Diner Schallplatte
ähnlich der an der Sendestation oder einem Clektronenröhren-Schwingungserzeuger
entnommen wird. jede t' - n
der an der Emptangsstation erzeugten Frequenzen
weicht für gewöhnlich von d#r ente# -sprechenden übertragenen Frequenz um eine bestimmte
Frequenz ab. auf die die Enipfangsschaltung abgestimmt ist. Eine Bewegung des Sendepunktes
verursacht eine Gleichgewichtsstörung in dein Einpfangskreis und bewegt den Empfangspunkt
und die mit diesem verbundene Wiedergabeeinrichtung, bis
der Gleichgewichtszustand
wieder hergestellt ist. Durch Einstellung des Empfangskreises auf einen Gleichgewichtszustand,
bei dem die Differenz zwischen den übertragenen Frequenzen und den örtlich erzeugten
Frequenzen klein im Verhältnis zu den übertragenen Frequenzen ist, erzeugen die
Veränderungen der übertragenen Frequenz auch bei kleinen Bewegungen des Sendepunktes
eine erhebliche Gleichgewichtsstörung in dem Einpfangskreis, und der Empfangspunkt
folgt den Bewegungen des Sendepunktes mit großer Genauigkeit.
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Für jede Koordiliate kann eine Vorrichtung mit abgestimmten schwingendem
Anker. die von einem der Leitungsströme und einem der örtlich erzeugten Ströme erregt
wird, als Detektor verwendet und dazu benutzt werden, 'den Antriebsmechanismus zu
betätigen.
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In einem anderen Ausführungsbeispiel ist
das Gestänge des Schreibstiftes
in jeder Station mit Wellen verbunden, die wiederum mit geeigneten Phasenschiebermechanismen
und Zweirichtungskupplungen verbunden sind, um die Wellen in beiden Richtungen anzutreiben.
An der Empfangsstation ist zur Betätigung des Phasenschiebermechanismus eine Wechselspannungsquelle
notwendig, die die gleichen Frequenzen wie die empfangeneinZeichen und den Phasenwinkel
Null haben muß. Diese Frequenzen werden zweckmäßig durch Erzeugung von Vielfach-
oder Bruchteilfrequenzen aus denen, die zur Zeichengebung benutzt werden, hergestellt.
Diese anderen Frequenzen werden ohne Phasenveränderung über die Leitung zusammen
mit den Zeichen zu dem Empfangsmechanismus übertragen, der aus ihnen Spannungen
derselben Frequenz wie die Zeichen ableitet.
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An der Empfangsseite sind somit zwei Spannungen einer jeden übertragenen
Frequenz vorhanden, deren Phasen zueinander sieh ändern. Die Spannungen konstanter
Phase dienen zur Betätigung der Phasenschieber, wobei das eine Paar der feststehenden
Wicklungen direkt, das andere Paar durch dieselbe Sparmung, jedoch mit einer durch
"eei-nete Vorrichtungen um oo- verschobenen Phase erregt wird. jede Spannung veränderlicher
Phase von der Sendestation wird auf eine Wicklung (vorzugsweise auf die feststehende)
eines Relais der Wattnietertype übertragen, die die entsprechende Kupplung steuert.
Die andere Relaiswicklun- wird durch die Spannung in dem beweglich en Teil L, 21
des Phasenschiebers erregt, der auf der Welle der Kupplung befestigt ist.
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Wenn der Sendestift bewe-t wird, so dreb hen -Sich die beweglichen
Spulen der Phasenschieber, und die Phasenwinkel der übertragenen Zeichenströme ändern
sich mit dein Ergebnis, daß die Relais an der Empfangsstation aus dem Gleichgewicht
kommen und -,vahlweise die Kupplungen an derEmpfangsstation so betätigen, daß sie
die zugehörigen Phasenschieher drehen, bis sich die Phasunwinkel der in den bewegten
Spulen erzeugten Spannun-Iren in -leichem -Maße "eändert haben wie die Phasenwinkel
der entsprechenden Zeichenfrequen7en. Dann Sind die Relais wieder im Gleichgewichtszustand
und die Kupplungen werden ausgeschaltet. Die Welle der Kupphing an der Empfangsstation
folgt somit der Drehbewegung der entsprechenden Welle an der Sendestation, und der
Empfangsstift führt die gleichen Bewegungen aus wie der Sende-Stift.
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Durch Verbindung der Kupplungswelle mit dein Phasenschieber durch
Zahnräder mit einem geeigneten übersetzun.-sverhähnis kann die Anordnung, für kleine
Phasenunterschiede äußerst empfindlich gemacht werden. wodurch Bewegungen des Sendestiftes
mit größter Genauig-keit wiedergegeben werden können. Es ist zu beachten, dall)
der Empfangsmechanismus entweder mit voreilender oder nacheilender Phase betrieben
werden kann -und daß er sich auf Grund seiner Empfindlichkeit im wesentlichen synchron
mit dein Sendemechanismus bewegt, so daß der Sendemechanismus in jedem gewünschten
Phasenwinkelbereich arbeiten kann.
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Wenn jede mit der Leitung verbundene Station sowohl mit Sende- wie
mit Empfangsapparaten und den nötigen Schaltanordnungen versehen ist, so kann jede
Station von irgendeiner anderen Station empfangen und an eine oder an alle Stationen
senden. Da die erfindungsgemäße Anlage durch Veränderung der Frequenz oder Veränderung
der Phase, nicht dagegen durch Veränderung der Amplitude des Leitungsstromes betrieben
wird, bleibt sie unbeeinflußt durch Änderungen der Leitungsimpedanz. Somit können
inebrere k#
Enipfangsstationen in verschiedenen Abständen von der
Sendestation gleichzeitig betriebssicher betätigt werden.
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im nachstehenden sind einige erfindungsgemäße Ausführungsbeispiele
an Hand der Zeichnung näher beschrieben.
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Die Fig. i zeigt ein Schaltschema eines Falzsimiletelegraphen, in
dem durch Schallplatten erzeugte Frequenzänderungen verwendet werden.
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Die Fig. 2- und 3 zeigen eine Kupplung für ,rerschiedene
Drehrichtungen.
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Die Fig. 4 ist eine perspektivische Ansicht der in der Fig. i schematisch
dargestellten Sende- und Empfangsanordnung.
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Die Fig. # und 6 zeigen eine andere erfindungsgemäße Anordnung,
in der die veränderliche Phase benutzt wird.
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Das Schaltschema nach Fig. i zeigt zwei Stationen i i und 12, die
beide über die Leitung 13 senden oder empfangen können. Weitere ähnliche Stationen
können noch, falls erwünscht, mit der Leitung verbunden werden. - Jede Station
besteht aus einer Sende- und einer Empfangsanordnung 14, deren Einzellieiten in
der Fig. 4 dargestellt sind, einem Sendeverstärker 15, zwei abgestimmten Gleichrichtern
16 und 17, je einer für eine Koordinatenbewegung des Schreibstiftes, den
Modulatoren 18 und ig, um die Leitungsfrequenzen mit den von den Tonabnehmert12o
und 21 in dem Sender und Empfänger erzeugten Frequenzen zu modulieren, den erforderlichen
Filtern, um unerwünschte Frequenzen auszuscheiden, und Schaltmitteln, um die Station
entweder in den Sende- oder Empfangszustand zu bringen.
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Die in zwei Drehrichtungen arbeitende Kupplung gemäß den Fig. 2 und
3 besteht hauptsächlich aus einer Schnecke 22 und zwei Schneckenrädern
23 und 24, die konzentrisch um die Welle 25, die eine Membran
26 trägt, angeordnet sind. Die Schnecke hat sowohl Rechts- als auch Linksgewinde,
aber die Schneckenräder sind entweder nur - mit Rechts- oder nur mit Linksgewinde
geschnitten, so daß sie in einander entgegengesetzten Richtungen durch die Schnecke
getrieben werden. Für gewöhnlich können sich die beiden Räder frei auf der Achse
25 bewegen, jedoch ist jedes Rad mit einer Wicklung:27, 28 versehen,
die bei Erregung den Ring 57
auf der Membran 26, die ihrerseits auf
der Welle 25 aufgekeilt ist, anzieht und die Achse in der Richtung dreht,
die der Drehung des entsprechenden Schneckenrades entspricht.
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Die Verbindungen für jede Magnetwickhing führen zu den Schleifringen
70 und 71, die mit Hilfe eines isolierten Block-es 72 auf der Buchse
73, die sich mit dem zugehörigen ZD Schneckenrad dreht, montiert sind. Für
jedes Schleifringpaar sind Schleifkontakte 74 und 75 vorgesehen, die mit
dem Ausgangskreis der entsprechenden Gleichrichter 16 oder 17 verbunden sind.
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Die Sende- und Empfangsanordnung in der Fig. 4 besteht aus zwei derartigen
Kupplungell 29 und 30, einem Motor 31, der die Schnecken dieser Kupplungen
antreibt, einer Schreibvorrichtung und einem Frequenzerzeuger, der mit den Wellen25
der Kupplungen verbunden ist. Der Schreibstift 32 ist oberhalb einer Schreibunterlage
33 mittels der Stangen 34 und 35 mit den Wellen 25 der Kupplungen
verbunden. Der Plattenteller 36
wird in geeigneter Weise, z. B. durch den
Riemen37, von dem MotorV angetrieben und trägt eine Schallplatte38, die mit zwei
Paaren konzentrischer Rillen 39, -[o und 50,
51, in denen geeignete
einzelne Frequenzen aufgezeichnet sind, versehen ist. Die Tonabnehmer :2o und 21
sind verschiebbar auf den Armen,4i und 42 in der Weise befestigt, daß sie schnell
und genau mit einer der Rillen in Eingriff gebracht werden können. Die Haltevorrichtung
für die Tonabnehmer kann z. B. mit einer Feder 69 versehen sein, die in Schlitze
7o einfällt, die so auf dem Tonabnehmerarm angebracht sind, daß sie den Tonabnehmer
genau über jeder der Rillen fixieren. Die Arme sind drehbar auf der Spindel 43 des
Plattentellers befestigt und durch die Hebel 44 und 45 mit den Wellen
25 der Kupplungen 29 bzw. 30 verbunden. Die Hebel sind mit Stiften
46 und .47 versehen, die in Schlitzen 48 und 49 der Tonabnehmerarme 41 und 42 gleiten,
so daß, wenn eine der Wellen 25
gedreht wird, sei es durch die Bewegung des
Schreibstiftes des Senders oder durch die Tätigkeit von einer der Kupplungen in
der Kupplungsanordnung, wenn sich die Station im Empfangszustand befindet, der entsprechende
Tonabnehmer in seiner Rille bewegt wird. Während einer solchen Bewegung wird el
k# die Ausgangsfrequenz am Tonabnehmer entweder höher oder niedriger als die Frequenz,
die in der Rille der Platte aufgezeichnet ist, je nach der Richtung, in welcher
sich der Tonabnehmer bewegt.
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Das eine Rillenpaar einer jeden Schallplatte wird zum Senden und das
andere Paar zum Erhpfangen benutzt. Die Zeichenfrequenzen werden vorzugsweise niedriger
als der Bereich, der für gute Sprechfrequenzübertragung erforderlich ist, gewählt,
so daß das System über Leitungen, die gleichzeitig für telephonische Nachrichtenübermittlung
benutzt werden, betrieben werden kann. Die Rillen39 und 4o können beispielsweise
mit einer Frequenz von i oo bzw. 2oo Hz geschnitten sein, während die Rillen
50 und 5 1 Mit go bzw. i8o Hz geschnitten werden.
Es
sei nun ang enommen, daß ein Schrift-zug oder ein ähnlicher Vorgang von der
Station ii nach der Station 12 übertragen werden soll. Da sich sämtliche Stationen
für gewöhnlich im Empfangszustand befinden, ist es zunächst notwendig, die Station
ii auf den Sendezustand umzuschalten. Dies wird dadurch erreicht, daß die Tonabnehmer:2o
und 21 mit den Rillen 39 und 4o in Verbindung gebracht werden. Dann wird
der Schalter 52
(Fig. i) umgelegt, um die Tonabnehmer mit dem Verstärker 15
zu verbinden, während durch Umlegen des Schalters 53 der Verstärker an die
Leitung 13 angeschlossen wird. Gleichzeitig wird in nicht dargestellter Weise
der Antriebsmotor 3 1 (Fig. 4:) eingeschaltet, el el der den Plattenteller
36 und die Schneckenräder der Kupplungseinheiten 29 und 30 alltreibt.
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In der Station 12 sind die Schalter 53 und 52
so umgelegt, daß die Leitung 13 mit dem Filter 56 und die Tonabnehmer
mit den Modulatoren 18 und ig verbunden sind. Der Motor läuft, und die Tonabnehmer
befinden sich in den Rillen 5o und 51 der Platte 38. In diesem Betriebszustand
werden von den Tonabnehniern der Station ii Ströme von der Frequenz ioo Hz bzw.
:2oo Hz über die Leitung zum Filter 56 der Station 12 gesendet. Das Filter
56 siebt die Ströme von iooH7-aus und führt sie dem Modulator 18 zu, während die
Ströme von 2oo Hz zu dem Modulator ig gelangen. Zur gleichen Zeit erhält aber der
Modulator iS auch Strom von go Hz von dem örtlichen Tonabnehnier:2o, und der Modulator
ig erhält Strom von i8o Ilz von dem örtlichen Tonabnehmer 2 1.
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Die weiteren Filter 59 und 6o sieben die Differenzfrequenzen
von i o Hz bzw. 2o Hz im Ausgang der Modulatoren aus und übertragen sie zu den Gleichrichtern
16 bzw. 17. jeder Gleichrichter besteht aus zwei Vakuumröhren 61, 62, deren
Eingangskreise in Gegentaktschaltung geschaltet sind, während ihre Ausgangskreise
mit den zwei Magnetwicklungen:27 und 28 (Fig. 2) einer der bereits beschriebenen
Kupplungen in Verbindung stehen. Parallel zu den Eingangskreisen der Röhren liegen
Gitterwiderstände 63 und 64. Der Widerstand 63 ist von der Drosselspule
65 überbrückt, während parallel zurn7 Widerstand 64 die Kapazität
66 und ein kleiner Widerstand 67 zwecks Ausgleichs des Widerstandes
der Drosselspule 65 liegen. Die Werte der Drosselspule 65 und der
Kapazität 66 sind so bemessen, daß der Eingangskreis der Gleichrichter auf
die normale Differenzfrequenz abgestimmt ist, in diesem Falle io Hz für den Gleichrichter
16 und 2o Hz für den Gleichrichter 17. Wenn der Gleichrichteranordnung Strom
von der Resonan7frequenz io Ylz bzw. 2o Hz zugeführt wird, so sind die Spannungen
an den Eingangskreisen der Röhren gleich, so daß gleiche Ströme in den beiden Magnetwicklui
igen27, 28 der Kupplung fließen und die Kupplung nicht betätigt wird. In
der Praxis können mehrere Verstärkerstufen für die Gleichrichteranordnungen erforderlich
sein. Auch Gleichrichter anderer Konstruktionen, z. B. Kupferoxvdgleichrichter-,
können zür Betätigung der Kupplungen Verwendung finden.
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Wenn der Schreibstift 3:2 in der Sendestation bewegt wird,
werden dadurch ein oder beide Tonabnehmerarrne in eine Drehbewe--ung versetzt, so
daß sich die nuni-nehr über die Leitung übertragene Frequenz von der ursprünglich
gesendeten Frequenz um einen Betrag unterscheidet, der proportional der Winkelgeschwindigkeit
der Arme auf der Platte ist. Die ausgesendete Frequenz wird höher oder niedriger
als die in der Platte eingeschnittenen Frequenzen, je iiach der Bewegungsriätung
des Schreibstiftes. damit ändert sich an der Empfangsstelle die Differenz der empfangenen
Frequenzen. LTnter der Annahme, daß der Punkt 32 so bewegt wird, daß nur
der eine Tonabnehmer bewegt wird und dabei der Strom von ioo Hz seine Frequenz auf
ioi Hz ändert, so beträgt die Eingangsfrequenz an dem Gleichrichter 16 der Station
T, 2 dann i o i - go = i i Hz. Dies bedeutet an der Empfangsstelle eine Veränderung
von io Oi, bei einer Änderung der übertragenen Frequenz von i %, so
daß die Anlage äußerst empfindlich ist. Bei dieser Eingangsfrequenz ist der Widerstand
der Drosselspule 65 höher als normal, aber der Widerstand der Kapazität
66 ist entsprechend kleiner als normal, so daß das Gitter der Röhre 6:2 weniger
negativ und infolgedessen der .21£nodenstrom dieser Röhre stärker wird als der der
Röhre 61. Der Einfluß der Wicklung 27 überwiegt daher, so daß die Membran
26
und die Welle 25 mit dem Schneckenrad 23
im Uhrzeigersinn
gedreht wird. Demzufolge wird der Tonabnehmer 2o entgegen der Drehbewegung des Plattentellers
bewegt; er bewirkt dabei eine Erhöhung der Ausgangsfrequenz des Tonabnehmers. Wenn
diese Frequenz den Wert von gi Hz erreicht, beträgt die Eingangsfrequenz an dem
Gleichrichter, die immer gleich einer Frequenz aus der Differenz zwischen den in
den entsprechenden Tonabnehmern in den beiden Stationen erzeugten Frequenzen ist,
wieder io Hz, so daß die Anodenströme in den Röhren 61 und 62
wieder gleich
sind, worauf die Kupplung die Membran:26 losläßt und die Welle 25 zum Stillstand
kommt. Da der Schreibpunkt 32
in der Empfangsstation mit den Wellen 2,5 der
Kupplungen in der gleichen Weise wie in
der Sendestation verbunden
ist, so durchläuft der Punkt 3:2 einen gleichen Linienzug wie der Schreibstift
an der Sendeseite bei Veränderting der übertragenen Frequenz von ioo auf ioi Hz.
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Ist die Bewegung des Sendepunktes 32 derart, daß die über die
Leitung gesendete Frequenz auf 99 Hz vermindert wird, so arbeitet der Empfangsmechanismus
in entsprechender Weise, nur mit dem Unterschied, daß die Eingangsfrequenz für den
Gleichrichter jetzt 99 - go = 9 Hz beträgt, so daß die Röhre
6 1 wirksam wird und einen stärkeren Strom in der Kupplungswicklung:28 (Fig.:2)
hervorruft, so daß die Welle.25 durch das Schnekkenrad 23 entgegengesetzt
dem Uhrzeigersinn gedreht wird. Der Punkt 32 in der Station 12 wird deshalb
in der entgegengesetzten Richtung, wie vorher beschrieben, aber wiederum in Übereinstimmung
mit der Bewegung des Sendepunktes 32 bewegt und dementsprechend der Tonabnehmer
2o in Richtung der Plattentellerdrehung, bis die Frequenz in dem Ausgangskreis des
Tonabnehmers von go auf 89 Hz sinkt, worauf sich der Gleichrichter 16 wieder
im Gleichgewichtszustand befindet und die Kupplung sich löst.
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In den meisten Fällen wird die Bewegung des Sendestiftes nicht nur
eine, sondern beide Frequenzen ändern, so daß der Gleichrichter 17 an der
Station 12 ebenfalls aus dem Gleichgewicht gebracht wird und dadurch die eine oder
die andereKupplungswicklung derKupplung3o bewegt, um auch die andere Bewegungskoordinate
des Sendepunktes wiederzugeben, d. h. es wird der Tonabnehmer:2i in der Rille
51 bewegt und die Ausgangsfrequenz des Tonabnehmers geändert, bis der Gleichrichter
17 wieder den Gleichgewichtszustand erreicht hat. Da diese Arbeitsweise genau
die gleiche ist, wie für die Kupplung 29 beschrieben, so erübrigt sich eine nähere
Beschreibung. Es muß jedoch darauf hingewiesen werden, daß die Empfindlichkeit der
Anlage für beide Koordinaten die gleiche ist, da die Bewegung des Sendepunktes,
der den Strom von ioo M in einen Strom von ioi Hz ändert, auch den Strom von :2oo
Hz in einen Strom von:2o2 Hz ändert, der mit dem Strom von i8o Hz auf der Empfangsstation
modu-.liert eine Differenzfrequenz von :2:2 Hz ergibt, was ebenfalls eine Veränderung
von io 0/, bedeutet.
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Wenn die Übertragung von der Station ii beendet ist, wird diese dadurch
auf Empfang umgeschaltet, daß die Tonabnehmer 2o und 21 in dieser Station mit den
Rillen 50 und 51 in Eingriff gebracht werden, um Frequenzen von go bzw. von
i8o Hz zu erzeugen. Die Schalter 5:2 und 53 werden in ihre entgegengesetzten
Stellungen umgelegt, so daß die ankommenden Ströme und die örtlich erzeugten Frequenzen
den Modulatoren 18, ig zugeführt werden. Irgendeine Station, z. B. die Station 1:2,
kann dann zur Station ii senden, und die Arbeitsweise ist dann genau gleich der
vorstehend beschriebenen.
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Die Fig. 5 und 6 zeigen eine Vorrichtung, in der die
Phasenverschiebung von Wechselströmen benutzt wird. Der Schreibstift 3:2
ist
durch Magnetkupplungen mit den Wellen :25 verbunden, die ihrerseits über
Zahnräder auf die Phasenschieber:2i8 und :2ig einwirken. Wenn der Schreibstift zum
-Senden benutzt wird, so treibt er die Wellen:25, im Empfangszustand jedoch wird
er durch die Wellen getrieben, die in Übereinstimmung mit den empfangenen Zeichen
über die Zweirichtungskupplungen 29 und 30 in Drehung versetzt werden. Die
Kupplungen haben dieselbe Konstruktion wie die an Hand der Fig. 2 und
3 beschriebenen.
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Die erforderlichen Zeichenfrequenzen werden durch Tonabnehmer 2o und
:2 1, die in die konzentrischen Rillen 39 und 4o der auf dem Plattenteller
36 liegenden Schallplatte 38 eingreifen, erzeugt. Der Plattenteller
36 wird von dem Motor31 in irgendeiner geeigneten Weise, beispielsweise wie
dargestellt, durch Riemen und Riemenscheibe angetrieben.
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Jede Rille trägt die Aufzeichnung zweier Frequenzen, und zwar eine
für die Zeichengabe und eine, die eine Teilfrequenz der erstgenannten ist, für die
Erregung der entsprechenden ' Phasenschieber an der Empfangsstation. Filter
:29o und 291, 292 und 293 leiten die einzelnen Frequenzen zu ihren entsprechenden
Stromkreisen. Die Zeichenfrequenzen, die von den Filtern 29o und:293 ausgesiebt
werden und dann den sendenden Phasenschiebern zugeführt werden, können z. B. 2oo
Hz und 3oo Hz betragen, und die übertragenen Frequenzen, die für die empfangenden
Phasenschieber von den Filtern :291 und 29?- ausgesiebt werden, können z. B. Werte
von ioo Hz und 150 Hz haben. Die über die Leitung gesandten Frequenzen werden
dann an der Empfangsstation durch irgendwelche geeigneten Vorrichtungen verdoppelt,
beispielsweise durch Wheatstone-Brückengleichrichter :237 und :238,
und als Frequenzen von 2oo Hz und 3oo Hz den empfangenden Phasenschiebern zugeführt.
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Es sei nun angenommen, daß die Station ii zur Station 1:2 senden will.
Die Verstärker 15 werden in nicht näher zu beschreibender Weise eingeschaltet und
die Schalter 52
in die Sendelage S umgelegt.
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Urn sicherzustellen, daß die beweglichen Elemente:247 und 248 der
Phasenschieber in beiden Stationen dieselbe Lage zueinander einnehmen, sind die
magnetischen Kupplungen
84 zwischen dem Schreibgestänge und den
treibenden Wellen 25 angeordnet. Wenn die Schalter 52 geschlossen
sind, wird der Motor 31 von der Batterie 76 gespeist, und der Plattenteller
beginnt sich zu drehen, die Kupplungen bleiben jedoch offen, bis die über die Leitung
übertragenen Frequenzen Zeit gehabt haben, um die Phasenschieber zu bewegen und
irgendwelche vorhandenen Differenzen gegenüber der Sendestation auszugleichen. Die
verzögerte Betätigung der Kupplungen kann in der folgenden Weise ausgeführt werden.
Das Sprachfrequenzrelais 287 in jeder Station ist auf 300 Hz oder
auf irgendeine andere der für die Übertragung verwendeten ]#requenzen abgestimmt,
so daß es, wenn diese Frequenz der Leitung von irgendeiner Station zugeführt
wird, anzieht und gehalten wird. Das Relais schließt dabei einen Stromkreis, der
von der Batterie 76 am linken Schalter 52
über die Wicklung2,49 des
Elektromagneten 250 in dem Verziigerungsmechanismus 2#5i verläuft, so daß
der Anker 25.2 dieses Magneten den Stift 253 in Eingriff mit dem Gewinde
der Spindel 2",4 bringt, die von der Riemenscheibe235 über das Getriebe26o und 261
angetrieben wird. Der Magnet wird dadurch nach oben geschraubt, bis die 'Nase
255 den Kontakt 256 schließt, und somit das Relais 257 erregt.
Die Kontakte dieses Relais sind so eingestellt, daß der Kontakt 258 schließt,
bevor der Kontakt 259 öffnet, so daß sich das Relais 257 auch nach
dem Öffnen des Kontaktes 256 hält. Der Magnet 25o wird durch das öffnen des
Kontaktes 259 aberregt und fällt in seine Ruhelage zurück. Die Kupplungen
84 werden durch das Relais 257 erregt, um das Schreibgestänge in jeder Station
mit den die Pliasenschieber treibenden Wellen in Verbindulig zu bringen. Die Nerzögerungszeit
kann je nach den Erfordernissen der einzelnen Anlage durch entsprechende
Wahl des Übersetzungsverhältnisses zwischen den Zahnrädern 26o und 261 oder durch
die Lage des Kontal,-tes 2 .#6 zur Spindel 254 geändert t' werden. Im allgemeinen
genügen jedoch einige Sekunden, um die empfangenden Phasenschieber in Phase mit
denen der Sendeseite zu bringen.
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Wenn der Sendende Schreibstift entsprechend dem zu übertragenden Schriftzug
bewegt wird, drehen die Wellen 25 die Spulen -247 und 248 der Phasenschieber, so
daß die entsprechenden Ausgangsspannungen von 2oo Hz und 300 Hz ihre Phase
in Übereinstimmung mit &n Bewegungskomponenten des Schreibstiftes in den zwei
Koordinaten ändern. Diese Frequenzen wechselnder Phase werden der Leitung
13 über die Schalter _52
und die Verstärker 15 zugeführt, während die
Frequenzen von ioo Hz und i5o Hz mit konstanter Phase von den Tonabnehmern 2o und
21 der Leitung 13 über die Filter 29o und 291 und den gemeinsamen Verstärker
243 zugeführt werden.
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Für den Empfang befinden sich die Schalier #5 2 in ihren Empfangsstellungen
t' E, und es sei angenommen, daß die I##upplungen 84, wie bereiLs beschrieben,
angesprochen haben. Die empfangenen I#-requenzen gelangen über den Schalter
52 zu den F, iltern 5o und 36. Die Filter 59 sieben
die ioo-Hz- und 15o-Hz-Frequenzen aus, und die Vorrichtungen 237 Uild
238 verdoppeln diese Frequenzen-. die daraii, entstehenden 2oo-Hz- und 3oo-Hz-Strönie
werden über die Schalter 52 den feststehenden Phasenschieberil 271 und
272 zugeführt, die in bekannter Weise den beiden Paaren von feststehenden
Spulen der sieh drehenden Pbasenschieber 218 und 2ig Spannungen mit um ü)o-' gegeneinander
verschobener Phase zuführen. Die Filter 56 lassen die 200-1-1Z-und 3oo-Hz-Zeicheiifreqtielizeli
veränderlicher Phase von der Leitung 13 zu den feststehenden Wicklungen
273 und 274 der Relais 275
und 276 durch. Die beweglichen Spulen
2-17
und 2-18 der Phasenschieber sind in diesem Zeitpunkt über
die Schalter,52 mit den beweglichen Spulen 277 und 2-8 der RelaiS
275
und 276 verbunden.
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Befinden sich in diesem Falle die Spulen 247 und 248 in einer solchen
Lagle. daß in ihnen Frequenzen Voll 200 H7 und 3oo Hz induziert sind. deren
Phase gegenüber der Phase der Frequenzen verschoben ist, die den Wicklungen
273 und 274 der Relais 27,3 und 27b zugeführt sind, so werden diese
Relais betätigt und schließen einen oder den anderen ihrer Kontakte 2,91,
282 und 283, 2,94. Sie s s chließen dabei einen Stromkreis für eine
der Kupplungswicklungen 27 oder 28 (Fig. 2) in jeder der Kupplungsvorrichtungen
29 und 30.
Die Scheiben 26 sind somit magnetisch mit einem der Schneckenräder
einer jeden Vorrichtung verbunden, und die Wellen 25 rotieren, bis der Phasenwinkel
der durch die Spulen 247 und 24,9 des Pliasenschiebers erzeugten Spannung, die den
Spulen 277 und 278
der Relais 275 und 276 zugeführt in
Phase mit den ankommenden Zeichen, die einem jeden Relais zugeführt werden. ist.
Ist dieser Zustand erreicht,. so bewegen die Federn 2,95 und 286 die
Relais in ihre neutrale Lage zurück, worauf die Kupplungen in den Vorrichtungen
29 und 3o ausgeschaltet werden. In der Zwischenzeit ist die V erzögerungseinriChtUng2,5i
auf jeder Station erregt, und eine gewisse Zeit nach erfolgter Phasenkorrektur werden
die Kupplungen84, wie bereits beschrieben, betätigt, um den Schreibstift in jeder
Station init den Antriebswellen zu kuppeln. (Der Schreibstift kann, falls erwünscht,
durch ir-endeineVorrichtun-13 21
in seinem Behälier blockiert werden,
bis die Kupplungen betätigt worden sind.) Die Anlage ist jetzt in der Lage, übertragene
Zeichen zu empfangen.
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Die Phasenänderungen der empfangenen Zeichenfrequenzen verursachen
wieder eind Gleichgewichtsstörung in den Relais:273 und 274, genau wie bei der Phasenkorrektur
bereits beschrieben wurde, so daß die Kupplungen in den Vorrichtungen 29 und
30 wahlweise betätigt werden, um die Spulen 247 und 248, wie vorher beschrieben,
zu drehen und die Relais wieder in den Gleichgewichtszustand zu bringen. Zu dieser
Zeit wird der Schreibstift jedoch in Abhängigkeit von der Drehung der Wellen:25
betätigt und gibt die Bewegungen des Sendestiftes wieder. Durch U gsverhältnisgeeignete
Wahl des übersetzun', ses der Zahnräder --,88 und 289 kann eine geringfügige
Winkelbewegung der Wellen die Phasenschieberelemente um einen großen Winkel drehen,
so daß der Empfangsstift auch sehr geringen Bewegungen des Sendestiftes mit großer
Genauigkeit folgen kann. Auf Grund der hohen Empfindlichkeit folgen die empfangenden
Phasenschieber den Bewegungen der,sendenden Phasenschieber zeitlich mit großer Genauigkeit.
Die beweglichen Elemente sind in beiden Richtungen frei drehbar und folgen sowohl
nacheilenden wie voreilenden Phasenabweichungen. Es wird dabei darauf hingewiesen,
daß die Drehbewegung der Spulen247 und 248 lediglich durch das Schreibstiftgetriebe
und durch das Übersetzungsverhältnis der Zahnräder?-88 und :289 begrenzt wird, so
daß in der Praxis die Phase der Spannungen, die in diesen Spulen erzeugt werden,
oft fortlaufend in einer Richtung über eine Anzahl vollständiger Perioden verändert
wird. -