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Schaltungsanordnung zum Empfang von Stromstößen für Fernmeldeanlagen,
insbesondere Fernsprechanlagen, mit Gesellschaftsleitungen Zusatz zum Patent 715
145 Das Patent 7z5 145 bezieht sich auf eine Anordnung zum Empfang von Stromstößen
in Fernmeldeanlagen mit Gesellschaftsleitungen und wahlweisem Anruf durch Stromstöße
verschiedener Zahl, bei der Schaltmittel an der Stromstoßempfangsstelle während
jeder Stromstoßreihe einen Kondensator stufenweise entsprechend der Zahl der Stromstöße
laden und nach Beendigung jeder Stromstoßreihe über die Zahl der empfangenen Stromstöße
kennzeichnende Schalteinrichtungen entladen. In der Ausführungsform dieses Patentes
sind an den einzelnen Abzweigstellen der Gesellschaftsleitung für jede Stromstoßreihe
besondere Kennzeichnungseinrichtungen vorgesehen.
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Die Erfindung besteht in einer Weiterbildung der Ausführung des Hauptpatentes
und bezweckt, diese zu vereinfachen. Dies wird dadurch erreicht, daß jeder Stromstoße@mpfangsstelle
ein durch die die Zahl der empfangenen Stromstöße kennzeichnenden Schalteinrichtungen
gesteuertes Prüfschaltmittel
zugeordnet ist, welches bei Nichtübereinstimmung
einer aufgenommenen Stromstoßreihe mit der an der Empfangsstelle fest eingestellten
Kennzeichnung die weitere Beeinflussung der Kennzeichnungseinrichtungen der Stromstoßempfangsstelle
verhindert.
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Diese Anordnung hat den Vorteil, daß unabhängig von der Höchstzahl
der zur Beeinflussung der Stromstoßempfangsstelle erforderlich-en Stromstoßreihen
die Zahl der empfangenen Stromstöße kennzeichnende Schalteinrichtungen nur einmal
vorgesehen zu sein brauchen.
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In der Zeichnung ist als Ausführungsbeispiel der Erfindung die Schaltung
einer Abzweigstelle der Gesellschaftsleitung insoweit dargestellt, als dies zum
Verständnis der Erfindung erforderlich ist.
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Es sei angenommen, daß die Stromstöße zur Kennzeichnung der gewünschten
Abzweigstelle über die Gesellschaftsleitung mit Hilfe eines Induktors von der anrufenden
Stelle ausgesandt werden. Hierbei wird die Länge eines Wahlstromstoßes bzw. Anrufzeichens
durch die Zahl der Wechsel je Zeichenelement festgelegt und je nach der Schaltung
der Empfangseinrichtungen an den einzelnen Abzweigstellen zum Anruf derselben ausgewertet.
Jeder Abzweigstelle ist ein bestimmtes, aus kurzen und langen Elementen zusammengesetztes
Rufzeichen zugeordnet, auf das die Abzweigstelle durch Verbindung der in der Zeichnung
dargestellten Anschlußpunkte i bis 25 eines Verteilers fest eingestellt werden kann.
In dem dargestellten Ausführungsbeispiel besitzt die Abzweigstelle das Rufzeichen
hurz-lang-Iturz, so daß der Verteiler die mit gestrichelten Linien angezeigte Schaltung
besitzt. Zum Empfang der Wechselstromstöße kann ein polarisiertes Relais mit unbestimmter
Ruhelage des Ankers, beispielsweise ein Wechselstromwecker W, verwendet werden.
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Kommt nun über die Gesellschaftsleitung GL zunächst ein kurzes, aus
sechs Wechseln bestehendes Rufzeichen an, so wird der Anker des Weckers W sechsmal
hin und her schwingen. Bei der ersten Betätigung wird über den Kontakt i u, der
über das Relais H aufgeladene Kondensator C i über die Wicklung I des Relais L'
entladen, so daß dieses anspricht. Es bleibt während jeder Stromstoßreihe erregt,
da sein Ankerabfall infolge Kurzschlusses seiner Wicklung II über den Kontakt
21a verzögert wird. Gelangt jetzt beim ersten Wechsel des ankommenden Stromes
der Kontakt des Relais Ti' in die Stellung 3 w, so wird das kelais H durch den Ladestrom
des Kondensators C i betätigt. Es schließt den Kontakt .4h und damit einen über
den Widerstand Wi i verlaufenden Haltestromkreis für die Wicklung II des Relais
V. Am Kontakt 51a wird über den Kontakt 6 tr ein Ladestromkreis für
den Hilfskondensator C 2 geschlossen und über den Kontakt 71a die Wicklung I des
über Kontakt 8v betätigten Relais T kurzgeschlossen unter gleichzeitiger Aufladung
des Kondensators C3. Bei dem zweiten durch das Wechselstromrelais W aufgenommenen
Wechsel des Rufzeichens wird erneut der Kontakt i w geschlossen, so daß die Wicklung
I des Relais V von dem Entladestrom des Kondensators C i durchflossen wird. Da andererseits
die Wicklung II des Relais h abwechselnd erregt und kurzgeschlossen wird, so bleibt
dieses Relais während eines Zeichenelements, d. h. wenn die Wechsel des ankommenden
Rufstromes kurz aufeinanderfolgen, erregt.
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Beim Abfall des Relais H entlädt sich der Kondensator C2 über den
Kontakt 91a in den Kondensator C q.. Der Kondensator C2 besitzt eine Kapazität
von ungefähr 5 bis 7,u F, wäh-
rend die Kapazität des Kondensators C4. etwa
6o la. F beträgt. Bei Schließung des Kontaktes 3 w wird erneut das Relais
H erregt und der Kondensator C2 geladen. Bei jedem Wechsel des ankommenden
Zeichenstromes wird daher der Kondensator C 2 aufgeladen und gibt seine aufgespeicherte
Energie an den Kondensator C ,4 ab. Entsprechend der Zahl der empfangenen Wechsel
eines Zeichenelements wird daher eine bestimmte Zahl von Ladungen des Kondensators
C2 auf den Kondensator C4. gegeben. Am Ende des Zeichenelements, d. h. wenn kein
neuer Wechsel unmittelbar auf den vorherigen folgt, fällt das Relais L' ab und schließt
folgenden Entladestromkreis für den Kondensator C4.: Erde, Kontakt iov, Wicklung
I des Relais S, Kontakt i i t, Wicklung des Relais P,- Kondensator C4, Erde. In
diesem Stromkreis kommt nur das Relais P zum Ansprechen, wenn als erstes Zeichenelement
ein Punkt, d. h. sechs Wechsel, gegeben wurde, da die in dem Kondensator aufgespeicherte
Energie nicht ausreicht, um auch das Relais S zum Ansprechen zu bringen. Dieses
wird vielmehr erst betätigt, wenn der Kondensator C4 mindestens zehn Teilladungen
durch den Kondensator C 2 erhalten hat.
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Durch Schließen des Kontaktes 12p wird über den Kontakt 13 b die Wicklung
I des Relais A eingeschaltet, welches anspricht und durch Schließen seines Kontaktes
i.Ia einen Haltestromkreis für die Relais A und B vorbereitet. Sobald das Relais
P abfällt, wird der über den Kontakt 13 b bestehende Kurzschluß für die Wicklung
II des Relais B aufgehoben, so daß dieses in Reihe mit der Wicklung-I des Relais
A über die Kontakte 14 a, 15 tr und 16t anspricht. Das Relais A schließt
ferner seine Kontakte 17a und i8a und bereitet damit
Stromkreise
vor, die später beschrieben werden.
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Beim Empfang des nächsten einem Strich entsprechenden Zeichenelements
wird der Kondensator C4, wie oben beschrieben, erneut entsprechend der Zahl der
ankommenden Wechsel aufgeladen. Nach Beendigung des- aus etwa achtzehn Wechseln
bestehenden Zeichenelements fällt das Relais h wieder ab und schließt über seinen
Kontakt iov den oben beschriebenen Entladestromkreis für den Kondensator C4.. Da
dieser jedoch jetzt voll aufgeladen ist, wird in seinem Entladestromkreis außer
dem Relais P auch das Relais S erregt. Über die Kontakte 12p bz.w. ig s wird jetzt
ein Stromkreis für die Wicklung I des Relais B und die Wicklungen II und I des Relais
A geschlossen. Da letztere gegeneinandergeschaltet sind, fällt das Relais A ab und
schließt seinen Kontakt 2o a, so daß das Relais C über die Kontakte 21 b, 15 tr
und 16 t" eingeschaltet wird. Es schließt seinen Kontakt 22c und stellt damit einen
Haltestromkreis für sich selbst über den Widerstand Wäg her. Durch Öffnen des Kontaktes
23 c wird der für die Wicklung I des Relais A und die Wicklung II des Relais B über
den Kontakt 2,4 b bestehengebliebene Haltestromkreis aufgetrennt. Sobald
nun beim Abfall der Relais P und S die Kontakte 12p und ig,s geöffnet werden, fällt
auch das Relais B ab.
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Das dritte entsprechend dem angenommenen Rufzeichen wieder nur aus
sechs Wechseln bestehende Zeichenelement bewirkt eine Teilladung des Kondensators
C4., die beim Abfall des Relais TI nur zur Betätigung des Relais P ausreicht. Dieses
bringt durch Schließen seines Kontaktes 12 p über den Kontakt 13 b
das Relais
A wieder zum Ansprechen, welches am Kontakt 14a einen Haltestromkreis für seine
Wicklung I herstellt, in dem nach öffnen des Kontaktes 12p das Relais B über Wicklung
II anspricht. Nunmehr sind die Kontakte i 8 a und 25c sowie die Kontakte 17a und
26 c geschlossen.
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Da jetzt kein weiteres Zeichenelement mehr eintrifft, fällt das Relais
T, dessen Abfall durch den Kondensator C 3 sehr stark verzögert ist, ab und schließt
seinen Kontakt 27t, so daß die Anruflampe EL der Abzweigstelle eingeschaltet wird
über die Kontakte 27 t, 25 c
und 18 a. Die Relais A, B und C bleiben
zunächst noch über die Kontakte 15 tr, 17 c5, 26 c
und über den Abfrageschalter
Ab erregt. An dem Aufleuchten der Lampe EL erkennt der Teilnehmer
an der dargestellten Abzweigstelle, . daß er verlangt wird und schaltet seinen nicht
.dargestellten Sprechapparat an die Gesellschaftsleitung GL an. Hierdurch wird der
Kontakt des Schalters Ab geöffnet, so daß die Relais A, B, C abfallen
und durch Unterbrechen der Kontakte 18 a und 25 c die Anruflampe EL zum Erlöschen
bringen.
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Es sei nun angenommen, daß als erstes Zeichenelement bei einem Anruf
ein Strich, d. h. ein aus achtzehn `'Wechseln bestehender Stromstoß über die Gesellschaftsleitung
ankommt. In diesem Fall wird der Kondensator Cq. voll aufgeladen und betätigt bei
seiner Entladung die Relais P und S, so daß folgender Stromkreis für das Relais
Tr zustande kommt: Kontakt 16 t, 28 s, Anschlußpunkte 6, 7, i und io des Verteilers,
Ruhekontakt 2,9 b, Anschlußpunkt 4. des Verteilers, Wicklung des Relais Tr,
Batterie, Erde. Das Relais Tr unterbricht an seinem Kontakt 6 tr den Ladestromkreis
für den Hilfskondensator C 2 und verhindert am Kontakt 15 tr das Zustandekommen
des Haltestromkreises für die Relais A und B nach Öffnen des Kontaktes
12 p. Außerdem bereitet es durch Schließen seines Kontaktes 30 tr einen Haltestromkreis
für sich selbst vor, der beim Abfall des Relais S über den Kontakt 31 s geschlossen
wird. Die weiteren über die Gesellschaftsleitung noch ankommenden Rufströme bleiben
für die Kennzeichnungseinrichtungen der dargestelltenAbzweigstelle wirkungslos,
da der Kontakt 6 tr bis zur Beendigung des gesamten Rufzeichens, d. h. bis
zum Abfall des Relais T geöffnet bleibt.
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Ist das erste aus einem Punkt bestehende Zeichenelement richtig aufgenommen
worden und folgt diesem ein weiterer Punkt, so wird nach Beendigung des zweiten
Zeichenelements bei Entladung des Kondensators Cd. nur das Relais P zum Ansprechen
kommen. Da zu diesem Zeitpunkt das Relais B betätigt ist, kommt folgender Stromkreis
für das Relais Tr zustande: Erde, Kontakte 32p, 33s, Anschlußpunkte 12, 11 und 3
des Verteilers, Arbeitskontakt 34 b, Anschlußpunkt d. Wicklung des Relais Tr, Batterie,
Erde. Das Relais Tr bindet sich über seinen Kontakt 30 tr und trennt durch
. öffnen des Kontaktes 6 tr den Ladekreis des Kondensators C z auf.
Außerdem werden die Relais B und C, welche, wie oben beschrieben, nach dem zweiten
Zeichenelement erregt sind, durch Unterbrechung ihres Haltestromkreises am Kontakt
15 tr zum Abfall gebracht.
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Entsprechen die ersten beiden über die Gesellschaftsleitung ankommenden
Zeichenelemente dem fest eingestellten Rufzeichen der Abzweigstelle und kommt als
drittes Zeichenelement ein Strich an, so wird bei Entladung des Kondensators Cq.
außer dem Relais P auch das Relais S zum Ansprechen gebracht. Dieses schließt über
seinen Kontakt 28s und die Verteileranschlüsse 6, 7, i und io einen Stromkreis für
das Relais Tr, da das Relais B
nach dem zweiten Zeichenelement abgefallen
ist
und erst beim Öffnen des Kontaktes izp nach Empfang des dritten Zeichenelements
wieder ansprechen kann.
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Aus der vorstehenden Beschreibung ergibt sich also, daß durch Anordnung
des Relais Tr nur eine einzige aus den Relais P und S bestehende Kennzeichnungseinrichtung
erforderlich ist, ganz unabhängig davon, wieviel Zeichenelemente ein Rufzeichen
besitzt.