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Vorrichtung zum Einführen eines Probeentnehmers in einen in der Erde
liegenden Lagerbehälter für feuergefährliche Flüssigkeiten Die zollamdiche Überwachung
von Flüssigkeiten macht erforderlich, aus einem in einem Behälter gelagerten Vorrat
Proben zu entnehmen, und zwar als Durchschriittsprob;en aus allen Flüssigkeitsschichten.
Hierzu wird ein Entnahmegefäß von oben in die' Flüssigkeit eingelassen, welches
sich, während les durch die ganze Flüssigkeitsstandhöhe hindurchgesenkt wird, nach
und nach füllt. Es ist bekanntgeworden, bei oberirdischen Tanks derartige Entnahmegefäße
durch Vorkammern in den Tank einzuführen, wobei die Vorkammer gegen den Tank abgesperrt
werden kann, wenn das Gefäß von außen in die Vorkammer eingeführt oder aus dieser
wieder herausgenommen wird. Bei unterirdischen Lagerbehältern für feuergefährliche
Fliissigkeit ist die Vorrichtung zum Einführen des Entnahmegefäßes so zu gestalten,
daß die Gefahr des Hereinschlagens einer Flamme in den Behälter auch im Falle eines
Außenfeuers gebannt ist.
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Nach der Erfindung dient dazu eine durch je ein Absperrglied oben
und unten verschließbare Karnmer, deren unteres Absplerrglied nahe dem Behälter
angeordnet und mit dem oberen Absperrglied kinematisch so verbunden ist, daß immer
nur das eine oder das andere von ihnen geöffnet werden kann.
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In der Zeichnung ist Fig. r der geschmtteine Aufriß der Vorrichtung,
Fig. 2 ein Querschnitt durch die Seihvinde für den Probeentnehmer und Fig. 3 ein
Querschnitt durch das untere Absperrglied der Schleusenkammer.
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Auf dem Behälter 1 bzw. dessen Domdeckel 2 ist ein vertikales Rohr
3 aufgebaut, dessen lichter Durchmesser so bemessen ist,
daß durch
seinen Querschnitt ein zylindrischer Probeentnehmer 4 in den Behälter 1 hinabgelassen
werden kann. Das Rohr 3 enthält im unteren Teil einen schwenkbaren Flachschieber
5 und im oberen Teil einen schwenkbaren Flachschieber 6, die beide durch eine gemeinsame,
mittels einer Kurbel 7 hin und her drehbare Spindel 8, die mit den Flachschiebern
5 und 6 fest verbunden ist, nach Bedarf geschwenkt werden können. Di!e Flachschieber
5 und 6 stellen halbkreisförmige Sektoren dar, die um 90° gegeneinander versetzt
und so bemessen sind, daß in der Mittelstellung jeder der beiden Sektoren das Rohr
3 absperrt und nur beim Herausdrehen aus der Mittelstellung unter Schwenkung der
Kurbel 7 entweder der eine oder der andere in die den Durchgang freigebende Stellung
gebracht werden. kann. Beide Absperrschieber sind in den flachen Gehäusen 9 und
10 mit so geringem Spiel geführt, daß eine genügende Spaltsicherung gegen Flammlendurchschlag
entsteht, und der Grundriß der Gehäuse 9 und 10 wird zweckmäßig kreisförmig gestaltet,
wie es in Fig. 3 dargestellt ist. Zur Begrenzung der Schwenkbewegungen sind im unteren
Gehäuse g ein Anschlagstift 11 und im oberen Gehäuse Io ein Anschlagstift 12 angebracht.
Diese beiden Stifte bewirken, daß die beiden segmentförmigen Schieber nicht in eine
unzulässige Stellung gedreht werden können.
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Zum Einführen und Herausziehen des Probeentnehmers 4 ist eine Seilwinde
13 in einem seitlichen Gehäuse 14 untergebracht. deren Seil 15 durch eine verhältnismäßig
enge Öffnung I6 und eine herausnehmbare Leitrolle 17 in einem Haken 18 endigt, an
dien der Probeentnehmer 4 gehängt werden kann.
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Die Welle 19 der Seiltrommel 13 ist in den Lagern 20, 21 geführt,
die eine Spaltsicherung bilden, und wird durch eine aufgesteckte Kurbel 22 nach
Bedarf angetrieben.
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Am gegenüberliegenden Ende ist die Spindel 19 mit Gewinde 23 versehen,
auf dem eine Mutter 24 beim Drehen der Spindel sich verschiebt; der Zeiger 25 dieser
Mutter zeigt auf einer Skala 26 die Tiefenstellung des Probeentnehmers 4 an.
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Die Leitrolle 17 kann, sobald der Probeentnehmer 4 aus der Schleusenkammer
herausgenommen oder in diese eingeführt werden soll, mit ihrer Welle 27 zusammen
aus dem Rohr 3 herausgenommen werden, weil die Welle in oben offenen Lagern.28 und
29 geführt ist. Die Rolle 17 wird zweckmäßigerweise auf der Welle 27 auch ein wenig
verschiebbar gelagert, damit ihre Stellung sich der Lage des Seils 15 in den Rillen
der Seiltrommel 13 anpassen kann. Die Welle 27 ist an ihren beiden Enden mit je
einem festen Bund 30 versehen, der das Auseinanderfallen von Welle 27 und Rolle
17 nach der Herausnahme verhütet.
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Die obere Verlängerung 31 des Rohres 3 trägt auch noch einen Deckel
32, der um einen Zapfen 33 schwenkbar ist und mittels eine.r plombierbaren Klappschraube
34 aufgedichtet wird.
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Die Wirkungsweise ist folgende: Sobald eine Durchschnittsprohe von
der im Lagerbehälter 1 befindlichen Flüssigkeit entnommen werden soll, löst der
Zollbeamte die plombierte Klappschraube 34, öffnet den Deckel 32 und bringt die
Kurblel 7 in diejenige Stellung, in der der obere Schieber 6 in seine den Durchgang
freigebende Stellung gebracht ist und in der mit Sicherheit dann der untere Absperrschieber
5 den Durchgang absperrt. Jetzt wird der Probeentnehmer 4 in die Kammer 3 eingeführt
und au.f den unteren Schieber 5 aufgesttitzt. Dann wird die Leitrolle 17 mit der
Welle 27 in die kurzen Lager 28, 29 eingelagert und danach der vor dem Loch 16 stehende
Haken 18 über die Rolle I7 gezogen und mit dem Bügel des Probeentnehmers 4 verbunden.
Nunmehr wird durch Schwenken der Kurbel 7 der obere Absperrschieber 6 in die Schließsteliung
gebracht, wobei zunächst der untere Schieber 5 sich noch nicht öffnet, und erst
wenn weitergesdnvenkt wird, wobei der obere Schieber 6 dauernd gesperrt hält, wird
nach und nach der untere Schieber 5 in die den Durchgang freigebende Stellung bewegt.
Diese ist erreicht, sobald er den Anschlag 1 1 erreicht hat. Jetzt kann durch Drehen
an. der Kurbel 22 das Seil 15 abgewickelt und dadurch der Probeentnehmer 4 mit der
gewünschten Geschwindigkeit in den Behälter und durch dessen Flüssigkeit hindurch
langsam gesenkt werden, bis er sich schließlich unten umlegt. Hierbei verschiebt
sich auf der Welle 19 die gegen Drehen gesicherte Mutter 24 mit ihrem Zeiger 25,
der auf der Skala 26 die Höhenlage des Probeentnehmers 4 jeweils erkennen läßt.
Nach der Füllung mit Flüssigkeit wird der Probeentnehmer wieder mittels der Seilwinde
13 heraufgeholt, bis der Haken 18 dicht unter der Leitrolle 17 liegt.
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Jetzt wird durch Zurückschwenken der Kurbel 7 der untere Schieber
5 geschlossen und durch Weiterschwenken derselben der obere Schieber 6 dann geöffnet.
Hierauf kann durch Absetzen des Probeentnehmers 4 auf den Schieber 5 der Haken 18
gelöst und bis zur engen Öffnung 16 zurückgezogen werden. jetzt wird die Leitrolle
I7 mit der Welle 27 aus den Lagern 28, 29 herausgenommen, und man kann dann ohne
Schwierigkeiten den Probeentnehmer 4 aus dem Rohr 3 bzw. 31 herausnehmen. Nach Durchführung
einer
solchen Probeentnahme ist es gleichgültig, in welcher Stellung
die Kurbel 7 stehenbleibt, weil immer entweder der untere Schieber 5 oder der obere
Schieber 6 oder aber beide einen Abschluß dadurch Spaltsicherung gegen Flammendurchschlag
darstellen. Im übrigen wird aber schließlich durch Wiederaufdichten der Kappe 32
auf den oberen Rohrstutzen 31 mittels der Klappschraube 34 eine vollkommeine Abdichtung
nach außen im Ruhezustande erzielt.